Warum die Weihnachtskrippe als solche
bezeichnet wird
Krippe (althochdeutsch "krippa");
Aus dem Lukasevangelium entnehmen wir, dass Maria ihren Sohn in Windeln wickelte
und in eine "he phatne" (Futtermulde) legte welche sich in einem "praesepium"
(Stall) befand. "Krippe", dieses Wort stammt aus der Wurzel "ger-" (drehen,
flechten) und bedeutete einst ein Flechtwerk, einen geflochtenen Futterkorb zur
Fütterung von Haustieren (z.B. Ochs und Esel).
Bereits 1545 übersetzte Luther: "...und legt jn in eine Krippen...";
Weihnachtskrippen....
Eine figürliche Darstellung der Heiligen Familie im Stall zu Bethlehem (nach
Lukas 2), mit dem Jesuskind in einer Krippe, mit Ochs und Esel (Jesaja 1,3),
dazu meist mit der Anbetung der Hirten und der Weisen aus dem Morgenlande
(meistens erst am 6.1.), die zur Weihnachtszeit in Kirchen und Häusern
aufgestellt wird.
Mitte des 16. Jhdt. an sind Weihnachtskrippen zuerst in italienischen und
spanischen, bald danach in süddeutschen Kirchen und an Fürstenhöfen
nachzuweisen. Miniaturformen waren die Kastenkrippen. Bei weihnachtlichen Heischezügen (wahrscheinlich Heiligen-Prozessionen) wurden Tragkrippen, auch
Herodeskasten genannt, mitgeführt.
Kirchenkrippen stammen aus Süddeutschland, wo diese Jesuiten zur religiösen
Unterweisung als Erste einführten. Noch vor 1600 fand die Verbreitung der
Krippen in den Kirchen des gesamten katholischen Europas statt. Die älteste
heute noch vorhandene Kirchenkrippe Deutschlands ist die "Domkrippe in Augsburg"
aus dem Jahre 1590.
Im weitesten Sinne ist die Krippe somit deutscher Schöpfung, welche sich von
hier aus ihren Weg in alle Welt bahnte.
Bedeutende Sammlungen von Weihnachtskrippen finden sich in den Museen von
München, Brixen, Tirol und Neapel. Die Krippenkunst ist ein Kennzeichen vor
allem des katholischen Weihnachtsfestes.
Weihnachtskrippen nach Gestaltung:
- Bretterkrippen (bühnenartiger Aufbau)
- Höhlenkrippen
- Kastenkrippen (in eine Kiste eingebaut)
- Landschaftskrippen
- Stallkrippen
- Tempelkrippen
Weihnachtskrippen
nach Baustilen:
- Heimatkrippen
- Orientalische Krippen
- Schneekrippen (Heimatkrippen in Winterlandschaft)
- Stilkrippen (ohne erkennbaren Stil, meist nur Figuren)
- Weihnachtspyramiden
- Wurzelkrippen
Weihnachtskrippen nach Aufstellungsort in:
- Kirchenkrippen
- Klosterkrippen
- Hauskrippen
Weihnachtskrippen nach Figuren & Material in:
- Geschnitzte Krippen, aus Holz
- Glaskrippen, aus Glas
- Loammandl-Krippen
- Mechanische Krippen
- Papierkrippen
- Santons
- Terrakotta-Krippen
- Zinnkrippen
- Wachs-Krippen
Weihnachtskrippen nach Szenenbild in:
- Simultankrippe (mehrere Darstellungen gleichzeitig)
- Wechselkrippe (verschiedene Szenen sind mit den gleichen Figuren möglich)
- Jahreskrippe (das gesamte Kirchenjahr kann dargestellt werden)
Seit wann gibt es Krippen mit Krippenfiguren ?
Seit 7. Jht. wird in der röm. Kirche Santa Maria Maggiore eine Holzkrippe
aufgestellt!
1223 hatte der heilige Franziskus, Franz von Assisi, in einer Höhle im Wald von
Gressio als erster die Idee, den Geburtstag Jesu, wie er in der Bibel
überliefert wurde, in Form einer plastischen Weihnachtskrippe darzustellen. Da
ein jedes Land seine volkstümlichen Kulturen in die Krippendarstellung
einfließen ließ, entstanden im Laufe vieler Jahrhunderte verschiedene
Krippentypen.
1478 in Italien weit verbreitet,
1537 in Brügge (Belgien), in Deutschland,
Mitte 16.Jht. (durch Jesuitenorden),
1562 in Böhmen,
1595 in Nippon (Japan),
1599 in Lahore (Ostindien),
1601 in Altötting (Deutschland),
1607 in München usw.;
Krippenaufstellung bei uns daheim...
