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- Namenspatrone -
Sel. Maria Restituta Kafka,
Märtyrin II
(29. Oktober)
Lesung: 1 Kor 1, 18-31 |
Kyrie:
Herr Jesus Christus. Du rufst die Menschen, dir zu folgen.
Herr, erbarme dich unser.
Du schenkst uns neues Leben. Christus, erbarme dich unser.
Du lässt uns mit dir auferstehen. Herr, erbarme dich unser.
Tagesgebet:
"Barmherziger Gott, wir danken dir,
dass du uns in der seligen Märtyrerin Restituta
eine starke Frau geschenkt hast.
Unermüdlich in Worten und Taten der Liebe
hat sie Kranken und Schwachen
den heilenden Christus sichtbar gemacht
und in der Verfolgung
Glauben und Menschenwürde verteidigt.
Lass auch uns auf ihre Fürsprache hin
geradlinig, furchtlos und treu bekennen:
im Kreuz ist Heil, Leben und Hoffnung."
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Predigt/Homilie:
Bei seiner dritten Pastoralreise nach Österreich - im Juni 1998 - wurden von
Papst Johannes Paul II. drei Österreicher selig gesprochen: die Franziskanerin
von der christlichen Liebe, Schwester Maria Restituta Kafka, der Prämonstratenser-Chorherr
Jakob Kern und der Gründer der Kalasantinerkongregation Pater Anton Maria
Schwartz.
Unzählige Menschen waren am 21. Juni 1998 auf dem Wiener Heldenplatz
versammelt, um mit dem Papst und den österreichischen Bischöfen gemeinsam die
heilige Messe zu feiern, und Hunderttausende konnten das Geschehen an den
Bildschirmen zu Hause mitverfolgen.
Sehr gut hat mir gefallen, dass im Rahmen des Gottesdienstes die drei
Seligsprechungskandidaten kurz auch vorgestellt wurden.
Die Generaloberin der so genannten "Hartmannschwestern" verlas folgende
Lebensbeschreibung:
"Am 1. Mai 1894 wurde in Brünn-Husovice, Tschechien, dem mährischen
Schuhmacher Anton Kafka und seiner böhmischen Ehefrau Marie, geb. Stehlik, das
sechste von sieben Kindern geschenkt: Helene Kafka - Helena Kafková.
Im Alter von etwa zwei Jahren in die Reichshaupt- und Residenzstadt Wien übersiedelt,
wuchs Helene im typischen Milieu einer armen tschechischen Zuwandererfamilie im
20. Wiener Gemeindebezirk (Brigittenau) auf.
Ihre Berufung zur Krankenschwester und Ordensfrau entwickelte sich zuerst im
neu gegründeten städtischen Krankenhaus Wien-Lainz, von wo sie 1914 in die dort
wirkende Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von der christlichen Liebe -
im Volksmund nach ihrem Mutterhaus in der Wiener Hartmanngasse auch
"Hartmannschwestern" genannt - eintrat.
Schwester Maria Restituta - so ihr Ordensname nach einer frühchristlichen Märtyrin
- arbeitete ab 1919 am heutigen Niederösterreichischen Landeskrankenhaus Mödling
bei Wien, wo sie bald als souveräne leitende Operationsschwester und
Narkotiseurin, aber auch als verständnisvolle und befreiende Helferin in
seelischer Not weit und breit bekannt und gesucht war.
Unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde die leidenschaftliche
Christin und Österreicherin Maria Restituta wegen ihres unerschütterlichen und
konsequenten Eintretens für Glauben, Recht und Menschenwürde zur Verbrecherin
gestempelt. Am Aschermittwoch, dem 18. Februar 1942, von der Gestapo verhaftet
und am 29. Oktober 1942 "wegen Landesverräterischer Feindbegünstigung und
Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tode verurteilt, bestand Sr. Restituta
nach 13monatiger Haft, davon fünf Monate in der Todeszelle, am 30. März 1943
unter dem Fallbeil des Wiener Landesgerichts das Martyrium."
Sicher berührend waren die abschließenden Worte des Papstes:
"Ich gestatte kraft meiner Apostolischen Autorität, dass die ehrwürdige
Dienerin Gottes Maria Restituta Kafka und die ehrwürdigen Diener Gottes Jakob
Kern und Anton Maria Schwartz künftig Selige genannt werden. Das Gedächtnis
der seligen Maria Restituta soll alljährlich am 29. Oktober, das Gedächtnis
des seligen Jakob Kern alljährlich am 20. Oktober und das Gedächtnis des
seligen Anton Maria Schwartz alljährlich am 17. September an den Orten und in
der Weise gefeiert werden, wie es die Vorschriften bestimmen. Im Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Amen.
Fürbitten:
Ein trauriges Kapitel der Geschichte wird uns in Erinnerung gerufen. Wir wollen
schnell wieder vergessen, mit dem Vorsatz: Nie wieder Krieg! Die Realität aber
zeigt, dass die Wirklichkeit des Bösen noch immer die Menschheit bedroht. Darum
beten wir in den Fürbitten:
1. Herr Jesus Christus. Bewahre die Menschheit vor weiteren Kriegen, lass in
wahrhaft christlicher Gesinnung alle Menschen immer den Frieden als höchstes
Gut anstreben.
2. Lass alle Völker der Erde reifen in der Erkenntnis der gleichen Menschenwürde
von Mann und Frau.
3. Wecke Ehrfurcht vor dem Leben, sei es in der Kraft voller Gesundheit, noch im
Heranreifen in der Geborgenheit des Mutterleibes, oder schon angewiesen auf
Hilfe und Pflege.
4. Stehe allen bei, die sich in der Krankenpflege und in den Heimdiensten um
Hilfsbedürftige bemühen, dass sie mit viel Geduld Boten deiner Liebe sind.
5. Berufe viele junge Menschen, dir und den Kranken in der Liebe das Leben zu
weihen.
6. Erbarme dich derer, die auf grausame Weise hingerichtet wurden, der Opfer des
Krieges - und all derer, die unvorbereitet und auf unfreiwillige Art aus dem
Leben geschieden sind: Nimm sie auf in deine Liebe.
Allmächtiger Gott. Dein Sohn hat für uns sein Leben hingegeben am Holz des
Kreuzes. Präge zutiefst in unsere Gesinnung ein, was freudig unser Lobpreis
ist: "Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung."
Dir sei Dank und alle Kraft der Liebe - durch Christus, unseren Herrn.
Gabengebet:
Gott, unser Vater,
am Gedenktag deiner seligen (beim Gedenken an deine selige)
Märtyrerin Maria Restituta Kafka
rufen wir zu dir:
Gewähre uns jene Treue
im Bekenntnis zu deinem Namen,
die du ihr geschenkt hast,
und nimm unsere Gaben an,
wie du das Opfer ihres Lebens angenommen hast.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Schlussgebet:
Herr, unser Gott,
du hast im Leben deiner Märtyrer
das Geheimnis des Kreuzes aufleuchten lassen.
Stärke uns durch das Opfer, das wir gefeiert haben,
damit wir in der Nachfolge Christi ausharren
und in deiner Kirche zum Heil der Menschen wirken.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
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