Adventszeit - wann beginnt sie ?
Der 1. Adventsonntag, auch 1. Advent genannt, ist ein beweglicher Festtag im
Jahreskreis. Er ist der Beginn des
Kirchenjahres.
Adventus (Adventzeit) beginnt mit dem 1. Sonntag nach dem 26. November, oder
anders erklärt: Es ist der 4. Sonntag vor dem 25. Dezember. Die Adventzeit endet
immer mit dem 25. Dezember und enthält somit 4 Sonntage.
Die 4 Adventsonntage...
1. Adventsonntag: |
Die Texte im
Gottesdienst sind geprägt von der Wiederkunft Christi am Letzten Tag. |
2. und 3.
Adventsonntag: |
Die Gestalt Johannes
des Täufers steht im Mittelpunkt. |
4. Adventsonntag: |
Gewidmet Maria, der
Mutter Gottes. |
Theologisches zur Adventzeit
Pius XII. erklärte in seiner Enzyklika 'Mediator Dei':
"Das liturgische Jahr, von der Frömmigkeit der Kirche genährt und be- gleitet,
ist nicht eine kalte, leblose Darstellung längst vergangener Dinge oder eine
einfache, bloße Erinnerung an Ereignisse aus einer frühen Zeit. Vielmehr ist es
Christus selbst, der in seiner Kirche fortlebt und der da den Weg seines
unermesslichen Erbarmens weitergeht, den er selbst in diesem sterblichen Leben,
als er Wohltaten spendend dahin- ging, begonnen hat in der liebevollen Absicht,
dass so die Menschen mit seinen heiligen Geheimnissen in Berührung kämen und
sozusagen in ihnen lebten." So wird das Kirchenjahr zum "Christusjahr".
In der Adventszeit wird, wie in jeder Festzeit dieses Christusjahres eine
dreifache Sicht deutlich, die Sicht der
"Memoria", die des "mysteriums" und der "prophetia":
Die Memoria ist die Erinnerung des einmaligen Geschehens der Vergangenheit. In
der Adventszeit wird in diesem Sinne erinnert an das jahrtausendelange Warten
des Heilsvolkes der Juden auf den Messias (ein Warten das nur für die
Christenheit mit der Geburt Christi beendet wurde) und das Warten aller
adventlichen Völker auf den Heilbringer, der ihre Sehnsüchte, Träume, Wünsche
erfüllt.
Zum Mysterium wird solche memoria, zum Heilsgeschehen hier und heute. Der Christ
(und mit ihm die Menschheit) wartet auf das Kommen des Messias, das für den
Christen in der Weise des Sakramentes am Fest der Geburt Jesu Christi Gegenwart
wird. Der jährlich gefeierte Advent wird dabei transzendiert zum Advent des
christlichen Lebens, da der Christ mit dem Gottesvolk (und wieder: der
Menschheit) auf die "Zweite Weihnacht", das endgültige Kommen des Kyrios,
wartet, womit der Gedanke der prophetia deutlich ist.
Das adventliche Warten hier und heute ist liturgisch geprägt durch den
Parusiegedanken (Jüngstes Gericht), der vor allem am ersten Adventssonntag
dominiert, und vom Bußgedanken, in dessen Dienst die liturgischen Texte der
übrigen Adventssonntage stehen. Dazu kommen die violette Farbe der Messgewänder,
das fehlen des Gloria in der Liturgie und die "geschlossene Zeit", die bis heute
feierliche Trauungen, Tanzveranstaltungen verbietet.
Dennoch hat sich der strenge Bußgedanken im Advent nie so durchgesetzt wie in
der österlichen Bußzeit. Zu groß war die Vorfreude auf das kommende Fest (das
dem Herzen des Volkes näher steht als alle andern des Kirchenjahrs); zu viele
Feste beliebter Heiligen, wie Gottesmutter,
Barbara,
Nikolaus und
Luzia,
drängten den Bußcharakter zurück.
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