Salz&Pfeffer
Kochrezepte - Das Koch-Lexikon
Salte, Blattgemüse, Kräuter...
LAGERUNG:
Luftdichte Verpackungen sind ungeeignet, denn sie fördern den Bakterienbefall.
Lagere verschiedene Gemüsesorten möglichst separat u. nicht in der Nähe von
Früchten. BLATTGEMÜSE wie Salate u. Spinat ist max. 1 Tag od. 1 Nacht der Vit.
wegen haltbar! Besonders empfindlich sind zarte Sommersalate wie Kopfsalat od.
Pflücksalat. Wintersalate wie Endivien, Vogerlsalat, Radicchio sind robuster.
NÄHRWERTTABELLE:
Im Winter im Glashaus mit
zarten lockeren Köpfen (aber höheren Nitratgehalt!), im Sommer vom Freiland, mit
festen knackigen Blättern, mehr Vit. u. Geschmack (aber evt. innen sitzendes
Ungeziefer). Salat hat viele Mineralstoffe, Vit., Chlorophyll (Blattgrün),
Ballaststoffe, hohen Wassergehalt (er macht den Salat erfrischend, kalorienarm,
appetitanregend). Haltbar, bei 0 C° u. mit Folie od feuchten Papier vor
Austrocknung schützen, leider nur max.1-2 Tage, Glashaussalat welkt noch
schneller. Nicht nur die Blätter sehen dann welk aus, sondern vor allem die Vit.
u. Mineralstoffe haben sich verflüchtigt! ANBAU in Österreich: Glashaus-Salate:
Februar - Mitte Mai u. Mitte Oktober - Dezember. Freiland-Salate: Mai - Oktober.
(Ausgenommen: Glashaus-Bummerlsalat: Mitte März - Anfang Mai u. November -
Dezember; Freiland-Bummerlsalat: Mitte Mai - Mitte November;
Glashaus-Vogerlsalat: Jänner - April u. Nov. - Dez.; Freiland-Vogerlsalat: Ende
April - Ende November.
SALATSCHLEUDER:
Die Kunst einen wirklich guten Salat zu fabrizieren
beginnt mit dem Waschen (einem notwendigen Übel). Wasser reinigt zwar, wenn Du
den Salat 2-3 Min. hineinlegst, aber dann das an den Blättern haften gebliebene
Wasser verhindert dann eine innige Verbindung mit dem Salatdressing. Daher
müssen die Blätter vor der Zubereitung trocken sein. Am besten Du gibst sie dazu
in eine Salatschleuder (in jedem Geschirrgeschäft erhältlich) und trocknest die
Blätter damit. Erst kurz vor dem Essen mit der Marinade in Verbindung bringen,
sonst könnte er bei zu langer Wartezeit zusammenfallen.
MISCHSALATE ABGEPACKT:
Meist in Kunststoffbeutel
luftdicht abgepackt. Diese bergen ein hygienisches Risiko (gefährliche Keime!).
Beachte beim Einkauf, dass die Beutel gut gekühlt waren (und sind)! Weiters
können beschlagene Beutel ein Hinweis auf eine unterbrochene Kühlkette sein.
Achte darauf, das das Ablaufdatum erst in 3-4 Tagen erreicht ist! Ergo: Wenn Du
die Möglichkeit hast frischen Salat zu erwerben, so ziehe solchen dem abgepckten
vor!
BUMMERLSALAT (EISBERGSALAT):
Kopfsalat, kalifornische Züchtung mit
einem Gewicht von max. 50dag. Seine festen, knackigen Blätter sind sehr eng
miteinander verbunden u. enthalten viel Wasser (er mundet kühl u. frisch). Die
Blätter haben den Vorteil, dass sie auch nach dem Marinieren noch lange Zeit
frisch u knackig bleiben. Sie werden nicht so rasch schlaff! Lagerung: max. 1
Woche in Folie verpackt im Kühlschrank. EICHBLATTSALAT: Eine dekorative u.
schmackhafte Neuzüchtung, Gruppe Pflücksalat; Die zarten Blätter ähneln in rostbraunrötlicher-grünlicher Farbe u. Form den Eichblättern. Er bildet keine
Köpfe sondern Büschel. Die Blätter sind sehr zart, verwelken daher rasch, munden
leicht bitter im Geschmack. GRÜNER EICHBLATTSALAT: Unterart des normalen
Eichblattsalates; Ähnlich wie dieser, jedoch mit nur vollständig grünen
Blättern.
