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- Namenspatrone -
Hl. Bruno, Mönch,
Einsiedler, Ordensgründer
(6. Oktober)
Lesung: Phil 3, 8-14 |
zu Beginn:
Der heilige Bruno gibt uns das Folgende zu bedenken:
"Der Herr hat alle sterblichen Menschen zum Licht, zum Heil erschaffen:
sie sollen - haben sie es verdient - die Freude des höchsten Himmels empfangen.
So ist selig der Mensch, der seine Seele beständig zum Himmel erhebt und
wachsam stets vor jeder Versuchung sich hütet.
Aber nicht unselig ist auch der, der seine Vergehen von Herzen bereut und
immerfort trauert über sein unrechtes Tun.
Doch die Menschen leben so, als ob kein Tod ihnen drohe und als wäre die Hölle
ein Märchen für Toren. Möge das Wissen um den Tod die Lebenden alle belehren
und die Heiligen Schriften sie vor der Hölle Strafe bewahren. Wer die Strafen
nicht fürchtet, lebt unselig und ist wie von Sinnen, denn dereinst gestorben,
wird die unauslöschlichen Flammen er fühlen.
So sollen die sterblichen Menschen sich mühen, ein rechtes Leben zu leben, den
Sumpf der Hölle brauchen sie dann nicht zu fürchten."
- Nicht aus Angst vor der Strafe, aus Liebe zu Christus bekennen wir unsere
Schuld:
Ich bekenne ...
Predigt/Homilie:
In Österreich gibt es drei - heute leer stehende - Kartausen: Aggsbach,
Mauerbach und Gaming. - Gaming wurde in vorbildlicher Weise restauriert, und in
der Klosterkirche kann man Gemälde bewundern, die aus dem Leben des heiligen
Bruno erzählen. - Bruno war der Gründer des Kartäuserordens.
Er lebte im 11. Jahrhundert, wurde in Köln geboren, studierte in Reims, und
wirkte als Priester und Lehrer in diesen beiden Städten.
"Doch die maßlose Verweltlichung der kirchlichen Amtsträger, Simonie und
Machtstreben, ... waren der Anlass, sich mit einigen Freunden ... zu entschließen,
'die Welt zu verlassen'" .
"Mit Erlaubnis des Bischofs von Grenoble gründete er ... mit sechs
gleich gesinnten Freunden eine Eremitensiedlung in der Einsamkeit von Cartusia
... . Das war die erste 'Kartause' und der Anfang des Kartäuserordens. -
Die in Österreich noch bestehenden Klosteranlagen veranschaulichen die
Lebensweise der Kartäuser. Jeder Einsiedler hatte für sich allein ein kleines
Häuschen mit einer Werkstatt und einem Schlafraum und davor ein kleines Gärtchen.
Gemeinschaftsleben gab es nur "zum gemeinschaftlichen Beten und
gelegentlich auch zum gemeinsamen Essen."
Das Leben der Kartäuser bestand in Einsamkeit und Stillschweigen aus Gebet,
Fasten und Arbeit. -
"Gott gibt in der Einsamkeit viel Gnade" , sagte der heilige Don Bosco;
und die Kartäuser waren nicht unglücklich, im Gegenteil: Sie waren ja mit Gott
verbunden, und alles andere hätte diese Verbundenheit gestört.
In einem Brief schrieb der heilige Bruno:
"Welchen Gewinn und welche Freude aber die Liebhaber der Einsamkeit und
stillen Abgeschiedenheit erhalten, wissen allein die, die es erfahren haben.
Denn hier können starke Charaktere nach Herzenslust in sich gehen und in sich
ruhen. Hier können sie das Gute, das keimhaft in ihnen angelegt ist, entfalten
und voll Freude gleichsam die Früchte des Paradieses genießen. Hier lässt
sich jener helle Blick finden, dessen Zauber die Liebe des Bräutigams entfacht
und durch den und in dessen
Klarheit man Gott schauen kann. Hier herrschen tätige Muße und
geruhsame Tätigkeit. Hier teilt Gott denen, die sich abmühen, den ersehnten
Kampfespreis zu , nämlich den Frieden, den die Welt nicht kennt , und die
Freude im Heiligen Geist ."
Auch wenn wir nicht Kartäuser sind: Machen wir unser Heim zur kleinen Kartause,
die Wohnung zur Wohnstatt Gottes. - Erinnern wir uns an das Wort Jesu:
"Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird
ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen."
Ist uns Einsamkeit und Stillschweigen - das Glück eines Eremiten - aber nicht
gegönnt, so sei uns und allen Familien ein anderes Wort Jesu eine Zuversicht:
"Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter
ihnen."
Amen.
Fürbitten:
1. Für alle Menschen, die einsam sind, dass sie in Gottverbundenheit auf dich
bauen.
2. Berufe junge Menschen zu einem geistlichen Leben.
3. Bestärke die Kirche in ihrer Aufgabe, Frohe Botschaft zu verkünden.
4. Nimm den Sterbenden die Angst vor dem Tod.
5. Vollende die Toten im Reich deiner Liebe.
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