Neujahr ist nicht überall am 1. Jänner:
Viele Religionen haben einen beweglichen Neujahrstag!
Die Juden und der Islam gehen nach nach Mondjahren, die Iraner hingegen nach
Sonnenjahren.
In China, Korea und Vietnam begrüßt man das neue Jahr zwischen Ende Januar
und Ende Februar.
GUS-Staaten feiern erst, wenn bei uns die HL Drei Könige einher ziehen...
Am 21. März, zum Frühlingsbeginn findet die Neujahrsfeier
statt!
Kinder dürfen sich für diesen Feiertag neue Kleider kaufen, welche sie dann
zum ersten Mal am Neujahrstag anziehen. Nach dem Motto, frisch und sauber ins
Neue Jahr hinein.
Freunde, Verwandte und Nachbarn werden besucht mit dem
Neujahrswunsch "Das Allerbeste für das neu begonnene Jahr".
Am 31. Dezember werden alten Unterlagen und Papiere entsorgt,
weg mit unnötigen Ballast. Jene werden klein zerschnitten und als
Papierschnitzelchen aus den Fenstern geworfen. Dieser Brauch soll frank und
frei für das neue Jahr machen.
Asien: China, Korea und
Vietnam
Neujahrsfeier findet erst im Februar, genau am Tag des ersten
Vollmondes nach dem 21. Januar, entsprechend dem variablen Mondkalender,
statt! Dann wird 3 Wochen lange gefeiert!
Vor den Feierlichkeiten werden die bösen Geister mit
Bambuszweigen aus dem Haus gefegt. Überall hängen rote Papierstreifen und
goldene Glückszeichen. Damit das Glück nicht etwa draußen bleibt, werden in
der Neujahrsnacht bereits um 23 Uhr alle Fenster und Türen geöffnet.
Das anschließende Feuerwerk vertreibt den bösen "Drachen Nien".
In einigen Regionen ist es Brauch, dass die ledigen jungen Frauen Mandarinen
ins Meer werfen, um im kommenden Jahr einen guten Ehemann zu finden. Es soll
funktionieren, jedenfalls dann, wenn der Name und die Adresse des Mädchens auf
der Frucht vermerkt ist, und die Mandarine im Netz der Fischer landet, welche
schon darauf warten :-)
Am Vorabend des neuen Jahres tragen die Leute weiße Kleidung
um Glück und Frieden für das neue Jahr zu erhoffen. Um Mitternacht werden
Blumen ins Meer geworfen, Kerzen in den Sand gesteckt.
Neujahr ist das größte Fest des chinesischen Kulturkreises! Es
dauert 3 Tage lang und wird mittels prächtigen Drachen- und Löwenumzügen
gefeiert. Nach alter Tradition vor Beginn des Neujahrsfestes wird das Haus mit
Bambuszweigen gesäubert, die die bösen Geister vertreiben. Würde man erst
während der Neujahrstage säubern, bestünde die Gefahr auch das Glück hinaus
zukehren. Die Chinesen öffnen am 31.12. ab 23 Uhr alle Fenster, um das neue
Jahr herein zu lassen.
Dreieckige Törtchen mit Hackfleisch gefüllt werden selbst
gebacken. Diese werden als Geschenke weiter gereicht.
Am Neujahrstag besuchen sich Nachbarn zu Kuchen und Tee.
In London geht es meist ohne Knallerei besinnlich zu. Dort ist es Brauch, um
Mitternacht das Lied "Auld Lang Syne" zu singen. In den englischen Pubs ist um
1.00 Uhr Schluss mit feiern, wegen der Sperrstunde.
Hier hat das selbst gebackene Basiliusbrot Tradition, in
welches einzelne Münzen einbacken werden. Wer sie beim Essen nicht verschluckt
oder sich eine Zahnplombe beschädigt, darf für im neuen Jahr mit viel Glück
rechnen.
Rosh Hashana, auf deutsch Jahresbeginn, soll zur Umkehr
anregen.
Damit das auch ja niemand vergisst, wird während des Gottesdienstes auf einem
Widderhorn geblasen.
Das jüdische Neujahrsfest leitet 10 Tage des Gedenkens an die
Erschaffung der Welt im Jahre 3761 vor Christi ein. Man wünscht sich
gegenseitig: "Mögest du für ein gutes Jahr eingeschrieben sein.“ Denn nach dem
jüdischen Glauben führt Gott über jedes Menschengeschöpf Buch.
Aber so ganz ohne Aberglauben geht's auch in Israel nicht:
Süße Äpfel mit Honig und Honigkuchen werden zum Essen serviert, damit das Neue
Jahr "süß“ werde. Oft wird auch eine süße Speise aus Möhren gereicht, die auf
jiddisch "Meren" heißen, was auch "wachsen, zunehmen (mehren)" bedeutet.
Symbol für den Wunsch, dass ihre Vorzüge und Verdienste im kommenden Jahr ihre
Mängel überwiegen mögen.
In Italien tragen Männer wie Frauen, die für das neue Jahr auf
besonderes Liebesglück erhoffen, rote Unterwäsche. Auch in Chile und Spanien
wird versucht, so die Liebe im neuen Jahr zu beeinflussen.
Neujahrsfest dauert bis zum 7. Jänner.
