Sadō
茶道
Japanische
Teezeremonie (Teeweg,
Teeritual)
"Teezeremonie" wird in japanisch ausgesprochen als "Cha-Do";
"Cha" - 茶 - bedeutet übersetzt "Tee";
"Dao" oder "Do" - 道 -
bedeutet " der geistliche Weg";
In Japan dauert es ein Jahrzehnt, bis der Teemeister die
Teezeremonie vollständig zelebriert. Lese folgende Anleitung und du
begibst dich auf den
Weg zum eigenen Teemeister....
茶道
Jede Teezeremonie ist eine Art der Meditation. Durch die Zubereitung
und folgenden Teegenuss soll die innere Ruhe
im Körper harmonisiert, ausgeglichen werden. |
|
Als die 4 Grundprinzipien jeder Teezeremonie gelten: |
和 |
"wa" |
die Harmonie |
押し頂く |
"ke-i" |
der Respekt |
か |
"se-i" |
die Reinheit |
柔 |
"jaku" |
die Ruhe |
|
|
Es gibt in Japan verschiedene
Teezeremonien
茶道:
1. 茶会 -
"chakai": "Teeversammlung" oder "Teegesellschaft" genannt;
Ist eine Zusammenkunft von bis zu mehreren hundert geladenen Gästen!
Daher kann es auch im Freien (野だて) statt finden.
Hierbei agiert der Gastgeber an schwarzen Lacktisch. Viele Gäste sitzen auf
halbrunden Bänken davor, um alles beobachten zu können. Wie unterhalb
detailliert beschrieben, bekommt auch hier jeder Anwesende eine Süßigkeit sowie
seinen Tee. Dabei kann der Gastgeber persönlich nur um ein Paar auserwählte
Gäste in sein Ritual einbeziehen. Die Bedienung der großen Gästeschar übernehmen
die Teeträger ("hanto") (Helfer).
2. "chaji": "Tee-Zeremonie"
oder "Tee-Ereignis" genannt;
Die eigentliche Teezeremonie findet in einem kleinen geschlossenen Raum statt,
in Japan in der Regel in einem Teehaus (茶室).
Da die meisten Teehäuser nur 4 ½ Tatami (Reistrohmatten) groß sind, beschränkt
sich die Anzahl der Gäste auf maximal 5 Personen.
Der Teeraum (茶室)
ist beim Eintritt der Gäste mit einer einzigen Kalligraphie mit "zen-buddhistischem
oder jahreszeitlichen Inhalt" geschmückt. Dadurch sollen die Gäste auf die Zeremonie
eingestimmt werden.
Eröffnet
wird die Zeremonie, bestimmt von festgelegten Regeln, mit einem bis zu
zwölfgängigen Menü ("kaiseki"), bei dem auch reichlich Sake (Reiswein)
ausgeschenkt wird. (Dies benötigt seine Zeit.)
Im Anschluss folgt für die Gäste eine Pause. Dazu verlassen die Gäste den Teeraum und begeben sich wieder zu der
Wartebank im Teegarten. Der Gastgeber tauscht unterdessen die Kalligraphie in
der Tokonoma gegen ein Blumengesteck (Chabana) aus, das oft nur aus einer
einzelnen, der Jahreszeit entsprechenden Blüte besteht. Außerdem bereitet er die
nun folgende koicha-Zeremonie vor.
"koicha":
Mittels Gongschlag werden die Gäste in den Teeraum zurück beordert. Es beginnt
nun der Höhepunkt der Zeremonie. Nämlich die Zubereitung des "dicken Tees"
("koicha"). Die Zubereitung sowie das Trinken dessen ist von ritueller
Stille umrahmt. 2-3 Schluck "koicha" nehmen alle Gäste nach einander aus ein und der selben Schale zu sich.
Anschließend verneigen sich die Gäste und verlassen das Teehaus erneut, um sich
auf der Wartebank auszuruhen.
"usucha":
Es folgt der letzte Part der Zeremonie, die "usucha-Zeremonie".
