Europäische Adventsbräuche Weihnachtsbrauchtum.
Christkindl Brauchtum Sammlung Global aus Europa Übersee Afrika. So
feiert man in anderen Ländern.
Weihnachtbräuche weltweit
WEIHNACHT
IN ÄGYPTEN
Hier wird Weihnachten erst am 7. Jänner gefeiert!
Alle 43 Tage vor dem Weihnachtsfest ernähren sich die Ägypter nur mit
vegetarischer Kost.
AMERIKA
Bunt gemischt ist dort das
weihnachtliche Brauchtum für Merry Christmas. Ein besonderer Tag ist am 21.12. der Pilgertag.
Die glückliche Landung der Pilgerväter wird mit einem Gericht gefeiert, in dem sich
damals neuen unbekannten Zutaten wieder finden, die der ersten Generation der späteren
Amerikaner das Leben gerettet haben.
Überall aber bringt Santa Claus im Rentierschlitten, voran gespannt Rendeer
Rudolph, die Geschenke in der
Nacht auf den 25. 12 durch den Kamin. Für die Tiere stellen Kinder am
24,12. Milch und
Kekse bereit. Diniert wird Truthahn. Die meisten Vorgärten sind auf das hellste
und grellste mit elektrische Weihnachtskerzen und Schmuck beleuchtet und verhangen.
ANTARKTIS
Meteorologen der Wetterstation feier ihren Heiligen Abend stets mit
Wiener Würstchen mit Kartoffelsalat. Dazu leuchtet ein kleiner
Plastik-Weihnachtsbaum.
AUSTRALIEN
Bei ihnen ist Hochsommer !
Tannenbäume sind
rar, deshalb
stellt hier fast jeder einen Plastiktannenbaum auf, oft bereits am 15. 12.;
Der Hitze
wegen verlegen die Familien ihre Feier naturgemäß ins Freie. Auf Wiesen, Wald
oder am besten am Strand, wo man bis in die Nacht beieinander sitzt, schwätzt, Lagerfeuer
entfacht und Weihnachtslieder singt. Dabei ist der Weihnachtsmann immer mit von der
Partie, wenn auch oft in der Badehose! Die
Geschenke gibt es am Morgen des 25. 12.; Am nächsten Tag treffen sich Verwandte
und Bekannte bei einen Truthahn Picknick.
BRASILIEN
Hier wird der Weihnachtsmann zu eine rgroßen Weihnachtsparty mit rund
200.000 Menschen mit dem Hubschrauber in das Maracana-Stadion / Rio de Janeiro
eingeflogen!
BULGARIEN
Hier kredenzt man für jeden Monat symbolisch 1 Gericht, somit in Summe
werden 12 Gerichte aufgetragen! Zubereitet sind die Speisen meist aus Bohnen,
Nüsse, Dörrpflaumen und Kuchen. Fleisch ist an dem Tag verpönt!
CHINA
In China feiert man kein traditionelles Weihnachtsfest!
Dafür aber am 31. Dez.
zu Mitternacht das Glockenschlagen zum Neujahr (landesweit). Im Hanshan-Tempel
in Suzhou, Dazhong-Tempel in Beijing, Jingci-Tempel in Hangzhou, Longhua-Tempel
in Shanghai: In den berühmten Tempeln werden zum Jahreswechsel Glocken
geschlagen, womit heute wie früher der Wunsch nach Harmonie für das kommende
Jahr zum Ausdruck gebracht wird.
ENGLAND
Es werden am Weihnachtsabend die Strümpfe
über den Kamin gehängt. Durch diesen
schlüpft Santa Claus in der Nacht vom 24. auf den 25. 12. und versteckt darin
seine Geschenke. Zum traditionellen Weihnachtsschmaus am 25. 12. gehören der
mit Brot und Hackgemisch oder sauren Äpfeln und Backpflaumen gefüllte Truthahn,
Plumpudding und Eierpunsch. Beim Dinieren mögen sie es etwas ausgeflippt! Alle tragen
Papphütchen und lassen Knallfrösche platzen. Gegen 15 Uhr
versammelt sich die Familie vor dem TV, der 10 minütigen Ansprache der
Queen an das Commonwealth mit zu erleben.
Boxing-Day: Mit Sport hat Boxing-Day, wie der 2.
