KOKOSFETT:
Gewonnen aus Kopra, dem fettreichen
getrockneten Kernfleisch der Kokosnuss. Enthält max. 70% Fett, das bei norm. Temperaturen erstarrt u. erst bei sommerlichen Temperaturen zu schmelzen beginnt. Das
Kokosfett ist von schneeweißer Farbe, hat zarten Nussgeschmack u. trotz aller
härte zarten Schmelz. Verwendet in Margarineherstellung u. Süßwarenindustrie
sowie im Haushalt zum Braten u. Frittieren.
GESCHMEIDIGE PFLANZENFETTE od.
SOFTFETTE:
Sie verbinden die Guten Eigenschaften fester Fette beim erhitzen mit
den Vorzügen von Streichfetten: Im Kühlschrank sogar bleiben sie soft (streichbar),
bei Zimmertemp. noch immer ausreichend fest. Sie werden aus gehärteten Fetten
od. Mischung von festen Pflanzenfetten u. Öl hergestellt. Die
>Soft-Fette< sind neutral im Geschmack mit besonders hohen Rauchpunkt, das
heißt: Sogar über 200 C° Erhitzungstemp. steigt kein öliger Rauchgeruch
empor u. das Fett zersetzt sich auch nicht! Ideales Brat u. Frittierfett!
PALMFETT:
Gewonnen aus den Ölpalmfrüchten, die in
Westafrika u. Südostasien gedeiht.
Diese liefert 2 Sorten Fett:
PALMÖL:
Farbe orangerot, wird unter Erwärmung aus dem Fruchtfleisch gepresst. Die
Samenkerne wurden zuvor mit heißen Dampf vom Fruchtfleisch getrennt. Nach dem
Erstarren hat es eine butterähnliche Konsistenz, gelbliche Farbe, neutralen
angenehmen Geschmack. Enthält viel Karotin, daher mischt man es (auch wegen der
schönen Farbgebung) der Margarine bei.
PALMKERNFETT:
Wird durch pressen bei
Wärmezufuhr u. Extrahieren aus den Samenkernen gewonnen, die bei der
Palmölpressung aus der Frucht entfernt wurden. Das Kernfett ist dem kokosfett
in Farbe u. Geschmack sehr ähnlich, unterscheidet sich vor allem durch höheren
Gehalt an Ölsäure. Wie das Kokosfett ist es unempfindlich gegen hohes Erhitzen
u. Verderb durch Sauerstoff. Daher ideales Brat- u. Frittierfett. Palmkernfett
wird ebenfalls zur Margarinenherstellung verwendet.
STREICHFETTE:
BUTTER:
Herstellung: Aus Rahm, der durch Zentrifugieren von Kuhmilch getrennt wurde. Er wird so lange geschlagen, bis
sich die winzigen Fettkügelchen zu Butterkörnchen ballen. Die im Rahm
enthaltene Buttermilch wird abgeschieden. Die Butterkörner enthalten nun ca.
30% Wasser. Das verbliebene Milchfett wird masch. so lange geknetet, bis
geschmeidige homogene Masse entsteht: Die Butter. Sie hat mind. 80% Fett u. max.
16% Wasser. Der Rest: Eiweiß, Milchzucker, Lecithin, Vit., Mineralstoffe.
GÜTEKLASSEN IN ÖSTERREICH:
Klasse 1= Österr. Teebutter, grün beschriftet;
Hergestellt aus past. gekühltem Rahm.
Klasse 2= Österr. Tafelbutter mit blauer
Beschriftung.
Klasse 3= Österr. Kochbutter mit roter Beschriftung.
Primina:= Teebutter, die aus gefrosteten Sauerrahm der
Sommerfütterungsperiode besteht u. bes. gut ist.
Sommerbutter:= Teebutter aus
Sommersauerrahm. Aktionsbutter:=Eingelagert durch Tiefkühlung, gelb
Beschriftet. Sie wird nur fallweise abgegeben.
SAUERRAHMBUTTER:
Hergestellt aus
gesäuerten Rahm, d.h. dem Rahm werden Sauermilchkulturen zugesetzt, welche
Milchsäure u Aromastoffe bilden. Hat einen herzhaften, frischen
zart-säuerlichen Geschmack, der bei der Lagerung noch ausreift.
SÜßRAHMBUTTER:
Gewonnen aus ungesäuerten, frischen Rahm. Geschmack mild u.
sahnig. Bevorzugte Verwendung für Saucen, da sie beim Erhitzen nicht ausflockt
u. gut bindet.
GESALZENE BUTTER:
Meist Süßrahmbutter, der etwas Salz zugefügt
wurde. Hat sie mehr als 1% Kochsalz, so muss sie mit dem Zusatz >gesalzen<
versehen sein.