Wenn die Gäste den Teeraum wieder betreten haben, bekommt jeder
Gast (diesmal nach einander) noch ein oder zwei Schalen Usucha zubereitet:
Nach der obligatorischen rituellen Reinigung der Teeschale
werden 2 Löffel Matcha (Teepulver) mit etwas kochendem Wasser übergossen und mit
dem Teebesen schaumig geschlagen. Dieser Tee soll mit dreieinhalb Schlucken
getrunken werden, der Schaum wird anschließend ausgeschlürft, bevor die Schale
wieder an den Gastgeber zurück gegeben wird.
Haben alle Gäste ihren usucha getrunken, reinigt der
Gastgeber noch einmal alle Geräte, um den "Urzustand" wieder herzustellen und
stellt anschließend die Teedose und den Teelöffel zum Betrachten vor die Gäste.
Der Gastgeber verlässt den Teeraum, damit die Gäste sich beim
Betrachten und dem Austausch von Bemerkungen nicht gehemmt fühlen und betritt
ihn erst wieder, wenn dort Stille eingekehrt ist.
Er trägt die Geräte wieder aus dem Teeraum und
verabschiedet sich von den Gästen, bevor er die Tür hinter sich schließt.
Die Gäste verneigen sich noch einmal vor dem Teekessel, dem
Wassergefäß und der Blume in der Tokonoma und verlassen das Teehaus.
Anleitung zur
Selbstdurchführung zu Hause (des letzten Parts):
Außerhalb von Japan wird meist nur dieser letzte Teil der
Zeremonie alleine zelebriert, bei der "Usucha" zubereitet wird. "Usucha"
("dünner Tee") entspricht noch am ehesten europäischen Vorstellungen von einem
Getränk.
Hier eine Anleitung, wie man auch zu Hause eine Schale Matcha
auf japanische Art genießen kann:
Pro Gast benötigt man:
-
1 Teeschale ("chawan") welche genügend groß ist, um darin Tee
zu schlagen. Maße ca Ø 12cm und einer Höhe von 7cm.
-
Matcha-Teepulver ("matcha")
-
1 Teebesen ("chasen - ちゃせん") aus Bambus
-
1 Teelöffel ("chashaku") zum dosieren
-
1 gusseiserne Kanne für heißes Wasser (Notersatz:
Thermoskanne)
-
1 japanische Süßigkeit (Ersatz: Irgend etwas süßes,
mundgerecht; zB. Praline, Schokotrüffel)
-
und einen Helfer, der die Teeschalen jeweils zu
den Gästen trägt
Zuerst stellt man sich alles bereit:
-
Kanne erst mal mit kochendem Wasser füllen.
-
Süßigkeiten auf einem Teller dekoriert, jedoch stets in
ungerader Anzahl!
-
Die erste Teeschale steht direkt vor einem.
-
Die anderen Teeschalen etwas nach links unten platziert.
-
Dose mit Teepulver, den Teelöffel und den Teebesen nach rechts
platziert.
-
Kanne mit kochenden Wasser gefüllt wird ebenfalls rechts
platziert.
Nun beginnt es:
-
Man begrüßt seine Gäste und erklärt mit kurzen Worten, dass
man ihnen eine Schale Tee auf japanische Art zubereiten wird.
-
Bei der Teezeremonie herrscht Stille! Gäste beobachten die
Zubereitung des Tees und konzentrieren sich auf jede Bewegung des Gastgebers.
-
Jetzt schickt man den Teeträger (Helfer) mit dem
Süßigkeiten-Teller zu dem Gast, für den man die erste Schale Tee bereiten
möchte. Der Gast nimmt sich eine Süßigkeit und nimmt sie sogleich in den Mund,
der Teeträger kehrt mit dem Teller zurück.
-
Man öffnet die Dose mit dem Matcha-Pulver und füllt mit dem
chashaku 2 Löffel Teepulver in die Teeschale. Sogleich mit heißem Wasser
aus der Kanne ca 2cm hoch (Mengenmäßig dreieinhalb Schluck) in die Teeschale
aufgießen.
-
Mit Teebesen schlägt man die Flüssigkeit auf, bis sich eine
Schaumschicht gebildet hat.