Weihnachtsfeiertag in England heißt, nichts gemein. "Box" bedeutet im Englischen
"Gefäß". Mit solchen Gefäßen erschienen einst die Azubis beim Lehrherrn, um
ihr "Weihnachtsgeld" abzuholen. Daraus entwickelte sich im
Familienkreis das Bescheren am 26. 12.;
ESTLAND
Gnome beschenken im Advent Kinder mit Naschereien und Früchten. Kurz vor
Weihnachten reinigen die Frauen ihre Besen besonders gründlich, da Teufel, die
um diese Zeit ihr Unwesen treiben dem Volksglauben nach, benutzen diese Besen
als Fluggeräte. Schmutzige Besen würden die ansonsten netten Besenflieger
zu üblen Streichen ansporne
FINNLAND:
Es ist Tradition seit 1920, kleinere Weihnachtsfeiern
("Pikkujoulu") schon im Oktober abzuhalten. Der 1. Adventtag eröffnet
jedoch erst die eigentliche Weihnachtszeit, wobei der Lucientag
eine der Höhepunkte darstellt. Lucia, in
Begleitung von 10 jungfräulichen Frauen (die auserwählt sind) verbreitet in
Krankenhäusern und Schulen vorweihnachtliche Stimmung.
Der Heilige Abend (Christmas Eve) ist von großer Bedeutung. Wenn der Christbaum
festlich geschmückt wurde, beginnen alle Gesunden die feierlichen Stunden in
der Sauna !!! Im Anschluss wird ein "gebackener Schwede" serviert, welcher ein
Festtags-Schweinebraten ist.
Auch hier bringt Santa Claus ("Joulupukki") die Gaben, jedoch mit
einem spez. Flugmittel. FinAir ist das
"offizielle Transportunternehmen von Santa"!
"Hyvaa Joulua"
so heißt der finnische Weihnachtsgruss. In Finnland soll das Zuhause des Joulupukki
(echter Weihnachtsmann) sein. Wenn der nicht gerade in anderer Gestalt auf Reisen ist, ruht er in Rowaniemi am Fuße des Berges Korvatunumie aus oder bereitet das nächste Fest vor.
Joulupukki´s Briefadresse: Joulupukki, Maakunta Katu 10, ss-96100 Rowaniemi
FRANKREICH
Einst lieferte Saint
Nicolas seine Gaben am 6. 12. ab. Doch Nicolas hat abgedankt, die Gaben bringt den Kindern vom 24. auf den 25. 12. nun
Pere Noel (Kollege von Santa Claus). Der kommt durch den Kamin und legt
seine Gaben in bereitgestellten Schuhe. Der Heilige Abend wird keineswegs besinnlich
gefeiert, denn er ist ein Arbeitstag, jener jedoch mit einem großen Essen in effektvoll bunt
geschmückten Restaurants und ausgelassenem Tanzen ausklingt. Festlich wird
es erst am 25. 12., da werden u.a. die traditionelle "Foie Gras"
(Gänsestopfleber) und der "Buche de Noel" (Kuchen mit Buttercreme) in der
Form eines abgesägten Baumstammes, kredenzt.
GRIECHENLAND
In der Nacht zum 1. Januar legt der heilige
Vassilius (Basilius) die Gaben für die Kinder vor ihr Bett. Für die Familie
gibt es an diesem Tag Vassiliusbrot oder Vassiliuskuchen mit eingebackener Goldmünze. Wer sie
findet, hat das ganze Jahr über Glück, aber auf alle Fälle die Goldmünze.
INDIEN
Hier müssen als lebende Weihnachtsbäume für Lichterkettenbehang die
Bananenstauden, Palmen, Mangobäme herhalten. Dem Familienoberhaupt wird eine
Zitrone geschenkt. Ein Symbol für dessen Verehrung.
ITALIEN
Verschiedene Feste werden begangen.
Am 6.12. kommt San Nicola, es finden Kinder Geschenke von San Nicola vor der
Schlafzimmertüre. San Nicola ist nicht wie bei uns als Bischof (Nikolaus) gekleidet,
doch auch er besucht die Kinder.
Am 13.12. beschenkt Santa Lucia die
Kleinen, lebte jedoch nur in der Fantasie der Kinder. Die Heilige Lucia wurde 281 in Sizilien geboren,
vermachte
ihr Vermögen den Armen. Noch heute wird an dem Tag "Torrone die poveri," eine Mahlzeit für die Armen
gekocht ( Kichererbsen, in Zucker gekocht bis daraus feste Masse entsteht).