RADICCHIO: (gesprochen: Radickjo):
Ist ital. Züchtung aus der
Zicchorienfamilie. Farbe weinrot, faustgroße, rundliche, lockere Köpfe u.
markanter Bittergeschmack. Bitterstoff wirkt günstig aus Verdauung u.
Blutgefäße. Darum verträgt Radicchio als Salat kräftige Marinaden. Ganzjährig im
Handel. Verwendung: Wegen seiner roten Farbe u markanten Geschmack meist zu
Mischsalaten roh genommen, aber Du kannst ihn auch dünsten (als Gemüsebeilage).
RADICCHIO-TREVISO: Edle Unterart des normalen Radicchio; Wie normaler Radicchio,
jedoch hat der Kopf längliche Form. Verwendung: Salat, wird jedoch stets in
Italien als warme Beilage geschätzt! (Der Länge nach halbieren, in etwas
Olivenöl braten od. grillen).
ENDIVIENSALAT (FRISÉESALAT ESKARIOL):
Leichter Bittergeschmack,
gilt als Wintersalat, doch gibt´s auch Sommersorten. Krause, grüne Köpfe, weit
geöffnet, mit zarter gelber Mitte. Sie entsteht, indem die Köpfe ein paar Wochen
vor der Ernte zusammengebunden werden. Herz wird hell u. bleibt zart ohne
Bittergeschmack, aber die grünen Außenblätter sind nährstoffreicher. Salat hat:
Vit. C, Calcium, Eisen, Karotin u. nur 13 Kalorien pro 10dag. Zubereitung roh,
gedünstet, als Püree. Größeklassen: Für Klasse 1 muss das gelbe Herz am gesamten
Salatkopf mind. 1/3 ausmachen. Endiviensorten: 1) Winter-Endivien: Krause fester
u. etwas bitterer. 2) Eskariol (Glatte Endivie genannt): Mit nur leicht
gekrausten, breiten Blättern mit gezahnten Rändern. 3) Römischer Salat
(Sommer-Endivie): Blätter glatt u. geschlossen, hellerer Farbe als
Winter-Endivie. Er ist eigentlich eine Kopfsalatvariante. 4) Frisée: Mit wie aus
zarten Spitzen gewirkten krausen Blättern in weiß-gelbgrüner Farbe, mild im
Geschmack.
HÄUPTELSALAT (GRÜNER SALAT, KOPFSALAT):
Nach Größe in 3 Klassen
angeboten. Freilandsalat: mind. 15dag u. gut ausgebildeter Kopf; Glashaussalat:
mind. 8dag. Kopfsalat hat dunkelgrüne Außenblätter (sie enthalten die meisten
Vitamine) u. hellere Herzblätter (sie enthalten wenig Vitamine) im Inneren.
Achtung! Im Winter solltest Du die dunkleren Außenblätter bevorzugen die mehr
Vit. C und Chlorophyll (Blattgrün) enthalten, denn die helleren Herzblätter
können beim Winter- od. Glashaussalat nitratreicher sein! Hingegen bei
Freilandsalat (also im Sommer) solltest Du trotz all dem die gelben Herzblätter
bevorzugen, denn die Außenblätter sind den Umwelteinflüssen stärker ausgesetzt
u. sollten entfernt werden da sie Gifte aufgenommen haben! Verwendung: Als
Salat, od. zum Dünsten (zusammen mit Erbsen, oder fein gehackt in die Suppe
geben).
VOGERLSALAT ( ACKERSALAT, RAPUNZELSALAT, FELDSALAT, NÜSSLISALAT ):
Ist eine kultivierte Wildform, die man früher am Acker- od. Wiesenrand sammelte.
