Heilige Barbara Legende. Brauchtum
Ursprung Entstehung bis hin zum erblühen des Barbarazweiges mit Glaube und
Aberglaube ....
Die heilige Barbara -
wird stets am 4. Dezember gefeiert
Sie gehört den 14 Nothelfer an.
Schutzpatronin der: Architekten,
Artilleristen, Gefangenen, Glöckner, (viele Kirchenglocken tragen ihren Namen),
Verwundete, Bauarbeiter, Feuerwehrleute, Waffenschmiede und für das Wetter.
Schutzpatronin auch der Bergleute! Die Knappen erhielten im Bergwerk an diesem Tag das vor
Unheil schützende "Barbaralicht", welches sie im Stollen zum Gedenken brennen
lassen.
Geschichtliches
Die heilige Barbara lebte im 3. Jahrhundert in Nikomedia in Kleinasien. Heute heißt die Stadt Izmit und ist eine türkische Stadt am Marmarameer (ca.
80km südöstlich von Istanbul).
Einst wurden die hl. Barbara, Margarethe und Katharina an einen
gemeinsamen Tag gefeiert. Vermutlich war es der 17. September gewesen.
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Barbarazweig = Obstbaumzweig
der am 4. Dez. geschnitten wurde:
(Apfel-, Birke-, Haselnuss-, Kirsch-, Kastanien-, Pflaumen-,
Holunder-, Rotdorn- oder Forsythienzweig); |
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Legende
Ihr Vater, ein Heide, liebte seine Tochter über alles. Da er jedoch auch sehr
eifersüchtig und argwöhnisch war, sperrte er sie immer in einen Turm ein, wenn er
verreisen musste.
Obwohl Barbara sehr reich war, war sie dennoch sehr einsam und unglücklich. Als sie dann
die christl. Religion kennen lernte, sah sie in einem christl. Leben ihre Aufgabe und
ließ sich taufen. Dies war in der Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Decius
in den Jahren 249 - 251.
Die Legende erzählt nun, dass der Vater als er von einer Geschäftsreise zurück kam,
erstaunt feststellte, dass der Turm statt zwei Fenster wie bisher drei Fenster aufwies.
Als er seine Tochter zur Rede stellte, gestand sie ihm, dass sie Christin sei und zur
Erinnerung an die heilige Dreifaltigkeit drei Fenster im Turm haben wollte. Der Vater war
entsetzt und versuchte alles, um sie vom Christentum loszureißen. Aus Enttäuschung und
Wut über ihren Starrsinn zeigte er sie selber an! Sie wurde gefangen genommen und
musste für ihren Glauben sterben.
Den Vater erschlug unmittelbar nach der Untat aber der Blitz !
Das Brauchtum mit den Barbarazweigen soll auf ihre Gefangenschaft zurückgehen. Hier hat
sie einen verdorrten Kirschbaumzweig mit Tropfen aus ihrem Trinknapf benetzt.
In den letzten Tagen im Bewusstsein ihres Todesurteils fand sie Trost darin, dass der
Zweig in ihrer Zelle blühte.
Barbarazweige, Barbarazweiglein
Besonders bekannt und verbreitet ist die Sitte, am Barbaratag am 4. Dezember einen
Obstbaumzweig (Apfel-, Birke-, Haselnuss-, Kirsch-, Kastanien-, Pflaumen-, Holunder-, Rotdorn- oder
Forsythienzweig) zu schneiden und in das geheizte Zimmer zu stellen.
Kommt der Zweig gerade am Weihnachtsfest zum
Blühen, so wird das als gutes Zeichen für die Zukunft gewertet. Dieser Brauch wurde offensichtlich aus dem Brauchtum der "germanischen
Lebensrute" übernommen und ist somit ein uralter Orakelbrauch.
Ein anderer netter Brauch, in Niederösterreich /Ö
hängt man an die Barbarazweige Zettel mit Namen, und wessen Zweig blüht, der hat
Glück, dessen Wünsche gehen in Erfüllung.
(von Ernst Güntschl)
Pflege der Zweige (blühen Sie bis
Weihnachten)
Variante 1 - Vor dem Schnitt hat es noch nicht gefroren.
Die Zweige ca. 14 Stunden in warmes Wasser legen (Stelle das Gefäß in
Ofennähe!) Das ist so zu sagen ein Startsignal für das Erblühen.
Variante 2 - Es hat bereits gefroren.
Die geschnittenen Zweige ins Wasser geben und in einen kalten Raum stellen (Der
Temperaturunterschied ist somit nicht zu groß.) Der nächste Raum sollte dann ca.
15°C haben. Zweige mehrmals täglich besprühen, damit sie nicht austrocknen. Das
Wasser sollte alle 2 Tage gewechselt werden.
Brauchtum / Aberglaube
Die Barbarazweige als Liebesorakel:
Am Barbaratag sind die Mädchen am Zug. In der Nacht werden nach altem Brauch Zweige vom Kirschbaum abgeschnitten und jedes Zweiglein mit dem Namen der Verehrer versehen. Derjenige wird Bräutigam, dessen Zweig als erster erblüht. Die Blüten sollten allerdings bis zum Weihnachtstag aufgebrochen sein, ansonsten gilt das Mädchen als "unkeusch". Rein phänomenologisch betrachtet, ist die Zeitspanne vom 4. Dezember bis zu Weihnachten genau auf das Aufblühen der Kirschzweige abgestimmt. Falls der Zweig wirklich nicht erblüht, ist am Gerücht etwas dran - oder die Temperatur hat einfach nicht gepasst
;)
Alter Orakelbrauch
Wenn man vor Wintereinbrauch das Vieh von den Weiden in die Stallungen trieb, nahm man
solche Zweiglein von den Bäumen mit. Stellte sie in eine Vase mit Wasser. Zu Weihnacht
schloss man aus der Anzahl der Blüten auf die Fruchtbarkeit (Wetter) des darauf folgenden
Jahres.
Symbolisch stehen die aufgeblühten Zweiglein für das Weihnachtslied "Es
ist ein Ros´entsprungen".
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