Salz&Pfeffer
Kochrezepte - Das Koch-Lexikon
Teekultur Lexikon
UNTERSCHEIDE (unabhängig von jeder Güteklasse):
1) Blatt-Tees;
2) Broken-Tees (=die mechanisch gebrochen werden. Sie sind naturgemäß ergiebiger,
da die kleinen Blattteilchen dem kochenden Wasser eine größere Angriffsfläche
bieten. Über 95% der Teeproduktion entfällt auf kleinblättrige Broken-Tees!);
3) Fannings od. Dust (sind die allerfeinsten beim Sieben anfallenden
Sortierungen, die in 1. Linie für Aufgussbeutel verwendet werden); Die
wichtigsten Sortierungen od. Blattgrade:
Flowery Broken Orange Pekoe (FBOP),
Golden Flowery Broken Orange Pekoe (GFBOP),
Tippy Golden Flowery Broken Orange
Pekoe (TGFBOP);
Sie alle sind die feinsten u. aromatischsten Broken-Sortierungen,
sauber gearbeitetes, gut gerolltes Blatt. Sie sind kräftiger im Aufguss als die
entsprechenden Blattsorten, haben ansprechendes Aussehen, hochfeines Aroma,
daher relativ teuer am Markt.
TEEBLÄTTER:
BROKEN ORANGE PEKOE (BOP):
Gut gearbeitetes Blatt, noch kräftiger
in der Tasse als der FBOP, aber nicht ganz so blumig.
BROKEN PEKOE (BP):
Bei
herkömmlicher Produktion ein Broken-Tee, der mit einem Cutter aus dem gröbsten
Blatt geschnitten wurde. Er enthält viele Blattrippen, ist daher dünn im Aufguss!
Bei der CTC-Produktion ist dieser Tee eine Sortierung mit sehr kräftigem Aroma.
BROKEN PEKOE SOUCHONG (BPS):
Bezeichnung meist bei nordindischen Tees für ein
kugelig gerolltes Blatt mit schwachem Aufguss. Bei Blatt-Tees, die (ausgenommen
Darjeelings) nur noch einen relativ geringe Rolle spielen, lauten die
Blattgradbezeichnungen genau wie bei den zerkleinerten Teeblättern, es fehlt
eben nur das Wort >broken< (u. in der Abkürzung das >B<).
FANNINGS
(F):
Aus kleinen, beim Sieben anfallenden, Teeblättchen. Verwendung für
Teebeutelaufguss.
DUST (D): =übersetzt: Staub.
Die kleinste beim Sieben
anfallende Teesortierung. Verwendung für Aufgussbeutel. Kräftig, ergibig,
schnell ziehend, färbend.
Abkürzungen für Sortierung bzw. Blattgröße:
"Fine" (F):
Steht für feines Aroma.
"Orange" (O):
Bezieht sich auf das niederländische Königshaus Oranien. Hier wird das "königlich" mit "besonders gut" gleichgesetzt.
"Pekoe" (P):
Das Wort ist aus dem chinesischen und bedeutet "weißer Flaum". Es bezeichnet die jungen, noch zarten Blätter. Die Begriffe "Orange" und "Pekoe" werden heute als Gradbezeichnung des Tees verwendet.
"Tippy" (T):
Als "tip" bezeichnet man die hellen Teile des Tees, also die Blattspitzen, die wenig Zellsaft besitzen und sich beim Fermentieren deshalb nicht dunkel färben. "Tips" sind kein Merkmal für eine außergewöhnliche Qualität.
"Golden" (G):
Hinweis auf goldbraune Spitzen ("Tips"). Diese Bezeichnung wird nur bei Darjeeling- oder Assam-Blatt-Tees verwendet. (Golden Flowery Orange Pekoe).
"Flowery" (F):
Kommt aus dem Englischen und bedeutet "blumig", d.h. der Tee hat ein besonders "blumiges" Aroma.
"Broken" (B):
Die englische Bezeichnung für "gebrochenen", kleinblättrigen Tee. Fehlt diese Bezeichnung (außer bei Dust und Fannings), so handelt es sich um Blatt-Tee.
KULTUR UND QUALITÄT:
Am besten gedeiht der Teestrauch in tropischen
od. subtropischen Ländern. Viel Licht, Luftfeuchtigkeit u. vor allem Regen
(min. 180 ccm pro Jahr) sind neben nährstoffreichem, lockerem Boden u. hügeligen
Gelände die wichtigsten Lebensbedingungen für den Teestrauch.
