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Ostermärchen - Märchen zum Osterfest

Österliche Geschichten zu Ostern. Die schönsten Ostergeschichten vom Osterhase und Ostereier für Kinder und Kids. Die Märchenstunde zum Vorlesen...

 

Ostergedichte zum aufsagen...Spielen wir mit den Ostereiern Spiele ? Deine Eltern helfen dir dabei !Malst du mit mir Osterhasenbilder an ?

Märchenstunde - Kleiner Hase mit großen Ohren

Es war einmal ein kleiner Hase, der hatte schrecklich große Ohren. Nun haben ja alle Hasen ziemlich große Ohren, aber dieser hier hatte die allergrößten, die man sich an einem Hasen überhaupt vorstellen kann. Er musste sich ordentlich anstrengen, wenn er sie aufrecht halten wollte. Meistens schlappten sie herunter und streiften den Boden.
Alle andern Hasen sahen ihn höhnisch an und lachte ihn aus. "Seht nur den komischen Kerl!" riefen sie. "Hat man jemals solche Ohren gesehen? Er sollte auf den Jahrmarkt gehen und sich ausstellen lassen. Da würden die Leute staunen."

Der kleine Hase schämte sich sehr. Er wagte sich kaum noch unter seinesgleichen. Weil er seine Ohren nicht verstecken konnte, versteckte er sich am Ende selbst, so oft und so gut es ging. An einem schönen Frühlingstag in der Osterzeit hockte der kleine Hase betrübt im dunklen Unterholz und traute sich nicht in den hellen Sonnenschein hinaus. Überall blühten Veilchen und Windröschen. Die Luft war erfüllt vom Zwitschern der Vögel. Als der kleine Hase schon lange Zeit so gesessen und betrübt hinausgeblickt hatte, sah er ein Kind näher kommen. Das ging ganz allein durch den Wald und weinte. Es war von zu Hause fortgelaufen, weil es glaubte, dass niemand es mehr lieb hätte. Das Kind war ein Mädchen und hieß Nina.

Nicht weit von der Stelle, wo der kleine Hase im Unterholz hockte, setzte sich Nina auf einen Stein und schluchzte.
Eine Weile hörte der kleine Hase zu. Dann verließ er sein Versteck und tippte das Mädchen mit einer Pfote an. "Warum weinst du denn?" fragte er. Nina blickte auf und war gar nicht besonders erschrocken. Sie fand, dass der kleine Hase sehr lieb aussah. "Ach", antwortete sie, "das ist eine lange Geschichte". "Erzähl sie mir!" antwortete der kleine Hase. "Ich will dir gern zuhören."

Nina zögerte nur einen Augenblick, dann fing sie an zu erzählen: "Alles begann damit, dass ich heute morgen beim Frühstück meine Kakaotasse umgestoßen habe. Es gäbe einen großen Fleck auf dem Tischtuch, und meine Mutter jammerte, nun hätte sie noch mehr Arbeit als sonst."
Nina schwieg und blickte den kleinen Hasen unsicher an. "Und dann?" fragte er. Da erzählte sie weiter: "Später in der Schule musste ich immer an meine arme Mutter denken und konnte nicht ordentlich aufpassen. Da schimpfte der Lehrer mit mir." Nina schwieg wieder. "Und dann?" fragte der kleine Hase. "Zu Hause beim Mittagessen erzählte ich, dass der Lehrer mit mir geschimpft hatte. Da wurde mein Vater böse und zankte mich aus."
Mit Tränen in den Augen sah Nina den kleinen Hasen abwartend an. "Erzähl nur weiter!" sagte er. "Sicher war das noch nicht alles." 

Sie schüttelte den Kopf und fuhr fort: "Ich war zornig und traurig, weil mein Vater mich ausgezankt hatte. Da bekam ich Streit mit meinem kleinen Bruder und nahm ihm seins liebstes Spielzeug weg. Er heulte, und als nachmittags unsere Großmutter zu Besuch kam, erzählte er ihr, was ich getan hatte. Sonst liest sie uns beiden immer eine Geschichte vor, aber diesmal durfte nur mein Bruder zuhören. Ich wurde zur Strafe hinausgeschickt. Da bin ich fortgelaufen."
Der kleine Hase legte seine Pfote auf Ninas Hand und sprach: "Es gibt Tage, die fangen verkehrt an und gehen verkehrt weiter. Aber sie können ein gutes Ende nehmen. Geh nur nach Hause! Ich bin sicher, dass dort schon alle auf dich warten."

"Danke, dass du mir zugehört hast", sagte Nina und sah ihn aufmerksam an. "Du hast überhaupt wunderschöne Zuhör-Ohren. Ich kenne niemand, der so schöne Zuhör-Ohren hat wie du." Da lachte der kleine Hase und freute sich sehr. Als Nina sich getröstet auf den Heimweg gemacht hatte, kehrte er zu den anderen Hasen zurück und schämte sich nie mehr für seine Ohren. Er war jetzt stolz darauf, dass er etwas hatte, das außer ihm niemand besaß.

 

Märchenstunde - Das ist ein Osterei !

