|
- Namenspatrone -
Hl. Bernhard von Clairvaux,
Abt, Kirchenlehrer
(20. August)
Lesung: Sir 15, 1-6 |
zu Beginn:
Beginnen wir unseren Gottesdienst mit einem Gebet des heiligen Bernhard von
Clairvaux:
"Komm, Erwartung der Völker,
Herr Jesu, und erfreue uns durch deine göttliche Gegenwart!
Wir bedürfen des Rates, der Hilfe, des Schutzes.
Meinen wir auch, aus uns selbst das Gute und Böse zu unterscheiden,
fallen wir all zu leicht in Täuschung,
lassen uns unvermerkt beschmeicheln.
Wollen wir Gutes tun, fehlt uns die Kraft und Zuversicht.
Mühen wir uns, dem Bösen zu widerstehen,
machen wir all zu oft die traurige Erfahrung,
dass wir schwach sind, und zuletzt unterliegen wir.
So komm denn und heile unsere Blindheit,
komm zu Hilfe unserem schwachen, unzulänglichen Menschenwesen.
Komm, du Glanz der göttlichen Herrlichkeit!
Komm, Gottes Kraft und Gottes Weisheit;
wandle unsere Nacht zum Tag,
schütze uns vor Gefahr,
erleuchte die Blindheit,
stärke den Mut in uns,
führe uns treu an deiner Hand
und leite uns deinem Willen gemäß auf dieser irdischen Pilgerschaft,
bis du zuletzt uns aufnimmst in die ewige Stadt,
die du selbst gegründet und aufgebaut hast." -
(Kyrie)
Der allmächtige Gott ...
Predigt/Homilie:
Eine Frau erwartete ein Kind, und sie hatte einen furchtbaren Traum:
"Sie sah in ihrem Leib einen kleinen weißen Hund, der unaufhörlich
bellte. Ein frommer Mönch tröstete sie 'Du brauchst dir keine Sorge machen.
Wisse, du wirst ein Kind gebären, das wie ein treuer Hund das Haus des Herrn
bewachen und sich mutig gegen die Feinde des Glaubens wenden wird. Es wird ein
großer Prediger werden und mit seinen Worten viele Seelenwunden heilen.'
Das Kind wurde ein Sohn. Er erhielt ... den Namen Bernhard."
Der heilige Bernhard wird vor allem bei den Zisterziensern hoch verehrt; hat er
doch diesem Orden zu einem besonderen Glanz verholfen. Bernhard war nicht nur
einfacher Mönch, er wurde sogar Berater der Päpste. Er "machte
Reformvorschläge für die Orden und eiferte gegen die Bischöfe, denen die
weltliche Macht wichtiger war als die geistliche Pflicht."
Als sich zwei Päpste gegenüberstanden, verstand es der Heilige, die Kirche in
Einigkeit zu bewahren. Er war um Versöhnung und Einheit bemüht.
"Zu seiner ganzen Größe wuchs der unscheinbare Mönch, als mit Eugen III.
ein Zisterzienser den Thron Petri bestieg" . "Die hinreißenden
Predigten, die er im Auftrag Papst Eugens III. für den II. Kreuzzug hielt, führten
ihn nach Frankreich, Flandern und (in) das Rheinland."
Der heilige Bernhard machte sich sehr verdient um die Kreuzzüge - in guter
Absicht, wie immer man heute über diese Epoche der Geschichte urteilen mag. -
Bernhard "entfaltete eine weit gespannte und tief greifende politische
Aktivität. Er starb ... 1153, völlig verausgabt durch ein Leben strengster Abtötung
und unermüdlichen Kampfes."
Sehr hatte er gelitten unter der "Geteiltheit seines Lebens" :
"zwischen Gottnähe und menschlicher Schwäche, so bitter, dass er sich ein
Zwitterwesen nannte, das nicht Mönch, nicht Laie sei."
- "Bernhard war heißen Blutes. Es wird berichtet, dass er sich eines Tages
bis an den Hals in ein Gefäß voll eiskalten Wassers stellte, um die Glut zu kühlen,
die eine Frau in ihm entfacht hatte." -
Ein sicher sehr bemerkenswertes, geistliches Wort ist uns vom heiligen Bernhard
überliefert, es lautet:
"Das Maß der Gottesliebe ist die Liebe ohne Maß."
Bernhard war auch ein großer Marienverehrer. Das zeigt uns die folgende
Weisung:
"Wenn die Stürme der Versuchung dich bedrängen, wenn geistige Verwirrung
dich bedrückt, rufe Maria! Wenn dein Gemüt von Rachsucht, von Habgier, von
unerlaubtem sinnlichen Begehren erschüttert wird, schaue auf Maria! Wenn dich
die Unzahl deiner Fehler erschreckt, wenn du durch das Bewusstsein deiner
Armseligkeit bedrängt wirst, wenn du vor Angst vor dem Gericht bebst, denke an
Maria!"
Und uns allen bekannt ist ein Gebet, das wir schon oft auch zur Maiandacht
gebetet haben, und wir können in Erinnerung an den Heiligen gemeinsam dieses
sein Mariengebet sprechen:
(Es ist im Gotteslob Anhang Nummer 0-28, das 1. Gebet)
"Gedenke, o mildreichste Jungfrau Maria, es sei noch niemals gehört
worden, dass du jemanden verlassen hättest, der zu dir seine Zuflucht nahm,
deine Hilfe anrief und um deine Fürbitte dich anflehte. Von solchem Vertrauen
beseelt, eile ich zu dir, o Jungfrau der Jungfrauen und
Mutter. Zu dir komme ich und stehe als Sünder seufzend vor dir.
O Mutter des ewigen Wortes, verschmähe nicht meine Worte, sondern höre mich gnädig
und erhöre mich. Amen."
nach der Kommunion:
Zum Kommuniondank ein Gebet des heiligen Bernhard:
"Mein Herr und mein Gott,
mein ganzes Heil liegt darin, mit dir vereint zu sein
und auf dich mein gesamtes Hoffen zu setzen.
Sich selbst überlassen, wäre meine Seele nur ein Hauch,
der hinweht und nicht mehr zurückkehrt.
Ohne dich kann ich nichts Gutes tun noch im Guten feststehen.
Ohne dich kann ich dich nicht lieben noch dir gefallen,
noch meiden, was dir missfällt.
Ich flüchte mich also in dich, ich überlasse mich dir,
damit du mich stützest mit deiner Macht, mich erhaltest mit deiner Kraft
und niemals zulassest, dass ich mich von dir trenne."
Amen.
Weiterführende Links:
Themen-Startseite:
www.kirchenweb.at/predigten/
Copyright © by
www.kirchenweb.at
Alle Rechte vorbehalten.