Salz&Pfeffer
Kochrezepte - Das Koch-Lexikon
Mehle...
Mehltype:
Sie beschreibt den Mineralstoffgehalt des Mehles in Promille, nicht die
Qualität. Je höher die Type, desto mineralstoffreicher und damit dunkler in der
Farbe ist das Mehl. Entsprechend höher ist der Gehalt an Ballaststoffen und
Vitaminen. Vollkornmehl enthält zudem den ernährungsphysiologisch hochwertigen
Keim.
So bedeutet z.B. "Type 700", dass bei der Verbrennung von 1kg Mehl 7g Asche
zurückbleibt.
Je niedriger die Typenzahl, um so weniger Randschichten des Kornes wurden mit
vermahlen und um so heller ist das Mehl! Desto heller das Mehl (desto niedriger
die Typenanzahl) desto weniger Ballaststoffe, Inhaltsstoffe und Mineralstoffe
enthält es.
Ausmahlungsgrad:
Gibt an, welcher Gewichtsanteil (Prozentsatz) des Korns im Mehl enthalten ist.
FÜR SPEZIELL ÖSTERREICH:
Beim Weizenmehl gibt es Type:
480 (Auszugsmehl,helles Kochmehl, griffig u. glatt. Für Feingebäck,
Kuchen, Grieß);
700 (Backmehl);
1600 (Weizenbrotmehl, Weizenvollkornmehl u. Schrot, sowie Grahamschrot);
Beim Roggenmehl gibt es Type:
500 (Auszugs-, Vorschussmehl)
960 (Roggenbrotmehl)
2500 (Schwarzroggen, Roggenvollkornmehl u. Schrot);
.
Frankreich
. |
Österreich |
Deutschland |
Schweiz |
Ausmahlgrad % |
|
|
405 |
|
40-56 |
|
|
|
Weißmehl |
60 |
|
|
550 |
|
64-71 |
|
|
815 |
|
69-72 |
45 |
|
|
|
70 |
|
|
|
Halbweißmehl |
72 |
|
|
997 |
|
75-78 |
|
|
812 |
|
76-79 |
|
|
1150 |
|
79-83 |
65 |
|
|
Ruchmehl |
80 |
|
|
1050 |
|
82-85 |
|
|
1370 |
|
84-87 |
80 |
|
|
|
85 |
110 |
|
|
|
90 |
|
|
1740 |
|
90-95 |
150 |
|
|
|
95 |
|
|
|
Vollkornmehl |
98 |
|
|
1700 (Schrot) |
|
100 |
Deutschland: Weizen Type 405, 550, 812, 1050, 1700 (Schrot);
Roggen Type: 815, 997, 1150, 1370, 1740;
Dinkemehl:
630, 812, 1050;
Es gibt noch mehr Mehltypenzahlen, die meisten finden in Großbäckereien und
Gastgewerbe Verwendung.
DIE VERSCHIEDENEN MEHLSORTEN:
MEHL, WEIZENMEHL (Auszugsmehl):
Steht in einem Rezept als Angabe nur "Mehl" so handelt es sich hierbei stets um
Weizenmehl.
Das wichtigste Backmehl ist und bleibt Weizenmehl mit der Type
405, auch Auszugsmehl genannt. Durch sorgfältige Auswahl der Weizensorten und
die spezielle Aufbereitung empfehlen wir div. Weizenmehle für jede Art der
Haushaltsbäckerei.
Weizen hat von allen Mehlsorten die beste Backeigenschaften
für Brot, durch sein ausgewogenes Verhältnis von Stärke, Eiweiß u. Kleber
(ist ein Eiweißstoff, der den Teig bindet). Weizen wird in unterschiedlicher
Qualität in der ganzen Welt beinahe angebaut. Je nach Mehlsorte schmeckt Weizen
mild-neutral bis nussartig.
WEIZENVOLLKORNMEHL: Es enthält die 3 wesentlichsten Bestandteile des
Mehlkornes: Mehlkörper, ballaststoffreiche Schale, Keim. Verwendung: Eignet
sich zur Herstellung sämtlicher Teige. Verarbeitungstipp: Nimm ein wenig mehr
Flüssigkeit als in den Rezepten angegeben, weil dieses Mehl stärker quillt!
Ernährungspsychologisch ist Vollkornmehl besonders wertvoll, andererseits ist
für den Konsumenten die dunklere Farbe noch gewöhnungsbedürftig.