Blätter daumengroß u. dunkelgrün sind zu Rosette zusammen gewachsen. Er verträgt
Kälte u. wird spät im Herbst geerntet. Bes. würziger Geschmack u. hohen
Eisengehalt.
SPINAT:
Spinat ist ebenfalls ein Blattgemüse. Sein Eisengehalt wurde lange Zeit
wegen eines Kommafehlers in der Urtabelle überschätzt! Er ist normal
Eisenhältig. Hat viel Vit. A, B2, C. Im Stengel ist mehr Nitrat als in den
Blättern (daher schneide u. wirf die Stängel weg)! Im Handel: Ganzjährig, seine
Blätter sollten dunkelgrün sein. Im Frühjahr u. Herbst hat er zarte u. feine, im
Winter grobe Blätter. Je nach Saison aus Glashaus od. Freilandanbau. Man
unterscheidet: 1) Blattspinat mit einzelnen, losen Blättern, 2) Wurzelspinat,
das sind die ganzen Pflänzchen, die direkt über den Wurzelhals abgeschnitten
sind. Junger Spinat ist leicht verdaulich, alter mundet zäh u. bitter! VORSICHT:
Das im Spinat vorhandene Nitrat kann sich bei längerer Lagerung bei
Zimmertemperatur, od. nochmaligem Aufwärmen der fertigen Speise(!) zu Nitrit
(einem Giftstoff) umwandeln!! Darum Spinatreste besser gleich entsorgen!!
CHICORÈE:
Hat viel Calcium, Kalium, Phosphor, wenig Kalorien; Die Zichoréewurzel wächst im 1.Jahr im Freiland. Ihre im freien grüne Triebe werden
als Viehfutter verwendet. Im 2.Jahr wird die Wurzel in spez. Glashäuser
verpflanzt, wo sie vor Tageslicht völlig abgeschirmt wird. Nach 25 Tagen bildet
sich der neue blassgelbe Trieb zu einem länglich-ovalen, festen Blattkopf mit
ca. 5dag. Verwendung: Roh als Salat, oder gedünstet als Gemüse. Typischer
Bittergeschmack (sitz hauptsächlich im Strunk, daher ausschneiden), der sich
durch Lagerung bei Tageslicht verstärkt! Aber die Bitterstoffe fördern die
Verdauung (Gallenfluss) u. beeinflussen die Blutgefäße positiv. Außerdem wirkt
Chicorée entwässernd u. Säure bindend. Im Handel: Ganzjährig, verstärkt in den
Wintermonaten. Aussehen: Frisch, von heller Färbung, ohne Druck- od.
Faulstellen. Durch Licht grün gefärbter Chicorßée ist meist schon länger unnötig
gelagert! Frischer, zartgelber kann fast vollständig verwertet werden. Lagerung:
2-3 Tage luftig u. dunkel.
LOLLO ROSSO:
Hat gekräuselte, dunkelrote Blätter, zu den Spitzen hin
rotbraun. Diese munden leicht bitter. Beachte, dass Du ihn gründlich unter
fließenden Wasser säuberst, da sich in seinen Blättern Sand u Erde versteckt!
MANGOLD:
Verwandt mit Spinat gehört es zu den Gänsefußgewächsen. Hat
breiten , wässrigen, fleischigen Stiel von spargelähnlicher Farbe u. Geschmack
u. glänzende, breite, grüne Blätter die an Spinat erinnern. Der Anteil an Blatt
u. Stiel ist je nach Sorte unterschiedlich. Beides ist essbar u ergibt gedünstet
ein schmackhaftes Gericht. Sorten: BLATTMANGOLD (RIPPENMANGOLD): Bis zu 10cm
breite, große, dick rippige, verschieden gefärbte Blätter und kleine schmale
Stiele. Verwendung: Vor allem Blattstiele u Rippen wie Spargel dünsten. (Man
spricht vom >Spargel des kleinen Mannes<). Oder Blätter füllen mit Pilzen u
Sojawürfeln u dünsten. STIELMANGOLD ( SCHNITTMANGOLD, STIELMUS, fälschlich auch
RÜBSTIEL): Kleine Blätter, die abgestreift werden u. fleischige breite Rippen.
