Die Fastenzeit dauert 40 Tage (hierbei
werden nur die Werktage, also keine Sonntage gezählt),
beginnt mit
Aschermittwoch (das ist somit der
Mittwoch vor dem 1. Fastensonntag) und dauerte bis
Karsamstag.
Da jedoch
in der Praxis auch die Sonntage als Fasttag zählen, sind es real betrachtet
insgesamt 46 Tage der Fastenzeit. Die Sonntage wurden einst nicht mitgezählt,
da stimmte die Rechnung.
Die Zahl 40 findet sich in vielen Bibeltexten. Die Ableitung dieser 40
Fastentage, geht auf die 40 tägige Gebets- und Fastenzeit von Jesus, nach der Taufe im
Jordan zurück. Auch das Volk Israels verbrachte 40 Jahre in der Wüste. Weitere
Ereignisse die 40 Tage andauerten sind die Wanderung von Elia durch die Wüste und die
Tage die Mose auf dem Berg Sinai verbrachte.
Fastenzeit und Passionszeit
Merke, nicht nur andere Religionen (z.B.
Islam...) haben Fastenzeiten (Ramadan...) sondern auch wir Christen!
Streng genommen
dürften wir ab
Aschermittwoch 40 Tage weder Alkohol
noch Fleisch (von warmblütigen Tieren) verzehren! Daher die Alternative der Fisch, da
wiederum die billigere Variante der Hering (heute traditioneller Heringschmaus).
Die Gläubigen verzichteten in der alten Kirche während der Fastenzeit auf
Fleischspeisen und Wein, später auch auf Milch, Butter, Käse und Eier und begnügten
sich mit einer Mahlzeit am Abend. Nach alter Sitte wurde allerdings der Sonntag als
Fasttag ausgenommen.
Im Mittelalter durfte man fast gar nichts
essen außer 3 Bissen Brot und 3 Schluck Bier oder Wasser.
Anno 1486 erlaubte der Papst dann auch Milchprodukte in der Fastenzeit.
Doch haben in heutiger Zeit Hummer, Krabben,
Langusten, Muscheln und anderes Meeresgetier den Heringsschmaus beinahe verdrängt. Dabei
hat gerade er seinen Sinn: Der saure Fisch entschlackt den Körper nach dem oft
übermäßigem Genuss im Fasching! Schnaps und Bier dürfen am
Aschermittwoch nochmals getrunken werden, denn nach
altem Aberglauben soll das Bier für gutes gedeihen der Gerste sorgen, der Schnaps die
Mücken vertreiben (obwohl diese ja erst im Sommer kommen).
In der Fastenzeit muss heute nicht auf Essen und Trinken verzichtet werden,
sondern sie soll auf einen sinnvollen Umgang mit den Gaben Gottes und der Schöpfung
hinweisen und uns aufzeigen, wie wir verantwortungsvoll unser Leben gestalten können. Das
Fasten beschränkt sich heute bei manchen Menschen darauf, teilweise auf Fleisch oder
Süßigkeiten zu verzichten oder an einem Tag in der Woche zu fasten. Manche trinken auch
keinen Alkohol oder verzichten auf das Rauchen, das Kino usw... ;
In religiösen Gebieten ist es zu dem üblich, verstärkt zu beten. Viele
Menschen spenden vermehrt in dieser Zeit auch Geld an karitative Organisationen,
Kinderhilfswerke...
Die Zeit vor Ostern will helfen den oft getrübten Blick wieder klarer
werden zu lassen und vielleicht in einen ungesunden Halbschlaf verfallenes Bewusstsein
wieder zu wecken und zu schärfen.
Heute sind nur noch Aschermittwoch und
Karfreitag so genannte strenge Fasttage, an denen die
Katholiken sich nur einmal am Tag satt essen und auf Fleisch verzichten sollen.
Fastenzeit und Brauchtum:
In England wird am Aschermittwoch das fasten mit einem
traditionellen Eierkuchen (Omeletts, Palatschinken) Essen gefeiert!
Vor dem Londoner Parlament findet zudem ein Wettlauf
statt, wobei Abgeordnete und Journalisten bestückt mit Schürze, Kopfbedeckung
und Pfanne mit Eierkuchen möglichst schnell ins Ziel laufen müssen.
Die kirchliche Farbe ist violett in der
Fastenzeit
Die
kirchliche Farbe der
Passionszeit ist das Violett. Symbolisch ist violett die
Farbe der Buße, des Gebetes und der Besinnung und erinnert an den Purpurmantel den Jesus
zum Spott vor der Kreuzigung umgehängt bekam.
Während der österlichen Fasten- und Bußzeit (als Erinnerung an die Passion
Christi) finden traditionell keine Festlichkeiten, auch keine
Hochzeiten statt. Auch das Verbot von
Tanzveranstaltungen gibt es noch in verschiedenen Regionen.
Früher wurde
Taufbewerbern in
dieser Zeit eine Buße auferlegt, in dem sie auf das Essen verzichten mussten und dann zur
Osternacht getauft wurden oder sie durften keinen
Gottesdienst besuchen und mussten violette Kleidung tragen und durften diese erst wieder
in der
Osternacht ablegen, als Zeichen der Vergebung.
Laetare - der 4. Fastensonntag
Am mittleren Fastensonntag (14. März) haben
die Christen die Hälfte der Fastenzeit hinter sich. Sie war von Zurückgezogenheit und
Trauer geprägt.
Ab 4.Fastensonntag,
genannt Laetare soll der Christ froh dem
Palmsonntag entgegen sehen, der für den Einzug Jesu in
Jerusalem, dessen Opfergang und somit die Erlösung des Menschengeschlechts steht.
Bis ins 19.Jh. hinein trat der Papst am Laetare-Sonntag mit einer goldenen Rose in Rom vor
die Gläubigen. So wollte er auf die nahende Passionszeit hinweisen. Die Rose gilt als
Sinnbild Christi.
Fastnacht war einst nur der Vorabend (Nacht)
zum
Aschermittwoch.
Ab dem 13. Jht. änderte man es ab. Die Fastnacht gilt fortan vom Donnerstag vor
Aschermittwoch bis zum Vorabend am Aschermittwoch!
1830 fügte man in Köln den Rosenmontag als Fastnachtshöhepunkt hinzu.
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