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Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz
(7. Oktober)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: Apg 1, 12-14
Evangelium: Lk 1, 26-38

 

Der Oktober als "Rosenkranzmonat" sollte in besonderer Weise ein Monat des Gebetes sein. - Es gilt die Weisung zu bedenken: "Betet ohne Unterlass!" - Und Jesus stellt uns nicht nur am Gründonnerstag die Frage: "Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen?" -

Freilich, "Gebet" sind nicht nur viele Worte. - "Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen," sagt Jesus in der Bergpredigt, bevor er uns das "Vater unser" lehrt.

Große Beter - wie z. B. die heilige Theresia von Avila, der heilige Vinzenz von Paul, Clemens Maria Hofbauer, der Pfarrer von Ars und viele, viele andere - weiten unseren Blick, was "beten" eigentlich bedeutet: ein Atemholen der Seele, Besinnung, Verweilen, ein Schauen. 

- Aber nicht ein "in die Luft schauen"! - Wenn wir den Rosenkranz beten, schauen wir Bilder der Heilsgeschichte, betrachten wir Geheimnisse, die - wie beim Höhepunkt der Messe bekundet - eigentlich nur ein einziges Geheimnis sind: das Heilsgeschehen in Jesus Christus. 

Die "Ave Maria" sind nur ein Rahmen für das eigentliche Bild. - Bei vielen Kunstwerken ist der Rahmen teurer als das Bild! - So soll es nicht sein. - Aber es stimmt sicher: Maria ist der beste und schönste Rahmen, der wirklich entsprechende und richtige, weil ihre Bedeutung in der 
Heilsgeschichte untrennbar mit dem Heil der Welt verbunden ist. 

Der Rosenkranz ist nicht nur ein Gebet zu Maria, ein "marianisches" Gebet. - Wir können ihn vergleichen mit einem Gewölbe, das sich zum Himmel erhebt: Da braucht es ein festes Fundament - das Glaubensbekenntnis - und getragen wird es von den "Säulen" - dem "Vater unser" . - Und die Geheimnisse sind - wie gesagt - Bilder der Heilsgeschichte, die sich in Jesus Christus ereignet. 

Wollen wir nicht die herkömmlichen Geheimnisse einfügen, nach anderen Inhalten suchen, eine neue Vertiefung anstreben, so könnte jeder für sich auch "neue" Geheimnisse erfinden, seine ganz persönliche Christusbeziehung in das Gebet einbringen. 

Eine gute Anregung dazu ist das Lied: "O Jesu, all mein Leben bist du" . - Wenn Sie sich den Text einmal ganz genau anschauen, und wirklich ernst meinen, was da gesungen wird, - wir könnten kein schöneres Gebet zu Jesus Christus finden! - und in das "Ave Maria" einfügen:

Jesus, meine Zuversicht,
Jesus, mein Leben,
Jesus, mein Licht,
Jesus, meine Hoffnung,
Jesus, meine Erfüllung, meine Freude,
mein Freund, mein Alles, mein Sein ...

Wenn das Rosenkranzgebet wirklich ein heilsgeschichtliches Christusgebet ist, dann ist es nicht unbedingt ein Widerspruch, den Rosenkranz auch angesichts der Eucharistie zu beten.

Wenn wir auf Christus schauen, ist Maria gleichsam die Monstranz, die uns Jesus darbietet, damit er in uns Raum und so Gestalt annimmt, wie er Maria in der Menschwerdung und Geistsendung - in ihrem ganzen Leben - erfüllt hat.

Mögliche Einfügungen für das Gebet bei der Anbetung, könnten "Geheimnisse der Gegenwart Gottes" sein:

Jesus, zugegen im heiligen Sakrament,
zugegen im Heiligen Geist, 
zugegen im Geringsten der Brüder,
zugegen in unserer Mitte,
zugegen in der Gemeinschaft der Kirche,

- zugegen in der Feier der Eucharistie.

Amen.

 

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