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- Namenspatrone -
Hl. Joachim und
hl. Anna, Eltern der Gottesmutter Maria
(26. Juli)
Lesung: Sir 44, 1. 10-15 |
Einführung:
Es ist heute der Gedenktag der heiligen Joachim und Anna. Die Kirche ehrt sie
als Eltern der Gottesmutter Maria. Sie waren also die Großeltern von Jesus. -
Sie kommen in der Heiligen Schrift zwar nicht vor, es gibt aber ein außerbiblisches
"Jakobus-Evangelium" , das sie beim Namen nennt; und geschichtlich
steht fest, dass schon im 6. Jahrhundert eine Basilika der heiligen Anna geweiht
wurde.
Die Namen der Großeltern von Jesus gehören seit alters her zur Tradition der
Kirche. Immer schon wurden sie verehrt, vor allem die heilige Mutter Anna als
Patronin der Mütter, der Eheleute und der Familien.
"Sie ist zum Inbegriff der Mütterlichkeit geworden, und wir sehen sie in
unzähligen Darstellungen zusammen mit der Gottesmutter und dem Kinde Jesu in
der so genannten 'Anna Selbdritt' vereint" . -
Auch wir sind Angehörige der heiligen Familie, sind Verwandte von Jesus - durch
die Taufe gehören wir zu ihm.
Wie es in einer Familie oft auch Spannung gibt, so entspricht auch unser
Christ sein nicht immer der wahren Christusgemeinschaft. Wir bekennen, schuldige
Menschen zu sein und bitten den Herrn um sein Erbarmen.
Ich bekenne ...
Predigt/Homilie:
Nicht nur Priester und Ordensleute, Bischöfe und Päpste, werden von der Kirche
als Heilige verehrt. Es gibt auch heilige Frauen, heilige Mütter und Väter,
heilige Eltern.
Auch sie haben in gelungener Weise Christusnachfolge verwirklicht. In ihrem
Stand - und ihrer je eigenen Berufung entsprechend - haben sie ein hohes Ideal
verwirklicht und das Ziel ihres Lebens mit Sicherheit nicht verfehlt.
Jeder Mensch hat Vater und Mutter. Auch wenn eine Ehe zerbricht, Eltern
auseinander gehen, man von "Alleinerziehern" spricht, für jeden gilt:
Er ist aus dem Schoß einer Mutter hervorgegangen, er wurde gezeugt von einem
Vater.
Dieser einfach nicht zu leugnende Tatbestand gilt auch für Maria, die Mutter
von Jesus. Auch wenn die Eltern von Maria niemals in der Heiligen Schrift
genannt werden, sie muss Eltern gehabt haben, ja, besondere Eltern.
Nicht nur durch Vererbung werden sie Maria das Beste fürs Leben mitgegeben
haben. Sicher haben sie durch ihr ganzes Wesen und ihre liebevolle Erziehung
Maria soweit entscheidend mitgeprägt, dass sie - mit Erfolg - von Gott auserwählt
wurde, die Mutter des Erlösers zu werden.
Wenn wir uns die Eltern der Gottesmutter Maria so ideal vorstellen, so ist dies
sicher nicht ein frei erdachtes Hirngespinst, frei erfundene Legende. Jede
Wissenschaft bestätigt, wie sehr entscheidend für jeden Menschen und die
Heranbildung seiner Persönlichkeit die ersten Lebensjahre sind, wie sehr prägt,
was durch die Liebe der Eltern im Kind Grund gelegt wurde.
Die Kirche lehrt, dass Maria von Anfang an erwählt war, Mutter des Erlösers zu
werden. Das Wunder der "unbefleckten Empfängnis" ,
dass Maria "vom ersten Augenblick ihres Daseins an" vorweg Anteil haben
durfte am Erlösungsgeschehen ihres Sohnes, dieses Wunder hat sich schon im Schoß
der Mutter Mariens ereignet. - Und dass Maria später - im entscheidenden
Augenblick - eine solche Persönlichkeit war, sich dem Willen Gottes
anzuvertrauen, das ist sicher mit ein Verdienst ihres "guten
Elternhauses". -
Am heutigen Gedenktag wollen wir uns dankbar der eigenen Eltern und Großeltern
erinnern. - Ob sie nun leben oder schon verstorben sind, in diesem Gottesdienst
sind wir ihnen mit Dank und Liebe verbunden!
Wir wollen nach dem hohen Ideal der heiligen Familie und nach dem Beispiel
unseres Herrn auch selber gute Eltern sein. Das gilt auch für Alleinstehende:
Das Beispiel Jesu - in Liebe füreinander da zu sein - macht uns alle zu mütterlichen
Menschen und zu Persönlichkeiten, denen man vertrauen kann, wie einem Vater.
Der heutige Gedenktag ermutigt aber in besonderer Weise die Großeltern, in
ihrer Familie Verantwortung wahrzunehmen. - Sicher gilt es, den Jungen Freiraum
zu gewähren, sich nicht einzumischen, zu bevormunden und so weiter. - Und
trotzdem sind die Großeltern für die Familien ein Segen: Sie können oft
helfend einspringen, Zeit haben für die Kinder, da sein im Gespräch, in
seelischer Not helfen und ausgleichen - und vor allem, und das soll ganz
wesentlich zur Sprache gebracht werden: Sie können dort ihre Verantwortung
wahrnehmen, wo die Eltern oft versagen oder gar zu nachlässig sind: in der
Vermittlung von Werten, in der Weitergabe des Glaubens.
Die Erziehung ist Sache der Eltern - auch die religiöse Heranbildung ihrer
Kinder, und trotzdem darf den Großeltern nicht gleichgültig sein, was zur Persönlichkeit
der Kinder ganz wesentlich hinzugehört. Und wenn von Großeltern oft auch sehr
schmerzliche Erfahrungen gemacht werden, im Gebet kann man immer Verantwortung
wahrnehmen. - Das ist bei einer scheinbar hoffnungslosen Lage keine Ausflucht,
Gebet ist immer ein Liebesdienst.
In diesem Sinn beten wir nun zu Gott in den Fürbitten:
Fürbitten:
1. Herr Jesus Christus. Stehe allen bei, die einen christlichen Namen tragen,
dass
sie nach dem Vorbild ihrer heiligen Namenspatrone ihr Leben richtig gestalten.
2. Segne alle Eltern und Großeltern in der Sorge um ihre Familie, dass sie
nicht nur den materiellen Wohlstand erhalten, sondern auch die religiösen Werte
ihren Kindern vermitteln.
3. Hilf den Regierenden in einer guten Führung des Staates, und weite den Blick
für eine familienfreundliche Politik.
4. Gib allen Seelsorgern und Religionslehrern ein gütiges Herz, viel Mut und Überzeugung
in der Weitergabe des Glaubens.
5. Wecke in den werdenden Müttern die rechte Liebe zum Kind.
6. Vergilt allen Verstorbenen, besonders unseren lieben Eltern und Großeltern,
wenn sie schon von uns gegangen sind, all das Gute, das sie uns erwiesen haben.
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