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- Namenspatrone -
Hl. Athanasius, Bischof,
Kirchenlehrer
(2. Mai)
Lesung: 1 Joh 5, 1-5 |
zu Beginn:
Mit schlichten - aber sehr bedeutungsvollen Worten - hat der heilige Bischof und
Kirchenlehrer Athanasius - in nur einem Satz - den Sinn der Menschwerdung Gottes
so erklärt:
"Das Wort Gottes 'wurde Mensch, damit wir vergöttlicht würden' ." -
In diesem Sinn verstehen wir die Mahnung des Apostels, die er im
2. Petrusbrief an uns richtet: Entflieht all dem Bösen, damit ihr "an der
göttlichen Natur Anteil erhaltet." - Bemüht euch, "dass eure
Berufung und Erwählung Bestand hat." -
Weil wir all zu sehr im "Menschlichen" verhaftet waren und sind,
bitten wir Gott um Vergebung:
Ich bekenne ...
Predigt/Homilie:
Schon im 3. und 4. Jahrhundert gab es Christen nicht nur im Heiligen Land, in
Rom und in Nordafrika; auch in Ägypten hatte das Christentum schon Fuß gefasst.
In der Bischofsstadt Alexandrien lebte und wirkte "einer der bedeutendsten
Kirchenlehrer der alten Zeit" : der heilige Athanasius. Mutig kämpfte er
gegen die Irrlehre des Arius, so sehr, dass er wiederholt aus Alexandrien
fliehen musste; "siebzehn Jahre seines Lebens
verbrachte er im Exil. Seine zahlreichen Schriften dienen vor allem der
Erklärung und Verteidigung des wahren Glaubens."
Schon als "Diakon und Sekretär seines Bischofs ... nahm er am Konzil von
Nicäa 325 teil. Hier diskutierte er bereits mit seinen späteren Hauptgegnern,
den Arianern, die die Wesensgleichheit des Sohnes Gottes mit dem Vater leugneten
und ihn zum ... Geschöpf Gottes degradierten."
Mit 33 Jahren wurde er der Nachfolger seines Bischofs, und mit aller Kraft
setzte er sich für den wahren Glauben von "der Dreipersönlichkeit Gottes
und der Wesensgleichheit der drei göttlichen Personen" ein.
"Athanasius hat nicht nur die Wesensgleichheit des Sohnes mit dem Vater
siegreich verteidigt, auch die Natur und die Zeugung des ewigen Wortes Gottes,
des Logos, hat er klarer als die früheren Theologen dargelegt.
Der Gegner der Athanasius, ... Arius lehrte, Gott habe zur Erschaffung der Welt
eines Mittlerwesens ... bedurft, und das sei der Logos. Athanasius entgegnete
darauf, Gott sei weder so ohnmächtig, dass er ohne ein Mittelwesen nicht
schaffen könne, noch sei er so hochmütig, dass er ohne dasselbe nicht
erschaffen wolle.
Arius nannte den Sohn Geschöpf des Vaters, ein Produkt des Willens des Vaters,
Athanasius erklärte: Der Name 'Sohn' schließt den Begriff des Gezeugt seins in
sich; gezeugt sein heißt aber nicht aus dem Willen, sondern aus dem Wesen des
Vaters hervorgehen. Der Sohn Gottes kann darum nicht Geschöpf des Vaters
genannt werden, er hat vielmehr mit ihm die ganze Fülle des göttlichen Wesens
gemeinsam. Die Zeugung des Sohnes in Gott aber ist nicht mit der menschlichen
Zeugung gleich, denn Gott ist als Geist unteilbar; die Zeugung des Sohnes durch
den Vater ist in Gott eine rein geistige, sie ist wie das Ausstrahlen des
Lichtes aus der Sonne und das Hervorgehen des Gedankens aus der Geistseele zu
denken. Der Sohn Gottes ist daher ewig wie der Vater. Vater und Sohn sind also
zwei Personen, sie sind aber das eine gleiche göttliche Wesen, sie haben
dieselbe göttliche Natur.
Wenn der Sohn Gottes sagt: 'Der Vater ist größer als ich', so bezieht sich das
auf die Menschennatur des Mensch gewordenen Sohnes Gottes und auf seinen
Hervorgang aus dem ursprungslosen Vater.
Die Logoslehre des heiligen Athanasius wurzelt vor allem im Erlösungsgedanken,
nämlich in dem Satz: Wir wären nicht erlöst, wenn nicht Gott selbst in die
Menschheit eingegangen, Christus also nicht Gott wäre. Indem der Logos als Gott
eine menschliche Natur mit sich vereinigte, hat er die Menschheit selbst vergöttlicht.
Wie der Sohn, so ist auch der Heilige Geist gleichen Wesens wie der Vater und
darum auch Gott zusammen mit Vater und Sohn. Der Heilige Geist geht aus dem
Vater durch den Sohn hervor.
Die entscheidende Wahrheit, die der heilige Athanasius ... entschieden gegen die
Arianer verteidigt hat, ist die ... Wahrheit, dass der Sohn Gottes 'Gott von
Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt und nicht
geschaffen, eines Wesens mit dem Vater' ist." -
Über das Wesen und Sein Gottes nachzudenken, ist nicht eine sinnlose
Spekulation, das Wesen Gottes betrifft die Erlösung - und damit auch den Sinn -
des menschlichen Daseins.
Wir alle sind auf den Namen des dreieinen Gottes getauft worden, wir alle beten
immer wieder "im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes" ; und unser aller große Hoffnung ist es, dereinst in die volle
Liebesgemeinschaft des dreieinen Gottes hinein genommen zu werden.
Auch in den Fürbitten beten wir im Heiligen Geist mit Christus zum Vater:
Fürbitten:
1. Für alle Christen, dass sie feststehen im Glauben.
2. Für die Theologen, dass sie den wahren Glauben verkünden.
3. Für alle, die von der Wahrheit abgewichen sind, dass sie ihren Irrtum
erkennen.
4. Für unsere Gemeinde, dass wir das Geheimnis der Menschwerdung immer tiefer
erfassen.
5. Für unsere Verstorbenen, dass sie für immer deine Liebe erfahren.
Allmächtiger Gott, erhalte uns im wahren Glauben an dich, den Vater, den Sohn
und den Heiligen Geist. Lass uns immer mehr ein Leben führen, das der großen
Berufung entspricht, die an uns ergangen ist, durch Christus, unseren Herrn.
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