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Hl. Ignatius von Loyola, Priester, Ordensgründer
(31. Juli)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: 1 Kor 10, 31 - 11, 1
Evangelium: Lk 14, 25-33

 

zu Beginn:

I.

Der heilige Ignatius von Loyola schreibt in seinen Geistlichen Übungen: 

"Es sind drei Hauptgründe, warum wir uns trostlos finden:

der erste, weil wir lau, träge oder nachlässig in unseren geistlichen Bemühungen sind; und so zieht sich, wegen unserer Fehler, der geistliche Trost von uns zurück.

Der zweite, damit Gott uns erprobe, wie weit wir sind und wie weit wir in seinem Dienst und Lobpreis voranschreiten ohne große Belohnung an Tröstungen und besonderen Gnaden.

Der dritte, um uns wahre Kenntnis und Einsicht zu geben, mit dem Ziel, dass wir innerlich spüren, es sei nicht unsere Sache, große Hingabe, tiefe Liebe, Tränen oder irgendeine andere geistliche Tröstung zu erlangen oder zu bewahren, sondern dass es ganz und gar Gabe und Gnade Gottes, unseres Herrn ist." -

So sind wir gekommen, um uns beschenken zu lassen, um nicht mehr "trostlos" zu sein. - Und wir bitten den Herrn: Nimm von uns alle Traurigkeit von Schuld - und sei für uns wieder "alles in allem" .

Erbarme dich, Herr, unser Gott, erbarme dich ... 

oder:

II.

Der heilige Ignatius von Loyola schreibt in seinen Geistlichen Übungen: 

"Je mehr sich unsere Seele allein und abgeschieden befindet, um so mehr macht sie sich geeignet, ihrem Schöpfer und Herrn zu nahen und bei Ihm anzukommen; und je mehr sie sich auf diese Weise bindet, um so mehr macht sie sich bereit, Gnaden und Güter von Seiner göttlichen und höchsten Güte zu empfangen." -

Damit uns nichts von Gott trennt, bitten wir um sein Erbarmen:

Erbarme dich, Herr, unser Gott, erbarme dich ... 

Predigt/Homilie:

Alles im Leben soll hingeordnet sein auf das Ziel, Gott zu loben, ihn zu ehren und ihm zu dienen. "Alles zur höheren Ehre Gottes", so war es der Leitsatz des heiligen Ignatius, und so haben wir auch in der Lesung gehört: "Tut alles zur Verherrlichung Gottes!" - Auch der heilige Clemens Maria Hofbauer lebte sehr nach diesem Grundsatz. Das Lied: "Alles meinem Gott zu ehren" , war bekanntlich sein Lieblingslied und entspricht genau dieser Lebenshaltung:

"Alles meinem Gott zu ehren
in der Arbeit, in der Ruh!
Gottes Lob und Ehr zu mehren,
ich verlang und alles tu." 

Beim heiligen Benedikt heißt der bekannte Leitsatz: "Ut in omnibus glorificetur Deus." - "Damit in allem Gott verherrlicht werde".

Dass es um Gott geht im Leben, steht nicht im Widerspruch zum Heil des Menschen, - und es geht nicht nur um die Rettung der eigenen Seele. - 

Wo es um Gott geht, wird es dem Menschen zum Heil. - Noch dazu, wo der Glaube Gott nicht in den Himmel verbannt: Gott ist auch in dieser Welt Gegenwart; er lässt sich an der Schöpfung erkennen, und er begegnet uns im Menschen, der sein Abbild ist, seine "Wohnstatt" , ein "Tempel des Heiligen Geistes" .

So schließt die Verherrlichung und Verehrung Gottes den Mitmenschen nicht aus - im Gegenteil: Eine richtige Sichtweise von Gott weitet unseren Blick für den Menschen und für die richtige Sicht der Schöpfung überhaupt. Alles ist ja "umfangen" von der Liebe des dreifaltigen Gottes.