Am 25.12. wird Il Bambinello
Gesu (Christkind) gefeiert. Es kommt oft früh am
Morgen. Wenn die Kinder erwachen, finden sie die Gaben vor der Schlafzimmertüre oder unter dem Tannenbaum.
Am 6.1. freuen sich alle Kinder
auf La Befana, eine gutmütige, alte Dreikönigs-Hexe (deren Ursprünge
ungeklärt sind). Daher stellen Abends Kinder ihre Schuhe vor die Tür oder hängen ihre Strümpfe
und Socken über den Kamin. La Befana
fliegt von Dach zu Dach durch die Kamine ins Haus. Für artige
Kinder hinterlässt sie Naschereien, für unartigen lediglich Kohlen. La Befana
sollte sich der Legende nach nicht schnell genug auf den Weg zur Krippe gemacht haben und
verpasste den Stern. Seit dem irrt sie auf der Welt nach der Suche nach dem
Christuskind.
Sie hinterlässt in jedem Haus ihre Geschenke, mit der Hoffnung, dort das Christkind
aufzufinden.
Regionale Bräuche: Ein
Olivenbaum wird gefällt und für das Kaminfeuer gehackt. In Rom und Neapel tragen
Kinder einen großen Stern mit einer kleinen beleuchteten Krippe von Haus
zu Haus. Auch erwähnenswert, die berühmteste Krippe nennt Rom sein Eigen, das Santo Bambino.
JAPAN
Hier bringt die Geschenke der Hoteiosho, ein Weihnachtsmann gepaart mit
Krampus in einer Person!
KENIA
Fröhlich gefeiert wird im Kreise der Familie. Am Heiligen Abend trifft man sich zu einem großen Festmahl.
Danach gibt es Arbeit für die Kinder, nämlich Haus wieder reinigen, dekorieren, das Essen
für den nächsten Tag vorbereiten usw.; Am Morgen des 25.12. wird eine Ziege
geschlachtet, deren Fleisch in der Familie verteilt wird. Danach geht man von Haus zu
Haus, um allen fröhliche Weihnachten zu wünschen und Geschenke auszutauschen. Zum
Ausklang des Festes wird bis in den Morgen fröhlich und ausgelassen getanzt.
KOLUMBIEN
Am 14. Dezember beginnen die
Weihnachtsfeierlichkeiten. Die ganze Familie geht mit Freunden in den Wald, für die Krippe
Moos zu sammeln, die an diesem Tag aufgestellt wird. Abends wird zu Hause bis
Mitternacht miteinander gebetet, dann gefeiert, musiziert und Weihnachtslieder gesungen. Die Feier
wiederholt sich an jedem der neuen
Tage bis hin zum Heiligen Abend. Am 24.12. wird nach der Mitternachtsmesse mit Feuerwerk, Tanz
auf der Straße und gutem Essen und Trinken gefeiert. Beschenkt werden nur die
Kinder mit Kleinigkeiten, welche Erwachsene in der Nacht unter den
Betten der Kinder verstecken, so dass diese sie am Morgen des 25.12. vorfinden.
MEXIKO
Mit den spanischen Erobern kamen vor 300 Jahren
auch die Weihnachtsbräuche ins Land der Inkas und Azteken. Doch ein Teil ihrer eigenen
Tradition konnten die Ureinwohner den Augustinermönchen abtrotzen. So wurden die Feste
um die Ankunft des Gottes Huitzilopochtli später zu Ehren von Josef und Maria gefeiert.
Dazu gehören die "Psadas", bunte Umzüge, bei denen die Herbergssuche
nachgestellt wird. Dazu gibt es Trubel und Feuerwerk als auch viele Naschereien.
Wichtiger Teil des Festes: Die Pinata, ein liebevoll mit Sternen und Figuren
dekoriertes Tongefäß, welches mit Früchten und Süßigkeiten gefüllt aufgehängt wird.
Ein Spaß für die Kinder, die mit verbundenen Augen den Topf zerschlagen
müssen und alles vernaschen dürfen.
Die Weihnachtskrippe ist im Freien aufgestellt wobei sich alle beteiligten.
Die "posadas": Als die ersten
christl. Missionare nach Mexiko zogen, wollten sie unseren Vorfahren den Glauben durch
Feste und Spiele zu vermitteln.