ERNTE:
Teeblätter
werden per Hand gepflückt! Die geübten Pflückerinnen erreichen
Tagesleistungen bis zu 25kg Frischgewicht (grüne Blätter). Gepflückt werden
immer nur die Blattknospen u. die beiden obersten (jüngsten) Blätter (two
leaves and a bud). In China u. Japan wird 3 - 4 mal Jährlich Tee gelesen. In
Indien dagegen laufend von April - September, u. zwar jährlich max. 15
Pflückungen in den Höhenlagen u. ca. 30 in den Niederungen. Auf Ceylon sind
sogar 50 Pflückungen möglich.
QUALITÄTEN:
Beste Qualität bringt Tee aus dem Hochland. Kriterien: Teeblätterfermentierung,
gerollt, ausgesiebt, gebrochen od. zerkleinert, Blattrippen- u.
Blattfleischanteil. Qualitativ ausgezeichnete Teesorten gibt es in allen
Blattgrößen.
TEE HERSTELLUNG:
Pfefferminz-, Kamillen-, Malventee, das alles hat,
fachlich betrachtet, mit >richtigem Tee< nichts gemein, obschon diese
so genannten Kräutertees ähnlich wie echter Tee zubereitet werden. >Echter
Tee< kommt aus Asien u. Ceylon (dem heutigen Sri Lanka). In der Teesprache
aber heißt es weiterhin Ceylon.
Ursprünglich war der Tee ein Baumgewächs,
durch Kultivierung wurde er zum Strauch von ca. 90cm herangezüchtet. Der immergrüne
Teestrauch hat dunkle, lederartige Blätter u. kleine, weiß bis rosa
schimmernde Blüten. Die Tee-Urpflanzen >Thea sinesis< (=chinesischer Tee)
u. >Thea assamica< (=Assam Tee) sind immer wieder gekreuzt worden.
Ergebnis waren feine, widerstandsfähige Arten. Heute bildet die Assamhybride
die Grundlage der wichtigsten Teekulturen der Welt.
TEE wird, im Gegensatz zu Kaffee, nicht als Rohware, sondern
als fertiges Produkt eingeführt. Nach der Lese werde die noch grünen Blätter
von den Plantagen in so genannte Faktoreien transportiert u. dort in 4 Prozessen
verarbeitet:
1) WELKEN:
Blätter werden 12 Std 25-30 C° ausgesetzt. Dadurch
wird ihnen 1/3 der Feuchtigkeit entzogen, sie werden geschmeidig.
2) ROLLEN:
Öffnet
die Zellwände u. ermöglicht das Eindringen von Sauerstoff in die Blattzellen.
Dadurch wird die erforderliche Fermentation gefördert. Die Teeblätter werden
kleiner u. wirken schaumig-grün.
3) FERMENTIEREN (Gären):
Gären in
warmfeuchten Räumen reduziert den Gerbstoffgehalt (der den herben Geschmack
verursacht) u. aktiviert das Koffein (Teein), das dem Tee seine anregende
Wirkung gibt. Die als Aromaträger wirkenden ätherischen öle werden dabei
entwickelt. Sobald das Teeblatt kupferrot ist, wird die Fermentation, der
wichtigste Vorgang in der Teeaufbereitung, unterbrochen.
4) TROCKNEN:
Dieser Vorgang beendet den Gärungsprozess,
fixiert die Entwicklung des Tees u. bringt seinen Wassergehalt auf den gewünschten
Grad von 4 - 6 %. Das geschieht in Trockenapparaten. So wird aus kupferroten Blättern
schwarzer Tee.
SORTIERUNG:
Mittels großer Rüttelsiebe nach der Abkühlung.
Blattsorten u. gebrochene Sorten werden getrennt. Für 50dag verkaufsfertigen
Tee sind ca. 2kg frische Teeblätter erforderlich.
CTC-TEEAUFBEREITUNGSVERFAHREN:
(=Cutting, Tearing, Curling; Übersetzt: Schneiden, zerreißen, kräuseln); In
nur 1 Arbeitsgang wird dabei das grüne teeblatt vollkommen zerbrochen,
zerrissen u. gerollt. Dabei fallen häufig Fannings an. CTC-Tees sind darum
besonders, aber nicht ausschließlich, für Aufgussbeutel geeignet.
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