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Hl. Joachim und
hl. Anna, Eltern der Gottesmutter Maria
(26. Juli)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: Sir 44, 1. 10-15 
Evangelium: Mt 13, 16-17 

 

Einführung:

Es ist heute der Gedenktag der heiligen Joachim und Anna. Die Kirche ehrt sie als Eltern der Gottesmutter Maria. Sie waren also die Großeltern von Jesus. - Sie kommen in der Heiligen Schrift zwar nicht vor, es gibt aber ein außerbiblisches "Jakobus-Evangelium" , das sie beim Namen nennt; und geschichtlich steht fest, dass schon im 6. Jahrhundert eine Basilika der heiligen Anna geweiht wurde. 

Die Namen der Großeltern von Jesus gehören seit alters her zur Tradition der Kirche. Immer schon wurden sie verehrt, vor allem die heilige Mutter Anna als Patronin der Mütter, der Eheleute und der Familien.

"Sie ist zum Inbegriff der Mütterlichkeit geworden, und wir sehen sie in unzähligen Darstellungen zusammen mit der Gottesmutter und dem Kinde Jesu in der so genannten 'Anna Selbdritt' vereint" . -

Auch wir sind Angehörige der heiligen Familie, sind Verwandte von Jesus - durch die Taufe gehören wir zu ihm. 

Wie es in einer Familie oft auch Spannung gibt, so entspricht auch unser Christ sein nicht immer der wahren Christusgemeinschaft. Wir bekennen, schuldige Menschen zu sein und bitten den Herrn um sein Erbarmen.

Ich bekenne ...


Predigt/Homilie:

Nicht nur Priester und Ordensleute, Bischöfe und Päpste, werden von der Kirche als Heilige verehrt. Es gibt auch heilige Frauen, heilige Mütter und Väter, heilige Eltern.

Auch sie haben in gelungener Weise Christusnachfolge verwirklicht. In ihrem Stand - und ihrer je eigenen Berufung entsprechend - haben sie ein hohes Ideal verwirklicht und das Ziel ihres Lebens mit Sicherheit nicht verfehlt.

Jeder Mensch hat Vater und Mutter. Auch wenn eine Ehe zerbricht, Eltern auseinander gehen, man von "Alleinerziehern" spricht, für jeden gilt: Er ist aus dem Schoß einer Mutter hervorgegangen, er wurde gezeugt von einem Vater.

Dieser einfach nicht zu leugnende Tatbestand gilt auch für Maria, die Mutter von Jesus. Auch wenn die Eltern von Maria niemals in der Heiligen Schrift genannt werden, sie muss Eltern gehabt haben, ja, besondere Eltern.

Nicht nur durch Vererbung werden sie Maria das Beste fürs Leben mitgegeben haben. Sicher haben sie durch ihr ganzes Wesen und ihre liebevolle Erziehung Maria soweit entscheidend mitgeprägt, dass sie - mit Erfolg - von Gott auserwählt wurde, die Mutter des Erlösers zu werden. 

Wenn wir uns die Eltern der Gottesmutter Maria so ideal vorstellen, so ist dies sicher nicht ein frei erdachtes Hirngespinst, frei erfundene Legende. Jede Wissenschaft bestätigt, wie sehr entscheidend für jeden Menschen und die Heranbildung seiner Persönlichkeit die ersten Lebensjahre sind, wie sehr prägt, was durch die Liebe der Eltern im Kind Grund gelegt wurde.

Die Kirche lehrt, dass Maria von Anfang an erwählt war, Mutter des Erlösers zu werden. Das Wunder der "unbefleckten Empfängnis" , 
dass Maria "vom ersten Augenblick ihres Daseins an" vorweg Anteil haben durfte am Erlösungsgeschehen ihres Sohnes, dieses Wunder hat sich schon im Schoß der Mutter Mariens ereignet. - Und dass Maria später - im entscheidenden Augenblick - eine solche Persönlichkeit war, sich dem Willen Gottes anzuvertrauen, das ist sicher mit ein Verdienst ihres "guten Elternhauses". -

Am heutigen Gedenktag wollen wir uns dankbar der eigenen Eltern und Großeltern erinnern. - Ob sie nun leben oder schon verstorben sind, in diesem Gottesdienst sind wir ihnen mit Dank und Liebe verbunden!

Wir wollen nach dem hohen Ideal der heiligen Familie und nach dem Beispiel unseres Herrn auch selber gute Eltern sein. Das gilt auch für Alleinstehende: Das Beispiel Jesu - in Liebe füreinander da zu sein - macht uns alle zu mütterlichen Menschen und zu Persönlichkeiten, denen man vertrauen kann, wie einem Vater.

Der heutige Gedenktag ermutigt aber in besonderer Weise die Großeltern, in ihrer Familie Verantwortung wahrzunehmen. - Sicher gilt es, den Jungen Freiraum zu gewähren, sich nicht einzumischen, zu bevormunden und so weiter. - Und trotzdem sind die Großeltern für die Familien ein Segen: Sie können oft helfend einspringen, Zeit haben für die Kinder, da sein im Gespräch, in seelischer Not helfen und ausgleichen - und vor allem, und das soll ganz wesentlich zur Sprache gebracht werden: Sie können dort ihre Verantwortung wahrnehmen, wo die Eltern oft versagen oder gar zu nachlässig sind: in der Vermittlung von Werten, in der Weitergabe des Glaubens.

Die Erziehung ist Sache der Eltern - auch die religiöse Heranbildung ihrer Kinder, und trotzdem darf den Großeltern nicht gleichgültig sein, was zur Persönlichkeit der Kinder ganz wesentlich hinzugehört. Und wenn von Großeltern oft auch sehr schmerzliche Erfahrungen gemacht werden, im Gebet kann man immer Verantwortung wahrnehmen. - Das ist bei einer scheinbar hoffnungslosen Lage keine Ausflucht, Gebet ist immer ein Liebesdienst. 

In diesem Sinn beten wir nun zu Gott in den Fürbitten:

Fürbitten:

1. Herr Jesus Christus. Stehe allen bei, die einen christlichen Namen tragen, dass sie nach dem Vorbild ihrer heiligen Namenspatrone ihr Leben richtig gestalten.

2. Segne alle Eltern und Großeltern in der Sorge um ihre Familie, dass sie nicht nur den materiellen Wohlstand erhalten, sondern auch die religiösen Werte ihren Kindern vermitteln.

3. Hilf den Regierenden in einer guten Führung des Staates, und weite den Blick für eine familienfreundliche Politik.

4. Gib allen Seelsorgern und Religionslehrern ein gütiges Herz, viel Mut und Überzeugung in der Weitergabe des Glaubens.

5. Wecke in den werdenden Müttern die rechte Liebe zum Kind.

6. Vergilt allen Verstorbenen, besonders unseren lieben Eltern und Großeltern, wenn sie schon von uns gegangen sind, all das Gute, das sie uns erwiesen haben.

 

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