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Hl. Justin, Märtyrer
(1. Juni)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: 1 Kor 1, 18-25
Evangelium: Mt 5, 13-19

 

Predigt/Homilie:

Justin, der "'Philosoph und Märtyrer', ... gilt als der bedeutendste Apologet des 2. Jh. Er entstammte einer heidnisch-griechischen Familie ... in Palästina." 

In seiner Jugend studierte er die verschiedensten Philosophien seiner Zeit. Doch wurde er teils von den Lehren der Philosophenschulen, teils von der Persönlichkeit ihrer Vertreter abgestoßen. 

"Durch einen ihm zufällig, wahrscheinlich bei Ephesus bekannt gewordenen Greis wurde ihm die Unzulänglichkeit aller philosophischen Lösungsversuche, die das Wesen und die Unsterblichkeit der Seele ergründen wollen, dargetan, und zugleich wurde er auf die 'Propheten' und damit auch auf das Christentum aufmerksam gemacht: nur anhaltendes Gebet eröffne schließlich den Weg zu Gott und zu Christus. 

Von nun an war sein Leben ausschließlich der Verteidigung des Glaubens, der 'allein zuverlässigen und brauchbaren Philosophie' gewidmet. Im Pallium, dem griechischen Philosophenmantel, zog er als Wanderlehrer umher und gründete in Rom eine Schule" . -

Justin wurde zwar nie zum Kirchenlehrer erhoben, seine Schriften zählen aber trotzdem zum kostbaren Gut, das uns die Kirchenväter überliefern. 

In der Zeit der Christenverfolgung widerlegte er die gegen die Christen erhobenen Beschuldigungen, und aus den Weissagungen des Alten Testaments wollte er die Gottheit Christi beweisen. Er war der festen Überzeugung, dass die Anbetung Jesu dem Eingottglauben nicht widerspricht, und dass auch die Heiden zur Kirche Christi berufen sind. 

In seiner Lehre "schlägt Justin eine Brücke zwischen der alten Philosophie und dem Christentum. ... Die Philosophen waren ... sofern sie nach der Vernunft gelehrt und gelebt haben, in gewissem Sinne schon Christen vor Christus; die Christen aber nach dem Erscheinen Christi haben die ganze und ungetrübte Wahrheit" .

"Von unschätzbarem Wert sind die Mitteilungen über Taufe und Gottesdienst , den Justin 'das eucharistische Opfer von Brot und Kelch' nennt . Klar ist der Glaube an die reale Gegenwart Christi in der Eucharistie bezeugt ... . Kein gewöhnliches Brot und kein gewöhnlicher Trank sei die Speise, von der unser Fleisch und Blut genährt und umgewandelt wird; sie ist das Fleisch und das Blut des Mensch gewordenen Jesus, und wir verdanken sie einem von ihm kommenden Gebetswort." - Die Worte der Wandlung sind die Worte dessen, der das Wort Gottes ist; so nehmen sie teil "an seiner göttlichen Kraft und schöpferischen, umgestaltenden Wirksamkeit" .

("Schon aus dem 2. Jahrhundert besitzen wir das Zeugnis des hl. Märtyrers Justin über die wesentlichen Elemente im Ablauf der Eucharistiefeier. Bis heute sind es in allen großen liturgischen Familien die gleichen geblieben. Um dem heidnischen Kaiser ... zu erklären, was die Christen tun, schreibt Justin um 155:

An dem nach der Sonne benannten Tage findet die Zusammenkunft von allen, die in Städten oder auf dem Lande herum weilen, an einem gemeinsamen Ort statt.

Es werden die Aufzeichnungen der Apostel und die Schriften der Propheten vorgelesen, soweit es die Zeit erlaubt.

Wenn dann der Vorleser aufgehört hat, hält der Vorsteher eine Ansprache, in der er ermahnt und auffordert, diesen schönen Lehren und Beispielen nachzufolgen.

Sodann stehen wir alle zusammen auf und schicken Gebete zum Himmel für uns selbst ... und für alle anderen auf der ganzen Welt, auf dass wir 
würdig werden, ... auch in Werken als gute ... Menschen und als Beobachter der Gebote befunden zu werden, um so das ewige Heil zu erlangen.

Nachdem wir die Gebete beendet haben, grüßen wir einander mit einem Kusse.

Dann wird dem Vorsteher der Brüder Brot gebracht und ein Becher mit Mischung von Wasser und Wein.

Dieser nimmt es, sendet durch den Namen des Sohnes und des Heiligen Geistes Lob und Preis zum Vater aller Dinge empor und verrichtet eine lange Danksagung (gr. 'eucharistia') dafür, dass wir dieser Gaben von ihm gewürdigt wurden.

Ist er mit den Gebeten und der Danksagung zu Ende, stimmt das ganze anwesende Volk ein, indem es spricht: Amen.

Nachdem der Vorsteher die Dankhandlung vollbracht und das ganze Volk eingestimmt hat, reichen die Diakone, wie sie bei uns heißen, jedem Anwesenden vom Dank gesegneten (eucharistischen) Brot und vom mit Wasser vermischten Wein zum Genuss dar und bringen davon auch den Abwesenden." )

In dieser Gesinnung (und Tradition) feiern wir nun die heilige Eucharistie; dankbar für das Wort, das Leben schafft; dankbar für die eucharistische Gabe, die uns Speise ist für das ewige Leben.

Amen.

vor den Fürbitten:

Justin nennt "Jesus Christus mit eigenartiger Vorliebe einfach hin den 'Durchbohrten'" . - "Wir Christen sind 'das wahre Israel, das aus Christus stammt, denn wir sind aus dem Herzen Christi hervorgegangen und aus dem Felsen Christus herausgehauen.' " 

Zu ihm lasset uns beten:

(Fürbitten)

nach den Fürbitten/ vor dem Gabengebet:
(vor der Gabenbereitung - wenn eine Kollekte erfolgt)

"Von Anfang an bringen Christen neben Brot und Wein für die Eucharistie auch Gaben zur Unterstützung Bedürftiger mit." - Der heilige Justin hat schon im 2. Jahrhundert niedergeschrieben:

"Wer die Mittel und guten Willen hat, gibt nach seinem Ermessen, was er will, und das, was da zusammenkommt, wird vom Vorsteher hinterlegt. Dieser kommt damit Waisen und Witwen zu Hilfe, solchen, die wegen Krankheit oder aus sonst einem Grunde bedürftig sind, den Gefangenen und den Fremdlingen, die in der Gemeinde anwesend sind; kurz, er ist allen, die in der Not sind, ein Fürsorger" 

vor dem Schlussgebet:

"Der hl. Justin der Märtyrer sagt(e) (um 155) zu einem gelehrten Juden: 'Es wird nie ein anderer Gott sein, ... noch war von Ewigkeit her ein anderer Gott ... als der, der dieses Weltall gemacht und geopfert hat. Wir glauben ferner, dass unser Gott kein anderer ist als der eurige, dass er vielmehr der gleiche ist wie der, der eure Väter aus Ägypten geführt hat 'mit starker Hand und erhobenem Arm'. Auch setzen wir unsere Hoffnung auf keinen anderen Gott - es gibt ja keinen anderen -, sondern auf denselben wie ihr, auf den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs' "

 

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