DINKELMEHL:
Dinkel ist eine alte Weizensorte. Dinkel kommt fast ausschließlich nur aus
biologischen Anbau. Dinkel besitzt einzigartigen nussartigen Geschmack.
Das Korn reift im Spelz heran, eingepackt in eine natürliche Schutzschicht. Als
Kissenfüllung ist dieser Spelz hoch begehrt. Große Beliebtheit genießt der
Dinkel in der Gesundheitsbewussten Ernährung aufgrund der guten Verträglichkeit
seiner Inhaltsstoffe. Verwenden Sie Dinkel in der Küche wie das bekannte
Weizenmehl.
VERWENDUNG: Brote, Gebäck, Knödel, Nockerl, Nudelteig; (Rezept Nudelteig: 300g
Dinkelvollkornmehl, 2 Eier, 1/8L Wasser, 1 EL Öl, Salz zu einem Teig verkneten.
1 Std. rasten lassen. Auswalken u. nudelförmige Streifen schneiden.)
ROGGENMEHL:
Roggen gedeiht auch in rauhen Klimazonen gut. Die Inhaltsstoffe
des Roggenkorns gleichen, bis auf ein etwas niedrigeren Eiweißstoffgehalt u.
höheren Mineralstoffgehalt, denen des Weizenkorns. Bei diesem Mehl wurde auch
das ganze Korn mit vermahlen. Das schlanke blaugrüne Roggenkorn enthält außer
Eiweiß, Vit. der B-Gruppe, Mineralstoffe, auch Stoffe, die eine glatte
elastische Teigbildung (für Brote) verhindern. Erst durch Säure (Sauerteig)
wird der Roggenteig backfähig.
VERWENDUNG: Herzhaftes Land-Brot, Gebäck, Knödel, Tropfteig,
Spätzle, Omeletts, Lebkuchenteige; Roggenbrote sind wesentlich haltbarer als
Weizenbrote, die Backeigenschaften sind allerdings beim Weizenmehl besser!!!
BUCHWEIZENMEHL:
Buchweizen od. Heiden gehört, botanisch gesehen, nicht zum
Getreide sondern zu den Knöterichgewächesen. Ähnelt aber in seiner
Zusammensetzung dem Getreide! Seine Urheimat ist die südrussische Steppe. Die
dreikantigen, braun glänzenden Früchte enthalten ein wertvolles Eiweiß, sowie
Mineralstoffe u. gedeihen auch auf kargen Äckern. Lange Zeit bei uns in
Vergessenheit geraten, wird er heute wieder bei uns angebaut. Man kann Ihn als
ganzes geschältes Korn, als Mehl od. Grütze kaufen.
VERWENDUNG: Buchweizen-Grütze, Waffeln, Heidensterz, Suppen, Brei, Knödel,
Wurstspezialitäten, Palatschinken ( Omelett, Pfannkuchen, Blinis, Crépes). Ungeeignet
jedoch zur
Brotherstellung.
HARTWEIZENMEHL:
Aus Hartweizen (Durumkorn) hergestellt. Hartweizen hat deutlich höheren
Proteingehalt (Kleber genannt) als Weichweizen. Außerdem besitzt der Kleber des
Hartweizens eine andere Struktur: Hartweizenmehl ist im Handel nur selten
erhältlich. Es wird hauptsächlich in Italien, Frankreich oder Griechenland für
lockere Weißbrote wie Baguette verwendet. Wir empfehlen Ihnen, als Alternative
Weizenmehl Type 550 mit Grieß aus Hartweizen zu mischen – und zwar im Verhältnis
2 Teile Mehl plus 1 Teil Hartweizen-Grieß.
MAISMEHL:
Ursprungsland: Mexico; Das größte Korn unter allen
Getreidearten.
