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Hl. Johannes von Damaskus, Priester, Kirchenlehrer
(4. Dezember)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: 2 Tim 1, 13-14; 2, 1-3
Evangelium: Mt 25, 14-30

 

zu Beginn:

Der heilige Johannes von Damaskus gibt uns zu bedenken:

"Der Mensch muss wissen, dass alle traurigen und schweren Geschicke denen, die sie mit Dank annehmen, zum Heil dienen und nutzbringend sind. Der Mensch muss wissen, dass Gott will, dass alle gerettet werden und in Sein Reich gelangen. Denn nicht zur Bestrafung hat Er uns geschaffen, sondern darum, dass wir teilhaben an Seiner Güte, denn Gott ist gut." 

In diesem Sinne bitten wir um sein Erbarmen.

(Kyrie)

Predigt/Homilie:

"Johannes von Damaskus gilt als der letzte griechische Kirchenvater ...; er hat in seinen Schriften (all) das zusammen gefasst, was die christlichen Schriftsteller vor ihm gesagt haben." 

Er stammte aus einer christlichen Familie, und hatte zunächst - wie sein Vater - am Hof des Kalifen eine leitende Stellung, "musste jedoch um seines Glaubens willen sein Staatsamt aufgeben, wurde Mönch und Priester bei Jerusalem. Er wirkte als glänzender Prediger und verteidigte energisch die Verehrung der hl. Bilder." -

Um 650 geboren, lebte Johannes von Damaskus zur Zeit des so genannten Bilderstreits:

Entscheidend war damals die Frage: Kann und darf ich von Gott ein Bildnis machen? 

Heute haben wir Verständnis dafür, dass ein Bild von Gott nur eine "Andeutung" ist, eine symbolische Darstellung, keine wirklichkeitsgetreue Photographie. Ein Kunstwerk ist immer nur zeichenhafter Ausdruck einer ganz bestimmten Aussage. Wir kommen nicht in die Versuchung des Götzendienstes, den Gegenstand des Bildes als Gottheit zu verehren.

Eine Stellungnahme des heiligen Johannes von Damaskus zeigt uns, worum es aber eigentlich ging:

"Einst konnte Gott, der weder Körper noch Gestalt hat, keineswegs durch ein Bild dargestellt werden. Aber jetzt, nachdem er im Fleisch sichtbar wurde und mit den Menschen lebte, kann ich von dem, was ich von Gott gesehen habe, ein Bild machen ... Wir schauen mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn" .

Die Tradition, Bilder und Ikonen anzufertigen, war also wesentlich mit einem Glaubensbekenntnis verbunden, dass der unsichtbare Gott in Jesus Christus tatsächlich und wirklich - voll und ganz - Mensch geworden ist. - Er hatte keinen Scheinleib; in der Menschwerdung ist Gott ein Mensch geworden - aus Fleisch und Blut - wie wir; und was auf diese Weise greifbar ist, das lässt sich auch in einem Bild darstellen ... -

Johannes sagt weiter:

"Die Schönheit und die Farbe der Bilder regen mein Gebet an. Sie sind ein Fest für meine Augen, so wie das Bild der Landschaft mein Herz anregt, Gott zu preisen" .

Und er gibt uns eine wunderschöne Definition von "Gebet":

- Was ist Gebet? - 


"Das Gebet ist ... Erhebung der Seele zu Gott oder eine an Gott gerichtete Bitte um die rechten Güter" .

"Die Erhebung der Seele zu Gott". - Das ist ein geistiges sich Versenken - ein sich in den Himmel Erheben -, das aber nur geschehen kann in dieser Wirklichkeit, dass Gottes Geist uns offen steht und hinein nimmt in das Unsichtbare, in das Göttliche. -

- Sehr realistisch fügt der Heilige hinzu, dass wir im Gebet immer auch die Möglichkeit haben, die Bitten zu sagen, die uns ein Anliegen sind. Es gilt aber, um "die rechten Güter" zu beten: Gutes zu erbitten.

Das wollen wir in den Fürbitten auch tun:

nach der Kommunion:

Zur Danksagung Worte des heiligen Johannes von Damaskus:

"Herr, du hast mich zum Sohn meines Vaters gemacht und mich im Mutterleib geformt. Du hast mich ... das Licht erblicken lassen, weil die Gesetze unserer Natur stets deinen Geboten zu Willen sind.

Durch den Segen des heiligen Geistes hast du meine Neuschöpfung und mein eigentliches Dasein vorbereitet, nicht aus dem Willen des Mannes oder dem Begehren des Fleisches, sondern aus deiner unaussprechlichen Gnade . Du hast meine Geburt auf eine Weise bereitet, die über die Naturgesetze hinausragt. Als du mich ans Licht der Welt brachtest, nahmst du mich als Sohn an und reihtest mich ein unter die Kinder deiner heiligen und makellosen Kirche .

Du hast mich mit geistlicher Milch genährt, mit der Milch deiner göttlichen Worte. Du hast mich gestärkt durch die feste Speise des Leibes Christi, unseres Gottes ....

Dein guter Geist führe mich den rechten Weg. Meine Taten sollen nach deinem Willen geschehen, und das bis zuletzt!" 

vor dem Segen:

Am Schluss der Messe - zum Segen - bezeichnen wir uns mit dem Kreuz. Der Heilige des Tages gibt uns ein Wort mit auf den Weg:

"Das Kreuz ist uns als Zeichen auf die Stirn gegeben; es ist Schild und Waffe und Siegeszeichen gegen das Böse; es ist das Siegel, dass uns der Würger nicht berührt, wie die Heilige Schrift sagt. Das Kreuz ist die Aufrichtung der aarnieder Liegenden, der Halt der Stehenden, die Stütze der Schwachen, der Stab der Herde, die geweidet wird, der Führer der Umkehrenden, die Vollendung der Fortschreitenden, das Heil der Seele und des Leibes, die Abwehr aller Übel, die Gewähr alles Guten, die Tilgung der Sünde, das Reis der Auferstehung, der Baum des ewigen Lebens." 

In diesem Sinne segne euch der allmächtige Gott ...

 

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