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Hl. Johannes vom Kreuz, Ordenspriester, Kirchenlehrer
(14. Dezember)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: 1 Kor 2, 1-10a
Evangelium: Lk 14, 25-33

 

zu Beginn:

"Am Abend unseres Lebens werden wir nach unserer Liebe gerichtet werden" .

Dieses schlichte - aber treffende - Wort des heiligen Johannes vom Kreuz ist uns Anlass, das Gewissen zu erforschen und um Vergebung zu bitten:

Ich bekenne ...

Predigt/Homilie:

Jesus Christus hat uns die Kunde vom Vater gebracht, ja, er selber ist das Wort des Vaters. - Der heilige Johannes vom Kreuz hat dies sehr eindrucksvoll, aber doch leicht verständlich, zum Ausdruck gebracht:

"Seit er uns seinen Sohn geschenkt hat, der sein Wort ist, hat Gott uns kein anderes Wort zu geben. Er hat alles zumal in diesem einen Wort gesprochen ... Denn was er ehedem nur stückweise zu den Propheten geredet, das hat er nunmehr im ganzen gesprochen, indem er uns das Ganze gab, nämlich seinen Sohn. Wer demnach jetzt noch ihn befragen oder von ihm Visionen oder Offenbarungen haben wollte, der würde nicht bloß unvernünftig handeln, sondern Gott geradezu beleidigen, weil er seine Augen nicht einzig auf Christus richten würde" .

Mit Recht ehrt die Kirche den Heiligen als Kirchenlehrer. Er lebte im 16. Jahrhundert, er kann aber auch uns heute noch ein Helfer im Gebet sein.

Johannes vom Kreuz gibt uns den Rat, schweigsam zu beten. - "Die christliche Überlieferung kennt drei bedeutende Ausdrucksweisen des Gebetslebens: das mündliche, das betrachtende und das innere Gebet" . - Johannes vom Kreuz nennt das innere Gebet "schweigsame Liebe" .

Die "Einwohnung des dreifaltigen Gottes im Innersten unserer Seele (ist) der Brennpunkt seiner ganzen mystischen Theologie" . - Der dreifaltige Gott "ist in uns gegenwärtig, und um Ihn zu finden, muss man in sich selber, im inneren Reich, Einkehr halten." - Im Gebet erschließt sich die volle Bedeutung von Jesu Wort:

"Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen." -

Dass wir in "Gebet und Arbeit" immer Gott verbunden leben, darum beten wir in den Fürbitten:

nach der Kommunion:

I.

Beten wir mit dem heiligen Johannes vom Kreuz:

"Oh, Flamme der Liebe, 
die du zuinnerst mich getroffen in der Seele! ...
Vollende denn! Vollende! ...
Zerreiß das morsche Gewebe, ... 
das zwischen Ihn und mich sich drängt. ...
Gewünschter Brand! Ersehnte Wunde! 
Wer ist die sanfte Hand, die alle Schmerzen sänftigt? ...
Ich spüre ihn sich regen in meinem Innern, den Sanften, 
den Freundlichen, der nimmer von mir gewichen.
Ich spüre ihn, ich schmecke ihn, ich fühle seines Odems Wehen.
Glorie umstrahlt mich; Seligkeit umfängt mich -
Selig geh´ ich unter in Liebe!" 

oder:

II.

Johannes vom Kreuz schrieb in einem Brief: 

"Die Quellen der inneren Seligkeit entspringen nicht auf der Erde. Himmelwärts muss man den Mund der Sehnsucht richten, leer und frei von jedem anderen Wunsche, zu dem hin, der mir sagt: 'Tu deinen Mund auf, ich will ihn füllen' ." 

vor dem Segen:

Zum Abschluss und zum Segen noch ein Wort des heiligen Johannes vom Kreuz:

"Leben Sie, wenn auch im Dunkel, in Glauben und Hoffnung, denn in dieser Finsternis steht Gott der Seele bei. Werfen Sie all Ihre Sorgen auf Ihn, Er wird sie Ihnen abnehmen und Sie nicht vergessen. Denken Sie nicht, Er ließe Sie allein, Sie täten Ihm damit Unrecht. - Sie sollten lesen, beten und fröhlich sein in Gott, Ihrem Heil und höchsten Gut."

 

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