VERWENDUNG: Tierfutter, Rohstoff für amerikanischen Whiskey,
Salatöl, Stärke zum Binden für Saucen u. Suppen Desserts, Traubenzucker,
Zuckersirup, Rohkostsalat, Maisgrieß, Maisbrei, Maismehl als Zutat für
Knödel, Kuchen, Brot, Pop Corn, Corn Flakes, Müsli, als Gemüse und gekochte
Kolben, gesalzen zum abknabbern. Das am dicken Kolben wachsende Korn enthält
viel wertvolles Fett, ca. 5 %, Kohlenhydrate, Mineralstoffe u. Eiweiß welches
allerdings im Wert hinter dem der übrigen Getreidearten zurückbleibt. Da das
Fett zum größten Teil im Keim enthalten ist, geht es, zusammen mit dem
Fettlöslichen Vitamin E für die meisten Maisprodukte leider verloren. Denn aus
dem Keim wird das wertvolle Keimöl gewonnen, das reich an ungesättigten
Fettsäuren ist. Nur im MAIS-VOLLMEHL ist der Keim erhalten! Mehlhaltbarkeit:
max. 4 Monate, sonst wird es ranzig u. schmeckt bitter!
MAISGRIESS ( POLENTA ):
Wird ebenso wird das normale Maismehl aus dem
entkeimtem Korn gewonnen u. auf glatten Walzen grob bis fein geschrotet u.
gemahlen. Im Handel erhältlich in div. feinen - groben Körnchen. Dieser
Unterschied wirkt sich beim Kochvorgang eklatant aus. Nicht mit jeder Sorte
gelingt es beim 1. Kochversuch!
POLENTA: Darunter versteht man in Italien einen
<Maisbrei>, welcher als Beilage zu Fleischgerichten gereicht wird.
Hingegen bei uns versteht man unter Polenta einen <Maisgrieß>, welcher
oft als Hauptspeise kredenzt wird.
MAISSTÄRKE (Maizena, Mondamin):
Es wird aus dem entkeimten u. gequollenen Korn
herausgefiltert. Frei von Klebereiweiß, daher zum Backen ungeeignet. Mais
enthält bis zu 75 % Stärke. Verwendung als Zutat für: Fertigprodukte, zum
Binden von Saucen u. Suppen, für mürbere u. feinporigere Kuchen, zum
Verfeinern von Rühr- bis Biskuitkuchen.
CORN FLACES: Ist eine amerikanische
Erfindung aus der Zeit um 1900. Hergestellt aus dem entkeimten, geschroteten
Mais. Zuerst wird ein süßer Maisbrei produziert, welcher dann getrocknet,
gedämpft u. auf Walzen zu Flocken gepresst u. danach geröstet wird. So
entstehen das leichte Karamell-Aroma und der Effekt des Rascheln.
GERSTENMEHL:
Der größte Teil der Ernte wandert als Malz in Bierbottiche
der Brauereien. In den Kriegsjahren diente er als Kaffeeersatz. Ursprungsland Mesopotanien; Gilt als ältestes, kultivierte Getreide! Die Gerste hat eine
Besonderheit: Ihre Körner sind fest mit den Spelzen zu entfernen, muss das Korn
nicht nur geschält, sondern geschliffen werden. So entstehen glatte,
abgerundete Körner in lang gerollter Form.
ROLLGERSTE (Gerstl, Graupen, Grauperl):
So heißen die geschliffenen groben Körner der Gerste. Diese werden am besten
vor dem Kochvorgang in Wasser eingeweicht! Bis zum weichen Biss muss Rollgerste
mind. 2 Std. kochen. Garst Du sie hingegen in Mineralwasser, so verkürzt sich
der Kochzeit auf nur mehr 30 Min.!
VERWENDUNG: Zum Bierbrauen, für
Futterzwecke, aber auch für: Gerstenschleim, ein diätetisches Nahrungsmittel
für Magenkranke. (Der Gerstenschleim enthält bis zu 35% ungesättigte
Fettsäuren u. bewirkt somit eine Cholesterinspiegelsenkung.
HIRSEMEHL (RISPENHIRSE ):
Hirse ist ein kleines goldgelbes Korn das zu den Grundnahrungsmittel zählt, allerdings bei der afrikanischen Bevölkerung.
Hirse ist anspruchslos u. wächst auch bei großer Dürre. Hirse galt früher
als Symbol der Fruchtbarkeit u. des Wohlstandes. ( Reichung zu Hochzeiten u. zu
Jahresbeginn). Das winzig runde Korn ist fettreicher als Weizen, enthält viele
fettlöslichen Vitamine, Eiweiß, Mineralstoffe, Spurenelemente. Die Körner
reifen in Rispen (wie der Reis) und werden als entspelztes ungeschältes Korn
(alle Inhaltsstoffe sind erhalten), als geschältes ganzes Korn (einige
Inhaltsstoffe sind verloren gegangen) , od. als Flocken, offeriert. Hirse wird
wie Reis gekocht.
