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Silvesterglückbringer Lexikon. Deutung und Ursprung der Glücksfiguren

Glück zu Silvester soll bringen...

  • Glücksbringer verschenken

  • Böller- und Raketen abfeuern (dahinter verbirgt sich, man mag es kaum mehr glauben, der Brauch des Dämonenaustreibens). 

  • Gute Vorsätze fassen (selten umgesetzt).

  • Schornsteinfeger klopfen an die Türe um Glück zu wünschen.
    Ebenso auch Müllmänner, Kanalräumer usw...

 

Talisman

Talisman wird korrekt mit nur einem "n" am Ende geschrieben.
Ursprünglich waren Amulette mit Segenssprüchen ein Talisman (Glücksbringer), viele sehen heute auch in einem Plüschtier oder anderen Gegenstand einen Talisman. 

Einige Menschen sind abergläubisch hinsichtlich einer bestimmten Tagesroutine (nicht auf den Spalt zwischen zwei Pflasterplatten treten). Ein Talisman wirkt durch eine sich selbst erfüllenden Prophezeiung: Der Träger hat ihn bei sich, fühlt sich sicher, wird selbstsicher und kann dadurch eine Aufgabe leichter erledigen (laut Psychologen).

 

Glücksbringer welche wir verschenken:

Glücksschwein

Der wilde Eber war das heilige Tier der germanischen Götter. Die germanische Göttin Freya trug beispielsweise den Beinamen Syr (Sau), und Schweine waren Opfertiere für die griechische Göttin Demeter. In europäischen Kulturen war die Sau aber auch Symbol für Wohlstand.

Das Glücksschwein gilt von alters her als Fruchtbarkeitssymbol und Glücksbringer. Zu Neujahr sollte man einen Schweinsrüssel oder zumindest Schweinefleisch essen, damit man im kommenden Jahr Glück hat, so der Volksglaube. Früher gab es nur selten Fleisch zu essen. Wer ein Schwein hatte, wurde meist schon als reich und glücklich angesehen.

 

Zitronenschwein

Auch ein originelles, aber selbst gefertigtes Neujahrsgeschenk! Man verwendet Zahnstocher für die 4 Beine, 2 Gewürznelken für die Augen und aus einem Pfeifenputzer (ev. Nichtraucher nehmen Draht) kann man einen Ringelschwanz drehen. Das Zitronenschwein zusammen mit Teekräuter und ev. Gewürzen in Cellophan verpacken und verschenken.

 

Schwarze Katze

Früher als die Inquisition (Hexenverbrennung) im 15. Jhdt. herrschte verband man eng Katze und Hexe. Daher war bald jemand als Hexe verrufen, nur weil er schwarze Katze hielt. Somit brachte damals schwarze Katzen wirklich Unheil, dessen Eigner meist sein Leben brennend am Scheiterhaufen beendete.

 

Hufeisen

Es wurde zum Glücksbringer, weil es die Form des aufgehenden Mondes hat. Eine weitere Deutung geht auf den heiligen Dunstan zurück, der ein geschickter Hufschmied war. Einst sollte er des Teufels Huf beschlagen, und dabei schlug er so fest zu, dass der Teufel um Gnade winselte. Der Heilige hörte aber mit dem Hämmern erst auf, nachdem der Teufel versprochen hatte, alle jene zu verschonen, die ein Hufeisen tragen. Der Glaube an die Kraft des Hufeisens, Böses abzuweisen und Glück zu bringen, ist in der ganzen Welt verbreitet, vor allem im deutschen Sprachraum, und hier speziell im lutherischen Norden.

Das Hufeisen muss mit der Öffnung nach unten gehalten werden, damit das Glück auslaufen, sich verbreiten kann. Ein andere Aberglaube besagt jedoch, man müsse das Hufeisen mit der Öffnung stets nach oben hängen, damit das Glück nicht verloren geht!

Hufeisen müssen gefunden werden, man darf sie nicht suchen. Sind zumindest noch drei Hufnägel daran erhalten, so bedeutet das besonderes Glück. Im Hause wird das Hufeisen meist über der Schwelle der Haustür angebracht oder aber an einer Haus-, Stall- oder Stubentür oder an einem Deckenbalken. Und dies meist am Silvesterabend, in der Johannisnacht oder am Karsamstag.