Marion wohnte in einem Hochhaus. Sie wohnte gern dort, weil viele Kinder da waren. Man fand eigentlich immer jemanden zum Spielen. Am Dienstag nach Ostern fuhr Marion mit dem Fahrstuhl aus dem sechsten Stock nach unten. Es war schönes Wetter, und sie freute sich, dass sie noch Ferien hatte. Sie wollte zum Spielplatz. Irgend jemand würde schon da sein. In der rechten Tasche ihres Anoraks steckten zwei Schokoladeneier, eins in Goldpapier war mit Nugat gefüllt, das in Silberpapier mit Marzipan. Der Fahrstuhl hielt im dritten Stock, und ein Junge stieg ein. Er war ungefähr so groß wie Marion, hatte wellige schwarze Haare und sehr dunkle Augen. Die Tür schob sich hinter ihm zu. Es ist merkwürdig, wenn man im Fahrstuhl so dicht bei einander steht und sich nicht kennt. Man weiß nicht, ob man sich anschauen soll oder nicht.
Marion sah zuerst an dem Jungen vorbei. Über seiner Schulter war der rote Alarmknopf. Den starrte sie an. Aber dann ließ sie ihren Blick weiterwandern und merkte, dass der Junge sie aufmerksam musterte.
Marion gab sich einen Ruck. "Bist du neu hier?" frage sie.
Der Junge nickte. "Wie heißt du?" "Demetrios. Und du?" "Marion. Bist du deutsch?" "Nein, griechisch. Wir kommen aus Saloniki."
Marion nickte unsicher. Sie wusste nicht, wo das war. Der Junge sprach ebenso gut deutsch wie sie. Er sah nett aus. Sie griff in die Tasche und holte das in Goldpapier gewickelte Schokoladenei heraus, das mit Nugat. "Das ist ein Osterei!" erklärte sie feierlich. Demetrios lachte. "Ich bin ja nicht blöd", sagte er. "Und aus dem Urwald komme ich auch nicht." Aber das Ei nahm er an. 
Nachmittags guckte Marion im Fernsehen einen Kinderlied. Da klingelte es. Die Mutter öffnete die Tür. "Hier ist Besuch für dich, Marion!" rief sie.
Marion wollte eigentlich nicht gern gestört werden, aber neugierig war sie auch. Sie lief zur Tür. Draussen stand Demetrios. Er hielt ein buntbemaltes Ei entgegen. "Das ist ein Osterei!" erklärte er feierlich, und dann grinste er. Marion lachte. "Vielen Dank", sagte sie. "Es ist sehr schön. Hast du es selbst bemalt?"

Demetios nickte. "Wir bemalen immer alle Eier selbst, zusammen mit der ganzen Familie. Aber dieses hier ist von mir."
"Willst du nicht reinkommen?" fragte Marion. "Im Fernsehen läuft gerade ein lustiger Film. Ich kann dir den Anfang erzählen. Nachher können wir noch ein bisschen spielen." Sie hockten sich nebeneinander vor den Fernsehapparat. "Ich bringe euch ein Stück Kuchen", sagte Marions Mutter, als der Film zu Ende war. "Es ist noch Osterzopf da. Wollt ihr Kakao oder Saft?" "Lieber Saft!" antwortete Demetrios schnell. Marion nickte. Sie mochte auch lieber Saft. Nachher spielten sie Mühle. Jeder gewann zweimal. Dann hatten sie keine Lust mehr. "Hast du ein Kartenspiel?" fragte Demetrios. "Ich kann damit zaubern." Marion brachte ihm eins und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Demetrios wusste immer, welche Karte sie gezogen hatte. Dabei ließ sie ihn bestimmt nicht gucken. Einmal zauberte er sogar ein Herz-As hinter ihrem Ohr hervor. Marion war ganz begeistert. Noch ein bisschen später stellten sie fest, dass Demetrios nach den Ferien in dieselbe Schule und in dieselbe Klasse kommen würde wie Marion "Du kannst bestimmt neben mir sitzen", sagte sie. "An unserem Tisch ist noch ein Platz frei".

Demetrios war froh. Das konnte man sehen. "Ja, gern. Es ist nicht schön, wenn man neu ist und niemand kennt." "Ich weiß!" sagte Marion. "Wir sind auch erst im letzten Herbst hier eingezogen. Da war ICH neu in der Klasse."
"Hat dir niemand ein Osterei geschenkt?" Marion lachte. "Im Herbst gibt es doch keine Ostereier!" Demetirios lachte auch. "Ein Glück, dass jetzt Frühling ist!"

 

Die Osternacht !

Wir alle stapften nachts zur Kirche. Mitternacht. Stille. Nur die Klappern hörte man von Ferne. Die Glocken kamen erst während der Osterfreier zurück aus Rom. Wir hatten in der Hand eine Kerze. Versammelten uns alle im Dunkeln vor der Kirche! Vor Müdigkeit und auch Kälte, fror ich, trat von einem Fuß auf den anderen, bis der kleine Holzstoß angesteckt wurde vor der Kirche:

Das Feuer, das Osterfeuer - im Dunkel der Nacht. Das Knacken des Feuers hinein in die Stille.
Still zogen wir in die Kirche, entzündeten alle unsere Kerzen - eine lange Lichterschlange, die sich in das Dunkel des unbeleuchteten Kirchenraumes zog! Das Feuer war entzündet, das Wasser wurde geweiht. Plötzlich das Licht, die Glocken, Gesang, Orgel. Der Ausruf des Priesters "Halleluja, Jesus lebt."

In diesem Augenblick freute ich mich. Was Ostern bedeutet, wissen wir alle: Neues Leben, neuer Anfang, neues Licht. Hier war es. Hier fand es statt. Es dauerte lange in der Kirche.

Wir zogen stumm, müde und doch voller Freude nach Hause durch die stille Nacht. Am Horizont zeigte sich schon das aufsteigende Licht der Morgendämmerung. Wir legten uns hin bis zum Ostereiersuchen am Morgen.

 

 



 

 

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