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- Namenspatrone -
Hl. Alfons Maria von Liguori,
Ordensgründer, Bischof, Kirchenlehrer
(1. August)
Lesung: Röm 8, 1-4 |
zu Beginn:
Der heilige Alfons Maria von Liguori ermutigt uns:
"Eigne dir die Gewohnheit an, mit Gott zu sprechen, der ganz für dich da
ist.
Sprich vertraulich und mit grenzenlosem Vertrauen, wie zu deinem besten Freund,
der ganz von Liebe erfüllt ist.
Sprich oft mit Gott: von deinem Leben, von deinen Plänen, von deinen Sorgen,
von deinen Freuden und deinen Befürchtungen, von allem, was dich bewegt.
Vor allem aber, sprich vertraulich und freimütig mit Gott, denn Er spricht
nicht gern mit jemandem, der sich Ihm nicht anvertrauen will. Sprich deine
Gedanken voll Vertrauen aus.
Und bedenke, dass Gott nicht wartet, bis du kommst: Er kommt dir immer schon
zuvor. Sein Antlitz ist dir stets zugewandt.
Und bedenke, dass niemand - Freund oder Verlobte, Vater oder Mutter, Schwester
oder Bruder - dich mehr liebt als Gott!
Gott sehnt sich danach, dass du offen mit Ihm Zwiesprache hältst, vertraulich
und ohne Hemmungen. Wende dich Ihm mit dem größten Vertrauen zu, dann wird
Gott seinerseits zu dir sprechen. Nicht mit Worten, die in deine Ohren klingen,
sondern auf eine Weise, die dein Herz berührt. Du wirst Frieden, Hoffnung,
innere Freude und Reue über deine Sünden verspüren, ein sanftes Klopfen an
der Tür deines Herzens."
(Kyrielied: GL 504f (Nr. 523 ) "Du rufst uns, Herr, trotz unsrer
Schuld"
Predigt/Homilie:
Der heilige Alfons Maria von Liguori ist vielen bekannt als der Gründer des
Redemptoristenordens. Er lebte im 18. Jahrhundert, studierte Rechtswissenschaft,
war zunächst auch als Rechtsanwalt tätig, erst mit 30 Jahren empfing er die
Priesterweihe.
Als sozusagen "Spätberufener" hatte er einen besonderen
missionarischen und seelsorglichen Eifer: Er glaubte an seine besondere
Berufung, dem einfachen Volk zu einer Vertiefung des Glaubens zu verhelfen. Er
bemühte sich um die "Stärkung christlicher Frömmigkeit" , zog durch
das Land, hielt vielerorts Predigten und wirkte als begehrter Beichtvater.
"Sechs Jahre wirkte er unter den Armen von Neapel und gilt als Wegbereiter
des modernen Laienapostolats." Zum Fortbestand seines Werkes gründete er
"die 'Kongregation des allerheiligsten Erlösers' (Redemptoristen)."
Auf Geheiß des Papstes musste Alfons Maria von Liguori nach der Gründung
seines Ordens - 13 Jahre hindurch - als Bischof - auch die Leitung einer Diözese
übernehmen. Die letzten Jahre seines langen Lebens - er wurde knapp über 90
Jahre alt - verbrachte er aber betend und sich aufopfernd - krank und schwer
leidend - in der Verborgenheit seines Klosters.
Nicht unerwähnt darf bleiben, dass Alfons Maria von Liguori durch das Verfassen
zahlreicher Schriften zu einem großen Moraltheologen wurde, so sehr, dass er -
viele Jahre nach seinem Tod - zum Kirchenlehrer" erhoben wurde. "Papst
Pius IX. nannte Alfons Maria von Liguori einmal 'den hervorragendsten und
mildesten unter den Moraltheologen'."
Anders als die rigorosen Jansenisten, ermutigte er zu einem häufigen Empfang
der heiligen Kommunion.
Es sind dies die Worte des heiligen Alfons Maria von Liguori:
"Die Erfahrung hat den Beweis erbracht, dass solche, die alle acht oder
mindestens alle 14 Tage würdig kommunizieren, nicht leicht in eine schwere Sünde
fallen, während jene, die die heilige Kommunion länger hinausschieben, sich
nur schwer im Gnadenstand halten können. Das Konzil von Trient nennt ja mit
Recht dieses Heilige Sakrament das Gegengift, das von den täglichen Fehlern
befreit und vor Todsünden bewahrt. Um die ersten Christen vor dem Rückfall zu
bewahren, gewährten ihnen die Apostel die tägliche Kommunion, obgleich es
unter jenen ersten Christen, wie Paulus und Jakobus bezeugen, auch Unvollkommene
gab. Die Kirche fleht in ihren Gebeten, dass durch die Kraft des
Altarsakramentes alles, was in uns sündhaft ist, getilgt werden möge. Folgt
daraus nicht, dass die heilige Kommunion auch für die Unvollkommenen eingesetzt
ist, damit sie durch die Kraft dieser Speise geheilt werden? ...