Verwendung: Wie Spinat zubereiten, Stiele u. Rippen in Stücke schneiden, z.B.
gedünstet u. in heller Sauce angerichtet.
MELDE:
Zartes grünes Blatt- u. Stielgemüse. Mundet feiner als Spinat
u. wird wie Mangold zubereitet. Im Handel: im Frühsommer.
FENCHEL - UNTERSCHEIDUNG:
Unter Fenchel versteht man 2 Arten: 1. den
Gemüse- od. Knollenfenchel; 2. den Gewürz- od. Heilfenchel (diesen siehe unter
>Gewürze- Fenchel<); GEMÜSEFENCHEL ( KNOLLENFENCHEL ): Schon die Ägypter
pflanzten Fenchel 2000 Jahre vor Chr.; Der knollige Gemüsefenchel, ein
Verwandter der Fenchel-Gewürzpflanze (Doldenblütler) ist heute ein ital. Gemüse,
das dort roh geraspelt als Salat, oder gedünstet als Gemüse genossen wird.
Ganzjährig im Handel. Aussehen: Weißgrünliche Knolle hat feste fleischig
gerippte >Blätter< die wie bei der Zwiebel das Herz fest umschließen. An den
röhrenförmigen Blattstielen treibt zartes Grün, dem Dill ähnliches Kraut aus.
Verwende auch die zarten grünen Blätter für´s Gericht. Für den Verkauf wird ein
Teil vom Stiel u. Kraut abgeschnitten. Die Knollen wiegen dann ca. 15-30dag.
Fenchel hat Vit. C u. Mineralstoffe, sowie starkes Anisaroma, das vom
Mentholöl u. dem kampferartigen Feuchon herrührt. Dieses Gemüse tut dem Magen u
den Eingeweiden wohl! Ernte: Vor Einbruch der Kälte die Knollen in den
Lagerkeller bringen. Um sie weiß, weich u zart zu bekommen, muss der Bauer diese
noch einige Zeit nach der Ernte im Keller aufbewahren. Lagern: Kühl bei 1 C° in
feuchter Luft. Die Knolle ist zwar fest, aber druckempfindlich, färbt sich an
Druckstellen schnell braun u. wird weich.
Fenchelzubereitung: Die Knolle gründlich waschen, da sie Sand
zwischen den Blattschichten einlagert, von Wurzelansätzen u. angetrockneten
Schuppenblättern befreien. Die großen Stiele oben abschneiden, das frisch
aussehende junge Grün aufheben, um später das Teller essbar zu dekorieren! Nun
die Feinen Fäden nach oben abziehen. Knolle halbieren u. unten den harten,
verdickten Keil vorsichtig, keilförmig herausschneiden, damit sich die Blätter
nicht voneinander lösen (oder nur halbieren sodann in Streifen alles schneiden).
Das frische grüne Kraut (Blätter) gehackt über den Salat od. zum Schluss über das
fertige Gericht streuen. Verwendung: (Gerichte zubereiten wie z.B. mit
Brokkoli). Du kannst ihn roh (Tip: raspeln) essen inkl. der Blätter, schmoren
(mundet super, wenn Du ihn mit Käsesauce überbackst!), braten, backen!
GARTENRAUKE und WILDE RAUKE ( RUCOLA, RAUKE ):
Heimat Israel, heute
erfolgt der Anbau auch im Sommer bei uns. Es gibt 2 Sorten von Rauke: 1) Die
Gartenrauke, sie wächst auch in Gärten, mundet milder im Geschmack. 2) Die wilde
Rauke, sie wächst auf mageren Böden wie Wegrändern od. auf Schutthalden.