In den Familien kann der Aufbau einer Krippe bis zur Weihnachtsnacht besonders
für Kinder eine tiefgreifende Erfahrung sein. Vom Sammeln des Mooses, der
Steinchen und Rinden für die Ausstattung bis hin zum Anordnen der vielen
Figuren, die jeden Tag mehr werden, entsteht ein Familien-Gesamtwerk.
Stelle am 1. Adventsonntag leere Krippe auf. In einiger Entfernung die Figuren
Maria und Josef, sie befinden sich noch am Weg zur Krippe. Jeden Tag stelle 1
Figur hinzu. Schließlich am 24. 12. kurz vor der Bescherung legst du als 24. und
letzte Figur das Jesuskind in die Krippe. (Vergiss aber nicht, Maria und Josef
treffen zuvor ein)!
Deine Krippe sollte mindestens folgende Figuren aufweisen:
Jesuskind in der Futterkrippe, Maria und Josef, Ochs und Esel, hl. 3 Könige,
Weihnachtsstern, Engel, Hirten, Weidetiere (Schafe, Gänse etc.).
Ob die Krippe die Gestalt einer Höhle, Stall etc. hat ist Geschmackssache!
Sprich mit deinem Pfarrer! Er wird eure Krippe bei der Adventkranzweihe sicher
gerne mitweihen! Geweihte Figuren strahlen eine eigene Aura aus...
Krippenabbau, wegräumen...
Wann die Krippe wieder sorgsam verstaut wird für das nächste Weihnachtsfest,
bleibt jedem selbst überlassen. Bei uns steht die Krippe traditionsgemäß bis zum
Heilgen Drei Königstag im Jänner. Danach wird sie abgebaut.
Eben so gut könnte man sie zum Beispiel erst am Sebastianstag (20.Jänner)
abräumen.
Krippenspiele
Die in vielfachen Varianten bekannte figürliche Darstellung des weihnachtlichen
Geschehens mit dem in der Krippe gebetteten Jesuskind leitet sich ursprünglich
vom geistlichen Schauspiel des Mittelalters her. Schon in den ersten
Jahrhunderten nach Christi Geburt gab es Krippenspiele, die dann aber in
Vergessenheit gerieten. Franz von Assisi war es, der am 24. 12. 1223 in der Nähe
von Rom eine Weihnachtsmesse las, bei der er als Symbol für die Geburt Christi
wohl erstmals wieder ein Stall mit Holzfiguren aufbaute.
Krippenspiele sind sowohl Krippen mit mechanisch beweglichen Figuren wie auch
einfache, auf die Anbetung der Hirten beschränkte Weihnachtsspiele, die häufig
auch von Kindern durchgeführt werden. Die Darstellung der Krippenszene und die
Verwendung der Krippe in Weihnachtsspielen geht vermutlich auf Franz von Assisi
zurück. 1223 wurde er mit lebenden Ochsen und Eseln in einer szenischem Bild
dargestellt. Die Tradition des Aufführens von Krippenspielen entstammen
höchstwahrscheinlich dem Brauch, in Europa zu Weihnachten Theater- und
Schaustücke aufzuführen.
Krippenbilder
Im 4. Jht. bereits finden wir in Katakomben (San Sebastiano, Priscilla)
Malereien bezüglich Christi Geburt. Darauf abgebildet ist das liegende Kindlein
zwischen Ochs und Esel, sowie evt. Hirten.
Erst später kamen Bilder, wo auch Maria und die Weisen zu sehen waren. Auch
Josef, Verkündigungsengel (der den Hirten die Botschaft überbrachte), Hebammen
(die damals zur Geburtsstätte gerufen wurden), Badefrauen (die für das Kind
Wasser zubereiteten), Weidetiere (Böcke, Schafe) wurden bald auf Bildern hinzu
gefügt.
Der Stern (Komet) zu Bethlehem
Auf vielen Bildern ist der Stern von Bethlehem als Komet dargestellt. Der
Astronom Johannes Kepler (1571-1630) sagte jedoch, es sei eine besondere, sehr
seltene Verbindung von Jupiter und Saturn gewesen. Er beobachtete eine
entsprechende Verbindung im Jahre 1604 und 1605, die er als "Stern von
Bethlehem" beschrieb. Diese Verbindung sei auch im Jahre sieben vor Christus
aufgetreten, wobei die beiden Planeten am 29. Mai, am 3. Oktober und am 5.
Dezember im Jahre direkt nebeneinander im Sternzeichen der Fische gestanden
haben sollen. Da Saturn als Planet der Juden galt, Jupiter aber als Herrscher-
und Glücksplanet, wurde die Verbindung als Zeichen gedeutet, dass in Judäa ein
neuer Herrscher auftritt.
Doch kann der Stern auch lediglich als Sinnbild gedeutet werden, als Erfüllung
der alttestamentlichen Verheißung: "Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein
Zepter aus Israel aufkommen" (4. Mose 2,10, vergleiche mit Matthäus 2, 10).
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