Ursprung des
Rosenkranzes:
Die vielfache Wiederholung kurzer Gebete ist in fast allen Religionen
bekannt. Gebetsschnüre dienen dabei als Hilfsmittel zum Zählen der Gebete.
Im 3. Jhdt
wurde die Gebetshäufung in der Ostkirche üblich, wenig später setzte sie
sich in der Westkirche durch.
Im 4. Jhdt
der Legende nach benutzte der nordafrikanische Eremit Paulus 300 kleine
Steinchen, die er ständig bei sich trug, zum Abzählen der Gebete.
Im Mittelalter
beteten irischen Mönche des Mittelalters mit Vorliebe die Psalmen,
entweder den ganzen Psalter mit 150 Psalmen oder 1/3 davon. Es spricht
viel dafür, dass diese Zählung später den Aufbau des Rosenkranzes
beeinflusste. Die teils leseunkundigen Mönche ersetzten den Psalter durch
das Vater unser, für das man kein Buch benötigte.
Zunächst blieb dieser Gebetsbrauch auf
die Mönche beschränkt, bis im hohen Mittelalter auch Adel und Bürgertum
das Reihengebet entdeckten. Die große Verbreitung der Gebetsschnüre gibt
davon Zeugnis.
Seit 1260
ist in Paris die Zunft der "Pater-noster-Macher" also der Hersteller der
Gebetsschnüre, nachweisbar. Zu dieser Zeit wurde das Ave-Maria-Gebet
zunehmend populärer; teilweise ersetzte es sogar die Vater-unser Reichen.
Gleichzeitig gingen aus der franziskanischen Mystik meditative
Betrachtungen über das Leben Jesu hervor, die man mit Gebeten umrahmte.
Als erster Vorläufer des Rosenkranzes ist eine Andachtsübung aus Ave-Maria
Reihen im Zisterzienserinnenkloster St. Thomas an der Kyll überliefert.
Anno 1409
brachte der Trierer Kartäusermönch Dominikus von Preußen die
Leben-Jesu-Andachten anno 1409 schließlich in die Form von 50
Gebetssätzchen.
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