Geschmacklich kräftiger. (Es gibt auch eine Pflanze namens >KNOBLAUCHRAUKE<,
diese hat jedoch, außer ihren verfänglichen Namen, überhaupt gar nichts mit der
richtigen Rauke gemeinsam, ist ungenießbar, sieht optisch auch total anders
aus). Die Blätter mit Stiel munden etwas scharf aber pikant. Du kannst die
grünen Blätter (die dem Vogerlsalat ähnlich sehen) für Salat (Mischsalate), für
Kräuterbutter (Rucola klein schneiden, Butter schmelzen, verrühren, härten
lassen), oder als gedünstetes Gemüse verwenden.
SAUERAMPFER:
Du kannst die grünen Blätter, verwende stets immer nur
frische, welche von Natur aus etwas säuerlich munden (so als hättest Du sie
gerade mit Zitronensaft beträufelt) verwenden als: Salat (Mischsalat) oder als
gedünstetes Gemüse (in Butter u Zwiebeln anschwitzen, mit Suppe aufgießen,
dünsten.) zubereiten . Verwende Sauerampferblätter weiters zum Würzen von:
Kräutersuppen, Kräutersaucen, Fischgerichte, Fischfüllungen, Krustentiere,
Kalbsfilet.
ARTISCHOCKE:
Wie mit grünen Schuppen gepanzert wirkt der Blütenstand
dieser Distelart. In den div. Anbauländern sind unterschiedlichen Erntezeiten, daher
ist sie ganzjährig im Handel als grüne, etwas größere, aus Frankreich. Violette
od. weiße (hellgrüne) Sorten, etwas kleiner, aus Italien. Bei uns am häufigsten
die großen grünen, mit möglichst breitem fleischigem Boden. Gewicht pro Blüte
max. 50dag. Achte beim Kauf auf geschlossene Knospen u. wickle sie zur
Aufbewahrung in ein feuchtes Tuch. So bleiben sie länger schön u. frisch.
Geschmack feinherb, zartbitter (unter Gourmets geschätzt), bekömmlich.
Wohltuende Wirkung auf Magen, Galle, Niere (wirkt leicht entwässernd), Leber
(wirkt entgiftend). Sie wirkt appetitanregend u. ist für Diabetiker geeignet.
ARTISCHOCKE - VERSPEISEN:
Niemals roh verzehren, sondern stets
kochen, schmoren, dünsten!! Essbar sind: Das untere der Blätter, der Boden, der
Stiel wenn geschält u er nicht zu bitter mundet!! Eine Essmethode ist: Du zupfst,
nach dem Kochvorgang, die Schuppenblätter ab u. tauchst nur das untere
fleischige Ende in die Sauce, um es genussvoll durch die Zähne zu ziehen. Boden
dann frei legen (ungenießbares Heu wegkratzen) u. genießt ihn ebenfalls.
Niemals roh essen, sondern stets kochen od.
schmoren!!! Zubereitung: Schneide mit Messer das obere Drittel der
Artischockenspitze ab. Essbar an der Artischocke sind die fleischigen, glatten
Blattansätze und der fleischige Boden, den man mit einem scharfen Teelöffel vom
nicht genießbaren Heu befreit. Nachdem Du sie nun zugerichtet hast beträufle sie
mit etwas Zitronensaft, damit sie nicht bräunlich wird! Nun ist sie kochfertig!
KLEINSTE ARTISCHOCKEN: Junge Artischocken die ca. 3-4 cm lang sind haben den
großer Vorteil, Du brauchst kein Heu auskratzen, sondern: Schneide Stiel und
Artischockenspitze mit Messer ab. Entferne die äußeren Deckblätter. Halbiere sie
der Länge nach, mit Zitrone beträufeln, schon kannst Du sie kochen od. braten.
KOCHTIPP: Drehe den Stiel knapp unter dem Boden mit einem
geübten Ruck ab (herausziehen)! Denn so ziehst Du zugleich den faserigen Teil
vom Blütenboden ab (und die Artischocke wird dadurch beim Kochen nicht bitter).
