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- Namenspatrone -
Hl. Justin, Märtyrer
(1. Juni)
Lesung: 1 Kor 1, 18-25 |
Predigt/Homilie:
Justin, der "'Philosoph und Märtyrer', ... gilt als der bedeutendste
Apologet des 2. Jh. Er entstammte einer heidnisch-griechischen Familie ... in
Palästina."
In seiner Jugend studierte er die verschiedensten Philosophien seiner Zeit. Doch
wurde er teils von den Lehren der Philosophenschulen, teils von der Persönlichkeit
ihrer Vertreter abgestoßen.
"Durch einen ihm zufällig, wahrscheinlich bei Ephesus bekannt gewordenen
Greis wurde ihm die Unzulänglichkeit aller philosophischen Lösungsversuche,
die das Wesen und die Unsterblichkeit der Seele ergründen wollen, dargetan, und
zugleich wurde er auf die 'Propheten' und damit auch auf das Christentum
aufmerksam gemacht: nur anhaltendes Gebet eröffne schließlich den Weg zu Gott
und zu Christus.
Von nun an war sein Leben ausschließlich der Verteidigung des Glaubens, der
'allein zuverlässigen und brauchbaren Philosophie' gewidmet. Im Pallium, dem
griechischen Philosophenmantel, zog er als Wanderlehrer umher und gründete in
Rom eine Schule" . -
Justin wurde zwar nie zum Kirchenlehrer erhoben, seine Schriften zählen aber
trotzdem zum kostbaren Gut, das uns die Kirchenväter überliefern.
In der Zeit der Christenverfolgung widerlegte er die gegen die Christen
erhobenen Beschuldigungen, und aus den Weissagungen des Alten Testaments wollte
er die Gottheit Christi beweisen. Er war der festen Überzeugung, dass die
Anbetung Jesu dem Eingottglauben nicht widerspricht, und dass auch die Heiden
zur Kirche Christi berufen sind.
In seiner Lehre "schlägt Justin eine Brücke zwischen der alten
Philosophie und dem Christentum. ... Die Philosophen waren ... sofern sie nach
der Vernunft gelehrt und gelebt haben, in gewissem Sinne schon Christen vor
Christus; die Christen aber nach dem Erscheinen Christi haben die ganze und
ungetrübte Wahrheit" .
"Von unschätzbarem Wert sind die Mitteilungen über Taufe und Gottesdienst
, den Justin 'das eucharistische Opfer von Brot und Kelch' nennt . Klar ist der
Glaube an die reale Gegenwart Christi in der Eucharistie bezeugt ... . Kein gewöhnliches
Brot und kein gewöhnlicher Trank sei die Speise, von der unser Fleisch und Blut
genährt und umgewandelt wird; sie ist das Fleisch und das Blut des
Mensch gewordenen Jesus, und wir verdanken sie einem von ihm kommenden
Gebetswort." - Die Worte der Wandlung sind die Worte dessen, der das Wort
Gottes ist; so nehmen sie teil "an seiner göttlichen Kraft und schöpferischen,
umgestaltenden Wirksamkeit" .
("Schon aus dem 2. Jahrhundert besitzen wir das Zeugnis des hl. Märtyrers
Justin über die wesentlichen Elemente im Ablauf der Eucharistiefeier. Bis heute
sind es in allen großen liturgischen Familien die gleichen geblieben. Um dem
heidnischen Kaiser ... zu erklären, was die Christen tun, schreibt Justin um
155:
An dem nach der Sonne benannten Tage findet die Zusammenkunft von allen, die in
Städten oder auf dem Lande herum weilen, an einem gemeinsamen Ort statt.
Es werden die Aufzeichnungen der Apostel und die Schriften der Propheten
vorgelesen, soweit es die Zeit erlaubt.
Wenn dann der Vorleser aufgehört hat, hält der Vorsteher eine Ansprache, in
der er ermahnt und auffordert, diesen schönen Lehren und Beispielen
nachzufolgen.
Sodann stehen wir alle zusammen auf und schicken Gebete zum Himmel für uns
selbst ... und für alle anderen auf der ganzen Welt, auf dass wir
würdig werden, ... auch in Werken als gute ... Menschen und als Beobachter der
Gebote befunden zu werden, um so das ewige Heil zu erlangen.
Nachdem wir die Gebete beendet haben, grüßen wir einander mit einem Kusse.
Dann wird dem Vorsteher der Brüder Brot gebracht und ein Becher mit Mischung
von Wasser und Wein.
Dieser nimmt es, sendet durch den Namen des Sohnes und des Heiligen Geistes Lob
und Preis zum Vater aller Dinge empor und verrichtet eine lange Danksagung (gr.
'eucharistia') dafür, dass wir dieser Gaben von ihm gewürdigt wurden.
Ist er mit den Gebeten und der Danksagung zu Ende, stimmt das ganze anwesende
Volk ein, indem es spricht: Amen.
Nachdem der Vorsteher die Dankhandlung vollbracht und das ganze Volk eingestimmt
hat, reichen die Diakone, wie sie bei uns heißen, jedem Anwesenden vom
Dank gesegneten (eucharistischen) Brot und vom mit Wasser vermischten Wein zum
Genuss dar und bringen davon auch den Abwesenden." )
In dieser Gesinnung (und Tradition) feiern wir nun die heilige Eucharistie;
dankbar für das Wort, das Leben schafft; dankbar für die eucharistische Gabe,
die uns Speise ist für das ewige Leben.
Amen.
vor den Fürbitten:
Justin nennt "Jesus Christus mit eigenartiger Vorliebe einfach hin den
'Durchbohrten'" . - "Wir Christen sind 'das wahre Israel, das aus
Christus stammt, denn wir sind aus dem Herzen Christi hervorgegangen und aus dem
Felsen Christus herausgehauen.' "
Zu ihm lasset uns beten:
(Fürbitten)
nach den Fürbitten/ vor dem Gabengebet:
(vor der Gabenbereitung - wenn eine Kollekte erfolgt)
"Von Anfang an bringen Christen neben Brot und Wein für die Eucharistie
auch Gaben zur Unterstützung Bedürftiger mit." - Der heilige Justin hat
schon im 2. Jahrhundert niedergeschrieben:
"Wer die Mittel und guten Willen hat, gibt nach seinem Ermessen, was er
will, und das, was da zusammenkommt, wird vom Vorsteher hinterlegt. Dieser kommt
damit Waisen und Witwen zu Hilfe, solchen, die wegen Krankheit oder aus sonst
einem Grunde bedürftig sind, den Gefangenen und den Fremdlingen, die in der
Gemeinde anwesend sind; kurz, er ist allen, die in der Not sind, ein Fürsorger"
vor dem Schlussgebet:
"Der hl. Justin der Märtyrer sagt(e) (um 155) zu einem gelehrten Juden:
'Es wird nie ein anderer Gott sein, ... noch war von Ewigkeit her ein anderer
Gott ... als der, der dieses Weltall gemacht und geopfert hat. Wir glauben
ferner, dass unser Gott kein anderer ist als der eurige, dass er vielmehr der
gleiche ist wie der, der eure Väter aus Ägypten geführt hat 'mit starker Hand
und erhobenem Arm'. Auch setzen wir unsere Hoffnung auf keinen anderen Gott - es
gibt ja keinen anderen -, sondern auf denselben wie ihr, auf den Gott Abrahams,
Isaaks und Jakobs' "
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