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- Namenspatrone -
Unschuldige Kinder
(Messe für Babys, die im Mutterleib verstorben sind)
(28. Dezember)
Lesung: 1 Joh 1, 5 - 2, 2 |
Einführung zu Beginn der hl. Messe:
Wie im vergangenen Jahr feiern wir auch heuer am Fest der Unschuldigen Kinder
eine Messe für Kinder, die all zu kurz gelebt haben.
Ob sie schon im Mutterleib verstorben sind oder erst nach der Geburt, wir wollen
Gott danken für ein geschenktes Leben und für unsere Kinder Heil erbitten.
Noch heute erinnern wir uns an die vielen Kinder, die damals vor 2000 Jahren
umgebracht wurden. - Auch unser Kind soll unvergessen sein, und wir erbitten,
dass
auch unsere Kinder beim lieben Gott sind.
Wissen wir um die Gegenwart des Herrn, und feiern wir jede Messe "in
Gemeinschaft mit der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria" , "mit
allen Engeln und Heiligen" , so bitten wir auch unser Kind, beim
Gottesdienst jetzt da zu sein.
Damals war es der König Herodes, der in böser Absicht Kinder töten ließ. Für
unser Kind trifft das nicht zu. - Was alles hätten wir getan, um Leben zu
retten!
In unserer Hilflosigkeit erkennen wir, wie sehr wir Gott um sein Erbarmen bitten
müssen.
- Herr Jesus Christus. Du bist der Herr über Leben und Tod.
Herr, erbarme dich unser.
- Du hast gesagt: Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran.
Christus, erbarme dich unser.
- Wir vertrauen deinem Trost: Warum weinst du? Dein Kind ist nicht tot, es lebt!
Herr, erbarme dich unser.
Hinführung zur Lesung:
Wir leben im Licht, auch in der Finsternis der Trauer - durch den Glauben! Der
Glaube hilft uns, in der Finsternis der Trauer ein Licht zu sehen. Dass wir alle
Sünder sind, ist klar. Entscheidend aber ist die Aussage der Frohen Botschaft,
dass wir befreit und Erlöste sind.
Predigt/Homilie:
Wenn das Leben ganz anders kommt, als wir uns erhoffen und erbitten, so ist das
für uns schwer und erschüttert zutiefst unsere Existenz, weil damit auch der
Sinn unseres Lebens in Frage gestellt wird.
Wie sehr aber tragend ist unser Glaube, ist unsere christliche Sicht des Lebens,
dass das menschliche Leben mit der Empfängnis beginnt.
In der ganzen Diskussion um die Abtreibung hat die Kirche immer eindeutig diesen
Standpunkt vertreten. Man kann den Beginn des menschlichen Lebens nicht willkürlich
mit irgendeinem Tag oder Monat festlegen, solch eine Vereinbarung bleibt immer
wieder eine Willkür. Menschliches Leben beginnt mit der Befruchtung, mit der
Empfängnis.
Das Fest "Maria Empfängnis" am 8. Dezember hat deutlich gezeigt, dass
Gott von Anfang an mit einem Menschen etwas vor hat, dass von Anfang an eine
Bestimmung für das Leben da ist.
Jedes Menschenleben hat von Anfang an eine unsterbliche Seele.
Mit der von Gott geschaffenen Seele ist der Mensch auch schon in seinem Werden
und Heranreifen eine unverwechselbare, eindeutige Person. Er ist von Anfang an
ein geliebtes Geschöpf und Abbild Gottes.
Wunderschön ist das im Gebet eines Psalmes schon im Alten Testament so ausgedrückt:
Du "hast mein Inneres geschaffen,
mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast.
Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.
Als ich geformt wurde im Dunkeln,
kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde,
waren meine Glieder dir nicht verborgen.
Deine Augen sahen, wie ich entstand;
in deinem Buch war schon alles verzeichnet;
meine Tage waren schon gebildet,
als noch keiner von ihnen da war."
Auch wenn unser Kind vielleicht gar nicht getauft war, so haben wir dennoch
Zuversicht: Gott will, dass alle Menschen gerettet werden, und Jesu Wort soll
sich erfüllen: "Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht
daran!"
Die Kirche ehrt die Unschuldigen Kinder - die auch noch nicht getauft waren -
sogar als Märtyrer, als Heilige, und sagt damit, dass diese Kinder mit
Sicherheit in der himmlischen Herrlichkeit sind.
Der Wert eines Lebens ergibt sich nicht aus der Anzahl seiner Jahre. -
Bei Gott sind "ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein
Tag" .
Wenn auch am heutigen Tag von der Liturgie her kein Glaubensbekenntnis
vorgesehen ist, so glaube ich, hat es dennoch einen Sinn, wenn wir unseren
Glauben bekennen, besonders unseren Glauben an die Auferstehung der Toten und
das ewige Leben .
Amen.
Fürbitten:
Lieber Gott, du hast uns durch deine Liebe unser Leben geschenkt. Du weißt am
besten, was für jeden von uns heilend ist und uns mit unseren Lebensumständen
versöhnt.
1. Wir bitten dich für alle Menschen, deren Kinderwunsch nicht erfüllt wird.
2. Nimm die großen Sorgen von den Eltern, die in der Schwangerschaft
Schwierigkeiten haben und lasse sie durch ihren Glauben an dich Halt finden.
3. Du bist der Herr über Leben und Tod, schenke den Eheleuten weiterhin
Vertrauen in dich, wenn sie sich von ihrem Kind verabschieden müssen.
4. Wir bitten für alle Frauen, die durch ihr Schicksal zu einem Schritt gedrängt
wurden, den sie nicht wollten; nimm von ihnen Selbstvorwurf und Schuldgefühl
und schenke neue Hoffnung.
5. Wir bitten dich für alle Eltern, die große Sorgen haben.
6. Nimm alle unsere Verstorbenen in deine Herrlichkeit auf, und schenke uns für
immer ein liebendes Wiedersehen.
Der Tod ist kein Abschied, nur eine leibliche Trennung. Die geistige
Verbundenheit bleibt immer, durch den, der Leben schafft, Christus, unseren
Herrn.
nach der Kommunion:
"Die Trauer über das, was uns widerfahren ist, darf nicht von daher
kommen, dass wir uns sagen, wir hätten versagt.
Sie hat einen wichtigeren Sinn: Nämlich, dass durch den Tod unserer Kinder,
Partner, Verwandten und Freunde
unser Herz anfängt, sorgsamer zu empfinden.
Kämen diese, denen wir nachtrauern, jetzt durch die Tür, wir begrüßten sie
gewiss wärmer als früher.
Eine gewisse Zartheit des Empfindens, eine tiefere Innigkeit wächst uns wohl
erst nach dem Tod dessen zu, den wir lieben.
Da reift in uns selbst etwas nach.
Während der andere in jener Welt weitergeht,
will auf dieser Erde nachreifen,
was unserer Liebe gefehlt hat.
Christus redet,
wenn er von der Frucht unseres Lebens spricht,
von einem Getreidefeld oder von dem Wein,
der an uns wachsen und zu Ende reifen soll.
Und dafür ist es gut,
noch eine Weile auf dieser Erde zu sein.
Denn hier auf der Erde soll entstehen,
was als Sinn und Wert des Lebens gelten wird."
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