Allerheiligen - Allerseelen |
Allerheiligen fällt jedes Jahr fix auf den
1. November;
Allerseelen fällt jedes Jahr fix auf den 2. November; |
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Katholischer Feiertag |
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Evangelischer Feiertag |
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erwähnenswerter Tag |
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nationaler Feiertag |
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ja, arbeitsfrei ist der Allerheiligentag *
Bei blinkendem Haken jedoch regional
unterschiedlich! |
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Allerheiligen - 1.
November
Weitere
Bezeichnungen für Allerheiligen:
Godeshilligendach, Helgona messa, helmisse (Skand.);
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Wir sind
mit den Heiligen zur Gemeinschaft der Kirche verbunden. Heilige sind uns auf
verschiedene Weise Vorbild und Fürsprecher. Wir gedenken aller Heiligen
(=Allerheiligen) Märtyrer nicht nur Märtyrer - eben aller Heiligen, besonders
an diesem Tag auch jener, die nicht im Kalender der Kirche stehen, und
Verstorbener, die schon zur Vollendung gelangt sind. Liturgiefarbe, auch an
Allerseelen ist violett.
In den
östlichen Kirchen feierte man seit dem 4. Jhdt. zur Verehrung der Märtyrer,
genannt "Herrentag aller Heiligen" am Oktavtag von Pfingsten.
Besonderes
Ansehen galt damals den Märtyrern, die für ihr christliches Bekenntnis ihr
Leben opferten, in Zeiten der Verfolgung durch die röm. Kaiser. Es galt, nach
den vielen Verfolgungen von Märtyrern nur ja keinen zu vergessen. Man wollten
sich im Nahbereich der Märtyrergräber bestatten lassen, denn bei der
Auferstehung am Jüngsten Tag wollte man so sogleich in ihrer Nähe sein. An der
Stelle mancher Märtyrergräber erbaute man später Kirchen.
In der
orthodoxen Kirche wird Allerheiligen heute wie einst am 1. Sonntag nach
Pfingsten begangen. Das Pfingstfest, an dem die Herabkunft des heiligen
Geistes gefeiert wird, gilt auch als "Geburtsfest" der Kirche.
Am 13. Mai
610 weihte Bonifatius IV. das Pantheon in Rom, den »Tempel für alle Götter",
zu einer christlichen Kirche, die der Jungfrau Maria und allen Märtyrern
gewidmet wurde. Die Erinnerung an dieses Kirchweihfest wurde von verschiedenen
Gemeinden zu unterschiedlichen Zeiten begangen.
Mit Beginn des 8. Jhdt. manifestiert sich das Datum Allerheiligen vom
gallischen Raum ausgehend am 1. November. Offenbar durch den Einfluss
irisch-schottischer Wandermönche kam es schließlich am 1. November im 9. Jhdt.
auf unseren Kontinent.
Anno 835 wurde es in diesem Sinne von Papst Gregor IV. eingeführt und bereits
in westl. Kirchen auch gefeiert. Bis heute ist er das Datum des Hochfestes,
der 1. Nov., geblieben.
Das folgendes meist bereits am 1. Nov. dem Allerheiligentag
geschieht, hat nur praktische Gründe, da der 2. Nov., also der Allerseelentag,
kein Feiertag ist, nämlich:
Friedhofsgräber werden von den Angehörigen mit Grün und Blumen
(Astern und Chrysanthemen) geschmückt, eine Kerze (das Seelenlicht) entzündet
das dann auch an Allerseelen leuchtet. Diese leuchtende Kerze ist das Symbol
des "Ewigen Lichtes" das den Verstorbenen leuchte.
In Bayern, nicht nur dort, findet Nachmittags Gräbersegnung u.
Gräberumgang statt. Darum wird dort im Volk Allerheiligen oft mit Allerseelen
gleichgestellt.
Mit dem Allerheiligentag endete einst das alte Wirtschaftsjahr. Das neue
begann mit Martini.
Angemerkt sei noch...
Im irischen Einflussbereich (USA) haben sich vorchristliche Brauchelemente
erhalten, analog den Saturnalien vor dem röm. Neujahr.
Am Halloween, dem Vorabend
der Heiligen (= hallows), wird heiteres Brauchtum gepflegt. Das einst in die
USA exportierte und von dort nun wieder nach Österreich, Deutschland usw.
schwappende Halloween-Brauchtum hat mit Allerheiligen nur noch wenig bis
nichts gemein. Es ist primär eine Mischkulanz aus Walpurgisnacht, Fasching
(Karneval) und Silvester in Verbindung mit Kürbisköpfen. Ein Party-Gag oder
eine Art Winterkarneval. Und die Geschäfte freut es....
