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- Namenspatrone -
Hl. John Fisher, Bischof,
und
hl. Thomas Morus, Märtyrer
(22. Juni)
Lesung: 1 Petr 4, 12-19 |
zu Beginn:
John Fisher und Thomas Morus sind in die Kirchengeschichte eingegangen als
"Märtyrer des Gewissens" . Sie haben sich der Willkür des Königs
widersetzt, weil ihr Gewissen sie dazu verpflichtete.
Hören auch wir auf die Stimme, die uns zum Guten anleitet? - Erforschen wir
unser Gewissen, und bitten wir Gott um Vergebung ...
Ich bekenne ...
Predigt/Homilie:
"John Fisher ... war Professor der Theologie und ... Bischof von Rochester.
Predigt, Seelsorge, insbesondere die Sorge für die Armen, und
schriftstellerische Tätigkeit füllten sein Leben aus. Er widersetzte sich der
Ehescheidung des Königs und weigerte sich, ihn als Haupt der Kirche von England
anzuerkennen. Er wurde am 22. Juni 1535 hingerichtet.
Thomas Morus ... studierte Rechtswissenschaft in Oxford. Er stieg unter Heinrich
VIII. bis zum höchsten Amt des Lordkanzlers auf. Er führte ein glückliches
Familienleben, hatte vier Kinder; er verband überragende Geistesschärfe mit
tiefer Frömmigkeit und Humor, der nicht zu erschüttern war."
Ausgeprägtes Rechtsempfinden prägte seine Amtsführung. "Immer aber blieb
er seiner katholischen Gesinnung treu und verfolgte mit wachsender
Abneigung die kirchenfeindlichen Bestrebungen von Heinrich VIII. Außerdem
verurteilte er die Ehescheidungsabsichten des Königs und dessen
Zusammenleben" mit einer anderen Frau.
Der Papst weigerte sich, die bestehende Ehe des Königs zu annullieren, worauf König
Heinrich seine eigene Kirche gründete. Er löste die Kirche seines Landes von
Rom und erklärte sich selbst zum Oberhaupt der Kirche von England. Thomas Morus
war und blieb ein treuer Katholik, er konnte einfach nicht den König als neues
und selbsternanntes Kirchenoberhaupt anerkennen. Aus Gewissensgründen legte er
sein Amt nieder.
Das hatte seine Folgen: Er wurde enteignet, eingekerkert und nach 15 Monaten
Haft wegen Hochverrates zum Tod verurteilt.
Noch vor der Hinrichtung schrieb er in einem Brief an seine Tochter:
"So wenig ich mich in das Gewissen anderer einmische, so sicher bin ich,
dass
mein Gewissen mir allein gehört. Es ist das Letzte, was ein Mensch tun kann für
sein Heil, dass er mit sich eins wird. Kommt er in Gefahr, so ist er
verpflichtet, sein Gewissen zu prüfen und Rat einzuholen und je nach seiner
Einsicht sein Gewissen umzuformen. Danach aber steht er sicher genug vor Gott.
In diesem Einklang mit meinem Heil glaube ich zu stehen, dafür danke ich dem
Herrn, dass ich ganz sicher bin."
Mehr als 400 Jahre später hat das II. Vatikanische Konzil in diesem Sinne
formuliert:
"Im Innern seines Gewissens entdeckt der Mensch ein Gesetz, das er sich
nicht selbst gibt, sondern dem er gehorchen muss und dessen Stimme ihn immer zur
Liebe und zum Tun des Guten und zur Unterlassung des Bösen anruft und, wo nötig,
in den Ohren des Herzens tönt: Tu dies, meide jenes. Denn der Mensch hat ein
Gesetz, das von Gott seinem Herzen eingeschrieben ist, dem zu gehorchen eben
seine Würde ist und gemäß
dem er gerichtet werden wird . Das Gewissen ist die verborgene Mitte und das
Heiligtum im Menschen, wo er allein ist mit Gott, dessen Stimme in diesem seinem
Innersten zu hören ist . Im Gewissen erkennt man in wunderbarer Weise jenes
Gesetz, das in der Liebe zu Gott und dem Nächsten seine Erfüllung hat. "
Thomas Morus starb mit den Worten:
"Ich sterbe als des Königs treuer Diener, aber zuerst als Diener
Gottes."
Unvergessen bleibt sein Trost:
"Es kann nichts geschehen, was Gott nicht will. Was immer er aber will, so
schlimm es auch scheinen mag, es ist für uns dennoch wahrhaft das Beste" .
Amen.
Fürbitten/anstelle der Fürbitten:
I.
In den Fürbitten beten wir zu Gott:
1. Für die Kirche in England: dass sie sich in der Treue zu Gottes Gebot um die
Einheit bemüht.
2. Für die Staatsmänner, dass sie sich von ihrem Gewissen leiten lassen.
3. Für alle ungerecht Verurteilten: dass sie nicht mutlos werden und verzagen.
4. Für die jungen Menschen, dass sie ihr Leben nicht nur nach Erfolg und Geld
ausrichten, sondern höhere Werte anstreben.
5. Für die Eheleute und Familien, dass auch in den schweren Zeiten ihre Liebe
besteht.
oder:
II.
Anstelle der Fürbitten könnten wir heute ein Gebet von Thomas Morus sprechen.
Es ist im Gotteslob das Gebet Nummer 8/3, das ist auf Seite 35 (rechts unten):
Wir beten gemeinsam "um Humor":
"Schenke mir eine gute Verdauung, Herr, und auch etwas zum Verdauen.
Schenke mir Gesundheit des Leibes, mit dem nötigen Sinn dafür, ihn möglichst
gut zu erhalten.
Schenke mir eine heilige Seele, Herr, die das im Auge behält, was gut ist und
rein, damit sie im Anblick der Sünde nicht erschrecke, sondern das Mittel
finde, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
Schenke mir eine Seele, der die Langeweile fremd ist, die kein Murren kennt und
kein Seufzen und Klagen, und lass nicht zu, dass ich mir all zu viel Sorgen mache
um dieses sich breit machende Etwas, das sich 'Ich' nennt.
Herr, schenke mir Sinn für Humor, gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen,
damit ich ein wenig Glück kenne im Leben und anderen davon mitteile."
Amen.
nach der Kommunion:
I.
Ein Gebet des heiligen Thomas Morus:
"Verleih mir, o Gott, das lebhafte Verlangen bei dir zu sein,
nicht um von den Missgeschicken dieser Welt befreit zu werden,
nicht, um den Flammen des Fegefeuers oder der Hölle zu entgehen,
ja nicht einmal um die Freuden des Himmels zu erlangen und zu genießen,
endlich nicht wegen meines eigenen Vorteils,
sondern einzig und allein aus Liebe zu dir."
oder:
II.
"Wenn wir uns recht überlegen würden, dass der kostbare Leib des Herrn in
unsere verkommene, armselige Hütte kommt, wie sehr und viel mehr als sonst würden
wir dann dafür sorgen, dass es in dieser Unterkunft weder giftige Spinnen noch
Taranteln gäbe, die von der Decke herabhängen. Wie würden wir scheuern, damit
auf dem Boden auch nicht der kleinste Fleck oder die Spur einer noch so kleinen
Sünde zu finden wären. Und wenn Er dann käme, würden wir Ihn zu uns sprechen
lassen und mit den Jüngern von Emmaus zu Ihm sagen: 'Herr, bleibe bei uns, denn
es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt!'"
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