MEDIZINISCH: Enthält viel Kieselsäure, daher gut für
Knochenbau, Zähne, Fingernägel, Haare, Haut.
VERWENDUNG: Brei, Suppen,
gemischt mit anderen Getreide für Brot.
GRÜNKERNMEHL od. DINKELMEHL:
Grünkern ( Dinkel ) st eine bespeltzte Weizenart. Er ist
vermutlich die Urform unseres Weizens. Er wird bei uns nur in geringfügigen
Mengen angebaut. Grünkern entwickelt einen würzigen Geschmack, der durch
leichtes rösten noch verstärkt wird. Er wird (wie die Gerste) durch schleifen
entspeltzt und als Schrot, Grütze od. Mehl angeboten.
HAFERMEHL:
Ursprungsland: Vorderasien, Anbau heute auch in Asien u.
Amerika. Hat von allen Getreide die meisten Wertstoffe: Hoher Fettgehalt von 7 %
, hochwertiges Eiweiß, fettlösliche Vitamine u. Spurenelemente wie Eisen u.
Calcium. Selten als ganzes Korn angeboten.
VERWENDUNG: Zum Fladenbrotbacken, in
konventionellen Rezepten kannst Du 1/3 der Mehlmenge durch Hafermehl ersetzen.
HAFERFLOCKEN ( OATS ):
Diese werden durch Quetschung des von
Spelzen u Fruchthaaren geschälten, gedarrten Haferkornes gewonnen; Durch die
Behandlung mit Dampf (od. Heißwasser) wird die Stärke aufgeschlossen, und die
Flocken sind somit leicht verdaulich. Verwendung für: Kranken- u Kinderkost
(Schleim, Brei auch Porridge genannt) od. als Rohkost (mit Milch, Honig,
Nüssen, Früchten). Haferflocken gib es in unterschiedlicher Qualität!
Beurteilung nach Flockengröße, Geschmack (nussartig, nicht bitter),
Spelzenfreiheit (max. 0,1% Spelzenanteil).
HAFER-KLEINBLATTFLOCKEN: Herstellung
wie Haferflocken, jedoch der Haferkern wurde vorher zerschnitten u gewalzt.
Daher sind sie mehliger u benötigen geringere Kochdauer.
HAFERGRÜTZE:
Herstellung: Durch grobes od. feines Ausmahlen des
geschälten u gedämpften, gedarrten Haferkornes wird die Grütze gewonnen.
Verwendung: Grütze, od. zur Nährmittelherstellung.
HAFERMEHL: Herstellung:
Dabei werden die behandelten Haferkörner nicht zerquetscht, sondern gemahlen.
HAFERMARK: Es sind die kleinen Haferflocken, die aus geschnittenen Haferkörnern
hergestellt werden u nur kurze Kochzeit benötigen.
HAFERKAKAO: Besteht aus
Hafermehl od. Haferflocken gemischt mit 50 % Kakaopulver u 7 % Hafermalzmehl. Er
hat hohen Nährstoffgehalt.
KARTOFFELSTÄRKE-MEHL:
Dieses Mehl ist frei vom Klebereiweiß, daher zum
Backen ungeeignet! Verwendung z.B. für Erdäpfelteige, zum Binden (Legieren) von Suppen u.
Saucen.
HUNKUÉMEHL:
Heimat: Asien; Hergestellt aus Katjang idjo, der Pflanze,
von der auch die Tauge-Sprossen stammen. Aromatisches, feines Mehl. Im Handel (Asia-Shops):
In zylinderförmigen Päckchen. Verwendung: Für indonesischen Pudding,
gedämpfte Kuchen
KAMUT:
Heimat: Nordamerika; Ist eine Urform des Weizens, nach dem alten
Ägyptischen Wort für Weizen benannt. Inhaltsstoffe: Sehr Nährstoffreich weil
enthält besonders viel (20-40%) Eiweiß u Aminosäuren, Vit. u Mineralstoffe
als herkömmlicher Weizen! Verwendung: In allen Gerichten, in denen Weizen od.
Dinkel Verwendung finden. Wegen seines hohen Klebergehaltes eignet es sich
hervorragend für Backwaren.