Du sagst, dich für die Kommunion nicht würdig zu achten. Weißt du aber nicht,
dass du, je mehr du dich von der Kommunion fernhältst, nur umso unwürdiger
wirst, sie zu empfangen? Denn je seltener du kommunizierst, desto mehr nehmen
deine Fehler zu, da dir dann Hilfe und Beistand fehlen, die du in der heiligen
Kommunion empfangen würdest!" -
Wir wollen nicht überhört haben, was im Tagesgebet bereits an Gott gerichtet
war: "Gib, dass uns gleich dem heiligen Alfons das Heil der Menschen am
Herzen liegt, und schenke uns im Himmel den Lohn, den er schon empfangen
hat."
In diesem Sinn beten wir nun auch in den Fürbitten:
(Fürbitten)
nach der Kommunion:
I.
Ein Gebet des heiligen Alfons Maria von Liguori:
"Mein Herr und Heiland Jesus Christus! Aus Liebe zu den Menschen bist Du
... in diesem heiligsten Sakrament zugegen, voll Erbarmen und voller Güte. Alle
... erwartest Du, rufst sie selbst herbei und nimmst sie liebevoll auf. - Ich
glaube, dass Du ... wirklich zugegen bist. In tiefster Ehrfurcht bete ich Dich
an. ...
Mein Jesus, ich liebe Dich aus ganzem Herzen. Ich bereue, dass ich in der
Vergangenheit so oft Deine unendliche Güte beleidigt habe. Mit Hilfe Deiner
Gnade nehme ich mir vor, Dich in Zukunft nicht mehr zu beleidigen. Ich weihe
mich jetzt Dir ganz, so elend ich auch bin. Ich verzichte auf meinen eigenen
Willen, Dir schenke ich ihn ganz. Dir weihe ich alle Empfindungen und Wünsche
meines Herzens, ja alles, was mein ist. Von heute an verfüge Du über mich und
über alles, was mir gehört, ganz wie es Dir gefällt. ...
(Lied: GL 534f (Nr. 558) "Ich will dich lieben")
oder:
II.
Hören wir auf die Worte des heiligen Alfons Maria von Liguori:
"Vertraue, dass dich Gott in Zeiten des Leidens trösten wird. Er wird dir
zumindest die Kraft schenken, geduldig zu sein. Es missfällt Gott nicht, wenn
Du bei Freunden Trost suchst. Gott aber will der tiefste Grund des Trostes für
dich sein.
Habe keine Angst, Gott zu missfallen, wenn du bisweilen deinen Klagen vor Gott
freien Lauf lässt. Aber sprich schließlich: "Gott, Du weißt, dass ich Dich
liebe und nichts mehr suche als Deine Liebe. Hab Erbarmen mit mir, hilf mir und
verlass mich nicht!"
(Lied: GL 534f (Nr. 558) "Ich will dich lieben")
oder:
III.
Machen wir uns zu eigen dieses Gebet des heiligen Alfons Maria von Liguori:
"Mein Gott und mein alles, ich spüre, dass du trotz meiner undankbaren
Nachlässigkeiten in deinem Dienst mich weiter zu deiner Liebe rufst. Hier bin
ich, ich will nicht widerstehen. Ich will nicht mehr mir selbst leben. Über
alle Maßen hast du mich deiner Liebe verpflichtet. Meine Seele hat sich in dich
verliebt und sehnt sich nach dir. ...
Meine Liebe, meine Hoffnung, meine Stärke und mein Trost, gib mir die Kraft,
dir treu zu sein. Schenke mir dein Licht und lass mich erkennen, wovon ich mich
lösen muss. Von allem will ich mich loslösen: du allein genügst. Gib mir die
Gnade, nichts anderes im Sinn zu haben als dich, nichts anderes zu suchen als
dich, meine Liebe und mein einziges Gut."
(Lied: GL 534f (Nr. 558) "Ich will dich lieben")
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