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Hl. Andreas Dung-Lac, Priester u. Gefährten, Märtyrer
(24. November)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: 2 Makk 7, 1-2. 7a. 9-14
Evangelium: Mt 5, 3-12

 

Predigt/Homilie:

Der heilige Andreas Dung-Lac und seine Gefährten gehören zu den ganz "jungen" Heiligen der Weltkirche. Papst Johannes Paul II. hat im Jahre 1988 "117 Märtyrer der Kirche Vietnams heilig gesprochen. Es sind darunter 96 Vietnamesen, 11 Spanier, und 10 Franzosen; darunter sind 8 Bischöfe, 50 Priester, 59 Laien; von den Laien waren 16 Katechisten, 4 Ärzte, 3 Soldaten, 1 Richter und als einzige Frau die Mutter von 6 Kindern" , eine - jetzt "heilige" - Agnes.

Vietnam ist vielen noch ein Begriff durch den "Vietnamkrieg". In den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts bewegte dessen Grausamkeit und schiere Ausweglosigkeit die ganze Welt. Alle Welt nahm bangend Anteil und war darüber erschüttert, wie lange junge Soldaten aus den USA, wie auch Partisanen der Vietnamesen, sinnlos dahingeschlachtet wurden.

Gerade in einem solchen Land wollte der Papst - wahrscheinlich sehr bewusst - durch eine Heiligsprechung ein Zeichen setzen. Denken wir an Vietnam, dann sollten wir mit diesem Land nicht gleich "Krieg" assoziieren, vielmehr auch daran erinnert werden, dass dort auch Christen leben. Nicht der Krieg vermag es, Menschen zu versöhnen, Krieg kann niemals ein friedliches Zusammenleben zu schaffen. Das Christentum hat auch heute weltweit den Auftrag, Frieden zu stiften, Versöhnung zu suchen.

"Die katholische Kirche hat bei ihrer Missionierungsarbeit in Vietnam - diese wurde im 16. Jahrhundert durch Dominikaner und Franziskaner eingeleitet und im 17. Jahrhundert durch Jesuiten ... fest Grund gelegt - 
wiederholt Verfolgungen zu erleiden gehabt, bei denen nicht bloß ausländischen Missionaren, sondern auch zum katholischen Glauben bekehrten Einheimischen die Treue bis in den Blutzeugentod abverlangt wurde." 

Papst Johannes Paul hat in seiner Ansprache bei der Heiligsprechung der 117 Märtyrer von Vietnam folgendes vorgebracht:

"Es hat tausende von gemarterten Christen gegeben, und zahlreich sind jene, die in den Bergen und Wäldern oder in ungesunden Gegenden gestorben sind, wohin man sie in die Verbannung geschickt hatte. Wie könnte man sie alle in der Erinnerung wachrufen? ... 

Es genügt, an die eine oder andere Gestalt zu erinnern, wie etwa an die des Pater Vinzenz Liem, eines Dominikaners, der 1773 gemartert wurde; er ist nämlich der erste der 96 Märtyrer vietnamesischer Nationalität.

Dann ein weiterer Priester, Andreas Dung-Lac, dessen heidnische Eltern sehr arm waren. Seit seiner Kindheit einem Katechisten anvertraut, wurde er 1823 Priester, Pfarrer und Missionar an verschiedenen Orten des Landes. Mehr als einmal aus dem Gefängnis befreit, weil die Gläubigen hochherzig das Lösegeld aufgebracht hatten, verlangte er brennend nach dem Martyrium. Er sagte: 'Jene, die für den Glauben sterben, kommen in den Himmel, wir aber verbergen uns ständig und zahlen auch noch Geld, um uns den Verfolgern zu entziehen! Es wäre besser, uns verhaften zu lassen und zu sterben!' 

Getragen von großem Eifer und gestärkt durch Gottes Gnade, erlitt er in Hanoi am 21. Dezember 1839 das Martyrium durch Enthauptung. Die Märtyrer von Vietnam haben unter Tränen gesät, aber in Wirklichkeit einen tief reichenden und befreienden Dialog mit der Bevölkerung und der Kultur ihrer Nation eingeleitet" . -

Der heutige Gedenktag ist für uns ein Anlass, "über den eigenen Kirchturm hinaus", die Anliegen - wie auch die Heiligen - der Weltkirche zu sehen. Überall gibt es Menschen, denen der Glaube vieles bedeutet. 
Selbst eingebunden in die weltweite Gemeinschaft der Heiligen beten wir zu Gott: ...


Fürbitten:

1. Herr Jesus Christus. Durch das Blutzeugnis deiner Märtyrer schenke der Kirche neues Leben.

2. Segne die Bemühungen des Papstes, weltweit den Frieden zu sichern.

3. Lindere menschliche Not - geistige, wie auch materielle - durch das Wirken der Kirche.

4. Festige den christlichen Glauben besonders bei den jungen Menschen, dass sie zu großen Persönlichkeiten heranreifen.

5. Schenke den Regierenden ein neues Denken, das sich wirklich an christlichen Werten orientiert.

6. Entfache die Hoffnung, dass jedes Leben in deiner Herrlichkeit Vollendung findet.

 

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