Ignatius war ein Meister der Meditation. In seinen geistlichen Übungen geht es vielfach um Betrachtungen. Eine Eigenart ist die voll und ganz "sinnliche" Betrachtung:

Wir sollen als Christen nicht nur die biblischen Geschichten irgendwie vom Hörensagen kennen. Damit die Heilsgeschichte wirklich in unserem Geist präsent ist, gilt es vielmehr in der Heiligen Schrift zu lesen. Die Idee des heiligen Ignatius ist es nun, sich mit all seinen Sinnen in die einzelnen Szenen der Heilsgeschichte hineinzudenken. Man soll sich wirklich vorstellen, wie sich das alles ereignet hat, worüber die Heilige Schrift berichtet: Man soll hören, schauen, riechen, tasten - sich ganz und gar geistig und sinnlich hineinversetzen, um so erfüllt zu werden vom Heilsgeschehen, - von Gottes geistigem Sein.

Es geht nicht nur um biblische Heilsgeschichte, es geht tatsächlich auch um unser eigenes Leben, um das Leben des Alltags und um das Leben in seinem ganzen Sinnentwurf. - Der heilige Ignatius gibt uns Entscheidungshilfe im "Unterscheiden der Geister" . - Wie und was soll ich richtig entscheiden?

Ignatius lehrt uns auf die innere Stimme zu hören. Ein "Ja" und "Nein" - alle Möglichkeiten einer Entscheidung - möge man eine Zeitlang bedenken und sich vorstellen, man habe schon entschieden. - Wie geht es mir nun? Wie fühle ich mich? - Wir sehen, eine Entscheidung hat sehr viel mit dem Gefühl zu tun. Die Stimme des Gewissens, eine Eingebung des Geistes, ist nicht nur verstandesmäßige Angelegenheit.

Alles soll geschehen zur höheren Ehre Gottes und das bedeutet mit Sicherheit auch unser eigenes Glück. - Auch jetzt in der Eucharistie geht es um beides: Um die Verherrlichung Gottes und um das Heil all derer, für die Jesus sein Leben dahingibt.

Amen.

zum Abschluss der Fürbitten:

Ein Gebet des heiligen Ignatius:

"Ewiges Wort, eingeborener Sohn Gottes!
Lehre mich die wahre Großmut.
Lehre mich Dir dienen, wie Du es verdienst:
zu geben, ohne zu zählen,
zu kämpfen, ohne der Wunden zu achten,
zu arbeiten, ohne Ruhe zu suchen,
mich hinzugeben, ohne Lohn zu erwarten.
Mir genüge das frohe Wissen,
Deinen heiligen Willen erfüllt zu haben." 

Amen.

zum Kommuniondank:

I.

Ein bekanntes Gebet, es steht auf der ersten Seite des Exerzitienbüchleins des heiligen Ignatius: (Wir können es auch gemeinsam beten: "Gotteslob" Seite 30/ Ziffer 7)

"Seele Christi, heilige mich.
Leib Christi, rette mich.
Blut Christi, tränke mich.
Wasser der Seite Christi, wasche mich.
Leiden Christi, stärke mich.
O guter Jesus, erhöre mich.
Birg in deinen Wunden mich.
Von dir lass nimmer scheiden mich.
Vor dem bösen Feind beschütze mich.
In meiner Todesstunde rufe mich,
zu dir zu kommen heiße mich,
mit deinen Heiligen zu loben dich
in deinem Reiche ewiglich. Amen." 

oder:

II.

Mit den Worten des heiligen Ignatius sprechen wir ein anbetendes Gebet der Hingabe: "Gotteslob" Seite 28 (ganz oben):

"Nimm hin, o Herr, meine ganze Freiheit.
Nimm an mein Gedächtnis, meinen Verstand, meinen ganzen Willen.
Was ich habe und besitze, hast du mir geschenkt.
Ich gebe es dir wieder ganz und gar zurück
und überlasse alles dir, dass du es lenkst nach deinem Willen.
Nur deine Liebe schenke mir mit deiner Gnade.
Dann bin ich reich genug und suche nichts weiter." 

Amen.

 

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