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Hl. Johannes Nepomuk, Priester, Märtyrer,
Zweiter Stadtpatron von Salzburg
(16. Mai)
 

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: Weish 5, 1-5
Evangelium: Mt 10, 28-33

 

Predigt/Homilie:

Der heilige Johannes Nepomuk lebte im 14. Jahrhundert und ist heute noch sehr bekannt als der "Brückenheilige" : In so mancher Kapelle und bei vielen Brücken steht die Statue des Heiligen: ein Priester, der mit Chorrock und Stola bekleidet, eine Palme oder ein Kreuz in Händen hält. 

Johannes Nepomuk wirkte als Domherr und Generalvikar in Prag. Er war ein sehr studierter Mann, ein guter Prediger und beliebter Beichtvater, ja, sogar ein Vertrauensmann des Königs.

Als Generalvikar musste er die Kirche verwalten und ihre Rechte nach außen hin vertreten, und hier scheint die eigentliche Ursache begründet, dass es zum Bruch mit dem König gekommen ist. 

"Von König Wenzel gefangen genommen, wurde er nach schwerer Folterung ... in der Moldau ertränkt. Die Frage, weshalb der Zorn des Königs sich gerade gegen Johannes richtete, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Die Überlieferung, Grund sei die Weigerung des Johannes gewesen, ein Beichtgeheimnis zu verraten, ist erst später nachweisbar." 

In besonderer Weise ist Johannes Nepomuk Patron der Beichtväter. Die Legende hat sicher einen sehr großen seelsorglichen Nutzen: Jeder weiß, es gibt kein größeres Geheimnis als das Beichtgeheimnis. - Es darf unter keinen Umständen in irgendeiner Weise verletzt werden. -

Diese so strenge Gewissenspflicht, die für jeden Priester bindend besteht und auch gesetzlich anerkannt wird, schafft das nötige Vertrauen, das man nur zu einem Priester in dieser Weise haben kann. - Der heilige Nepomuk erinnert jeden Beichtvater an seine Pflicht, über die in der Beichte gehörten Sünden zu schweigen. -

Wenn wir schon das "Beichtgeheimnis" angesprochen haben, so gilt es aber, viel mehr für die Beichte zu werben! - Das eigentliche "Geheimnis" der Beichte ist ein Geheimnis, wie das der heiligen Messe: Ein Geheimnis des Glaubens, dass Gott hier Heil wirkt!

- Und Gottes Heilswirken bleibt dem menschlichen Verstand immer unergründbar, eben ein verborgenes Geheimnis. Rein irdisch denkend kann kein Psychologe oder Logotherapeut diese Dimension der Beichte verstehen, die nur im Glauben erfasst werden kann, und wesentlich mehr - bzw. etwas anderes ist - als eine zwischenmenschliche Aussprache oder eine psychotherapeutische Maßnahme. -

Der heilige Johannes Nepomuk möge nicht nur den Beichtvätern ein guter Patron sein, er ruft uns immer wieder in Erinnerung, dass die Beichte für uns Christen ein ganz kostbares Gut ist.

Dankbar erinnern wir uns an die Weisung des Herrn: "Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben" . - Und auch dieses Wort von Jesus an Petrus können wir auf die Beichte beziehen: "Was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein." 

Amen.

Fürbitten:

1. Herr Jesus Christus. Schenke deiner Kirche Priester nach dem Vorbild des heiligen Johannes Nepomuk.

2. Stehe den verfolgten Christen bei und errette sie aus der Hand ihrer Feinde.

3. Öffne das Herz der Christen für eine neue Sicht und Wertschätzung des Bußsakramentes.

4. Für alle Architekten und vor allem Brückenbauer, dass sie nicht durch Planungsfehler Menschenleben gefährden.

5. Lass alle Christen Brückenbauer werden: zwischen reich und arm, zwischen den Generationen, zwischen Gesunden und Behinderten, zwischen Menschen verschiedener Rassen und Konfessionen.

6. Erbarme dich aller, die in deiner Gnade aus dieser Welt geschieden sind; lass niemanden verloren sein.

 

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