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- Namenspatrone -
Hl. Johannes von Capestrano,
Ordenspriester, Wanderprediger
(23. Oktober)
Lesung: 2 Kor 5, 14-20 |
Tagesgebet:
"Barmherziger Gott,
du hast den heiligen Johannes von Capestrano berufen,
die Christenheit in Angst und Not zu ermutigen.
Lass die Kirche auch heute deinen Schutz erfahren
und schenke ihr allezeit deinen Frieden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus."
Predigt/Homilie:
Der heilige Johannes Kapistran - ihm geweiht ist eine Kirche im 20. Wiener
Gemeindebezirk - lebte von 1386 bis 1456. Er war zunächst ein Richter, wurde
dann später Franziskaner.
"Als größter Wanderprediger seines Jahrhunderts kam er nach Deutschland,
Böhmen, Mähren, Polen und wiederholt nach Österreich und wirkte auch als
gesuchter Beichtvater, Friedensstifter, Apostel der Nächstenliebe und Ratgeber
von Päpsten und Herrschern."
Die Abwehr der Türken war ihm ein großes Anliegen, die Rettung Belgrads ihm
Jahr seines Todes wurde ihm zugeschrieben.
Die Türken hatten damit begonnen, das christliche Abendland für sich zu
erobern. Damit drohte Gewaltherrschaft, Völkermord, und vor allem: das Auslöschen
des christlichen Glaubens.
- "Papst Kalixtus III. rief die ganze Christenheit zum Gebet zur Abwendung
der Türkengefahr auf." -
In dieser so angstvollen Zeit hatte der heilige Kapistran bei der Messfeier eine
Vision, die er nicht für sich behielt, vielmehr zur Ermutigung überall in
seine Predigten einbaute:
Er sah vom Himmel schoss ein Pfeil auf den Altar, auf dem eine Botschaft stand:
"Fürchte dich nicht, Johannes! Ziehe eilig hinab! In der Kraft meines
Namens und des heiligen Kreuzes wirst Du über die Türken siegen!"
Als die Türken nun schon vor den Stadtmauern von Belgrad Aufstellung nahmen,
formierte sich eine Soldatenschar in einer mondlosen Nacht, um gegen die Türken
zu kämpfen. Kapistran erteilte den Soldaten die Generalabsolution, und das
Wichtigste, "was er seinen Leuten ... einschärfte und worin er sie im
Lager übte, war, im Massenchor und mit Aufgebot aller Kraft immer wieder
dreimal 'Jesus' zu rufen."
Es wäre dies keine schöne Geschichte, wenn wir nicht schon wüssten vom
Ausgang der Schlacht. - Die Stadtmauer wurde von den Türken gestürmt, aber mit
Feuer - und dem "Jesus" - Gebet - wurden die Türken in Schrecken
versetzt. Sie ergriffen die Flucht, und ließen ab von der Stadt.
Kapistran galt als Sieger der Schlacht, er war es, der die Soldaten zur Abwehr
des Feindes ermutigte, "der sie mit seinem Feuergeist beseelte.
Vor seinem Siegesbericht an den Papst wiederholte er unablässig: 'Dies ist der
Tag, den Gott gemacht!'"
Krieg war immer mit Seuchen verbunden, und infolge von Krankheit verstarb der
Heilige im selben Jahr der großen Befreiung. - Sein mutiges Auftreten machte
ihn zum "Apostel Europas" .
Was lernen wir aber aus der soeben gehörten Geschichte?
- Das mutige Vertrauen auf Gott! -
Wir sehen aber auch, wie sehr sich das christliche Denken im Lauf der
Jahrhunderte geändert hat. - Heute gilt es, Ausländer, Gastarbeiter und anders
Denkende, in ein friedliches Zusammenleben einzubinden - in der Achtung der
Menschenwürde, die auch "Religionsfreiheit" beinhaltet, was aber
nicht bedeutet: Selbstaufgabe der eigenen Religion. Im Gegenteil: Wir müssen
unser Christ sein so leben, dass für alle ersichtlich wird, was Christen unter
dem "Reich Gottes" und der "Würde des Menschen" verstehen.
In den Fürbitten beten wir zu Gott:
Fürbitten:
1. Herr Jesus Christus. Schenke deiner Kirche Priester und Ordensleute nach dem
Vorbild des heiligen Johannes von Capestrano.
2. Lass uns nicht müde werden, selbst auch Boten der Frohbotschaft zu sein.
3. Stärke die Kirche in den Ländern Europas durch eine neue Belebung und präge
die Gesellschaft - besonders auch in unserem Land - durch ein christliches
Denken.
4. Berufe auch in der heutigen Zeit Apostel der Nächstenliebe und
für die Politik Persönlichkeiten, die für das Gemeinwohl richtig entscheiden
und sich als Friedensstifter erweisen.
5. Erbarme dich der Verstorbenen und vergilt ihnen all das Gute, um das sie bemüht
waren.
Gabengebet:
"Allmächtiger Gott,
nimm die Gaben an,
die wir am Gedenktag des heiligen Johannes (Kapistran) darbringen.
Hilf uns, das Leiden des Herrn, das wir am Altar verkünden,
auch in unserem Leben auf uns zu nehmen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn."
nach der Kommunion:
Früher haben die Christen oft um einen kampfreichen Sieg gebetet. - Die Kreuzzüge
und die verschiedensten Schlachten im Namen des Herrn werden immer wieder der
Kirche zum Vorwurf gemacht. - Kritiker übersehen aber, dass wir heute ganz
anders denken und beten.
Zum Zeichen der wahren Gesinnung, die unser christliches Denken prägt, beten
wir das Gebet um den Frieden aus dem Gotteslob Nummer 29, das 6. Gebet (Seite
71):
"Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben"
Schlussgebet:
"Herr, unser Gott,
durch die Kraft dieses Sakramentes
stärke uns in der Wahrheit,
damit wir durch Wort und Werk
den Glauben bezeugen,
den der heilige Johannes (Kapistran) unermüdlich verkündet
und für den er sein Leben eingesetzt hat.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn."
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