-
Nun nimmt man die Teeschale mit der rechten Hand auf, stellt
sie auf seine Linke, kippt die Schale ganz leicht zu einem und schaut kurz
hinein.
-
Jetzt stellt man die Schale nach vorne, wo sie der Teeträger
aufnimmt und zum ersten Gast trägt.
Anschließend bringt er dem zweiten Gast den Süßigkeitenteller und alles
beginnt neuerlich von vorne.
-
Traditioneller Weise trinken alle Gäste aus der selben Schale,
welche immer wieder gereinigt wird. Das erfordert Zeit,
spez. Gerätschaften und Handgriffe, die hier zu aufwendig zu erklären wären.
-
Wenn alle Gäste ihren Tee getrunken haben (man darf dabei auch
den Schaum einschlürfen - ein Hinweis darauf wäre beim ersten Gast angebracht
und sorgt immer für Heiterkeit unter den Anwesenden) verbeugt man sich als
Gastgeber leicht, stellt alle Geräte, die man benutzt hat, wieder an ihren
ursprünglichen Platz und verlässt den Teeraum. - Im japanischen Teehaus wird
dabei alles aus dem Raum getragen um einen leeren (reinen) Raum zu
hinterlassen.
Die spezielle Rolle der Gäste,
bei der Teezeremonie:
Die Gäste haben bei der Teezeremonie eine wichtige Rolle zu spielen! Von ihnen
hängt es zum großen Teil ab, ob sich die gewünschte Harmonie einstellt.
Bei dieser obigen Kurzform beschränkt sich die Rolle der Gäste
darauf, die Schale Tee entgegen zu nehmen und zu trinken. Aber selbst dabei gibt
es Regeln:
-
Der Gast nimmt die Schale mit der rechten Hand. Stellt sie
ohne los zu lassen auf seine linke Handfläche.
-
Dann hebt er beide Hände mit der Schale etwas an und verbeugt
sich leicht - nicht vor dem Gastgeber, sondern um dem Tee seine Ehrerbietung
zu bezeugen.
-
Danach senkt er seine Hände wieder ab.
-
Hebt die Schale etwas von der linken an und dreht sie im
Uhrzeigersinn ein kleines Stück. (Hintergrund: jede Teeschale hat eine
Vorderseite, "ein Gesicht", das immer zu dem gewendet wird, der die Schale in
Empfang nimmt - und von dieser Stelle darf nicht getrunken werden, sie muss
sauber bleiben)!
-
Nun kann der Gast die Schale mit dreieinhalb Schlucken
austrinken (wenn bei der Zubereitung die Wassermenge richtig berechnet wurde),
dabei sollte auch der Schaum eingeschlürft werden.
-
Danach dreht man die Schale wieder zurück, bevor man sie
absetzt und sich mit einer wortlosen Verbeugung beim Gastgeber bedankt, der
diese Verbeugung erwidert.
Historisches: Eine Legende über den berühmten Teemeister
"Sen no Rikyu" erzählt: Ein Schüler Sen no Rikyu’s fragte
einst: "Was genau sind die wichtigsten Dinge die bei einer Teezusammenkunft
verstanden und beachtet werden müssen?"
"Bereite eine köstliche Schale Tee. Lege die Holzkohle so, dass sie das
Wasser erhitzt. Arrangiere die Blumen so, wie sie auf dem Feld wachsen. Im
Sommer erzeuge das Gefühl von Kühle. Im Winter das von Wärme. Tue alles
rechtzeitig. Sei auf Regen vorbereitet und widme jenen mit denen du dich zusammen
findest dein ganzes Herz."
Der Schüler war mit jener Antwort unzufrieden, weil er in ihr nichts von so
großem Wert finden konnte, dass es als Geheimnis des Verfahrens hätte bezeichnet
werden können. So antwortet er: "Das alles weiß ich bereits…"
Rikyu aber entgegnete: "Wenn du also alles kannst, dann werde ich dein
Schüler."
Antworten des Meisters mit dem Inhalt "dann
werde ich dein Schüler" sind in Zen-Geschichten üblich.
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