BUTTERSPEZIALITÄTEN:
Wie z.B. Kräuterbutter; Butterzubereitung
aus Mischung von Butter u. Geschmackszutaten (Kräuter, Gewürze, Knoblauch,
Lachs, Sardellen, Nüsse, Honig, Schokolade, Früchte). Verwendung zur
Verfeinerung u. Abrundung von Gerichten (Gemüse, Fisch, Fleisch, Saucen..).
Zutatenliste muss auf der Packung sein.
BUTTERFETT od BUTTERSCHMALZ:
Es ist
reines Butterfett! Ist geklärte od. geläuterte Butter, d.h.: Sie wird ausgeschmolzen u. von restlicher Flüssigkeit (Wasser) bis auf 0,2% u. Eiweiß
befreit. Zurück bleibt reines Fett, das im Gegensatz zur Butter, hoch erhitzt
werden kann. Verleiht den Speisen feinen Buttergeschmack! Verwendung: Zum
Braten, Backen, Frittieren u. Kochen. Haltbarkeit gekühlt 1-2 Jahre, ungekühlt
einige Wochen.
BUTTER-SAUCEN:
Konzentrierten Buttersaucen wird das Wasser
entzogen, welches bei der Zubereitung wieder zugegeben werden muss! Verwendung
zu: Spargel als Hollandaise od. Bearnaise.
FASSLBUTTER:
Der Rahm wird nicht
geschlagen, sondern nach traditioneller Methode mit langsamen Drehungen im Fass
gebuttert. Die Butter wird so besonders geschmeidig!
IRISCHE BUTTER,
SOMMERBUTTER, ALMBUTTER, FELDBUTTER etc.:
Sie alle munden würzig, denn die
Kühe standen im Freien und konnten so in der wärmeren Jahreszeit sich von den
besten Wiesenkräutern ernähren!
MILCHLEICHTFETT:
Modernes Produkt aus Butter
denn es ist Kalorienarm. Es ist ein Streichfett aus 40% Milchfett u. mind. 53%
Wasser. (Um das Wasser zu binden, wird oft Gelatine zugesetzt, u. der Zusatz von
Speisesalz kräftigt den Geschmack). Verwendung: Nur für kalte Küche
verwendbar (wegen des hohen Wassergehaltes). Die Verpackung muss den Aufdruck
tragen: >Zum Backen u. Braten nicht geeignet<!
MARGARINE:
Margarinerohstoffe: Sojabohnen,
Sonnenblumenkerne, Baumwollsaat, Erdnüsse, Raps, Mais; Kokos-, Palmfett u. in
geringem Maße für best. Sorten: Rindertalg, hochwertiges Fischöl.
HERSTELLUNG:
Emulgieren (Vermischung von Fett u. Wasser): Ein Fettgemisch aus
Ölen u. gehärteten od. festen Fetten wird vorbereitet (sie können beide von 1
Pflanzensorte stammen). In dieses Gemisch, dem noch fettlösliche Vit., der
natürliche Farbstoff Karotin, u. als Bindungshilfe (Emulgator) Lecithin
beigefügt werden, wird flüssige Lösung aus Milch, Wasser, Salz gegeben. Die
entrahmte Milch kann vorher mit Milchsäurebakterien gesäuert werden. Dies
verleiht der Margarine feines, butterähnliches Aroma. In einem Arbeitsgang und
unter Luftabschluss werden die beiden Fett- u. Wassergemische emulgiert zu einer
mayonnaiseähnlichen Masse, dann auf tiefgekühlten, rotierenden trommeln im
Schnellkühler zur Margarine gewalzt u. geknetet. Wird sodann paktiert.
MARGARINE
TAFEL- od. KOCHMARGARINE:
Wie alle übrigen, Gesamtfettgehalt von mind. 80%;
Gehört zu den einfachen Margarinesorten. Das Fett kann aus pflanzlichen od.
tierischen Quellen, od. aus Mischung beider, sein. Verwendung: Kochen, Braten,
Backen. Spritzen nicht, vertragt hohe Temperaturen. Ungesättigter
Fettsäurengehalt ist gering.
PFLANZENMARGARINE:
Muss ausschließlich aus pflanzlichen
Fetten stammen. Sie enthält ca. 25% an gesunder Linolsäure.
PFLANZENMARGARINE
AUS EINER PFLANZENART:
Stammt der Fettanteil ausschließlich aus Öl einer einzigen
Pflanzenart, so kann die Margarine entsprechend bezeichnet werden. Z.B. >Margarine
aus reinem Sonnenblumenöl<.
MILCHMARGARINE:
Zur Herstellung wurden mind. 5-Gewichts% Milch (Voll- od. Magermilch) verwendet.
