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- Namenspatrone -
Hl. Theresia von Avila,
Ordensfrau, Kirchenlehrerin
("Theresia von Jesus, Theresia die Große,
Theresia von Spanien" ) (15. Oktober)
Lesung: Röm 8, 22-27 |
zur Einführung:
Gleich zu Beginn des Gottesdienstes wollen wir uns heute - am Gedenktag der
heiligen Theresia von Avila - hineindenken in eine Überlegung dieser großen
heiligen Frau:
"Zum heiligen Augustinus fühle ich mich sehr hingezogen, nicht zuletzt
weil er ein Sünder war; überhaupt die Heiligen, die ein sündhaftes Leben geführt
hatten und die der Herr dennoch eingeholt hat, waren mir ein Trost. Es war mir,
als würden sie mir helfen und als würde der Herr, wie er ihnen verziehen hat,
auch mir verzeihen. Wenn ich aber dachte, dass der Herr sie nur einmal rufen musste
und sie danach nicht mehr gefallen sind, wurde ich traurig. Bei mir geschah das
so oft, und das bedrückte mich. Besann ich mich aber auf die Liebe Gottes zu
mir, so fasste ich wieder Mut. Denn an seiner Barmherzigkeit habe ich noch nie
gezweifelt, an mir selbst aber schon oft."
Halten wir ein wenig Stille, und empfehlen auch wir uns der Barmherzigkeit des
uns liebenden Gottes. - (Stille) -
I.
"Herr Jesus Christus, du bist vom Vater gesandt ..."
oder:
II.
(Lied: GL 504f (Nr. 523 ) "Du rufst uns, Herr, trotz unsrer Schuld")
Predigt/Homilie:
Im Tagesgebet haben wir - Bezug nehmend auf die heilige Theresia - gebetet:
"Gib, dass wir in ihren Schriften Nahrung für unser geistliches
Leben finden." So sollten wir uns tatsächlich ein wenig mit ihren
Schriften befassen, betrachten, was von Theresia stammt und auch für uns heute
einen geistlichen Nutzen bedeutet.
Was ist uns im Leben doch alles so wichtig! So vieles nimmt uns in Beschlag und
macht uns unfrei!
Die heilige Theresia hilft uns, Vertrauen zu fassen in dem, der einzig und
allein alles für unser Leben bedeutet:
"Gott allein genügt."
So heißt das wohl bekannteste Wort der so genannten "großen" heiligen
Theresia. - Es wurde sogar in den Katholischen Katechismus aufgenommen. Dort
lesen wir im Artikel 227 auch für uns sehr trostreich:
"Wir vertrauen auf Gott in jeder Lage, selbst in Widerwärtigkeiten. Ein
Gebet der hl. Theresia von Jesus bringt dies eindrucksvoll zum Ausdruck:
Nichts dich verwirre; nichts dich erschrecke.
Alles geht vorbei. Gott ändert sich nicht.
Geduld erlangt alles. Wer Gott hat,
dem fehlt nichts. Gott allein genügt."
Wir können von der heiligen Theresia wirklich das Gottvertrauen lernen, und sie
ist uns auch eine "Lehrmeisterin" für das Gebet.
Oftmals spricht sie vom "Gebet der Ruhe" . - Und suchen nicht auch wir
im Gebet nach Ruhe? - Brauchen nicht auch wir im Getriebe des Alltags eine
"Seelenburg", in die wir uns flüchten, weil wir sonst in Gefahr sind,
uns selbst zu verlieren?
Die heilige Theresia schildert uns vom Glück des Gebets:
"Beim Gebet der Ruhe kann es sein, dass der ganze innere und äußere
Mensch von einem Wohlgefühl durchströmt wird. Er wird davon so gestärkt, als
wäre ihm bis ins innerste Mark ein köstlicher Balsam eingegossen worden. Es
ist, als seien wir an einen Ort gekommen, wo ein starker und lieblicher
Wohlgeruch uns ganz umfängt und durchdringt."