Das meint der
Bauernkalender:
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Allerseelen - 2. November
Weitere Bezeichnungen für Allerseelen:
Selentag, Seltag;
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Festgedanke:
An diesem Tage soll auch der
Auferstehungshoffnung gedacht werden.
Schon seit jeher gedachte der Mensch den Toten.
Bereits im 2. Jhdt. sind christl. Gebete für Tote bekannt. Im 7. Jhdt.
diktiert Isidor von Sevilla seinen Mönchen, am Tage nach dem Pfingstfest für
die Toten Eucharistie zu feiern. Andere Klöster zogen nach.
Allerseelen am 2. Nov. geht auf Abt Odilo von Cluny (962 bis 1018 ) in
Frankreich zurück. Dieser diktierte anno 998, dass nach dem Allerheiligentag ein
Gedächtnistag folgen sollte, für alle verstorbenen Gläubigen. Unter dem
Einfluss der Mönche von Cluny verbreiteten sich der
Allerseelentag im 11. Jhdt, in Rom, wurde es erstmals im 14. Jhdt. gefeiert.
Arme Seelen - Fegefeuer
Für Christen besteht eine Verbindung mit den
Verstorbenen über den Tod hinaus. Daher wird in kath. Gemeinden auch für die
Toten gebetet, primär den "armen Seelen im Fegefeuer". ....da sind wir
sozusagen die "Fürsprecher".
Ursprünglich wurden Grablichter angezündet, um
so die Dämonen der Finsternis zu vertreiben. Später wurde das "Seelenlicht"
dann in Zusammenhang mit dem Armeseelenkult entzündet.
Der Armseelenkult wurde durch die vom Trienter Konzil bestätigte Auffassung
gefördert, die Seelen Verstorbener, die vor Gottes Gericht bestanden hätten,
seien vor ihrer Aufnahme in den Himmel an "einem Ort der Reinigung"
(Purgatorium, Fegfeuer). Denn wenn sie bestanden hätten, wären sie ja im
Himmel - siehe Heilige. Es geht gerade somit um jene, welche grundsätzlich
zwar gerettet sind, aber dennoch "nachreifen" müssen.
Die Lebenden könnten den Toten durch
Armseelenspenden helfen. Nämlich durch Gebete, Opfer sowie dem Fasten. Die
Gebete und Fürbitten, die Eucharistiefeier für die Verstorbenen sollen helfen,
dass die Toten die Vollendung in Gott finden.
Anno 998 feierten die Benediktinerklöster ein "Seelenfest",
das in ganz Franken volkstümlich wurde. Auf dem Land gab es sogar eine "
Seelenwoche ", die oft mit einer Art
Verwandtschaftstreffen verbunden war.
Brauchtum einst
Der einzige Lichtblick für die Kinder ist an diesen gebetsreichen Tagen die
große Seelenbreze gewesen, die sie vom "Däfdotle" bekommen. Bis in die Zeit um
den 1. Weltkrieg bekamen die Kinder von ihrem "Firmdotle" einen geflochtenen
Kranz (ähnlich wie Breze) aus Hefeteig geschenkt.
Backrezept für die Seelenbreze oder Kranz:
Für das Dampfl:
ca 1/16 l Milch (lauwarm)
30 g frische Germ = 30g
2 EL Kristallzucker (Rieselzucker)
1 EL Mehl
In die lauwarme Milch bröselt man Germ, verrüht sie, bis sie aufgelöst.
Fügt Zucker dazu, rührt nochmals um. Den Löffel Mehl streust du über die
Oberfläche.
Das Dampfel zugedeckt an warmen Platz gehen lassen, bis es doppelt so groß
ist. (Größeres Gefäß verwenden - sollte mehr als das Doppelte Platz haben)
Teig:
500 g Mehl = 500g
60 g Margarine (zum Backen geeignete) =60g
3 Eigelb (Klasse 1 oder Extra)
etwas Rum
+ Dampfel
Zitronenschale
Vaniliezucker
in Rum eingeweichte Rosinen
ca 1/8 l Milch (lauwarm)
Gesiebtes Mehl in eine Schüssel, das Milch-Buttergemisch (lauwarm!) dazu,
Eidotter, Gewürze und Dampfel zufügen.Alles gut mit Kochlöffel schlagen -
bis sich der Teig vom Kochlöffel und Schüssel löst.Mit Mehl bestauben und
rasten lassen. Der Teig sollte das doppelte Volumen erreichen.
Jetzt aus der Schüssel nehmen, durchkneten und eine Breze, Kranz (od.
Striezel) formen. Nochmals gehen lassen - danach mit versprudeltem Ei
bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen. Backen 180°C (mittlere
Schiene).
