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Hl. Marta
(29. Juli)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: 1 Joh 4, 7-16
Evangelium: Joh 11, 19-27 

 

zu Beginn:

Bei der heiligen Messe sind wir zu Gast bei Jesus. - Wir dürfen sein Wort hören und durch die Kommunion mit ihm verbunden sein. - Bereiten wir unser Herz für diese große und doch so bedeutsame Begegnung.

Predigt/Homilie:

Jesus war gut befreundet mit den drei Geschwistern Marta, Maria und Lazarus. "Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus." Oft verweilte er bei ihnen im Haus.

Das Johannesevangelium stellt uns die drei Geschwister besonders deutlich vor: "Maria und ihre Schwester Marta" bewohnten ein Haus in Betanien; "Maria ist die, die den Herrn mit Öl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar abgetrocknet hat; deren Bruder (war) Lazarus" .

Wir haben in der Heiligen Schrift zwei Berichte, die uns von der heiligen Marta erzählen.

Bekannt ist die Geschichte aus dem Lukasevangelium, wo Jesus zu Gast ist bei den Schwestern Marta und Maria:

"Eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden." 

Die zwei Frauengestalten verkörpern und versinnbildlichen, was uns sofort an den heiligen Benedikt erinnert: "Ora et labora". "Bete und arbeite". - Es gibt Menschen, die neigen mehr zum einen, und solche, die neigen mehr zum anderen. - Es gibt eine "tätige" Nächstenliebe, oder auch eine "geistige". - Auch das Problem der Zweiheit des einen Hauptgebetes kommt uns in den Sinn, wenn wir von den zwei Schwestern hören: Gottesliebe und Nächstenliebe - beides ist uns aufgetragen.

Von den zwei Schwestern zu hören soll uns eine Herausforderung sein, beides in ausgewogener Weise zu verwirklichen: Ora et labora, Bete und arbeite. Das ist die Kunst eines geistlichen Lebens, einer christlichen Existenz, das richtige Maß der Mitte zu finden.

Die Tätigkeit lässt uns den Verpflichtungen nachkommen, die es zu erfüllen gilt im Beruf, in der Familie, ja, selbst in der Pfarre gibt es viel Arbeit. - Jeder weiß aber auch, dass man Erholungsphasen braucht: Eine Zeit der Stille, in der man Kräfte sammelt und in der man ganz allein ist mit sich selbst. In diesem Alleinsein gilt es, wieder die richtige Ausrichtung zu finden, zu hören auf eine Stimme, die wir als Gottes Nähe wahrnehmen. Ein stilles Verweilen und Raum für das Hören ist Voraussetzung dafür, ein Betender zu sein.

Die zweite Begebenheit, die uns Marta in der Heiligen Schrift als eine wirklich gläubige Frau vorstellt, ist "die Auferweckung des Lazarus":

"Lazarus ist gestorben. ... Als Jesus ankam fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. ... Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen ... (und) sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. 

Dann ging Jesus hin, ließ das Grab öffnen, betete zum Vater und "rief ... mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus". Und viele, "die ... gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Gauben an ihn." 

Für den Wunderbericht entscheidend ist nicht nur das Wunder an sich, das erstaunliche und unfassbare Handeln Jesu, ganz wesentlich sind die Worte von Marta, die uns erkennen lassen, worauf es eigentlich ankommt. 
Alle Wunder wirkte Jesus immer in der Absicht, das anbrechende Gottesreich zu verkünden, den Glauben zu wecken, dass er Gottes Sohn - wahrhaft der Messias - ist. - Und das hat Marta begriffen, wenn sie schon vor dem Wunder bekennt: "Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben." 

Und ihr Bekenntnis: "Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll" , wird zum eigentlichen Höhepunkt der Lazarusgeschichte. - Die Auferweckung des Lazarus 
bestätigt dann "nur", ist ein Beweis dafür, dass der Anspruch Jesu zu recht besteht: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt ..." .

- Marta bekennt ihren Glauben, so wie dann später auch Thomas: "Mein Herr und mein Gott" ! - 

Auch wenn die Liturgie das nicht vorgesehen hat, ich glaube, es wäre eine gute Antwort auf das soeben gehörte, heute das Glaubensbekenntnis zu sprechen. - Nach dem Vorbild der heiligen Marta, die uns ein Beispiel gegeben hat, in Wort und Tat an Christus zu glauben, bekennen auch wir:

Ich glaube ...

Fürbitten:

1. Herr Jesus Christus. Stehe allen bei, die in Familie und Beruf vieles zu leisten haben, dass sie in Freude für die anderen da sind und darin die Aufgabe ihres Lebens erkennen.

2. Segne alle, die ihr Leben Gott geweiht haben, dass sie in ihrer Christusnachfolge stets neu auf das Gotteswort hören.

3. Ermutige die Christen, Zeugnis für die Frohbotschaft zu geben.

4. Lass uns im Nächsten Christus erkennen und hilf allen, die im Gastgewerbe tätig sind, dass sie ihren Beruf im Dienst der Nächstenliebe erfüllen.

5. Stärke alle Menschen, die einen anderen zu pflegen haben, und schenke ihnen immer wieder neu Kraft, Geduld und Liebe.

6. Beende allen Krieg und Hass unter den Völkern, dass überall die Menschen in Freiheit leben können und ein glückliches Dasein führen in Arbeit und Gebet.

7. Festige unseren Glauben an die Auferstehung der Toten und schenke den Verstorbenen die Fülle deiner Liebe.

vor der Kommunion:

"Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben."

 

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