Rauschegoldengeln wie sehen sie
bloß aus. Engel Brauchtum Ursprung Entstehung sowie Glaube und
Aberglaube über Engeln und Weihnachtsengeln. Lexikon
Alles über Engel Rauschegoldengel und
Weihnachtsengel
Wie mögen Engel aussehen ?
Für den Volksglauben sehen Engel aus wie (weiß gekleidete) Männer und Frauen mit
Flügeln. Existent oder nicht? Daran scheiden sich die Geister...
Die kath. Lehre ist zurückhaltend: Zwar ist in der Bibel von "Engeln" die Rede;
es sind Boten Gottes; sie überbringen eine Nachricht, eine Forderung, eine
Verheißung. Der Absender und die Botschaft sind das Entscheidende. Das "Medium"
ist relativ unwichtig. Alles kann "zu einem Engel" werden: Auch Tiere, vor allem
aber der Mensch selbst. "Im Engel" begegnet dem Menschen letztlich Gott selbst.
Wenn Christen von einem "Schutzengel" sprechen, dann glauben sie, dass Gott die
Menschen "wie seinen Augapfel" schützt, dass er bei ihnen ist, sie auf all ihren
Wegen begleitet. Die Rede von Engeln entspringt dem Versuch, zwei
Glaubenswahrheiten zusammen zu denken:
Auf der einen Seite steht der Glaube an Gottes radikale Andersartigkeit (die
Theologen sagen: Gottes "Transzendenz"). Gott ist nichts Geschaffenes und kein
Teil der Schöpfung.
Auf der anderen Seite aber ist Gott in allem. Nichts kann ohne ihn gedacht
werden. Er ist nah, wirksam, lebendig, er spricht Menschen an. Die Rede von den
Engeln verbindet beide Pole: Sie machen den Unsichtbaren sichtbar, lassen den
ganz Anderen doch für den Menschen "anschaulich und begreiflich" werden.
Der katholische Glaube verpflichtet daran zu glauben, dass es "Vermittler" gibt,
durch die Gott uns anspricht. Wer jeweils ein solcher "Bote" ist, ist sekundär.
Ob es tatsächlich solche - gute oder auch böse Wesen "zwischen Himmel und Erde"
gibt (Geister, Dämonen) bleibt dabei offen...
Rauschegoldengel
Wer sieht in ihm nicht eine Nachbildung des weihnachtlichen Verkündigungsengel?
Mit Gold hat er allerdings nur den leuchtenden Schein gemeinsam. Das als
Unterlage von Brautkronen, Bauernhauben usw. verwendete, beim Anfassen
knitternde Flitter - oder Rauschgold ist materiell betrachtet ein dünner Belag
aus Messingblech.
Die Heimat des Rauschgoldengels ist Nürnberg. Der angesehene Puppenmacher
Balthasar Hauser aus der Lebkuchenstadt soll in der Zeit nach dem
Dreißigjährigen Kriege erstmalig eine solche Figur gestaltet haben, zur
Erinnerung an seine verstorbene Tochter Anna, dessen Gesichtszüge der ersten
Rauschgoldengel, das "goldene Annalein" trug.
Engelsgeschichte zum Vorlesen...
In der Schule und im Kindergarten, überall haben sie im Advent Engel gebastelt.
Und Mutti hat noch einen Holzengel, den sie auf den Adventsbaum stellen will.
Aber jeder Engel sieht anders aus. Caro hat einen wunderschönen Engel aus
Goldpapier gebastelt. David hat einen geknetet, und Rüdiger hat einen aus gelben
Karton ausgeschnitten. Er hat nur die Umrisse stehen lassen und buntes
Transparentpapier dahinter geklebt. Es sieht wirklich schön aus.
"Dein Engel noch nicht einmal Flügel!" lacht Caro und betrachtet kritisch den
Engel,
den David geknetet hat.
"Engel brauchen keine Flügel!" schreit er. "Die fliegen auch so!" Da lachen die
beiden Großen den Kleinen aus.
Nur Mutti lacht nicht. Sie ist sogar ein bisschen ärgerlich. "Macht euch nur
lustig!" sagt sie. "Ihr habt ja alle schon einmal einen Engel gesehen und wisst
genau, wie sie aussehen!" Caro und Rüdiger
hören auf zu lachen. Nein, ein Engel hat keiner gesehen. Da hat Mutti recht.
"Wenn sie so lieb aussehen würden wie deiner", meint Mutti, "dann hätten sich
die Hirten damals bestimmt nicht so sehr gefürchtet!"