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Diese Gebildbrote gehen zurück auf alte Totenopfer in Form von Grabbeigaben,
die mit ihrer Wurzel bis in die Urzeit zurück reichen.
Nach einstigen, altem Volksglauben, der auch in evang. Gebieten üblich war,
stiegen "die Armen Seelen" an diesem Tag aus dem Fegfeuer zur Erde auf um sich
für kurze Zeit von ihren Qualen auszuruhen.
An manchen Orten finden feierliche Prozessionen
der Gläubigen auf den Friedhof statt, wobei auch die Priestergräber besucht
werden. Der Kirchenchor intoniert auf dem Friedhof das "Dies irae, dies illae".
Brauchtum & Aberglaube in
früheren Jahrhunderten
Am Grab:
Wenn sich jemand nächtens auf einen Grabhügel stellte, der sollte all jene,
welche nächstes Jahr starben, über die Gräber wandeln sehen. Die Toten selbst
nennen ihm diejenigen, die im nächsten Jahr sterben.
Gräber wurden mit Weihwasser besprängt um damit die Qualen der Seelen in der
Hölle zu lindern, weniger, um diese zu segnen.
Auf das Grab stellte man Speisen, Brot und Wein sowie Bohnen und entzündete
Kerzen. Nicht so auf Gräbern von Selbstmördern, weil es hieß, deren Kinder
würden dadurch auch zu Selbstmördern.
Die entzündete Kerze auf dem Grab wird verschieden gedeutet: Jenes soll die
Seelen wärmen oder es soll den Seelen ihren Ruheplatz zum Körper weisen.
Wieder eine andere Deutung meint, das Licht ist eine Schranke zwischen den
Lebenden und den Toten oder es hält böse Geister fern.
Zu Hause:
Auch daheim pflegt man einst die Toten: Speis und Trank wie Milch, Wasser und
Brosamen blieben auf dem Tisch für die Verstorbenen stehen. Brennende Lichter
wurden im Raum platziert, vor denen die Lebenden für die Seelenruhe beteten.
Das entzündete Licht sollte den Seelen zum "ewigen Licht" verhelfen.
Damit die Seelen ihre Brandwunden kühlen konnten brannte ein Licht nächtens,
das oft an Stelle von Öl, mit Fett oder Butter brannte.
Das Herdfeuer blieb Tag und Nacht lodernd, denn jene Seelen, die die "kalte
Pein" erlitten, sollten sich daran erwärmen. Mehl wurde ins Feuer geschüttet,
zur Kühlung der Leidenden. Am Herd durfte nur ja kein leerer Topf stehen,
damit sich nicht eine arme Seele hinein hockte.
Kein Messer durfte verkehrt am Tisch liegen, denn so heißt es, sonst mussten
sich die armen Seelen daruf setzen. Keine Ofengabel durfte verkehrt herum
stehen, denn das könnte die arme Seele schmerzen;
Im Tal der Mosel aß man einst am Abend von Allerseelen Hirsebrei, weil es
hieß, dass so viele Körner man verspeist, so viele Seelen man aus dem Fegfeuer
befreit.
Wenn sich jemand in der Nacht von Allerheiligen auf Allerseelen ins Freie
begab, war er in Lebensgefahr, denn Magie und Spuk drohten ihm sodann, denn
alle Geister und Dämonen hatten freies Walten.
Wer am Tage einen Lumpen auf einen Baum warf, schützte so sein Vieh vor dem "vermeynen".
Durch "Totenbahrenziehen" konnte man angeblich alles bekommen, was man sich
ersehnte. An jenem Tag war mancher Orts die Gämsenjagd verboten, sowie auch
das Säen von Korn.
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Das meint der
Bauernkalender:
Zeit vom 1. bis 8. November gilt als
Seelenwoche;
Auf dem Lande begnügte man sich vielerorts nicht mit diesen
beiden Tagen. Man feierte eine ganze "Seelenwoche", die zugleich auch eine Art
Verwandtentreffen darstellte. Wie nach dem Volksglauben die Toten, so kommen
auch die Lebenden zu Beginn des Winters gern wieder in ihr Heimatdorf.
Gemeinsam zieht man in Prozessionen auf den stillen
Gottesacker, um mit Allerseelenlämpchen aus farbigem Glas in der Hand die
Toten zu besuchen. Schon am Allerheiligentage mittags um 12 Uhr geht das
"Seelenausläuten" an. Die armen Seelen werden frei. Sie steigen nach altem
Volksglauben aus dem Fegefeuer zur Erde auf und ruhen für kurze Zeit von ihren
Qualen aus.