Mit einer Schere kannst Du die Schuppenblätterspitzen (wegen der Optik) um ein
Drittel kürzen. Nun die Blätter leicht auseinander biegen u. die Artischocke
unter fließenden Wasser waschen.
Artischocken sofort in leicht gesalzenes u. mit 1 EL Olivenöl (des
Geschmackes wegen), Essig od. Zitronensaft ( sonst verfärbt sich die Frucht
dunkel) gesäuertes Wasser geben u. je nach Größe 35-45 Min. mit Deckel kochen!
Sie sind gar, wenn Du ohne Widerstand ein Blatt herauszupfen kannst. Nach dem
Kochen kann sie im Sud abkühlen od. gut abgetropft u. warm serviert werden. Soll
die Artischocke mit Füllung gegart werden, so vergiss nicht wie schon erwähnt,
zuvor das Heu vom Boden zu entfernen! Zu den ganzen Artischocken reicht man eine
(siehe) Vinaigrette, Hollandaise, Béarnaise oder Mayonnaise mit Kräutern;
Artischockenböden kann man z. B. mit einer Duxelles füllen.
WILDKRÄUTER:
BRENNNESSEL:
Sie wird zu Unrecht als Unkraut betitelt. Achte
jedoch bei der Ernte (möglichst im Frühling wenn sie frisch wachsen) auf saubere
Umgebung. Daheim spüle die Blätter gut ab u hänge sie locker zum Trocknen auf,
falls Du die Brennnessel nicht frisch verwenden möchtest. Kochtip: Solltest Du
mit Brennnessel Saft, Salate, Spinat zubereiten, so spüle vorher die Blätter mit
heißem Wasser ab, dann brennen sie nicht mehr!! Brennnessel-Wirkungen:
Stoffwechselanregung, wirksam in Teemischungen gegen Rheuma, Gicht, Leber- u
Gallenbeschwerden, zur Entwässerung bei Prostataproblemen. Ideal für Frühlings-
u Herbstkuren. Rezept: Brennnesseltee: 1 EL getrocknetes Kraut mit 1/4L
kochenden Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen. 3 Schalen pro Tag zeigen
Wirkung.
BÄRLAUCH (Waldknoblauch, Zigeunerlauch):
Verwende es eher als
Gewürz. Den Bärlauch riecht man in der Natur schon von weitem. Am Geruch
unterscheidet man seine Blätter von jenen der giftigen Maiglöckchen!!! Das
intensiv nach Lauch schmeckende Liliengewächs wächst in ganz Europa. Bevorzugt
auf humusreichen Böden u schattigen Standorten (Wienerwald, Donauauen). Bärlauch
mundet etwas milder als Knoblauch u wirkt gegen Blähungen, regt den trägen
Stoffwechsel an, senkt den Blutdruck. Die Blätter musst Du frisch verwenden, da
er innerhalb weniger Tage an Geschmack verliert!! Verwendung für: Aufstriche,
Kräuter-Topfen, Suppen, Salate, Gemüse, Spinat, zur Verfeinerung von Frisch- u
Weichkäsen.
GÄNSEBLÜMCHEN:
Die zarten Blätter u Blüten des fast überall
wachsenden Gänseblümchens stehen fast das ganze Jahr über für Salate u
Rohkostaufstriche zur Verfügung! Für Tee jedoch ist das Sammeln im Juni
empfehlenswert! Gänseblümchen munden wegen des Gehaltes an Bitter- u Gerbstoffen
etwas bitter, regen aber den Stoffwechsel an. Kochtip: Frühlingskräuteraufstrich:
2 Handvoll Gänseblümchen (ganze Pflanze mit Blüte aber ohne Wurzel. Wie z.B.
Vogerlsalat), 1 Handvoll Scharbockskrautblätter, 1 EL Saurampferblätter, 1 EL
Löwenzahnblätter, 1 Zwiebel, 1 EL Rahm, 20dag Magertopfen, 1 TL Zitronensaft,
Salz, Bohnenkraut, Kresse. Alles vermengen, fertig!
