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Pilze, Lagerung, Zubereitung - Lexikon
Essbare Waldpilze, Zuchtpilze

 


 

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Lexikon:  Pilze
 

NÄHRBODEN & MYZELIUM:
Pilze besitzen kein Blattgrün (Chlorophyll), wie die höheren Pflanzen. Sie sind eine eigenständige Gruppe, wie Tiere und auch Pflanzen. Das bedeutet, dass sie bereits vorbereitete u. verarbeitete, so genannte organische Nährstoffe aufnehmen müssen. Das fehlende Blattgrün nimmt ihnen die Fähigkeit, wie die grünen Pflanzen mit Hilfe des Sonnenlichts aus dem Kohlendioxyd (Zucker u. Stärke) aufzubauen. Kurz gesagt, sie können keine Photosynthese betreiben. Organische Nährstoffe finden die Pilze in den abgefallenen u. vermoderten Pflanzenteilen, wie sie insbesondere der Waldboden reichlich bietet. In diesen verfaulenden Pflanzenresten wächst u. lebt die Pilzpflanze, das Myzelium. Pilzmyzel, das sind wurzelähnliche Fäden, aus welchen sich der Pilz jährlich erneuert.

BESTANDTEILE:
Der Pilz besteht aus Hut u. Stiel. Bestandteile von oben nach unten des:
PILZHUT: 1)Hat oben eine Oberhaut mit evt. flockigen Resten der früheren Hülle.
2) Hutrand, bei manchen Pilzen fransig in Folge des Überstehens der Oberhaut.
3) Hutfleisch
4) Der unterste Teil wird Fruchtschicht genannt. Diese kann aus: Blättern, Röhren, Poren, Stoppeln, Lamellen bestehen.
PILZSTIEL: 1) Stiel des Pilzes.
2) Evt. Stielring od. Stielmanschette. Überreste einer beim jugendlichen Pilz vorhandenen inneren Hüllschicht, welche Hutrand u. Stiel verbindet u. somit Fruchtschicht schützt. Ring fest od. verschiebbar, glatt od. gefasert, einer od. mehrere Ringe.
3) Stielfleisch kann fest, markig od. hohl sein.
4) Evt. Scheide: Reste der äußeren Hüllschicht, welche beim jugendlichen Pilz Hutrand u. Stielfuß verbindet.
5) Stielknolle, fast schon in der Erde versteckt.
6) Pilzmyzel: Wurzelähnliche Fäden aus welchen sich der Pilz jährlich erneuert.

NÄHRWERTTABELLE:
Hier sind die Meinungen geteilt, aber: 30dag frische Pilze haben: Hohen Wassergehalt, geringen Fettgehalt, Eiweißstoffe 5-10g, reichlich Kohlehydraten, Eisen, Vit. B1, B2, C; Sowie den Gesamttagesbedarf an Vit. PP-Faktor. Einige Pilze enthalten auch noch beträchtliche Mengen an anderen Vitaminen.

PILZE SAISON:
Saisonbedingtes Angebot an Waldpilzen, großes Angebot an Zucht- od. Kulturpilzen wie Champignon u. Austernpilze, die frisch ganzjährig im Handel sind. Da diese Pilze im Dunklen gedeihen, so feuchter Nährboden u. richtiges Klima vorhanden, können bestimmte Sorten in großen Kulturen gezüchtet werden. Sie haben: Eiweiß, Mineralstoffe, Kohlenhydrate in Form von leicht verdaulichem Zucker. Aber ihr Genießerwert liegt im Geschmack sowie Aroma. Bei Waldpilzen ist dieses um vieles mehr ausgeprägt! Leider sind diese frisch je nach Saison nur erhältlich.

VERWERTUNG:
Geerntete Pilze mögl. rasch zubereiten, denn sonst könnten Maden über Nacht den Pilz stark dezimieren! Insbesondere Röhrlinge, Ritterlinge u. Täublinge sind dieser Gefahr besonders ausgesetzt! Darum Pilze sofort in Stücke zerschneiden um wurmstichige Teile entfernen zu können. Egal ob Waldpilz od. Zuchtpilz, Du darfst sie zum Putzen niemals mit Wasser säubern! Stets mit Messer (willst Du übergenau sein, so kannst Du z.B. Champignons wie einen Apfel abschälen) oder Tuch durch abrubbeln säubern. Immer trocken reinigen, auch wenn dies mühsamer erscheint! Würdest Du die Pilze mit Wasser säubern, müsstest Du Geschmacksverluste hinnehmen, Pilze würden sich raschest mit Wasser voll saugen. Auch in der Konsistenz würden sie daher matschiger werden. Bakterienbefall könnte ebenfalls eintreten.
GILT FÜR ALLE WALDPILZE: Ohne Rücksicht auf Zubereitungsart (z.B. Pilzsalat) musst Du die Pilze Kochprozess unterziehen, bezüglich Fuchsbandwurmgefahr.

