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- Namenspatrone -
Hl. Laurentius, Diakon,
Märtyrer
(10. August)
Lesung: 2 Kor 9, 6-10 |
Laurentius lebte im 3. Jahrhundert und war Diakon des Papstes. Er gehört zu den
großen frühchristlichen Märtyrern, und sein Gedenktag wird von der Kirche als
Fest gefeiert.
"In den ersten Augusttagen des Jahres 258 ließ der Christenverfolger
Valerian ... Papst Sixtus festnehmen und ... enthaupten. Auf dem Weg zur
Hinrichtungsstätte begleitete ihn ... Laurentius. ... Sixtus tröstete seinen
Diakon und prophezeite ihm sein eigenes Martyrium wenige Tage später. Er
erteilte Laurentius den Auftrag, zuvor noch den gesamten Kirchenschatz unter den
Armen auszuteilen.
Nach der Ermordung von Sixtus II. erhob Valerian Anspruch auf den Kirchenbesitz.
Laurentius verweigerte die Herausgabe und bat um drei Tage Bedenkzeit" :
"Gib mir drei Tage Zeit, so will ich vor dir ausbreiten, was wir Christen
als unser kostbarstes Gut erkennen."
"In dieser Zeit verteilte er die Güter der Kirche unter den Notleidenden
und führte am dritten Tag alle diese Menschen Valerian vor. Er erklärte dem
Herrscher" : "Siehe, das ist der wahre und unvergängliche Schatz
unserer Kirche."
"In seiner Wut ließ der Christenverfolger den hl. Erzdiakon martern und
auf einem glühenden Rost zu Tode braten." - "Keine Klage kam über
seine Lippen, im Gegenteil, er pries Gott und betete."
Die Kirche hat Laurentius nicht vergessen. Das I. Hochgebet der Messfeier nennt
seinen Namen.
In der Kunst wird er dargestellt mit seinem Marterwerkzeug, einem Rost, und oft
auch mit einem Evangelienbuch. - Laurentius hatte nämlich mit dem Besitz der
Kirche auch die Kirchenbücher zu verwalten gehabt, und unter den Büchern ist
wohl die Heilige Schrift das kostbarste und wertvollste. -
Zur Verehrung des Heiligen hat sicherlich beigetragen, dass bei der Schlacht auf
dem Lechfeld im Jahre 955 gerade am 10. August - eben am Todestag des hl.
Laurentius - die Ungarn endgültig besiegt wurden.
Laurentius erinnert uns, dass das Leben der Kirche nicht nur aus dem
Gottesdienst und der Verkündigung besteht, die Diakonie ist das 3. Standbein,
die 3. Dimension, die zum Wesen der Kirche gehört.
Oft erinnere ich mich an den Diakon Laurentius, wenn wir am Krankensonntag eine
große Zahl derer herbeischaffen, die nicht mehr aus eigener Kraft Sonntag für
Sonntag zum Gottesdienst kommen können. - Ich erinnere mich an dieses Wort von
Laurentius: "Ihr seid der Schatz der Kirche!". - Auch die Helfer, die
beim Transport behilflich sind, gehören zum Reichtum der Kirche. - Und auch
alle, die treu und regelmäßig zum Gottesdienst kommen, auch sie sind das so
wertvolle Vermögen, das uns in der Gemeinde mit Recht - Gott lobend - singen lässt:
"Wie reich hat uns der Herr bedacht" .
Uns allen gilt die Weisung des Evangeliums: "Sammelt euch nicht Schätze
hier auf der Erde, ... sondern sammelt euch Schätze im Himmel."
Die vielen Gebete, die von den Alten und Kranken zu Hause verrichtet werden, die
unzähligen Opfer, die viele auf sich nehmen in der Liebe zu Christus und ihren
Angehörigen, jedes Leid, das geduldig ertragen wird, jede Überwindung und jede
Hoffnung, die auf Gott hin ausgerichtet wird, dies alles zählt vor Gott und ist
die wahre Ursubstanz kirchlichen Lebens einer Gemeinde, die das Wort Jesu nicht
vergessen hat: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt,
das habt ihr mir getan."
Amen.
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