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Hl. Laurentius, Diakon, Märtyrer
(10. August)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: 2 Kor 9, 6-10
Evangelium: Joh 12, 24-26

 

Laurentius lebte im 3. Jahrhundert und war Diakon des Papstes. Er gehört zu den großen frühchristlichen Märtyrern, und sein Gedenktag wird von der Kirche als Fest gefeiert.

"In den ersten Augusttagen des Jahres 258 ließ der Christenverfolger Valerian ... Papst Sixtus festnehmen und ... enthaupten. Auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte begleitete ihn ... Laurentius. ... Sixtus tröstete seinen Diakon und prophezeite ihm sein eigenes Martyrium wenige Tage später. Er erteilte Laurentius den Auftrag, zuvor noch den gesamten Kirchenschatz unter den Armen auszuteilen.

Nach der Ermordung von Sixtus II. erhob Valerian Anspruch auf den Kirchenbesitz. Laurentius verweigerte die Herausgabe und bat um drei Tage Bedenkzeit" : "Gib mir drei Tage Zeit, so will ich vor dir ausbreiten, was wir Christen als unser kostbarstes Gut erkennen." 

"In dieser Zeit verteilte er die Güter der Kirche unter den Notleidenden und führte am dritten Tag alle diese Menschen Valerian vor. Er erklärte dem Herrscher" : "Siehe, das ist der wahre und unvergängliche Schatz unserer Kirche." 

"In seiner Wut ließ der Christenverfolger den hl. Erzdiakon martern und auf einem glühenden Rost zu Tode braten." - "Keine Klage kam über seine Lippen, im Gegenteil, er pries Gott und betete." 

Die Kirche hat Laurentius nicht vergessen. Das I. Hochgebet der Messfeier nennt seinen Namen.

In der Kunst wird er dargestellt mit seinem Marterwerkzeug, einem Rost, und oft auch mit einem Evangelienbuch. - Laurentius hatte nämlich mit dem Besitz der Kirche auch die Kirchenbücher zu verwalten gehabt, und unter den Büchern ist wohl die Heilige Schrift das kostbarste und wertvollste. -

Zur Verehrung des Heiligen hat sicherlich beigetragen, dass bei der Schlacht auf dem Lechfeld im Jahre 955 gerade am 10. August - eben am Todestag des hl. Laurentius - die Ungarn endgültig besiegt wurden. 

Laurentius erinnert uns, dass das Leben der Kirche nicht nur aus dem Gottesdienst und der Verkündigung besteht, die Diakonie ist das 3. Standbein, die 3. Dimension, die zum Wesen der Kirche gehört.

Oft erinnere ich mich an den Diakon Laurentius, wenn wir am Krankensonntag eine große Zahl derer herbeischaffen, die nicht mehr aus eigener Kraft Sonntag für Sonntag zum Gottesdienst kommen können. - Ich erinnere mich an dieses Wort von Laurentius: "Ihr seid der Schatz der Kirche!". - Auch die Helfer, die beim Transport behilflich sind, gehören zum Reichtum der Kirche. - Und auch alle, die treu und regelmäßig zum Gottesdienst kommen, auch sie sind das so wertvolle Vermögen, das uns in der Gemeinde mit Recht - Gott lobend - singen lässt: "Wie reich hat uns der Herr bedacht" .

Uns allen gilt die Weisung des Evangeliums: "Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, ... sondern sammelt euch Schätze im Himmel." 

Die vielen Gebete, die von den Alten und Kranken zu Hause verrichtet werden, die unzähligen Opfer, die viele auf sich nehmen in der Liebe zu Christus und ihren Angehörigen, jedes Leid, das geduldig ertragen wird, jede Überwindung und jede Hoffnung, die auf Gott hin ausgerichtet wird, dies alles zählt vor Gott und ist die wahre Ursubstanz kirchlichen Lebens einer Gemeinde, die das Wort Jesu nicht vergessen hat: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." 

Amen.

 

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