SCHAFGARBE:
Sie ist ein weiß-blühendes Kraut auf langen Stielen.
Sie mundet ein wenig bitter. Das Blühende Kraut wird in Tees zur
Appetitanregung, bei Darmstörungen, Regelbeschwerden verwendet. Rezept: Z.B.
Wildkräutersauce: 2 EL gehackte Schafgarbenblätter, 2 EL Löwenzahnblätter, 2 EL
Kerbel, 1/2 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 1 EL Mohnöl, 1 TL Honig, 1 Becher Joghurt.
Alles zusammen mit dem Mixer (Pürierstab) zerkleinern zu einer Sauce. Diese
stets frisch zu Speisen (Kartoffelgerichte etc.) servieren. - Dieses kleine Pflänzchen mit sehr
kurzen Stielen, herzförmig, saftig-grünen Blättern wächst am Rand von Sträuchern
in Parks. Beliebt wegen seines hohen Vit. C Gehaltes, u seiner haut- sowie
blutreinigenden Wirkung. Rezept: Z.B. Tee: 2 EL getrocknetes Kraut (Blätter) mit
1/2 L Wasser kurz aufkochen, abseihen u über den Tag verteilt schluckweise
trinken!
STERNMIERE:
Das Kraut wächst im Garten u wird meist als Unkraut
ausgerissen! Nimm es als Bereicherung der gesunden Küche, denn es enthält
Mineralstoffe u Vit.; Wirkt bei Husten schleimlösend. Es hat einen Nuss ähnlichen
Geschmack. Rezept: Z.B.: Sternmierensuppe: 2 Schalen Sternmiere, 1 Zwiebel, 1
Karotte, 2 EL Buchweizen, 1 KL Gemüsesuppe, 1 EL Sonnenblumenöl, 2 EL Rahm, 1 L
Wasser, Liebstöckel, Hefeflocken, Kerbel. Zwiebel in Öl glasig dunsten,
Buchweizen hinzugeben, leicht anrösten. Dann mit Wasser aufgießen die
geraspelte Karotte u Suppe beigeben u 5 Min. kochen lassen. Feingewiegte
Sternmiere dazugeben, wieder 5 Min. köcheln. Mit Liebstöckel u
Hefeflocken nachwürzen. Einen Tupfer Rahm in die Tellermitte, mit Kerbel
bestreut servieren. Fertig!
KERBEL:
*Siehe auch unter Gewürze*! Diese europäische
Gartenpflanze hat stark aromatische Blätter und eine schierlingsähnliche Blüte.
Ist kälteunempfindlich u daher früh im Jahr an Sonnenhängen bereits vorhanden.
Ihm wird Blut verdünnende Wirkung gegen Thrombosen zugeschrieben. Es mundet mild
bitter-süßlich. Möglichst frisch verwenden, denn getrocknet verliert es rasch an
aromatischer Wirkung! Kochtipps: Kerbelsuppe, als Salat- u Saucengewürz sowie
vorzugsweise als Gewürz für Lammfleisch. Merke, Kerbelkraut wird erst zum Ende
des Garungsprozesses beigegeben.
GUNDELREBE:
Kein Garten ist frei von ihr! Sie wirkt
appetitanregend, Stoffwechsel anregend, hilft bei Magenverstimmung. Kochtip: Z.B.
Gundelrebenaufstrich: 1 Handvoll Gundelrebenblätter, 1 Salbeiblatt, 1
Basilikumblatt, 25dag Magertopfen, 2 EL Rahm, 1 EL Weizenkeimöl, 1 TL Salz,
Bohnenkraut. Kräuter waschen, fein hacken. Topfen u Rahm mit Öl verrühren, mit
Gewürzen abrunden. Kräuter dazumengen. Wer den Aufstroch milder will, kann einen
1/2 fein geriebenen Apfel hinzurühren. Fertig!
TAUBNESSEL:
Sie sieht Blättermäßig der Brennnessel ähnlich. Sie
lindert Husten. Kochtip: Vollkommene Ergänzung zu Bärlauchgerichten.