Seitdem gehören die 'posadas' zur Vorbereitung auf Weihnacht und zur
Weihnachtsfeier. Zu Adventbeginn werden 9 Familien ausgewählt, die in den 9
Tagen vor Weihnacht für 1 Tag und 1 Nacht "los peregrinos, die
Pilger, aufnehmen, das geht so:
Die "los peregrinos": Die Statue des hl. Josef, Maria und des
Engels
werden als Pilger symbolisch aufgenommen. Es sind die gleichen Figuren, mit denen
später
die Krippe in unserer Kirche aufgebaut
wird. Die Dorfgemeinschaft zieht betend und singend mit den "peregrinos" zum Haus der
betreffenden Familie, wo sie mit Wechselgesängen mit dem Hausherrn um Einlass
bitten. Zuerst treten die Figurenträger ein. Die
Statuen werden nach indianischen Brauch mit Blumenkränzen und Weihrauch begrüßt und zum
blumengeschmückten Hausaltar gebracht. Das ganze Haus ist mit Blumen und Zweigen festlich hergerichtet. Der Fußboden aus
gestampfter Erde, Holz oder Stein ist dicht mit Kiefernnadeln bestreut. Die gastgebende Familie lädt alle ein, sich hinzusetzen,
dann erhalten die Gäste "aguinaldo"(Tasse Kaffee und Stück Brot), zuerst die
"peregrinos", danach alle
anderen Besucher. Öfters schließen sich mehrere Familien zusammen, um das
"aguinaldo" aufbringen zu
können. Bevor die "peregrinos" am nächsten Abend weiterziehen, überreicht der
Hausherr dem Kirchenvorsteher eine "piñata" (bunte, aus Pappmasche
hergestellte Phantasiefigur, die mit süßen Überraschungen gefüllt ist). Sie
wird für die Mitternachtsmette aufbewahrt.
In der heiligen Nacht versammelt sich die ganze Gemeinde um 24:00 Uhr vor der Kirche. Es
werden Freudenfeuer und Feuerwehrkörper abgebrannt, und mit dem "Baile de la
Flor", dem
Blumentanz, beginnt die Mitternachtsmette. Nach der hl. Messe werden die Kirchenbänke zur
Seite gerückt. Nun beginnt vor der Krippe das Geburtstagsfest für das Jesuskind.
Den
Höhepunkt bildet das Knacken der neun "piñatas". An einer Schnur wird jeweils eine
"piñata" von der Decke herabgelassen. Mit einem Stock soll sie nun
"geknackt" werden. Jeder hat nur 3 Schläge mit verbundenen
Augen.
Zuerst die Kinder, dann die Jugendlichen und zuletzt die Erwachsenen,
bis alle "piñatas" geknackt sind und ihr süßer Inhalt verspeist worden ist. Mit Musik,
Liedern und einem Tanz klingt die fröhliche des Geburtstagsfeier Jesuskindes aus.
NIEDERLANDE
Hier regiert primär "Sinterklaas"
welcher per Schiff ende November anreist, er gilt auch als Schutzpatron der
Seeleute. "Sinterklaas" bringt am 6.12.
in Begleitung von "Zwarten Piet", seine Gaben. Um ihn gnädig zu stimmen, stellen
Kinder
vor seiner Ankunft Wasser, Karotten oder Heu für sein Pferd auf den Kamin. Am
5.12. wird ein großer Sack vor die Tür gelegt, den Sinterklaas dann mit
seinen Geschenken füllt (mit handtellergroße
Schokoladebuchstaben welche die Anfangsbuchstaben der Vornamen darstellen). Ein regionaler Amsterdammer Brauch ist es, dass vom Hafen
eine große Prozession zum Königspalast zieht, wo der Heilige von
Königin Beatrix in Empfang genommen wird. Am 6.12. hat sich aus dem Sternsingen ein Kinderfest
entwickelt, wobei Kinder mit Lampions durch die Straßen gehen.
NORWEGEN
Beim "Julbord", begangen im Advent werden Verwandten und Freunden bis
zu 50 div. Leckerbissen kredenzt. Auch der Lucientag
ist hierbei ein Höhepunkt im Advent.
