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Hl. Ephräm der Syrer, Diakon, Kirchenlehrer
(9. Juni)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: Kol 3, 12-17
Evangelium: Lk 6, 43-45

 

zu Beginn:

Wenn wir uns am Beginn der heiligen Messe besinnen auf Schuld und Vergebung erfahren, machen wir uns Gebetsworte zu eigen, die verfasst sind vom heiligen Ephräm dem Syrer:

"Herr und Gebieter meines Lebens.
Den Geist des Müßigganges und des Kleinmuts,
der Herrschsucht und der Geschwätzigkeit
gib mir nicht.

Den Geist der Lauterkeit, Demut, Geduld und Liebe aber
verleihe mir, deinem Diener.

Ja, Herr und König,
lass mich meine eigenen Sünden erkennen
und nicht meinen Bruder verurteilen,
denn gepriesen bist du in alle Ewigkeit." 

(Kyrie)

Predigt/Homilie:

Der heilige Ephräm der Syrer gehört zu den großen Diakonen der Kirchengeschichte, wie der heilige Stephanus oder auch der heilige Laurentius.

Stephanus, das war der erste Diakon, der auch als Märtyrer sein Leben gegeben hat. Die Apostelgeschichte berichtet nicht nur über dieses Ereignis, sie ist uns wertvolles Zeugnis, wie es überhaupt zur Bestellung von Diakonen gekommen ist:

"In diesen Tagen, als die Zahl der Jünger zunahm, begehrten die Hellenisten gegen die Hebräer auf, weil ihre Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen wurden. Da riefen die Zwölf die ganze Schar der Jünger zusammen und erklärten: Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und uns dem Dienst an den Tischen widmen. Brüder, wählt aus eurer Mitte sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit; ihnen werden wir diese Aufgaben übertragen. Wir aber wollen beim Gebet und beim Dienst am Wort bleiben. Der Vorschlag fand den Beifall der Gemeinde, und sie wählten Stephanus, einen Mann, erfüllt vom Glauben und vom Heiligen Geist, ferner Philippus und Prochorus, Nikanor und Timon, Parmanas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochia. Sie ließen sie vor die Apostel hintreten, und diese beteten und legten ihnen die Hände auf. Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger ... wurde immer größer" .

Im Fortlauf der Kirchengeschichte wurde dann Laurentius der große Diakon des dritten - und Ephräm der Syrer des vierten - Jahrhunderts; Laurentius war ein Römer - Ephräm der Syrer, stammend aus Mesopotamien, lebte und wirkte im "Südosten der heutigen Türkei." 

Ephräm der Syrer führte ein strenges Asketenleben, war aber auch ein sehr gebildeter Mann. Er gründete eine theologische Schule, verfasste zahlreiche Schriften, und berühmt wurden "vor allem seine zahl- und inhaltsreichen Hymnen." - Ephräm der Syrer erhielt den Beinamen "Harfe des Heiligen Geistes" und wurde - im 20. Jahrhundert erst - sogar zum "Kirchenlehrer" erhoben.

"Über den von Ewigkeit her existierenden Gottessohn singt Ephraem in seinen Hymnen über den Glauben:

'Wie wirst du den Einziggezeugten erforschen, der mit dem Vater vereint ist?
Wenn du deinen Vater erforschen kannst, wirst du in ihm und mit ihm den Sohn finden.'
'Er ist in seinem Schoß, (von ihm) in Liebe umarmt; und er ist zu seiner Rechten thronend.
Wer könnte Gottes Wesenheit schauen? Der Einzige, der aus ihm ist, kann ihn schauen.
Der Einzige kann den Einen sehen - und durch den Einen alle Geschöpfe.'
'Die Heerscharen des Himmels stehen alle unter seinem Befehl.
Sie können den Vater nicht schauen ohne den Erstgeborenen, ihren Befehlshaber.
Sie wurden ja auch nicht ohne ihn erschaffen, da sie geschaffen wurden.
So schauen durch den Sohn, der aus dem Schoße des Vaters ist, die Engel den Vater.
Durch ihn hören sie auch seine Stimme, durch ihn empfangen sie seine Gabe.
Von ihm hängen ab alle Geschöpfe, er selbst ist mit seinem Erzeuger vereint.'" 

In den Fürbitten beten wir zu Gott, dem Vater - durch Jesus Christus - im Heiligen Geist:

nach der Kommunion:

Ephräm der Syrer hat dieses Gebet niedergeschrieben:

"Gott von Gott, wahrer Gott vom wahren Gott! 
Wir bekennen, dass Du gut bist; Deine Güte stehe uns bei! 
Lass uns doch nicht dem Satan in die Hölle und in die Pein eingehen! 
Wir kennen Dich als den Barmherzigen, 
verbirg uns unter den Flügeln Deiner Barmherzigkeit! 
Wir bekennen Dich als das Licht und uns als Knechte unter Deiner Hand. Lass nicht zu, dass der Böse uns Dir entreiße und wir uns gegen Deine Herrschaft frech empören! 
Als den Gerechten kennen wir Dich; sei uns, Herr, Gerechtigkeit! 
Als den Erlöser kennen wir Dich; erlöse und errette uns vom Bösen! 
Als den Heiligen preisen wir Dich; möchten wir doch durch Dein Fleisch und Dein Blut geheiligt werden! 
Von den Erlösten, die Dein Fleisch aßen und Dein kostbares Blut tranken, ertöne Dir Preis, und über uns komme Deine Erbarmung, 
o Gütiger, der Du Dich der Sünder erbarmst!" 

(Lied: GL 320 (Nr. 261) " Den Herren will ich loben" oder GL 532 (Nr. 555) "Morgenstern der finstern Nacht")

 

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