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- Namenspatrone -
Hl. Benedikt von Nursia,
Vater des abendländischen Mönchtums
(11. Juli)
Lesung: Spr 2, 1-9 |
zu Beginn:
Das Fest des heiligen Benedikt erinnert uns an die Lebensweisheit "Ora et
labora", "bete und arbeite".
Nicht nur die Mönche, alle, die ein Christus verbundenes Leben führen, wissen
um die Schwierigkeit, hier die ausgewogene Mitte zu finden.
Zum einen gilt es, alles zu leisten, was unsere Pflicht ist, zum anderen verkümmert
die Sehnsucht, mit Gott verbunden zu sein. - Für das Gebet fehlt oft die Ruhe,
der Freiraum, die Kraft ... -
Wie sehr muss doch das eine im anderen geschehen, das eine aus dem anderen
leben. Gebet und Arbeit sind einander nicht Widerspruch, sie befruchten
einander.
Bitten wir Gott um Vergebung, dass beides oft nicht gut gelingt, und bitten wir
um Gottes Kraft. -
(Kyrie/Kyrielied: GL 480 (Nr. 485) "Der in seinem Wort uns hält")
Predigt/Homilie:
Der heilige Mönchsvater Benedikt von Nursia (einer kleinen Stadt im heutigen
Umbrien) wurde - gemeinsam mit seiner Zwillingsschwester Scholastika - im Jahre
480 geboren. In Rom sollte er studieren, angewidert vom sittenlosen Treiben der
Stadt brach er aber sein Studium ab und lebte drei Jahre als Einsiedler in einer
Höhle bei Subiaco.
Eine in der Nähe bereits bestehende Klostergemeinschaft wollte ihn zum
Vorsteher ernennen, das Projekt aber schlug fehl, denn diese Mönche wollten in
keiner Weise - nach den Idealen des Heiligen - ihr Leben verändern. -
"Enttäuscht kehrte Benedikt zu seiner Höhle bei Subiaco zurück." -
Bald aber kamen viele Interessierte - aufrichtig Gott suchende Menschen -
zu ihm, scharten sich Schüler um ihn, Gesinnungsgenossen, die so wie er in
Heiligkeit als Eremiten leben wollten. - Benedikt gruppierte sie in zwölf
kleinere Mönchsgemeinschaften, die unter seiner Leitung ein eigenes Kloster
bewohnten. -
Nach geraumer Zeit aber verließ Benedikt Subiaco und gründete südöstlich von
Rom das bald weltberühmte Kloster Montecassino. "Dort schrieb er seine
Klosterregel, in der er die beste monastische Überlieferung des Ostens und des
Westens zusammen fasste. Vertrautheit mit der Heiligen Schrift und seine reiche
geistliche Erfahrung verliehen ihm die Güte und Weisheit, die auch seine Regel
auszeichnen."
Benedikt wurde zum "Vater des abendländischen Mönchtums" . - Pius
XII. nannte ihn "Vater Europas", und Paul VI. erklärte ihn zum
"Schutzpatron Europas".
Auf seine Fürsprache vertrauend beten wir zu Gott:
Fürbitten:
1. Herr Jesus Christus. Lass uns das rechte Maß finden zwischen Arbeit und
Gebet, zwischen Gottes- und Nächstenliebe, und hilf, dass wir den eigentlichen
Sinn des Lebens nicht aus den Augen verlieren.
2. Stehe deiner Kirche bei, besonders der Kirche des Abendlandes, dass in
unseren Ländern der christliche Glaube neu gefestigt wird, um auch den Frieden
zu sichern.
3. Schenke allen Menschen, die nach der Regel des heiligen Benedikt ein
geistliches Leben führen, die Gnade, in dir die Erfüllung ihres Lebens zu
finden.
4. Für die Bischöfe, Priester und alle, die das Wort Gottes verkünden, dass
sie sich als gute Hirten erweisen.
5. Erfülle an den Verstorbenen das Wort deiner Verheißung und lass sie dein
Angesicht schauen.
zur Besinnung/Danksagung:
I.
Im Vorwort zur Regel schreibt der heilige Benedikt:
"Öffnen wir unsere Augen dem göttlichen Licht und hören wir mit
erschrecktem Ohr, was die Stimme Gottes, jeden Tag uns mahnend, zuruft: 'Wenn
ihr heute seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht!' Ferner: 'Wer Ohren
hat zu hören, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!' Und was sagt er?
'Kommt, ... hört mir zu! Ich will euch in der Furcht des Herrn unterweisen.
Lauft, solange ihr noch das Licht des Lebens habt, damit euch nicht die
Finsternis des Todes überfällt!'
Das ruft der Herr der Volksmenge zu, in der er seinen Arbeiter sucht; er ruft
nochmals: 'Wer ist der Mensch, der das Leben liebt und gute Tage zu sehen wünscht?'
Wenn du das hörst und antwortest: 'Ich', dann sagt Gott zu dir: 'Willst du das
wahre und ewige Leben haben, so bewahre deine Zunge vor dem Bösen und deine
Lippen vor falscher Rede! Meide das Böse und tu das Gute, suche Frieden und
jage ihm nach! Wenn ihr das tut, dann richte ich meine Augen auf euch und höre
eure Gebete, und noch ehe ihr mich anruft, sage ich zu euch: Hier bin ich.' Was
könnte uns ... willkommener sein als diese Stimme des Herrn, der uns einlädt?
Seht doch, in seiner Güte zeigt uns der Herr den Weg zum Leben."
(Lied: GL 532 (Nr. 555) "Morgenstern der finstern Nacht")
oder:
II.
Die Regel des heiligen Benedikt enthält wertvolle Weisung nicht nur für Mönche.
- Für alle gilt, was Benedikt hier empfiehlt:
"Keinem anderen etwas antun, was man nicht selbst erleiden möchte.
Denen, die in Not sind, zu Hilfe kommen.
Die Trauernden trösten.
Der Liebe zu Christus nichts vorziehen.
Niemand Unrecht tun, aber auch erlittenes Unrecht geduldig tragen.
Davon überzeugt sein, dass Gott an jedem Ort auf uns schaut.
Niemanden hassen, nicht eifersüchtig sein und nicht aus Neid handeln.
Aus Liebe zu Christus für die Feinde beten.
Bei einem Zwist noch vor Sonnenuntergang wieder Frieden schließen und
an Gottes Barmherzigkeit niemals zweifeln."
(Lied: GL 534f (Nr. 558) "Ich will dich lieben")
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