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- Namenspatrone -
Hl. Johannes Nepomuk,
Priester, Märtyrer,
Zweiter Stadtpatron von Salzburg
(16. Mai)
Lesung: Weish 5, 1-5 |
Predigt/Homilie:
Der heilige Johannes Nepomuk lebte im 14. Jahrhundert und ist heute noch sehr
bekannt als der "Brückenheilige" : In so mancher Kapelle und bei
vielen Brücken steht die Statue des Heiligen: ein Priester, der mit Chorrock
und Stola bekleidet, eine Palme oder ein Kreuz in Händen hält.
Johannes Nepomuk wirkte als Domherr und Generalvikar in Prag. Er war ein sehr
studierter Mann, ein guter Prediger und beliebter Beichtvater, ja, sogar ein
Vertrauensmann des Königs.
Als Generalvikar musste er die Kirche verwalten und ihre Rechte nach außen hin
vertreten, und hier scheint die eigentliche Ursache begründet, dass es zum
Bruch mit dem König gekommen ist.
"Von König Wenzel gefangen genommen, wurde er nach schwerer Folterung ...
in der Moldau ertränkt. Die Frage, weshalb der Zorn des Königs sich gerade
gegen Johannes richtete, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Die Überlieferung,
Grund sei die Weigerung des Johannes gewesen, ein Beichtgeheimnis zu verraten,
ist erst später nachweisbar."
In besonderer Weise ist Johannes Nepomuk Patron der Beichtväter. Die Legende
hat sicher einen sehr großen seelsorglichen Nutzen: Jeder weiß, es gibt kein
größeres Geheimnis als das Beichtgeheimnis. - Es darf unter keinen Umständen
in irgendeiner Weise verletzt werden. -
Diese so strenge Gewissenspflicht, die für jeden Priester bindend besteht und
auch gesetzlich anerkannt wird, schafft das nötige Vertrauen, das man nur zu
einem Priester in dieser Weise haben kann. - Der heilige Nepomuk erinnert jeden
Beichtvater an seine Pflicht, über die in der Beichte gehörten Sünden zu
schweigen. -
Wenn wir schon das "Beichtgeheimnis" angesprochen haben, so gilt es
aber, viel mehr für die Beichte zu werben! - Das eigentliche
"Geheimnis" der Beichte ist ein Geheimnis, wie das der heiligen Messe:
Ein Geheimnis des Glaubens, dass Gott hier Heil wirkt!
- Und Gottes Heilswirken bleibt dem menschlichen Verstand immer unergründbar,
eben ein verborgenes Geheimnis. Rein irdisch denkend kann kein Psychologe oder
Logotherapeut diese Dimension der Beichte verstehen, die nur im Glauben erfasst
werden kann, und wesentlich mehr - bzw. etwas anderes ist - als eine
zwischenmenschliche Aussprache oder eine psychotherapeutische Maßnahme. -
Der heilige Johannes Nepomuk möge nicht nur den Beichtvätern ein guter Patron
sein, er ruft uns immer wieder in Erinnerung, dass die Beichte für uns Christen
ein ganz kostbares Gut ist.
Dankbar erinnern wir uns an die Weisung des Herrn: "Wem ihr die Sünden
vergebt, dem sind sie vergeben" . - Und auch dieses Wort von Jesus an
Petrus können wir auf die Beichte beziehen: "Was du auf Erden binden
wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst,
das wird auch im Himmel gelöst sein."
Amen.
Fürbitten:
1. Herr Jesus Christus. Schenke deiner Kirche Priester nach dem Vorbild des
heiligen Johannes Nepomuk.
2. Stehe den verfolgten Christen bei und errette sie aus der Hand ihrer Feinde.
3. Öffne das Herz der Christen für eine neue Sicht und Wertschätzung des Bußsakramentes.
4. Für alle Architekten und vor allem Brückenbauer, dass sie nicht durch
Planungsfehler Menschenleben gefährden.
5. Lass alle Christen Brückenbauer werden: zwischen reich und arm, zwischen den
Generationen, zwischen Gesunden und Behinderten, zwischen Menschen verschiedener
Rassen und Konfessionen.
6. Erbarme dich aller, die in deiner Gnade aus dieser Welt geschieden sind; lass
niemanden verloren sein.
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