"Julenisse", so nennt man den Weihnachtsmanns
mit roter Zipfelmütze und langen weißen Bart. Bemerkenswert seine
Kniebundhose, die handgestrickten Kniestrümpfe, der Norwegerpullover und die
Lodenjacke. Darüber trägt "Julenisse" einen schweren, wärmenden
Pelz. Dem Volksglauben nach war er ein Kobold, der für die Menschen das Haus
einst aufbaute. Als Menschen einzogen, übernahm er den Schutz von Haus und Hof,
indem er nach dem Rechten schaute und hielt das Unglück vom Anwesen fern. Als
Entlohnung erhofft er Reisbrei (mit
geschmolzener Butter, Zucker und Zimt)
oder Fladen, dazu Bier am Heiligen Abend. Auf vielen Höfen wurde ihm zu dem in
der Heiligen Nacht ein Bett gerichtet als auch ein Platz am Tisch freigehalten.
Am Heiligen Abend um 17.00 Uhr läuten die Glocken im ganzen Land das
Weihnachtsfest ein. Viele Menschen begeben sich zum Gottesdienst.
Nach der Messe freut man sich auf den Weihnachtsschmaus und ist hungrig. Da die
meisten seit dem üblichen Reisbrei zu Mittag nichts speisten.
Aber
zuerst muss der Kobold "Julenisse" seinen Teller mit Brei wie oben
erwähnt serviert bekommen. Und wenn
man zu dem einen Teller Reisbrei in die Scheune stellt, ist er am nächsten Tag
mit Bestimmtheit leer. Auf keinen Fall darf man es sich mit dem Kobold
verderben. Fühlt er sich übergangen, kann er viel Ärger machen.
Nach dem Weihnachtsdiner werden
die Christbaumkerzen entzunden. Das Weihnachtsevangelium wird vorgetragen.
Im Anschluss reicht man sich die Hände, singt Weihnachtslieder und geht so um
einen Baum herum.
Dann kommt "Julmann" (Weihnachtsmann) mit immer der gleichen Frage:
"Gibt es hier liebe Kinder?" Dann verteilt er seine Gaben und neben
dem Christbaum beginnen Kinderaugen zu leuchten. Meist helfen dem "Julamann"
dabei seine "Julenissen" (Kobolde) hilfreich. Bekommen die "Julenissen"
nichts vom Reisbrei ab, machen sie Schabernack.
POLEN
Zum Heilig Abend gehört die Weihnachtsoblaten. Das sind große eckige
Backoblaten mit aufgeprägten Bild. Tagsüber wird
gefastet. Wenn der erste Stern am Himmel aufleuchtet, versammelt man sich um den reichlich gedeckten
Tisch zum Weihnachtsessen. Suppe, Fischgericht (meist
Karpfen). Ein zusätzliches Gedeck steht auf dem Tisch, für 1 unerwarteten
Gast. Kerzenlicht wird entzündet, dann wird das Weihnachtsevangelium vorgelesen.
Danach teilt man seine Weihnachtsoblaten untereinander und wünscht sich Frohe
Fest. Das
Teilen der Oblaten ist ein Zeichen dafür, dass die Familie das Leben miteinander teilen
wollen, es ist eine Geste der Versöhnung. Dann setzen sich alle zum Essen, die Kinder hoffen unter ihrem Teller ein Geldstück
aufzufinden. In der Weihnachtsnacht sollen dort die Tiere
sprechen können.
PORTUGAL
Weihnachten wird in der Großfamilie auf dem Land gemeinsam mit den Nachbarn
gefeiert. In einigen Dörfern wird auf dem Platz vor der Kirche ein Baumstamm verbrannt,
damit sich die Menschen nach der Mitternachtsmesse wärmen können. In manchen Gegenden
geht man von Tür zu Tür, spielt Querflöte, Gitarre, Akkordeon
oder Mandoline und singt Weihnachtslieder. Zur Mitternachtsmette bringt man ländliche Produkte als Geschenk für das
Jesukind mit. Nach der Mette trifft sich die ganze Familie zum Weihnachtsdiner: Stockfisch,
Kürbiskrapfen oder heraus gebratene Weißbrotscheiben (mit Zucker und Zimt
bestäubt), noch heißen Brotteigkrapfen und ein Getränk, aus Wein mit
Honigrosinen und Zimt bestehend.
RUSSLAND
Nach dem Julianischen Kalender feiert die
russisch-orthodoxe Kirche am 6.1. (entspricht dem 25.12.) die Geburt des Herrn.
Väterchen Frost bringt hier die Gaben und wird in jedem Dorf mit Musik empfangen. Dazu
gibt es mit Herzen dekorierte Kuchen. Für jedes Herz soll ein Traum in
Erfüllung gehen.
