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Hl. Hildegard von Bingen, Äbtissin, Mystikerin
(17. September)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: Weish 8, 1-6
Evangelium: Mt 7, 21-29

 

zu Beginn:

I.

Zu Beginn der Messfeier bitten wir Gott um Vergebung mit Worten der heiligen Hildegard von Bingen:

"Mein Gott, ich rufe dich an
in bitterer Reue, mit Herzenswunden:
Heile mich, gütiger Vater,
suche barmherzig mich heim,
denn mein Gott bist du ja.

Von deiner Gnade geleitet
erkenne ich dich in deinen Werken.
Dich suche ich in der Einfalt des Herzens
und schreie weinend nach dir.

Du wohnst in der Kraft meiner Seele;
der Leib muss büßen für meine Sünden.
Das Auge der Reue erkennt
die Sinnlosigkeit meiner bösen Taten.
Nun aber nimm mich auf!" 

oder:

II.

Zu Beginn der Messfeier bitten wir Gott um Vergebung mit Worten der heiligen Hildegard von Bingen:

"Vater, ich habe gesündigt
gegen den Himmel und gegen mich,
das himmlische Werk, das ich bin.
Von dir gebildet, berührt von dir,
hätte ich Himmlisches wirken müssen.
Doch weil ich zerstörte die Menschennatur,
sündigte ich auch vor dir.

Selbstverschuldet ist mein Verderben,
ich bin nicht mehr würdig,
dein Kind zu heißen,
weil ich deine Schöpfung in mir
ihrem von dir gesetzten Ziele
eigenmächtig entfremdet habe.

Tu nun mit mir wie mit deinem Knecht,
den du im Blut deines Sohnes
mit teurem Preise zurückgekauft!

In Adam verlor ich das Erbe der Kinder.
Jetzt aber soll die Reue
mich loskaufen von den Sünden
mit dem Blut deines Sohnes." 

Predigt/Homilie:

"Hildegard von Bingen, die große Mystikerin des Mittelalters, hatte Einfluss auf Kaiser und Bischöfe, selbst der Papst fragte sie um Rat ... Diese Frau, die gleichzeitig Nonne, Musikerin, Schriftstellerin und Ärztin war, ist zeitlos modern; was sie in ihrer Epoche zur Einbettung des Menschen in einen göttlichen Kosmos, zur Achtung der Natur, zur gesunden Ernährung und Diätik, zur Heilkunde und zur Rolle der Frau in der Gesellschaft schrieb, ist auch heute noch von Bedeutung." 

Man staunt über die Vielzahl der niedergeschriebenen Werke, die man heute noch in den Buchhandlungen vorfindet - und über das vielseitige Wissen, die umfassende Bildung dieser Frau. Da gibt es Bücher über Naturwissenschaft, über Vögel und Mineralien, über Heilkunde bis hin zu Kochrezepten und geistlicher Mystik, und auch Musik hat sie komponiert.

"Wie sich Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert ihr ungeheures Wissen über die Naturheilkunde angeeignet hat, ist ungewiss, sicher ist nur, dass ihre Ratschläge und Rezepte heute aktueller denn je sind." 

Man bezeichnet sie als "grüne Äbtissin" , und würdigt sie als "erste schreibende Ärztin" .

Begnadet durch Visionen gewann Hildegard Einsicht in kosmische Zusammenhänge: Wie die Heilige Schrift die Stellung des Menschen in der Schöpfung darlegt, so durfte die Heilige im geistigen Bild die Zusammenhänge schauen - und erfahren, wie sehr alles von der Liebe Gottes durchdrungen ist. Sie hat immer den Mensch in seiner Gesamtheit betrachtet, der eingebunden ist in den durch Gottes Liebe ganz und gar durchfluteten Kosmos. 

Der Gedenktag der heiligen Hildegard von Bingen ist ein Anstoß, dass auch wir unser Leben neu erkennen als wunderbare Gabe, die eingebunden ist in die Gesamtheit der Schöpfung, die wir als Offenbarung von Gottes Liebe zu erkennen suchen. - Zugleich erfahren wir, dass der Mensch als Teil der Schöpfung sich aus dieser Schöpfung "heraushebt" - als "neue Schöpfung" in Jesus Christus.

Diese besondere Würde des Menschen wird uns auch deutlich in der Feier der Eucharistie, die uns bestärkt in der Gemeinschaft mit Jesus Christus. - "Neuschöpfung in Christus" zu sein, das ist die eigentliche "Existenz" des Menschen.

Jeder Mensch verdankt sein Leben - sein Eingebundensein in Schöpfung, wie auch seine Erlösung - dem Willen und der Vorsehung des uns liebenden Gottes. 

Zu ihm wollen wir beten: ...

(Fürbitten)




zum Abschluss der Fürbitten:

"O gütiger Vater, verschone die Sünder!
Du hast die Verbannten nicht verlassen,
sondern auf deine Schultern gehoben.
Auch wir werden nicht zugrunde gehen,
da wir auf dich unsere Hoffnung setzen" 

durch Christus, unseren Herrn.

zum Kommuniondank:

"Freuen will ich mich, o mein Gott,
beschützt und verteidigt von dir,
dass ich befreit von der Last der Sünden.
Mit guten Werken dir nachzufolgen
sehnt sich nun meine Seele.
Aus tiefem Seufzen von dir gerufen,
gezogen von deiner Macht,
hast du mich sicher bei dir geborgen,
gerettet vor meinen Feinden.

Ich bin ja das Werk, das du hast geschaffen;
du hast es beschlossen vor aller Zeit,
dass du mich so gestalten wolltest
und die Schöpfung mit untertan sei.
Du schenktest mir damals die Fähigkeit,
mein Tun dem deinigen anzugleichen.
Und so gehöre ich dir allein.

Wie für den Schöpfer es sich gebührte,
hast du mit reinem Fleisch mich bekleidet,
erweitert deines Gewandes Saum
und mit dem Gürtel des Lobes umgürtet.
Wer mit dem Auge des Glaubens dich schaut,
dreifaltiger Gott, geht zugrunde nicht."

 

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