ZUBEREITUNGSARTEN:
Pilze können nicht nur frisch verwertet, sondern auch konserviert werden. Getrocknete Pilze müssen, bevor man sie zubereitet, ein paar Stunden (od über Nacht) im kalten Wasser quellen; in diesem Wasser werden sie auch gar gekocht. Frisch können die geputzten Pilze mit etwas Butter, Zwiebeln und Sahne gedämpft oder in der Friteuse im Teigmantel ausgebacken werden (mit Remouladen-Sauce reichen). Auch in Essig eingemachte Pilze sind in der Küche beliebt. Als Garnituren, roh in den Salat geschnitten oder als selbständiges Pilzgericht haben die "Schwammerl" ihren Platz auf der Speisekarte.

EINFRIEREN:
Hierzu sind besonders feste Pilze geeignet, wie Steinpilze, Rotkappen, Maronen, junge Reifpilze. Weniger gut sind Champignons, Eierschwammerl, schleimige Pilze. Bevor Du sie einfrierst, putze sie trocken, schneide sie gebrauchsfertig, fülle sie trocken portionsweise in Plastiktüten. Nun ab ins Gefrierfach.
TROCKNEN: Fast alle Pilze, außer ungeeignet sind: Schleimige Röhrlinge, Butterpilz, Semmelstoppelpilz, Schnecklinge, Saftlinge, Stäublinge. Pilze trocken reinigen, in dünne Scheiben schneiden, auf Zeitungspapier legen, in der prallen Sonne trocknen lassen. Je schneller sie trocknen, desto besser werden die Pilze. Danach sind sie in luftdichten Behälter aufzubewahren!!! Nun sind sie jahrelang darin haltbar!
WIEDERVERWENDUNG: Getrocknete Pilze mind. 2 Std vor Gebrauch in Wasser legen! Wasser abgießen, kurz aufkochen, Zubereitung nun je nach Rezept möglich!

PILZE AUFWÄRMEN?
Eine alte Küchenregel besagt, dass man Pilze nicht wieder aufwärmen soll. Diese Empfehlung galt früher kategorisch für alle Pilzarten und Zubereitungsformen. Inzwischen erlauben es die Ernährungsexperten grundsätzlich, Pilzgerichte max. ein mal(!) wieder aufzuwärmen, vorausgesetzt....

...Pilzgericht Reste ehestmöglich in den Kühlschrank stellen! Spätestens am Folgetag verbrauchen. Koche das Pilzgericht beim wieder Erhitzen kurz auf. Es sollten Temperaturen über 75°C erreicht werden!

Warum sollten Pilzgerichte besser gar nicht - bzw. max. 1 mal aufgewärmt werden?
Werden Pilze nicht sorgfältig geputzt, nur kurzzeitig erhitzt, (zB. gedünstet), anschließend bei zB. Zimmertemperatur für mehrere Stunden gelagert, kann es zum bakteriell-enzymatischen Abbau des Pilzeiweißes kommen. Nach einem Verzehr so zubereiteter und wieder erhitzter Pilze könnte eine böse Vergiftung mit Übelkeit folgen.

Unbedenklich ist das Aufwärmen jedoch, wenn das Pilzgericht aus Zuchtpilzen wie z.B. Champignons besteht. Sowie, industriell haltbargemachte Speisepilze, egal ob getrocknet, tiefgekühlt oder sterilisiert, dürfen ebenfalls bedenkenlos aufgewärmt werden.

ALKOHOL & PILZE:
Im allgemeinen kannst Du zu jedem Pilzgericht Alkohol trinken od. ihn fürs Kochen verwenden. Ausgenommen:
1) NETZSTIELIGER HEXENRÖHRLING: Bei ihm musst Du auf Alkohol verzichten, ansonst bekommst Du Herzbeschwerden u. Übelkeit stellt sich ein.
2) GUTTEMPLERPILZ: Gänzlich und absolut auf Alkohol verzichten, sonst läufst Du tatsächlich mehrere Tage mit blau angelaufenen Gesicht durch die Gegend!!

 

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