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- Namenspatrone -
Hl. Martin, Bischof
(11. November)
1. Lesung: Jes 61, 1-3a |
zur Einführung:
Jesus hat sein Leben für uns hingegeben, damit auch wir desgleichen tun. - Der
heilige Martin ist wohl in vorbildlicher Weise dem Beispiel Jesu gefolgt, und
auch wir sind zur Christusnachfolge berufen. Wir feiern Eucharistie nicht nur in
der Gesinnung, die Hingabe von Jesus für uns in Anspruch zu nehmen - als Erlösung
und Heil -, die Feier der Eucharistie möchte uns auch umgestalten, selbst eine
Opfergabe zu werden.
Wie schwer ist es oft, von sich zu geben? - Darum wollen wir den Herrn um sein
Erbarmen bitten.
Predigt/Homilie:
Der heilige Martin stammt aus Steinamanger in Ungarn, mit 15 Jahren kam er als
Reitersoldat nach Gallien. Am Stadttor von Amiens teilte er seinen Mantel mit
einem Armen. Mit 18 Jahren wurde er getauft, gab den Militärdienst auf, begab
sich über Trier zum hl. Hilarius von Poitiers, gründete dort das erste Mönchskloster
des Abendlandes und wurde schließlich Bischof von Tours.
Martin lebte im 4. Jahrhundert nach Christus, und dennoch ist er heute noch so
sehr bekannt! - Welches Kind kennt nicht den heiligen Martin? - Das ganze "Rabimmel,
Rabammel, Rabumm" um den heiligen Martin hat aber nur dann wirklich einen
Sinn, wenn die Gestalt des Heiligen - als der Inbegriff des Teilens - den
Kindern tatsächlich auch vermittelt wird. Martin ist die Sinngestalt des
christlichen Lebens - aber nicht nur für Kinder! Auch für die Erwachsenen ist
das Teilen Wesensvollzug des Christ seins.
Das Teilen ist das Werk schlechthin, das den Glauben zu zeigen vermag, wie es im
Jakobusbrief heißt: "Zeig mir deinen Glauben ohne die Werke, und ich zeige
dir meinen Glauben aufgrund der Werke."
Das geistliche Leben des heiligen Martin sollte bei der Würdigung seiner Person
nicht zu kurz kommen: Martin führte ein Leben voll des Verzichtes und gründete
zahlreiche Klostergemeinschaften.
Die berühmten Martinigänse erinnern auch heute noch an eine Tugend des
Heiligen, die wir nicht übersehen sollten:
"Oftmals wird der hl. Martin mit einer Gans dargestellt, und, wie man weiß,
herrscht der Brauch, zu Martini eine Gans zu verspeisen. Das geht auf folgende
Legende zurück: Als man Martin zum Nachfolger des Bischofs von Tours gewählt
hatte, wollte er dieser Würde entgehen und versteckte sich in einem Gänsestall.
Da man nun aber nach ihm suchte, verrieten die Tiere durch ihr Geschnatter, dass
Martin sich bei ihnen verborgen hielt. Und man führte ihn hinweg in die Stadt
Tours, wo er geweiht wurde."
Jedes Amt in der Kirche sollte so zustande kommen, jeder Dienst in der Kirche so
übernommen werden, wie diese Geschichte des heiligen Martin uns dies vor Augen
führt. - In der Kirche geht es nicht darum, aus eigenem Willen eine Macht
anzustreben, die richtige Haltung und Voraussetzung für jede Berufung - und für
jedes geistliche Leben - ist die Haltung von Jesus: "Nicht mein, sondern
Dein Wille geschehe."
In dieser Bereitschaft und Überantwortung wollen wir nun Eucharistie feiern und
unsere Fürbitten an Gott richten.
Fürbitten:
1. Herr Jesus Christus. Schenke allen Christen die Bereitschaft zum Teilen.
2. Hilf allen Eltern und Erziehern, die christliche Gesinnung des Teilens in den
Kindern Grund zu legen.
3. Mache die Länder der Ersten Welt bereit, mit denen der Zweiten und Dritten
die Güter dieser Erde zu teilen.
4. Stehe uns bei im Kampf gegen Elend und Not.
5. Hilf allen, die ein kirchliches Amt innehaben, einfach und nach dem Gebot der
Gottes- und Nächstenliebe zu leben.
6. Nimm alle unsere Verstorbenen für immer auf in deine himmlischen Wohnungen.
nach der Kommunion:
"Öffne meine Augen, Herr,
für die Wunder deiner Liebe.
Mit dem Blinden rufe ich:
Heiland, mache, dass ich sehe.
Öffne meine Ohren, Herr,
für den Anruf meiner Brüder.
Lass nicht zu, dass sich mein Herz
ihrer großen Not verschließe.
Öffne meine Hände, Herr,
Bettler stehen vor meiner Türe
und erwarten ihren Teil.
Christus, mache, dass ich teile."
vor dem Schlusssegen:
Zum Abschluss noch ein Martinsgedicht:
"Sankt Martin, der zu Pferde ritt
und tapfer für den Kaiser stritt,
sah einen Bettler frierend stehen
und konnte nicht vorübergehen.
Er zog den eignen Mantel aus,
schnitt mit dem Schwert zwei Stück daraus,
gab dem, der in der Kälte litt,
die Hälfte seines Mantels mit.
Der Herr erscheint im Traumgesicht,
hat Martins Mantel an und spricht:
'Mir hast das Kleid du umgetan,
das du geschenkt dem armen Mann.'
Sankt Martin wurde Christ sogleich
und kämpfte für das Gottesreich;
er gab dem armen Volke Brot
und half ihm aus der Seelennot.
Die Welt ist kalt, an Liebe arm,
Sankt Martin, unser dich erbarm:
dass jeder, der den Heiland liebt,
auch Liebesdienst am Bruder übt.
Dein Herz, von Gotteslieb entbrannt,
auch vor dem Tod nicht Furcht empfand.
Weck alle müden Herzen auf,
lenk hin zu Christus unsern Lauf"
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