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- Namenspatrone -
Hl. Hemma von Gurk
(27. Juni)
1. Lesung: Sir 1, 11-20 |
Tagesgebet:
I.
"Barmherziger Gott, du lenkst unsere Wege.
In schwerer Zeit hat die heilige Hemma
(als Landesmutter von Kärnten)
für die Bedrückten und Armen gesorgt.
Gib auch uns die Kraft,
in der Not nicht zu verzweifeln,
sondern auf dich zu schauen und Gutes zu tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus."
oder:
II.
"Allmächtiger, ewiger Gott,
durch die Stiftung der heiligen Hemma
hat die Kirche von Gurk ihren Anfang genommen.
Höre auf die Fürsprache dieser heiligen Frau
und gib allen,
die zu deinem Volk gehören,
die Gnade,
im Glauben treu und in der Liebe eins zu sein.
Darum bitten wir durch Jesus Christus."
Predigt/Homilie:
Der Gurker Dom gehört zu den schönsten Kirchen unserer Heimat, er ist - erbaut
in der Zeit der Romanik - ein unschätzbar wertvolles Kulturgut unseres Landes.
Betrachten wir eine wertvolle Kirche, so erschließt sich der Raum nicht als
Museum, er kündet von einer Glorie, von Herrlichkeit, die das irdische
durchbricht, wo das Empfinden erwacht, schon im Himmel zu sein.
Großartige Gottesdienste vermitteln den Eindruck, vor sich die große Schar der
Bewohner des himmlischen Jerusalems zu sehen. - Ein Dom - und jede Kirche - erfüllt
nur dann ihren Sinn, wenn im heiligen Raum die Liturgie, der Gottesdienst,
gefeiert wird. -
Vermutlich hat es Joseph II. so verfügt, dass der Bischof von Gurk im Jahre
1786 nach Klagenfurt übersiedelt ist. - Die Kirche lebt ja nicht nur von der
Liturgie, sie wendet sich - und das ist in gleicher Weise ihre Aufgabe und
Sendung - den Menschen zu. - Der Bischof hat die Einsamkeit des Waldes
verlassen, um in der Stadt mit den Christen gemeinsam eine lebendige Kirche zu
sein. -
Wer aber war die heilige Hemma, die in der Krypta der Domkirche beigesetzt
wurde? - Wer war diese Frau, die auch heute noch als Patronin der lebendigen
Kirche Gurk-Klagenfurt geschätzt und verehrt wird?
Sie lebte um das Jahr 1000, war eine angesehene und wohlhabende Gräfin -
verwandt mit dem Kaiser Heinrich II. - kulturell und politisch sehr engagiert -
und mit einem ebenso angesehenen Grafen verheiratet.
"Hemma gebar zwei Söhne, welche allerdings bereits in jugendlichem Alter
starben. Wie muss das die Mutter getroffen haben! Ihr Stolz, ihr Lebens-Sinn,
ihre Alters-Zuversicht, sie waren zerstört. Und dann wurde ... aus politischen
Gründen auch noch der Mann ermordet: Er hielt es treu mit dem Kaiser und nicht
mit dem abgesetzten, ersten einheimischen Kärntner Herzog Adalbero von
Eppenstein, der ihn dafür umbringen ließ. 'Viel Leid war ihr auferlegt. Es war
der Glaube, der verhinderte, dass daraus Hass und Verzweiflung wurde. Der Glaube
verwandelte das Leid in Mitleid, in tätige Nächstenliebe.'
Die Legende berichtet jedoch anders: Die beiden Söhne werden von Bergleuten
erschlagen. Der Vater rächt sich blutig, macht dann eine Bußwallfahrt nach Rom
und stirbt auf der Rückreise bereits in Kärnten. Auch heute noch ist sein
angebliches Grab in der Kirche von Gräbern, nördlich von Wolfsberg im
Lavanttal ... .