Wir dürfen also in unser Gebet auch voll und ganz unsere Gefühle mit
einbringen. Es bedarf gar nicht einer Unmenge von Worten:
"Beim Gebet der Ruhe hat die Seele nichts zu tun, als in stiller Hingabe
... zu verweilen."
Gebet ist ein sich ganz und gar in Gott versenken. - Die heilige Theresia sagt:
"Die Seelenkräfte befinden sich in einem Schlummerzustand ... Die Seele
weiß dann nicht, was tun. Soll sie sprechen oder schweigen, lachen oder weinen
... Es ist ein Zustand unbeschreiblicher Wonne ... Vereinigung der ganzen Seele
mit Gott."
Streben auch wir nach dieser innigsten Vereinigung, so dürfen wir doch auch
unsere Fürbitten aussprechen: ...
Fürbitten:
1. Lass die Kranken und Leidenden nicht zweifeln an deiner Liebe.
2. Schenke den Sündern deine Barmherzigkeit.
3. Tröste die Trauernden.
4. Bestärke uns in der Geduld.
5. Festige unseren Glauben an die Auferstehung der Toten.
6. Vollende die Verstorbenen im Glück deiner Liebe.
zum Kommuniondank:
I.
Lassen wir noch einmal die heilige Theresia zu uns sprechen:
"Wer einmal sich auf das innerliche Gebet eingelassen hat, der gebe es nie
wieder auf, wie viel Böses er auch tun mag ... Wenn wir bereuen, wird uns der
Herr wieder in seine Freundschaft aufnehmen und uns die zuvor erwiesenen Gnaden
oder gar noch größere schenken. Wer aber mit der Übung des innerlichen Gebets
noch nicht angefangen hat, den bitte ich um der Liebe des Herrn willen, an einem
so großen Gut nicht achtlos vorbeizugehen. Hier gibt es nichts, was er fürchten,
nur was er ersehnen müsste. Und wenn er auch nicht nach Vollkommenheit strebt
... so wird er doch den Weg zum Himmel kennen lernen. Und bleibt er beharrlich
bei seiner Übung, so hoffe ich für ihn auf die Barmherzigkeit Gottes, den noch
niemand vergeblich zum Freund erwählt hat. Ich sehe nämlich im
innerlichen Gebet nichts anderes als einen freundschaftlichen Verkehr, bei dem
wir uns oft still mit dem unterhalten, von dem wir wissen, er liebt uns."
(Lied: GL 532 (Nr. 555) "Morgenstern der finstern Nacht")
oder:
II.
Lassen wir noch einmal die heilige Theresia zu uns sprechen:
"Bisher war ich der Meinung, ich hätte andere Menschen nötig, und stütze
mich zu sehr auf die Hilfe von Seiten dieser Welt. Jetzt aber erkenne ich klar,
dass alle Menschen wie dürre Rosmarinstängel sind und man keine Sicherheit hat,
wenn man sich auf sie verlässt, da sie unter der geringsten Last des
Widerspruches oder der üblen Nachrede zusammenbrechen. So habe ich aus
Erfahrung gelernt, dass das beste Bewahrungsmittel vor dem Fall darin besteht,
das Kreuz zu umfassen und auf den zu vertrauen, der am Kreuz gehangen hat. In
Ihm finde ich einen wahren Freund, und mich selbst sehe ich mit einer solchen
Macht ausgerüstet, dass ich - wie mir scheint - allen Angriffen von Seiten der
Welt mich widersetzen könnte, wenn Gott mich nicht verlässt."
(Lied: GL 348 (Nr. 293) "Auf dich allein ich baue" oder
GL 915 (Nr. 820) "Heiliges Kreuz, sei hoch verehret")
zum Segen:
I.
Eine kleine Mahnung gibt uns die heilige Theresia mit auf den Weg:
"Ihr sollt nicht gleich der ganzen Welt beistehen wollen,
sondern denen, die mit Euch zusammenleben!" ...
- Dazu segne euch der allmächtige Gott ...
oder:
II.
Ein gutes Wort gibt uns die heilige Theresia mit auf den Weg:
"Gott verlässt niemals den, der auf Ihn allein sein Vertrauen setzt."
- Und so segne euch der allmächtige Gott ...
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