DELIKATESSMARGARINE:
Milchmargarine
deren Fettanteil nur pflanzlichen Ursprunges ist.
PFLANZENMARGARINE:
Normiert
zugesetzt sind: Vit. A,D,E, die am Packerl angegeben sein müssen.
DIÄT-MARGARINE:
DIÄTMARGARINE:
Ist nur aus pflanzl. Ölen u. Fetten, sowie mit
Mindestgehalt von 40% an ungesättigten Fettsäuren, hergestellt. Wird auf
Cholesterin senkende Wirkung hingewiesen, muss der Anteil an mehrfach
ungesättigten Fettsäuren mind. 50% betragen. Die Diätmargarine ist streng
kochsalz- od. natriumarm (max 40mg Kochsalz auf 100g Margarine). Die wertvollen
Fettsäuren bleiben gut erhalten, wenn Margarine nicht erhitzt wird.
DIÄTPFLANZENCREME:
Besteht aus 78% Pflanzenöl mit hohem Wasseranteil u. 60-65%
mehrfach ungesättigter Fettsäuren. Die Konsistenz ist bes. geschmeidig.
MINARINE:
Streichfett mit verringertem Fettgehalt, der nur aus pflazliche Fett
bestehen darf. Fettgehalt 40%, Wassergehalt mind. 53%. Minarine ist kalorienarm,
weil wasserreicher als Margarine. Verwendung: Für die Kalte Küche (wegen ihres
hohen Wassergehaltes nicht erhitzbar). Die Packung muss die Aufschrift tragen:
> Ungeeignet zum Braten, Backen, Kochen <.
TIERISCHE FETTE:
Sind tierische Fette von Schwein, Rind, Gans, Huhn etc.; Einteilung in: Sehr
weiches Fett (Schmalz) bis härteres Fett (Rindertalg); Ein gr0ßer Teil dieser
Fette geht in die Industrie zur Fabrikation von Seifen, Kerzen, als Back od.
Ziehfett in Bäckereien zur Teigherstellung (Blätterteig).
LAGERUNG:
Dunkel, kühl, trocken um das ranzig werden od. den Schimmelbefall zu verhindern.
Rindertalg kann so Monate frisch bleiben. Schmalz sollte im Kühlschrank gelagert
werden, wo es sich einige Wochen hält, es kann aber rasch an Qualität verlieren
u. ranzig bis seifig schmecken. Gewürztes Schmalz u. Grammelschmalz sollte,
bedingt durch die Zugaben, alsbald verbraucht werden.
RINDERTALG:
Wird im Haushalt selten gebraucht.
Gewonnen aus fetten Teilen des Rindes durch ausschmelzen. Es ist nicht
streichfähig, eher bröckelig hart u. muss auf einer Reibe zerkleinert werden.
Sein Schmelzpunkt liegt bei 45-50 C°. Farbe grauweiß bis gelb, je nach
Karotingehalt das im Futter des Rindes war. Verwendung für: Spez. Pasteten,
Blätterteige, Plumpudding, Mincemeat; Für Margarineherstellung best. Sorten
wird aus dem Talg das Oleomargarin, ein Fett mit leichtem Schmelz, gewonnen.
RINDERNIERENFETT: Hochwertiger Talg, der aus dem Gewebe rund um die Niere
ausgeschmolzen wird. Verwendung: zum Braten u. Backen.
SCHWEINESCHMALZ:
Gewinnung durch Ausschmelzung aus
dem Schweinefettgewebe. Ist butterweich, von körniger Beschaffenheit, von
mattweißer Farbe. Verwendung: für kalorienreiches Braten (zum Frittieren
ungeeignet da es 0,2% Wasser enthält), Backen, Brotaufstrich. Schmelzpunkt
26-40 C°. GRAMMELSCHMALZ: Enthält knusprige Rückstände der ausgelassenen
Speck- u. Fettwürfel. Herstellung aus Flomen od. frischem Räucherspeck u. nach
regionalen Rezepten (Schmalz wird mit Äpfel, Zwiebeln ausgelassen, mit
Kräutern gewürzt) zubereitet u. angeboten.
GÄNSESCHMALZ:
Wird aus Brust u. Eingeweidefett
geschmolzen. Ist von so zartem Schmelz, dass es schon bei 25 C° flüssig wird.
Daher wird es oft mit Schweineschmalz gemischt. Die Anteile müssen
gekennzeichnet sein. Reines Gänseschmalz ist teuer, typisch im Geschmack, blassgelber bis
beige Färbung. Gemischtes Gänseschmalz ist von hellerer
Farbe. Verwendung: Brotaufstrich, zu Schmorgerichten, Eintöpfen, Beilage zu
Käsespezialitäten.