AMARANTH und QUINOA:
Beide sind verschiedene Getreidesorten, jedoch
gilt generell für alle zwei Sorten: Herkunft nur aus Peru u. Bolivien,
Andenländer; Ist eine kultivierte Getreideart, die dort jedoch nur die Indianer
verspeisen. Da diese es essen, hat es bei den <Weißen>-Leuten keinen
guten Ruf. Sie verschmähen das Getreide deshalb. Jedoch hält das Getreide
langsam einzug in Europa (Reformkost-, Bioläden). Es ist ähnlich dem Reis,
eine glutenfreie Körnerfrucht. Blätter und Samen sind essbar!
QUINOA: Samenkörner u Blätter essbar. Es lässt
sich schroten, flocken, keimen. Inhaltsstoffe: Reich an hochwertigem Eiweiß 14
- 18%; Essentielle Aminosäuren, Phosphor, Eisen, Kalzium, Zink, Magnesium;
Verwendung für: Wie Reis in süßer, scharfer od. salziger Zubereitungsart,
Suppeneinlage, geschrotet, geflockt od. gekeimt. Kochtipp: Kurz mit kaltem Wasser
abbrausen (wegen Schmutzkörnchenstaub), wie Reis in köchelndem Wasser ca. 15
Min. zugedeckt bissfest werden lassen.
AMARANTH: Enthält: Hochwertiges Eiweiß,
ungesättigte Fettsäuren, vorwiegend Calcium, Eisen. Wird von unserem Körper
gut verwertet u verdaut. Verwendung: Im Müsli od. zu Grütze gekocht als
Beilage, gemahlen als Mehl für Kuchen u Brot, Gebäck, Tortillas.
SAGO:
Die kleinen weißen Perlen, die in Flüssigkeit zu gallertartigen
Kugeln aufquellen, stammen aus dem stärkehaltigem Mark der fernöstlichen
Sagopalme, bzw. aus der Mangowurzel. Das Mark wird getrocknet u. zu gekörnter
Stärke verarbeitet. Es dient daher zum Binden von Speisen als Stärkemittel.
Verwendung für Kaltschalen u. roter Grütze, Suppen, Saucen, etc.; Allerdings
beißt Du heute nur noch selten auf echte Sago-Perlen! Die FROSCHEIER wie sie im
Volksmund heißen, werden heute viel preiswerter aus Kartoffelstärke
hergestellt.
SOJAMEHL:
Es gibt 2 Sorten: 1) SOJAMEHL: Enthält 30% Fett (Lecithin) u.
ist besonders gut als Bindemittel verwendbar. Allerdings nicht lagerfähig (nach
Packungsanbruch 3 - 4 Wochen verwendbar)!
ENTFETTETES SOJAMEHL: Es wird
hauptsächlich mit anderen Mehlen vermischt! Es ist auch bestens für Diabetiker
geeignet!
TAPIOKAMEHL:
Ähnlich wie Sago wird Tapioka als kleine weiße,
unregelmäßig geformte Kügelchen angeboten. Tapioka wird aus den Wurzeln der
südamerikanischen Maniokpflanze (Cassavestrauch) als Quellfähige gekörnte
Stärke gewonnen. Aus der verwandten Marantastaude wird ebenfalls Stärke
gewonnen. Sie kommt meist als Mehl unter den Namen ARROW ROOT od. PFEILWURZMEHL
in den Handel.
GETREIDEFLOCKEN:
Diese werden zwischen Walzen gepresst, nicht gemahlen!
Die ganzen od. geschroteten Körner werden vorher angedampft, dann zu Flöckchen
gepresst. Verwendung für Müsli, Milchsuppen, als Haferflocken.
GETREIDESTÄRKE: Wird aus dem stärkereichen Mehlkern von Weichweizen, Mais u.
Reis gewonnen. Das Eiweiß wird herausgelöst. Die Stärke macht Feingebäck
feiner, und dient zum Binden von Cremen, Suppen, Saucen.
KEIME: Sie sind der
wertvollste Bestandteil der Getreidekörner, werden aber, außer bei
Vollkornprodukten, schon in der Mühle entfernt. Keime schmecken von Natur aus
leicht bitter u. sind wegen des Fettgehaltes nicht lange haltbar. In besonderen
Verfahren können sie entbittert u. lagerfähig gemacht werden. Verwendung als
Zutat für Suppen, Salate u. Müsli. Als Brotzusatz, als Rohstoff zur
Ölgewinnung.