Nach dem Tode der Söhne und ihres Mannes war die verwitwete Hemma eine der
reichsten Frauen ihrer Zeit. Sie war ungefähr 45 - 50 Jahre alt - ein damals
bereits fortgeschrittenes Lebensalter. Frei von engeren familiären
Verpflichtungen überlegte sie nun ihren weiteren Lebensweg."
Sie verwendete ihren großen Besitz für die Stiftung von Kirchen und Klöstern,
besonders Gurk und Admont.
- Eine wertvolle Darstellung im Gurker Dom zeigt Hemma als umsichtige Bauherrin:
"St. Hemma sitzt auf dem Grünschieferstein, der heute noch in der Krypta
gezeigt wird, und leitet den Kirchenbau. Der Geldbeutel in der Hand der hl.
Hemma garantiert jedem Arbeiter den gerechten Lohn." -
Die prachtvolle Domkirche in ihrer heutigen Gestalt wurde erst etwa 100 bis 150
Jahre nach dem Tod der heiligen Hemma errichtet. Der damals aufstrebende Bischof
Roman I., wollte der heiligen Stifterin - aber auch zum Zeichen seiner Eigenständigkeit
Salzburg gegenüber - ein entsprechendes Bauwerk schaffen. -
Die heilige Hemma blieb aber auf Grund ihrer Stiftung die eigentliche Gründerin
der Diözese Gurk-Klagenfurt, sie ist als "Landesmutter Kärntens"
nicht in Vergessenheit geraten.
Am 25. Juni 1988 besuchte Papst Johannes Paul II. im Dom zu Gurk
das Grab der Heiligen. - Das Zeugnis der Heiligen sollte nicht in Vergessenheit
geraten: Sie hat nicht nur Großes gestiftet, sie hat - wie auch Elisabeth von
Thüringen und Hedwig von Schlesien - sehr viel für die Armen geleistet.
Auf ihre Fürsprache vertrauend beten wir in den Fürbitten:
Fürbitten:
1. Herr Jesus Christus. Segne die Kirche von Kärnten, die Diözese
Gurk-Klagenfurt, dass sie für ganz Österreich eine lebendige Keimzelle
kirchlichen Lebens bedeutet.
2. Schenke der Kirche viele solche Persönlichkeiten wie die heilige Hemma, die
zum Wohl aller ihre Gottes- und Nächstenliebe verwirklichen.
3. Stehe den Müttern bei, die um ein Kind trauern, und den Witwen, die auf sich
allein gestellt sind, dass sie mutig und in der Kraft des Glaubens ihren Weg
weiter gehen in eine sinnvolle Zukunft.
4. Bestärke die Arbeitgeber und Regierungen, für alle Arbeit gerechten Lohn
auszubezahlen.
5. Vergilt jedes soziale Engagement mit dem Schatz im Himmel, den du denen
verheißen hast, die nicht nur an sich selber denken.
6. Erfülle die Hoffnung unserer Toten, dass sie im ewigen Haus des Vaters für
immer in deiner Liebe und Herrlichkeit leben.
"Allmächtiger Gott, auf die Fürsprache (und nach dem Vorbild) der
heiligen Hemma von Gurk lass uns mit unseren Gaben einander beistehen durch
Christus, unseren Herrn."
Amen.
Gabengebet:
"Herr, unser Gott, nimm diese Gaben an.
Wir bringen sie dir dar am Fest (Gedenktag) der heiligen Hemma,
die frohen Herzens ihren Besitz für deine Ehre aufwandte.
Auf ihre Fürsprache lass auch uns dein Wohlgefallen finden
und erhöre unser Gebet.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn."
Schlussgebet:
"Allmächtiger Gott,
das Brot des Lebens,
das wir empfangen haben,
schenke uns am Fest (Gedenktag) der heiligen Hemma
Licht und Kraft,
damit wir nach dem streben, was dir gefällt,
und reich werden an guten Werken.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn."
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