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Hl. Johannes Maria Vianney, Pfarrer von Ars
(4. August)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: Ez 3, 16-21
Evangelium: Mt 9, 35 - 10, 1

 

zur Eröffnung:

"Nicht alle Heiligen haben die gleiche Art von Heiligkeit. Es gibt solche, die hätten nie mit anderen Heiligen leben können. Nicht alle haben den gleichen Weg. Aber alle kommen bei Gott an." 

Diese Worte des heiligen Johannes Maria Vianney - vielen bekannt als der Pfarrer von Ars - stimmen uns heute auf den Gottesdienst ein. - So viele Wege gibt es auf Gott hin, wie es auch Menschen gibt. Jeder ist berufen, seinen Weg zu gehen. - Ist dieser Weg wirklich auf Gott hin ausgerichtet?

Predigt/Homilie:

Johannes (Maria Vianney) lebte etwa vor 200 Jahren in Südfrankreich, in der Nähe von Lyon. Er war der Sohn sehr armer Bauern.

"Immer schon wollte Johannes Priester werden. Als er mit 19 Jahren die dafür notwendige lateinische Sprache zu erlernen versuchte, scheiterten diese Versuche an seiner Unfähigkeit, Vokabeln zu behalten. Das Priesterseminar musste er wieder verlassen, da er den Anforderungen nicht gewachsen war." - Er war - was das Lernen betraf - so schwach begabt, dass er nur mit einer "Sondererlaubnis" zum Priester geweiht werden konnte. Mehr als ein Examen überzeugte seine Frömmigkeit, sein unbeirrbarer Wunsch Priester zu werden, das "Brennen im Herzen" , das für ihn treibende Kraft war.

Weil man ihm nicht viel zutraute - oder weil man schon im vorhinein an ein Wunder dachte - wurde er nach den ersten Kaplansjahren Pfarrer in einer bekannt gottlosen und verwahrlosten Gemeinde: in Ars.

40 Jahre wirkte er dort unermüdlich, und aus einer seelsorglichen Ruine wurde eine Musterpfarre. 

Es sollte sich im Leben und Wirken dieses so einfach begabten Seelsorgers in besonderer Weise das Evangelium verwirklichen: "Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich." 

Und mir selber bedeuten diese Worte viel: 

"Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt,
um das Starke zu Schanden zu machen.
Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt;
... damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott." -

Einfache Gedanken verstehen die Menschen oft besser als hohe
Gelehrsamkeit:

"Wer wenig betet, gleicht den Hühnern, die große Flügel haben und mit ihnen nichts Rechtes anfangen können. Wer innig und ausdauernd betet, wird einer Schwalbe ähnlich, die sich vom Winde tragen lässt." 

Mit der "Einfalt seines Herzens" beeindruckte der Pfarrer von Ars die Menschen, weil sie echt war: tiefste Überzeugung und getragen von einer innigen Liebe zu Gott.

Nahezu unverständlich war seine Bescheidenheit, die Armseligkeit, in der er lebte, und sein unermüdlicher Einsatz, den er in der Sorge um seine ihm Anvertrauten an den Tag legte.

"Seit 1929 ist er der Patron der (Pfarrer und aller) Seelsorger." - Sicher, wir leben jetzt in einer anderen Zeit! - Und dennoch vermag sein Beispiel - auch heute - Priester in ihrem Dienst zu ermutigen.

In den Fürbitten beten wir besonders auch für Priester und alle, die um ein geistliches Leben bemüht sind:

nach den Fürbitten: 

"Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast." - Wir danken dir, Gott, für das Beispiel des heiligen Johannes Maria Vianney, und bitten dich, hilf auch uns - in Bescheidenheit und Frömmigkeit - das Ziel des Lebens zu erreichen - durch Christus, unseren Herrn.

Amen.

nach der Kommunion:

I.

So sagte einst der Pfarrer von Ars:

"Sooft wir kommunizieren, badet sich unsere Seele im Balsam der Liebe wie die Biene im Duft der Blumen." -

(Lied: GL 534f (Nr. 558) "Ich will dich lieben")

oder:

II.

Sehr bekannt ist diese Begebenheit aus einer Predigt des Heiligen:

"In der ersten Zeit, da ich in Ars war, befand sich hier ein Mann ..., der niemals an der Kirche vorbeiging, ohne einzutreten. Morgens, wenn er zur Arbeit ging und abends, wenn er zurückkam, ließ er Hacke und Spaten vor der Kirchtür stehen und blieb lange Zeit in Anbetung vor dem heiligsten Sakrament. ... Ich fragte ihn einmal, was er denn mit unserem Herrn rede während der langen Besuche, die er bei Ihm mache. Wisst ihr, was er antwortete? 'O, Herr Pfarrer, ich sage ihm nichts, ich sehe Ihn an, und Er sieht mich an!'" 

(Lied: GL 534f (Nr. 558) "Ich will dich lieben")

oder:

III.

Wir beten mit dem Pfarrer von Ars:

"Ich liebe dich, mein Gott, und mein einziger Wunsch ist, dich bis zum letzten Atemzug meines Lebens zu lieben. Ich liebe dich, o du mein 
unendlich liebenswürdiger Gott, und ich möchte lieber in Liebe zu dir 
sterben, als ohne Liebe zu dir leben. Ich liebe dich, Herr, und die einzige Gnade, um die ich dich bitte, ist die, dich ewig lieben zu dürfen ... Mein Gott, wenn meine Zunge nicht in jedem Augenblick sagen kann, dass ich dich liebe, so will ich, dass mein Herz es dir so viele Male wiederholt, wie ich atme" .

(Lied: GL 534f (Nr. 558) "Ich will dich lieben")

 

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