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Hl. Barbara, Märtyrin
(4. Dezember)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: Röm 8, 31b-39
Evangelium: Mt 10, 34-39

 

Predigt/Homilie:

Am 4. Dezember schneidet man die so genannten "Barbarazweige": Zweige vom Kirschbaum werden in die Vase gegeben und zu Hause in die Stube gestellt.

"In der Wärme des Hauses treiben die Knospen, die dann an Weihnachten hervorbrechen. Die blühenden Zweige sollen daran erinnern, dass der Mensch gewordene Gottessohn ein Spross aus der Wurzel Jesse ist, wie es in dem Weihnachtslied 'Es ist ein Ros´ entsprungen' heißt: '... und hat ein Blümchen bracht, mitten im kalten Winter, wohl zu der halben Nacht.'" 

In gewisser Weise sind die Barbarazweige die "Palmzweige" der Adventzeit. Sie erinnern an das Martyrium der heiligen Barbara. Nachdem sie grausam hingerichtet wurde, vom eigenen Vater getötet, sollte sie teilhaben an der Auferstehung des Herrn, sollte auch ihr Tod zu einem neuen Leben werden.

"Barbara war ein sehr schönes Mädchen, und viele Jünglinge warben um sie. Immer wieder aber begab sich Barbara zu einer kleinen Gruppe von getauften Christen, die zu jener Zeit in ständiger Angst vor den kaiserlichen Christenverfolgern im Verborgenen lebten. ... Barbaras Vater ... ein fanatischer Christenhasser ... beschloss, das Mädchen von den Christen fernzuhalten. Er ließ ... einen Turm errichten, in den er Barbara künftig einsperren wollte.

Als er von einer ... Reise zurückkehrte, sah er, dass Barbara die Bauarbeiter angewiesen hatte, in den Turm statt der geplanten zwei Fenster drei einmauern zu lassen. Der wütende Vater fragte seine Tochter, was dies zu bedeuten habe, und Barbara antwortete ihm, dies sei das Symbol der Dreieinigkeit. Als sie ihm weiter erklärte, dass sie inzwischen heimlich das Taufsakrament empfangen habe, raste der Vater 
vor Zorn. Er wollte sie schlagen, doch plötzlich öffnete sich im Boden ein
Spalt, der das Mädchen verbarg." 

Später schleppte sie der Vater vor den Statthalter, und auf die grausamste Weise wurde sie gequält und misshandelt. "Die heilige Barbara blieb aber in allen Qualen ihrem Heiland Jesus Christus treu. Da zog der Vater selbst das Schwert aus der Scheide und tötete sein (eigenes) Kind. Gott erschlug ihn auf der Stelle mit einem Blitz." 

Noch immer erinnert man sich an die heilige Barbara: Sie zählt zu den Nothelfern, die Bergleute verehren sie als Schutzpatronin, sie wird angerufen um eine gute Sterbestunde. 

Durch das Brauchtum der blühenden Zweige ist sie in besonderer Weise ein Vorbote für das Weihnachtsfest: für das Kommen des Herrn. - Sie kündet aber auch vom Osterfest: Wir glauben an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben bei Gott!

Amen.

nach der Kommunion:

"Ich will dich rühmen, Herr, meine Stärke,
Herr, du mein Fels, meine Burg, mein Retter,
mein Gott, meine Feste, in der ich mich berge,
mein Schild und sicheres Heil, meine Zuflucht." 
"Du bist für mich Zuflucht und Burg,
mein Gott, dem ich vertraue." -

Heilige sprechen gern von einer "Seelenburg" . - In der Betriebsamkeit der Adventzeit sollten auch wir uns zurückziehen können in einen Turm der Seelenburg: in einen Raum der Stille, der Geborgenheit, der Zweisamkeit mit Jesus Christus.

Der Turm ist ein Sinnbild für eine Persönlichkeit, die feststeht in ihm. Der 
feindliche Sturm des Alltags kann diesen Turm nicht bezwingen. 

Komm, Herr Jesus, komm in den innersten Raum meiner Seele! - Bewohne meinen Leib und meinen Geist! - Du machst aus einem finsteren Turm von Einsamkeit ein hell erleuchtet Haus! - Komm, Herr Jesus, kehr bei uns ein; sei das Licht für das Leben!

 

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