Eine andere Erklärung für die symbolische Kraft des Hufeisens liegt darin, dass das Hufeisen des Pferdes Schuh ist. Das Pferd wurde in prähistorischer Zeit höher geachtet als der Stier. Vielleicht weil es sich erst sehr viel später domestizieren ließ und mit seiner Kraft, mit seinem Aufbäumen, wehender Mähne und blitzenden Zähnen ein Urbild der unbezähmten Natur war. Wotan opferte man Pferde, die danach verzehrt wurden, was Pferdefleisch als Alltagsspeise tabu machte. Und seitdem Pferde als Reit- und Zugtiere beschlagen wurden, was von den Griechen erfunden sein soll, ist das Hufeisen bei allen Völkern, die Pferde für Krieg und Arbeit brauchten, als symbolkräftiges Teil fürs Ganze ein starkes Amulett.

 

Fliegenpilz

Als Glückspilz wird der rote Fliegenpilz angesehen. Viele Sagen der Germanen deuten auf eine tiefe Verehrung des Fliegenpilzes hin. So wird geschildert, dass Wotan, der germanische Gott der Extasse und der Erkenntnis, für die Entstehung der Fliegenpilze zuständig sei. Der Sage nach reitet Wotan nebst Gefolge zur Wintersonnenwende durch die Wolken. Immer dort, wo der Geifer seines Pferdes auf die Erde fällt, sollen dann neun Monate später Fliegenpilze aus dem Boden sprießen. Der Volksglaube bringt den Fliegenpilz stets mit Hexen und Zauberern in Verbindung, und entsprechend dem Anlass mit Vergnügen oder Abscheu, je nachdem ob ihre Dienste benötigt wurden oder ihnen erlittenes Übel zugeschrieben wurde.

 

Glücksklee

Ein dreiblättriges Kleeblatt ist Normalität. Ein vierblättriges - genau wie das Glück - etwas sehr außergewöhnliches, man muss lange Ausschau halten, bis man eines findet. Glück bringt es aber nur, wenn man es verschenkt und es muss zuvor ohne zu Suchen gefunden werden! Es soll vor Zauber und Hexen schützen, und es soll "hellsichtig" machen, seinen Besitzer das wahre Wesen einer Sache oder Person erkennen lassen. Unter das Kopfkissen gelegt zeige es den Mädchen im Schlaf ihren Zukünftigen. Wenn es ohne Wissen des Priesters unter einem Altartuch versteckt und dann dreimal die Messe über ihm gelesen wurde, helfe es gegen fast alles, auch gegen Hieb- und Stichwunden und gegen Blitz. Es sei Glück verheißend, weil es jedes Heil vervielfältigt, und die frommen Christen erinnere es an das Kreuz und seine Verheißung der Auferstehung.

 

Glückspfennig (Glückscent)

Der Glückspfennig (alter Pfennig) besteht aus Kupfer. Dieses, so der alte Volksglaube, löse allen bösen Zauber und fördere die Liebesfähigkeit, da es der Venus zugeordnet ist. Auch galt der Glückspfennig in früherer Zeit als die kleine Ausgabe des Segen bringenden Tauftalers sowie der verschiedenen Weihpfennige und Weihgroschen, die man zum Schutz vor Hexen an Stalltüren nagelte. Außerdem wurden sie in der Hosentasche getragen, um gegen Lug und Betrug im Wirtshaus wie beim Viehhandel zu bewahren. Der Grund, warum das Finden eines Pfennigs (heute wohl Cent) Glück bringen soll, liegt in der Deutung, dass in allem Kleinen der Ursprung für etwas Großes liegt.

 

Marienkäfer

Auch Glückskäfer genannt. Als solcher gilt er, seit er im Mittelalter der Gottesmutter Maria geweiht worden ist, von jener er auch seinen Namen hat. Unglück soll es hingegen bringen, wenn man dem Marienkäfer etwas antut oder ihn sogar tötet. Ist er rot, hat 7 Punkte am Rücken, soll er Hexen und Unglück bannen. Die Zahl 7 ist eine der höchsten und allgemeinen Glückszahlen.

 

Orangen verschenken

Ein englischer Brauch. Orangen (die goldenen Lebensäpfel der Götter) werden mit Gewürznelken gespickt und zu Neujahr verschenkt - verheißt Segen und Reichtum. Die Zeit bis Mitternacht kann mit dem Herstellen dieses Glücksbringers verkürzt werden (vor allem für Kinder).