Punkt Mitternacht hört man aus den Tempeln Japans 108 Glockenschläge. Sie
sollen die 108 Begierden des Menschen und 108 Übel des alten Jahres
vertreiben.
Die ersten 3 Tage gelten als Ruhetage. Man verbringt sie gemeinsam mit der
Familie. Zuvor wird das Haus gründlich geputzt, an den Türen werden so
genannte Torkieferbäume aufgestellt.
"Glück und langes Leben" verheißt das Essen von "Mochi Klößen
(Kloßnudeln)". Mochi ist aus gestampften Klebreis, dessen Verspeisung ein
langes und glückliches Leben garantieren soll. Öfter kommt es in Japan zu
Zwischenfällen, denn der zähe und trockene Mochi bleibt bei so manchem
Glücksuchendem im Halse stecken und kostete das Leben.
Eine Woche davor wird bei gesellschaftlichen Treffen
Reiskuchen gebacken.
In Wien darf natürlich der Walzer nicht fehlen.
Im Dreivierteltakt tanzen die Wiener vor dem Rathaus ins Neue Jahr. Eigene
Silvesterpfade werden mit Silvesterstände bestückt und ziehen sich kreuz und
quer im 1. Wiener Bezirk, vorbei am Stephansdom mit seiner Pummerin
(Kirchenglocke). Steht man unter dem Stephansdom, kann man um Mitternacht den
ohrenbetäubend lauten Glockenschlag nicht vernehmen, vor lauter Knallerei der
Silvesterpfadbesucher !!
In den Alpenregionen gehen die Neujahrsänger von Tür zu Tür,
bis zum frühen Morgen. Nach alten Brauchtum werden Wohnräume und Stallungen
„ausgeräuchert“, um böse Dämonen zu vertreiben. Mancherorts ziehen zu diesem
Zweck auch noch düstere Gestalten mit schaurigen Masken durch die Dörfer,
Perchten genannt.
Russen feiern Weihnachten und Silvester an einem Tag!
Die Silvester-Bräuche fallen in die dortige russisch-orthodoxe Weihnachtszeit
im Januar. Zu diesen Bräuchen zählt Wahrsagerei mit geschmolzenem Wachs (wie
bei uns das Bleigießen).
Borschtsch und Kutya werden als Symbol der Hoffnung, sowie
Honig und Mohn, für Freude und Erfolg gegessen.
Wenn die Uhr am Roten Platz in Moskau 12 Mal geschlagen hat,
ist es für die Menschen an der Zeit anzustoßen. In den GUS Staaten gibt es
sogar 11 Silvester, weil das Land so groß ist und daher viele Zeitzonen hat!
Das größte Feuerwerk-Spektakel wird am Roten Platz im Moskau
veranstaltet.
Für die Kinder kommt Väterchen Frost oder Großmama Babouschka
am 6.Jänner und bringt Geschenke mit.
Hier isst man Schwarze Laibe (Black Bun), oder Haggis
(gefüllte Schafsmägen), dazu Whisky als Getränk. Kurz nach Mitternacht sollte ein groß gewachsener junger Mann
mit einer Flasche Whiskey, einem Wecken Rosinenbrot und einem Stück schwarzer
Kohle in der Hand vor Ihrer Haustür stehen. Wenn er herein gebeten wird,
bringt er im kommenden Jahr Glück. So besagt es ein altes Brauchtum. - Um
Mitternacht begrüßt man das neue Jahr nicht etwa mit Sekt oder Champagner,
sondern mit einer Mischung aus Whisky, Starkbier und Eiern, dem so genannten
"Hot Pint".
Statt Feuerwerk gibt es die Silvesterfeuer.
Es steht das Erhellen der Nacht im Vordergrund, nicht die Knallerei, welche
dabei entsteht.
Fiesta ist auch zu Silvester angesagt.
Entweder treffen sich Freunde und Familienangehörige auf der Plaza - oder vor
dem TV.
Kurz vor Mitternacht schlägt die Turmuhr 12 Mal. Wer bei jedem
Gongschlag jeweils eine der 12 mitgebrachte Trauben verzehrt, darf sich dabei etwas wünschen. Die Wünsche
gehen aber nur dann in Erfüllung, wenn beim exakt 12 Gongschlag alle 12 Trauben
gegessen sind! Andernfalls, droht Unheil. - 1909 war der Ursprung des Brauches. Die damalige sehr üppige
Weinernte brachte einen Winzer auf die Idee mit dem Traubenessen.
Ein goldener Ring vor dem mitternächtigen Anstoßen ins
Sektglas gelegt, bringt Glück fürs neue Jahr.
Auf ganz andere Art und Weise wollen die Spanierinnen ihr (Liebes-)glück
beeinflussen. Wie ihre Geschlechtsgenossinnen in Chile und Italien, tragen sie
rote Dessous zu Silvester und am ersten Neujahrstag.
Hier gehört u.a. die "Nachtschwärmer-Suppe" mit Sauerkraut und
Würstchen traditionell zu Silvester dazu.
Feuerwerk auf Schiffen ist generell tabu!
Begründung, im Notfall könnte es leicht zur Verwechslungen mit den
SOS-Leuchtraketen, die in Notfällen abgeschossen werden, kommen.
Wie läutet man nun auf Schiffen das neue Jahr ein? Die
Nebelhörner tuten! So wünschen sich die Seeleute gegenseitig ein Frohes Neues
Jahr!
|