DDR Rezept
für 4 Portionen: Ketwurst - Kettwurst
Deutsche Demokratische Republik
1 längliche, Weißmehl-Schrippe aus luftigen Teig (ähnlich Hot-Dog-Brötchen)
1 Stk Kettwurst (Ketwurst, Ket-Wurst), ist etwas länger als Bockwurst
1-2 EL Tomatensauce (od seltener etwas Currysauce)
ZUBEREITUNG:
Die Kettwürste wurden damals in der ehem. DDR in langen Ketten
produziert, und als Wurstkette an Imbiss-Stände etc. geliefert. Dort erst
portioniert und wie Bratwurst langsam am Grill gebraten.
In die weiche Schrippe (evt. vorher kurz erwärmen damit diese
wieder knusprig wird) wird ein spitzer erwärmter Stab (Hot-Dogger) gesteckt, somit
eine "Röhre" für die Kettwurst geschaffen (eben so wie beim Hot Dog). Hier hinein
wird die gebratene, mit Ketschup übergossene Kettwurst eingeführt.
Solch zubereiteter Imbiss mundete würziger als Hot Dog, wurde
jedoch stets ohne Gurke etc zubereitet.
INFORMATIONEN ZUM REZEPT - LEXIKON:
Damals neu kreierte Begriffe zum Zwecke der Abgrenzung des
DDR-Fastfoods waren:
"Kettwurst":
Kreiert wurde Kettwurst (Ketwurst) und Grilletta von Mitarbeitern der "HO
Gaststättenbetrieb Fernsehturm Berlin" 1977/1978. Der Grund war, dass dem
Besucheransturm die ansässigen Gaststätten nicht ausreichten, also wurden sie
umgehend per Fastfood verköstigt. 1979 erhielten die Kettwurst-Erfinder auf der
"3. Bereichsmesse der Meister von morgen" ihre "Anerkennung für ausgezeichnete
Leistungen" - für das "Exponat Versorgungslösung Kett-Wurst".
"Kettwurst oder Ketwurst"?
"Ketwurst" könnte eine Wortschöpfung aus "KETschup" und "WURST" sein.
"Kettwurst" als Bezeichnung ist jedoch die korrektere, denn wie noch alle
ehemalige Imbissbudenbesitzer (oder deren Nachfolger) bestätigten, wurde diese
spezielle Wurst in WurstKETTEN angeliefert, woraus ihr Name ebenso im Volksmund
resultiert! Ergo, beide Bezeichnungen haben mittlerer Weile Berechtigung.
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