KLEIE: Besteht aus Keim u. Randschichten des Kornes. Sie ist reich
an Mineral- u. Ballaststoffen. Verwendung als Zugabe in helle Brote und für
Diäten.
SPEZIALMEHLE:
Spezialmehle werden durch besondere Verfahren od.
bestimmte Zusätze hergestellt. Dazu gehört:
INSTANTMEHL:
Durch spez. Verfahren
wird erreicht, dass sich das Mehl (meist Weizenmehl), beim binden mit Wasser
nicht verklumpt. (Bevor die Stärke im Mehl zu quellen beginnt, haben sich die
feinen Mehlkörnchen schon gleichmäßig in der Flüssigkeit verteilt.
Durch seine besondere Vermahlung bleibt Instant-Mehl stets locker und
rieselfähig, es muss nicht gesiebt werden, und eignet sich bestens für
luftig-leichte Gebäcke, z.B. Beispiel aus Biskuitteig. Beim Kochen und Backen
lässt es sich direkt zum Legieren (binden, sämig machen) in Suppen, Saucen etc
einstreuen, ohne zu klumpen oder zu stauben: Ein ideales Mehl auch für
Pfannkuchenteige.
FERTIGMEHLE:
Dazu gehören die Back-, Brot- u. Kuchenmehle, welche das Backen im
Haushalt erleichtern. Sie enthalten neben dem Mehl alle haltbaren Backzutaten
oder einen teil davon wie z.B. Zucker, Gewürze, Aromen, Triebmittel, Ei- u.
Milchpulver.
SPEISESTÄRKE:
Stärke, auch Weizenpuder genannt, wird vorwiegend aus folgenden Grundstoffen
gewonnen: Weizen, Mais, Reis, Kartoffeln und der tropischen Maniokpflanze.
Letztere Variante wird auch als Tapiokamehl bezeichnet. Stärke kann für eine
feinporig-zarte, mürbe Krume ganz oder teilweise das Mehlanteil in Backrezepten
ersetzen. Aber es ist Vorsicht geboten: Zuviel Stärke macht das Gebäck beim
Backen im Backofen trocken.
MEHL AUFBEWAHRUNG DAHEIM:
Es sollte möglichst kühl, trocken u. luftig gelagert. Es hält 2 Monate lang
seine beste Qualität, diese fällt danach ab. Aber man kann Mehl ca. 1 Jahr
aufbewahren, ehe es ranzig zu werden beginnt. HELLES WEIZENMEHL kann länger
Lagern als ROGGENMEHL, GROBSCHROT länger als FEINSCHROT. VOLLKORNMEHL Solltest
Du in max. 30 Tagen aufgebraucht haben (wegen hohen Enzymgehaltes), HELLE MEHLE
kannst Du länger aufbewahren.
Wann ist Mehl ungenießbar?
Sobald es klumpig wird bzw. muffig od. süßlich riecht. Oder wenn es Gespinste
aus Fäden von der Mehlmotte hat! GETREIDE: Um Schimmel zu vermeiden immer
trocken lagern! Lagerung in Holzkistchen od. Stoffsäcken bei 10 - 18 C°,
regelmäßig durchmischen, damit Luft ans Getreide kommt! Vollkorngetreide wird
gerne von Getreidekäfern (Mehlwurm) befallen, die ihre Eier noch auf dem Feld
auf den Körnern ablegen u. schlüpfen bei Dir zu Hause aus. Schaut unappetitlich
aus, die Eier sind jedoch harmlos u. stellen k e i n Gesundheitsrisiko dar!
MEHLBEZEICHNUNG INNERHALB ÖSTERREICHS:
UNIVERSALMEHL:
1:1 Mischung aus glatten u. griffigen Mehl;
Es ist für fast alle Rezepte einsetzbar, daher sein Name; Für Tropf-, Topfen-,
Germ- u Brandteige, Knödel, Nockerl, Biskuittmassen etc.;
GLATTES MEHL:
Es
bindet sehr gut; Bei diesem Mehl sind auch die Weizenkeime mit vermahlen,
trotzdem ist es von rein-weißer Farbe. Verwendung: Für Eibrenn-, Bechamel-,
Einmachsaucen, Nockerln, Biskuitmassen, Strudelteige, Kekse, Blätter-,
Strudel-, Palatschinken- u. Hefeteig.