"Vor deinem aber auch nicht!" meint Rüdiger und betrachtet Muttis Holzengel
näher. "Aber Flügel hat
er ja auch. Und auf allen Bildern, die ich kenne, haben Engel Flügel!"
"Was meinst du?" fragt Mutti. "Fotos oder Bilder?"
"Bilder natürlich!" lacht Rüdiger.
"Engel kann man doch nicht fotografieren!"
"Aber die Maler wussten genau, dass sie Flügel haben?"
"Ach Mutti!" sagt Caro. "Die Maler haben sie sich vorgestellt. Und weil sie vom
Himmel zu den Menschen kamen, brauchen sie eben Flügel!" "Sie konnten die Engel
nicht so einfach kommen und verschwinden lassen wie im Raumschiff Enterprise!"
Rüdiger spürt selbst, dass das ein schlechter Witz war.
Doch Mutti antwortet ganz ernst darauf: "Es ist nicht dümmer als das mit den
Flügeln!" sagt sie. "Nur daran dachten die Maler damals noch nicht. Jedenfalls
hat keiner von ihnen wirklich einen Engel gesehen.!"
"Aber es gibt doch Engel?" fragt David jetzt und blickt Mutti ängstlich an.
"Wenn Gott eine Botschaft für die Menschen hat, dann schick er Engel zu ihnen",
sagt Mutti. "Engel sind die Boten Gottes!"
"Und dann fragst du mich nach Fotos von Engeln?" Rüdiger schüttelt den Kopf.
"Man weiß nie, ob man vielleicht nicht doch noch einen Engel begegnet ist!"
antwortet seine Mutter
leise. "Gott kann auch Engel zu uns schicken, die so wie alle anderen Menschen
aussehen! Vielleicht begreifen wir erst viel später, dass es wirklich seine
Boten waren, die Gott zu uns auf die Welt geschickt hat!"
"Hast du Fotos von ihnen?" fragt David und sieht seine Mutter ernst an.
Da holt sie ein Buch mit Bildern und schlägt ein paar Seiten auf. "Das könnte
einer gewesen sein!" sagt sie. "Albert Schweitzer. Er ging zu den Schwarzen nach
Afrika. Sein Leben lang hat er alles für sie getan, was er konnte."
Rüdiger schaut auf ein anderes Foto, das Mutti aufgeschlagen hat. "Das ist doch
die Mutter Theresa!"
sagt er.
"Sie half den Armen in Indien!"
"Manche nennen sie den Engel der Armen!" erinnert sie Caro. "Aber das sagt man,
doch nur so. Genau wie Vater zu dir Engel sagt!"
"Das sagen viele von ihr!" sagt Mutti. "Nicht nur einer!" Sie seufzt. "Aber
solange wir alle nicht wissen, wie Engel nun wirklich aussehen, müssen wir uns
mit denen behelfen, die wir hier haben!" Ganz behutsam nimmt sie den kleinen
Knetengel von David in die Hand.
"Gefällt er dir?" fragt David. "Ich habe ihn extra für dich gemacht!"
"Sehr gut!" lacht Mutti. "Deshalb stelle ich ihn auch neben meinen Holzengel!
Dann stehen zwei wunderschöne Engel nebeneinander."
"Und meiner?" fragt Caroline. "Den stellen wir hinten auf die Eckbank, zum
Herrgottswinkel.
Angelus Gebet
Das Gebet "Der Engel des Herrn" oder der Angelus (lateinisch = der Engel) wird
drei mal am Tag gebetet:
Am frühen Morgen um 6.00 Uhr;
Mittags um 12.00 Uhr;
Abends um 18.00 Uhr.
Das Gebet wird durch Glockenschläge begleitet (und fällt darum in der Früh wegen
Belästigungsklagen meist aus oder wird auf später verschoben). Drei
Schriftzitaten folgen jeweils ein "Gegrüßt seist Du Maria" (vgl. Ave Maria);
abschließend folgen eine kurze Anrufung und das Schlussgebet.
Der Text des Angelusgebetes
Der Engel des Herrn brachte Maria die frohe Botschaft, und sie empfing vom
Heiligen Geist.
"Gegrüßt seist du Maria..."
Maria sprach: Siehe ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe nach deinem Wort.
"Gegrüßt seist du Maria..."
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.
"Gegrüßt seist du Maria..."
(Anrufung): Bitte für uns, heilige Gottesmutter.
(Antwort): Dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.
Lasst uns beten: Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein.
Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines
Sohnes, erkannt. Lass uns durch sein leiden
und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen. Darum bitten wir, durch
Christus unseren Herrn.
Amen."
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