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- Namenspatrone -
Sel. Adolph Kolping,
Priester
(4. Dezember)
Lesung: Jak 2, 14-17 |
Tagesgebet:
"Gott, unser Vater,
du hast den seligen Adolph Kolping
vom Handwerker zum Priester berufen,
um durch ihn junge Menschen
in ihrer religiösen und sozialen Not zu helfen.
Auf seine Fürsprache
gib uns Einsicht in die Nöte unserer Zeit
und schenke uns Kraft, sie zu überwinden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus."
Predigt/Homilie:
Nicht nur in Deutschland sollte man des Priesters Adolph Kolping gedenken, der
von Papst Johannes Paul II. im Jahre 1991 selig gesprochen wurde.
Auch in Wien - und in vielen anderen Städten - gibt es "Kolpinghäuser".
- Ein Kolpinghaus kann man gut vergleichen mit einem Studentenheim: Es
beherbergt aber keine Studenten, sondern Berufsschüler, die an einer Lehrstelle
in Ausbildung sind. -
Jedes Kolpinghaus wird von einer so genannten "Kolpingfamilie"
erhalten, einer oft sehr netten Gemeinschaft von christlichen Leuten, die das
Werk ihres Gründers am Leben erhalten.
Als Sohn eines Schafhirten wurde Adolph Kolping am 8. Dezember 1813 in der Nähe
von Köln geboren. Nach der Volksschule wurde er ein Schuster, hatte aber doch den Wunsch, Priester zu werden. Unterstützt von einer
Wohltäterin konnte er tatsächlich studieren - und wurde schließlich im Alter
von 32 Jahren in der Kölner Minoritenkirche zum Priester geweiht.
Kolping hatte ein sehr realistischen und menschenfreundliches Priesterbild. Rückblickend
hat er sein Anliegen so niedergeschrieben:
"Erst will ich Mensch sein. Ich will lernen, die höhere Bestimmung zu
begreifen, zu der ich geboren wurde. Ich will lernen, die Pflichten des Menschen
zu erkennen und zu erfüllen, die ihn fähig machen, unter seinen Brüdern zu
leben und für sie zu wirken. Ich will der Wahrheit ein Zeuge, den Mitmenschen
ein Bruder sein."
Als Kaplan in der Industriestadt Wuppertal ... lernte er das soziale Elend der
Arbeiter kennen. Angeregt durch einen bereits bestehenden Jünglingsverein
"fand Adolph Kolping seine Lebensaufgabe darin, sich der jungen Handwerker
und Arbeiter in ihrer sozialen Not anzunehmen und ihnen in der Kirche Heimat zu
geben. Als Domvikar in Köln gründete er ... den Kölner Gesellenverein, der
Ausgangspunkt des heutigen Internationalen Kolpingwerkes wurde."
Den einfachen Lehrlingen wollte er helfen, sich beruflich und geistig zu bilden.
Die Gesellen sollten die Chance bekommen, als Fachleute, als Bürger und als
Christen ein menschenwürdiges Leben zu führen.
Die einfachen Handwerker betreffend schrieb Kolping:
"Um diese Menschenklasse kümmert man sich in der Regel weniger als um ein
Insekt und seine Entwicklung. Ich will mich um sie kümmern, will ihre Leiden
und Freuden, ihr Leben nochmals prüfen und nach Heilmitteln für sie suchen ...
Tätige Liebe heilt alle Wunden, bloße Worte mehren nur den Schmerz."
"Kolping war klar, dass der Christ nicht nur Verantwortung für sich allein
trägt, nicht nur seine eigene Seele zu retten hat, sondern auch für seine
Umwelt mitverantwortlich ist. Er war überzeugt:
'Es gibt ... keine Trennung zwischen dem religiösen und dem ... sozialen
Leben.'"
Und er "legte größten Wert auf ... ein gelebtes, praktisches Christentum:
'Glaubt nicht, dass wir Menschen wollen, die sich hinsetzen und Rosenkränze
beten und damit ihrer Pflicht versöhnt sind. Von einer solchen Frömmigkeit
wollen wir nichts wissen. Betende Christen wollen wir durchaus, aber auch
arbeitende; dafür hat uns Gott die Kräfte gegeben.'"
Amen.
Fürbitten:
Im Sinne des großen Adolph Kolping beten wir in den Fürbitten:
1. Herr Jesus Christus. Beschütze unsere Jugend, dass sie nach hohen Idealen
strebt - und in der christlichen Gesinnung den Sinn ihres Lebens erkennt.
2. Hilf allen, die sich schwer tun im Erlernen eines Berufes, dass sie das Ziel
erreichen, das du für sie bestimmt hast.
3. Für die Regierenden, die sich um die Anliegen der Jugend bemühen, dass sie
erfolgreich gut gehbare Wege gegen die Arbeitslosigkeit finden.
4. Stehe all den vielen Menschen bei, die beruflich sehr belastet sind, dass sie
nicht vergessen, was "Leben" bedeutet.
5. Für die Seelsorger, die sich um Jugendliche bemühen, dass sie der Jugend
als Priester zum Freund werden.
6. Für die jungen Menschen, die schon früh verstorben sind, dass sie in Gott
Vollendung finden.
Nimm sie und alle, die schon von uns gegangen sind, in deine Herrlichkeit auf.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Gabengebet:
"Herr, unser Gott,
mit den Gaben von Brot und Wein
bringen wir dir die Früchte
unserer menschlichen Arbeit dar.
Lass diese Gaben zum Opfer werden,
das der Welt Heil und Segen bringt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn."
nach der Kommunion/zur Danksagung:
"Herr Jesus Christus,
deine Botschaft zu verkünden
und sie in die Tat umzusetzen,
ist dein Auftrag an uns.
Wir danken dir für dein Vertrauen,
das du in die Menschen gesetzt hast.
Wir danken dir für den Menschen Adolf Kolping,
der uns in dieser Aufgabe zum Vorbild wurde.
Gib uns die Gaben, durch die er sein Werk prägte:
Gläubigkeit und Selbstvertrauen,
Lebensernst und Freude,
Eigenverantwortung und Solidarität,
Geschichtsbewusstsein und Fortschrittswille.
Stärke unseren Glauben, damit wir der Welt
und ihren Forderungen nicht ausweichen.
Wecke in uns die Hoffnung,
dass wir Freude verbreiten,
wo wir um uns Menschen bemühen.
Festige die Liebe,
dass wir verantwortungsvoll mitarbeiten
an der Entwicklung der Kirche
und einer menschlichen Gesellschaft.
Unsere Gemeinschaft im Kolpingwerk
soll ein Anfang sein für dein kommendes Reich.
Amen."
Schlussgebet:
"Allmächtiger Gott,
du hast uns an deinem Mahl teilnehmen lassen.
Stärke uns durch diese heilige Speise,
damit wir nach dem Vorbild des seligen Adolph Kolping
mitarbeiten an der Erneuerung von Kirche und Gesellschaft.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn."
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