Die Bescherung am Heiligen
Abend einst und jetzt...
Der heilige Nikolaus allein war einst der
Geschenkebringer!
Früher brachte der Nikolaus allein die Geschenke, zu Weihnachten gab es gar
keine!
Erst durch die Protestanten wurde das Schenken primär auf Weihnachten verlegt.
1450 beschenkte man Kinder u.a. in Konstanz am Weihnachtsabend.
Jedoch war die Bescherung oft mit dem Tag des Nikolaus verbunden. Daher brachte
dieser oft (spärliche) Gaben, am Hl. Abend gab es dann (sehr) oft nichts mehr!
Bei den Evangelischen trat an die Stelle des Heiligen Nikolaus
der "Heilige Christ". Luthers Kinder beschenkte noch im Jahre 1535 der Nikolaus,
ein Jahrzehnt später ist daraus der Heilige Christ geworden. Seit dem wandert
die Bescherung immer mehr zum Weihnachtsfest ab. Offenbar hat auch die
Ausbreitung des Weihnachtsbaumbrauches dazu beigetragen, dass die Bescherung zum
Weihnachtsfest abwanderte. Denn zunächst hingen die Geschenke für alle am
Weihnachtsbaum oder lagen dort unter seinen Zweigen. Jedenfalls gibt es heute
kleinere Geschenke zu St. Nikolaus - die eigentliche Bescherung bleibt (bis auf
Niederlande, Teile Italiens...) dem Weihnachtsfest vorbehalten ist.
Heute feiern wir die Bescherung am Abend des 24.Dezember mit
meist (zu)vielen Geschenken. Zuvor jedoch sollten wir festlich einige
Weihnachtslieder gemeinsam singen oder das
Weihnachtsevangelium
vortragen.
Weihnachten das Familienfest?
Früher war es kein Fest an der sich die Familie traf um zu
feiern. Erst im 19. Jahrhundert etablierte es sich zum Fest der Famile!
Der Brauch der
Weihnachtsgeschenke...
Woher der Brauch, sich zu Weihnachten zu beschenken kommt, lässt
sich auf mehrere Dinge zurückführen. Die Geschenke mögen ursprünglich ein Symbol
für die Gaben der Weisen aus dem Morgenland gewesen sein.
Zu Zeiten Cäsars wurden die Beamten zu Beginn eines jeden Jahres
von der Bevölkerung beschenkt. Selbst die Sklaven erhielten Gaben von ihren
Herren. Und zum Fest der
Wintersonnenwende wurde in vorchristlicher Zeit den Göttern
geopfert, damit sie das Haus vor bösen Geistern schützten und für die
Fruchtbarkeit der Felder sorgten.
Sie haben ihre christliche Wurzel in dem Bibelwort 'Also hat
Gott die Welt geliebt', in seinem Erlösungsgeschenk an uns in Gestalt seines
eingeborenen Sohnes. Ein Geschenk, das durch nichts übertroffen werden kann, nur
durch den Versuch, ihm so gut wie möglich nachzufolgen.
Die Weihnachtsgeschenke sind jedoch auch eine Erinnerung an die
Gaben, die die Heiligen Drei Könige dem Jesuskind darbrachten. Beides soll
in der Liebe weiterleben, mit der Weihnachtsgeschenke ausgetauscht werden, was
schon darauf hinweist, dass es nicht um irdische Geschenke geht, sondern um
Sinnbilder für die Gottes- und Nächstenliebe, die wichtiger ist als die
kostbarsten Sachen. Das irdische Gegengewicht und auch der Wunsch nach
gewaltigen und reichen Gaben steckt in der zweiten, in der nichtchristlichen
Quelle des Gebens; der Weihnachtstermin deckt sich mit dem der Saturnalien, den
römischen Feiern zu Ehren des Gottes Saturn. Dies galt als der Jahresanfang, die
römischen Beamten und Sklaven wurden mit Geschenken belohnt.
Jenseits der Alpen in Germanien stellten die Dienstherren
ebenfalls zum neuen Jahr neue Knechte und Mägde ein und das Gesinde wurde mit
reichen Geschenken weiter verpflichtet. Schließlich war es Sitte, die Kinder zu
beschenken, was mit dem Christentum von den Perchten und Luzelfrauen auf die
Heiligen überging, vor allem auf Martin und Nikolaus.
Bis ins vorige Jahrhundert hinein ist vor allem den Kindern
beschert worden, im Biedermeier hängte man die Geschenke in kleinen Päckchen
ganz hoch in den Baum, so dass sie die Kinder nicht vorzeitig erreichen konnten.
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