SCHWEDEN
Am Morgen des 13.12. ist in
Schweden der Tag der
Lichterkönigin. Die älteste Tochter erscheint als
Luziabraut
im weißen Kleid und einem Kranz aus
Preiselbeerzweigen und brennenden Kerzen auf dem Kopf. Die "Lussibrud" weckt die
Familie und übt sich im Zimmerservice, sie serviert das Frühstück ans Bett. Zum "Julfest" an Weihnachten
kommt der Weihnachtsmann, aber auch "Julgeiss" und "Julbock" gehören zum Fest. Wie
das opulente Menü bis zu 38 Gängen, bei dem auch die "Julkorv"
(spez. Bratwurst) kredenzt wird. Diese hat so große Bedeutung, dass sich auch Königin Silvia und
ihre Familie dabei selbst an den Herd stellen.
SPANIEN
Die Adventzeit ist ruhig, Krampus, Nikolaus,
Adventkalender, Adventkranz etc. kennt man nicht. Aber immerhin Weihnachtsmärkte, wenn gleich auch mit genügend Ramschware versehen.
Kinder singen heitere Adventlieder die eher zur Belustigung dienen. Kinder schreiben in einem Brief an die Heiligen 3 Könige, um ihre Wünsche
bekannt zu geben. In der Schule gibt es am letzten Schultag vor Weihnachten ein Krippenspiel, an dem alle Kinder aktiv teilnehmen und sie deshalb verkleidet kommen müssen!
Der Heilige Abend wird mit großzügigen Abendmahl gefeiert. Unentbehrlich in jeder spanischen Familie die hauseigene Krippe, die durchaus selbst gebastelt sein kann. In manchen Familien erfolgt bereits die erste Bescherung durch den Weihnachtsmann (Papá Noel).
Zu Mitternacht findet die Mitternachtsmette („Misa de Gallo“) statt, aber es ist nicht jedermanns Sache, sie auch zu
besuchen.
Am 28.12. ist der „Tag der Unschuldigen Kinder“, der dem 1. April in Österreich
gleichkommt und an dem man möglichst viele Mitmenschen zum Narren halten soll.. Mag schon sein, dass in manchen Regionen Kinder als Bischof verkleidet werden, aber landesweite Tradition ist dies bestimmt nicht.
Den Jahreswechsel feiert man auch eher in familiärer Atmosphäre. Ganz typisch in Spanien, dass mit den letzten 12 Gongschlägen vor Mitternacht jeweils
1 Weintraube zu essen ist, damit das Neue Jahr Glück bringt. Erst nach Mitternacht beginnen
Partys in Discotheken oder privat bei Freunden.
Aber das Allerwichtigste für die spanischen Kinder ist der 6. Jänner, Tag der Hl. 3 Könige.
In Spanien bringen nämlich die Hl. 3 Könige die Geschenke, wobei Kaspar von den
meisten Kindern zum „Lieblingskönig“ erklärt wird. Bereits am 5. Jänner kommen Seine Majestäten („„Reyes Magos“
ins Land. In jedem Dorf oder Stadtteil gibt es die lang ersehnte Cabalgata, der Umzug, bei dem die Hl. 3 Könige hautnah und in echter Ausführung bewundert werden können.
- Vorm Schlafengehen stellt man einen Stiefel vor die Schlafzimmertür, Stroh für die Kamele
und Turrón (typische spanische Süßigkeit zu Weihnachten) zwecks Verköstigung der Hl. 3 Könige selbst auf. Das ist die aufregendste Nacht des ganzen Jahres. Am nächsten Morgen dann findet man neben dem Stiefel die Geschenke. Ganz böse Kinder bekommen Kohle (Zucker, der wie Kohlestücke aussieht).
Zum Fest der Hl. 3 Könige wird „Roscón de Reyes“, ein hervorragender Germteigkranz mit kandierten Früchten, gegessen, der eine kleine eingebackene Überraschung enthält, die wiederum vom Glückspilz der Familie gefunden wird.
Weitere Bräuche:
Olentzero: Ist eine Figur, die um 1980 erfunden wurde und lediglich in einigen Täler in den nördlichen Provinzen Navarra und Guipuzcoa bekannt ist.
UNGARN
Am 1. Weihnachtstag ziehen junge Männer als Hirten verkleidet mit einer Krippe
unter dem Arm von Haus zu Haus, um kleine Theaterinszenierungen aufzuführen.
Hierbei fallen stets Süßigkeiten für sie ab.
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