GRIFFIGES MEHL:
(Für alles lockere u
flaumige); Bei diesem Mehl sind auch die Weizenkeime mit vermahlen, trotzdem ist
es von rein-weißer Farbe. Verwendung: Vor allem für Teige die quellen müssen,
wie z.B. Mürb-, Bisquot-, Rühr-, Back-, Brand-, Topfen-, Erdäpfelteig u. auch
für Knödel u Nockerl.
DOPPELGRIFFIGES MEHL:
Ist etwas gröber als das griffige
Mehl vermahlen, wird jedoch wie dieses verwendet! Spez. empfohlen zum Mehlieren.
GLUTEN:
Gluten ist ein Eiweißstoff, der für die Backfähigkeit von Mehlen zuständig
ist. Es ist in den Getreidesorten Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel und
Grünkern enthalten. Diese Mehle "kleben" gut, deshalb wird Gluten auch als
Klebereiweiß bezeichnet. Helle Weizenmehle enthalten starkes Klebereiweiß. Der
Kleber bildet im Teig ein Gerüst aus Eiweißfäden. Durch den Druck der durch die
Lockerungsmittel gebildeten Gase entsteht das Gerüst. Bei Temperaturen zwischen
60-80°C erstarrt es, so ist der Teig nach dem Backen schön locker. Manche
Menschen reagieren auf Gluten aufgrund einer Stoffwechselkrankheit allergisch.
Diese Gluten-Allergie wird im Säuglings- und Kindesalter Zöliakie, im
Erwachsenenalter Sprue (Sprü) genannt.
MEHL FEINHEITSGRADE:
Neben dem Ausmahlungsgrad und der Mehltype (Z.B.
Weizenmehl Type 480) werden die Feinheitsgrade in denen das Korn zu Mehl gemahlen
wurde angegeben.
SCHROT: Ist die gröbste Mahlstufe und für uns am
gesündesten. Schrot enthält die meisten Bestandteile der Randschichten,
ausgenommen den Keim.
VOLLKORNSCHROT: Wie Schrot, jedoch ist hier zusätzlich
auch der Keim enthalten, daher am allergesündesten. Alle Schrotbrote haben
einen kernigen Biss u. einen Typischen Korngeschmack.
GRIESS: Ist das körnig
gemahlene Produkt aus dem Mehlkern. Er hat einen hohen Eiweißgehalt u. gute
Quellfähigkeit. Grieß wird als Produkt für Suppen, Saucen u. Pudding auf dem
Markt gebracht.
DUNST: Feinkörniger als Grieß. Verwendung für Hefegebäcke u.
Strudel.
GRIFFIG: Oder doppelgriffiges Mehl ist wie der Dunst zu sehr feinen
Körnchen vermahlen. Seine körnige Griffigkeit, gibt ihm seinen Namen.
Verwendung für Teigwaren, Knödel u. zum Backen.
MEHL: Ist die feinste
Mahlstufe!
HISTORISCHES ÜBER MEHL:
Jahrtausende waren von Nöten um aus Steppen- u.
Wildgräsern das heutige Getreide zu züchten! Nach u. nach wurde aus bitter
schmeckenden Urgräsern Getreidegräser. So entstanden die Getreidesorten.
ERSTER GETREIDEANBAU: 10.000 Jahre vor Christus! Er hat seinen Ursprung in den
arabischen Lößgebieten genommen.
ENTDECKUNG DER BROTHERSTELLUNG: Alten
Ägypter machten es! Ursprünglich aßen die Menschen das geerntete Getreide
meist in Breiform, später als Fladenbrot.
Die sesshaften Völker großer
Kulturen zogen sodann das Getreide als Nahrungsmittel vor:
Im fernen Osten
war es Reis.
Im Mittelmeerraum Weizen u. Gerste.
In Amerika hatte Mais
Vorrang.
In kargen Regionen Europas Roggen, Buchweizen, Dinkel.
In einigen
Gebieten Nordeuropas stand Hafer im Vordergrund.
In Afrika Hirse, Sorghum
(=Kaffeekorn, mit Hirse verwandt).
Getreidelos lebten nur: Eskimos, Nomaden,
Hirtenvölker, Äquatorialwälderbewohner.
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