 

Apfelmännchen

Ein englischer Brauch ist das Basteln eines Apfelmännchens. Man schneidet das obere Drittel des Apfels ab und höhlt es ein wenig aus, mit immergrünen Zweigen den ausgehöhlten Teil spicken. Den Apfel auf drei Holzstäbchen stellen, auf der Seite zusätzlich eine Holzstäbchen reinstecken, damit der Apfel getragen werden kann. Dieses Neujahrsgeschenk kommt aus dem Römischen und ist ein Fruchtbarkeitssymbol. Dazu sangen die Überbringer dieses Geschenkes: "Extra früh bin ich aufgestanden, rasch gelaufen, wie ich konnte, um am ersten Tag des neuen Jahres hier zu sein. Freust du dich darüber, so schenk mir einen Penny".

 

Obstbaum-Wünsche

Besitzer von Obstbäumen gehen in der Neujahrsnacht hinaus zu den Obstbäumen und wünscht Ihnen ein gutes Jahr, damit es im neuen Jahr viele Früchte gibt. Früher wurden Obstbäume mit Stroh und einer Gabe darin umwickelt, um ein fruchtreiches Jahr zu sichern.
In der Silvesternacht sollte man seine Bäume rütteln, damit der Baumgeist geweckt und an seine Pflichten für das kommende Jahr zu erinnern.

 

Daumen drücken

In den allerersten deutschen Wörterbüchern wird dieser Aberglaube aufgeklärt: 
Die Körperteile von Gehängten sollten den Lebenden Glück bringen. Besondere Wunderkraft wurde dem Daumen zugeschrieben, wer den Daumen eines Gehängten bei sich trug, hatte außerordentliches Glück. 

 

Dreimal auf Holz klopfen

Verbindet die magische Zahl "Drei", der großer Zauber zugeschrieben wird (Dreieinigkeit Gottes bei den Christen) mit dem Vertreiben der bösen Geister durch Lärm. Besonders in der dunklen Jahreszeit haben die bösen Geister große Macht und so versuchte man, sie mit Lärm (Feuerwerk an Silvester, Perchtengänger, etc.) zu verscheuchen. Wer also laut über sein Glück oder seine Zufriedenheit spricht, zieht nach einem alten Glauben die bösen Dämonen auf sich, die so einen positiven Zustand nicht gutheißen können. Lärm verscheucht die Geister wieder.

 

Über die Schulter spucken

Die Bedeutung dieses Brauchs kann nicht mehr ganz geklärt werden. Speichel wird aber wie jedem anderen Körpersaft auch eine besondere magische Wirkung zugeschrieben.

 

Schornsteinfeger (Rauchfangkehrer)

Einem Schornsteinfeger zu begegnen, bedeutet Glück. Einen seiner Knöpfe zu berühren noch viel mehr. Denn früher war man froh den guten Mann zu begegnen, damit er den Kamin kehrt. Brach einst ein Feuer aus in den alten Holzhäusern, brannte meist das halbe Dorf nieder. Daher brachte der Rauchfangkehrer einst wirklich Glück wenn man ihn in sein Haus zog.

Oder: Dem Schornsteinfeger, der wegen seiner schwarzen Kleidung an den Teufel erinnere, wurde die Fähigkeit zugeschrieben, den Teufel selbst oder mit seiner Hilfe andere Geister zu bannen. Seither gilt er als Glücksbringer und der von ihm mitgebrachte Ruß als besonderer Schutz gegen Gefahren oder vor Krankheiten.  Seine Rolle als Glücksbringer zu Neujahr geht auch darauf zurück, dass die Schornsteinfeger traditionell zu diesem Termin ihre Jahresrechnung legten, und aus diesem Anlass vielfach als erste Gratulanten auftraten.

 

Schafe

Siehst Du auf der linken Seite deines Weges eine Schafherde, so heißt es: 
"Schafe zur Linken, das Glück wird dir winken."

 

Elefanten

Sie entstammen dem indischen Kulturkreis und bringen glück. Denn er sich früher als Besitzer eines Elefanten fühlen durfte, den sein täglich Brot war dadurch gesichert.

 

Mist

Wenn man am Abend den Kehricht aus dem Haus trägt, so trägt man das Glück mit hinaus.

 

Wäsche

In der Nacht soll man im Hofe keine Wäsche hängen lassen, sonst fährt die Hexe durch. 

 

Spiegel

Zerbricht man ihn, hat man 7 Jahre kein Glück.

 

Geschirr

Zerbricht Geschirr, Gläser etc., so sagt man "das bringt Glück"
 

 



 

 

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