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Hl. Katharina von Siena, Ordensfrau, Kirchenlehrerin
(29. April)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: 1 Joh 1, 5 - 2, 2
Evangelium: Mt 11, 25-30

 

zu Beginn:

Alle Menschen sind nach dem Bild des einzigen Gottes geschaffen, und doch sind sie so unterschiedlich. 

Die heilige Katharina von Siena versuchte - von Gott her - das so zu erklären:

"Die zum menschlichen Leben notwendigen Dinge habe ich so unterschiedlich verteilt und nicht jedem alle gegeben, damit ihr gezwungen seid, euch gegenseitig Liebe zu erweisen ... Ich wollte, dass der eine auf den andern angewiesen sei, und alle als meine Diener die von mir empfangenen Gnaden und Geschenke mit anderen teilen" .

- Weil wir all zu oft nur an uns selber denken, bitten wir Gott um Vergebung:

Ich bekenne ...

Predigt/Homilie:

Schon als Kind hatte die heilige Katharina von Siena "mystische Christusbegegnung. Da ihr von den Angehörigen die ersehnte Stille und Einsamkeit zunächst verweigert wurde, lernte sie, in das Heiligtum ihres eigenen Inneren zu fliehen, wo niemand sie stören konnte." 

Mit 18 Jahren "trat sie dem Dritten Orden der Dominikaner bei. 

Sie lebte in harter Buße, diente den Armen und Kranken" , "sorgte sich um die Erneuerung des religiösen Lebens und bemühte sich um den Frieden unter ihren Mitmenschen sowie um die Einheit ... der Kirche. Sie wurde zur Beraterin vieler weltlicher und geistlicher Größen und betrieb die Rückkehr der Päpste aus der Gefangenschaft in Avignon nach Rom." 

Mutig schrieb sie einen Brief an den Papst. Sie erinnerte ihn an Jesus, den guten Hirten, und ermahnte ihn: 

"Besiegen Sie die Bosheit Ihrer Gegner mit Ihrer Güte." 

Katharina scheute nicht, sich als Opfer anzubieten. - So schrieb sie weiter:

"Wenn Sie aber Rache und Gerechtigkeit wollen, dann vollziehen Sie diese an mir, elender Magd, strafen und foltern Sie mich, wie Sie wollen, und sei es bis hin zum Tod. ... Ach mein Vater, ich sterbe vor Schmerzen und kann doch nicht sterben. Kommen Sie, kommen Sie, widerstehen Sie nicht länger dem Willen Gottes, der Sie ruft. Die ausgehungerten Schafe warten darauf, dass Sie kommen und den Platz Ihres leuchtenden Vorgängers, des Apostels Petrus, einnehmen. Als Stellvertreter Christi müssen Sie an dem Platz sein, der allein Ihnen angemessen ist. Kommen Sie also, kommen Sie und zaudern Sie nicht länger. Fassen Sie Mut und fürchten Sie nicht, dass Ihnen etwas zustoßen könnte, denn Gott ist mit Ihnen." 

Sind diese Worte der Heiligen nicht auch für uns eine Ermutigung? - Auch wir müssen mit Treue und Mut dort sein, wo Gott uns hingestellt hat, müssen uns der Aufgabe stellen, die er uns zugedacht hat. -

Und bleibend richtet die heilige Katharina von Siena diesen Zuspruch an jeden Christen: "Fassen Sie Mut ... Gott ist mit Ihnen." 

Amen.



nach der Kommunion:

I.

Von Gott her schreibt die heilige Katharina von Siena über die Eucharistie: 

"Der Leib meines eingeborenen Sohnes ist eine Sonne. ... Und so wenig die Sonne sich teilen lässt, genau so wenig das Ganze von Gott und Mensch in der ... Hostie. Doch gesetzt, die Hostie wird geteilt, und es wäre möglich, tausendmal tausend Stückchen daraus zu machen: in jedem Stückchen wäre doch der ganze Gott und der ganze Mensch enthalten, so wie in einem geteilten Spiegel immer das ganze Bild erscheint. Oder wie - um ein anderes Beispiel zu nehmen - das Feuer ungeteilt bleibt: Nimm an, du trügest ein brennendes Licht, und die ganze Welt träte herzu, sich daran zu entzünden: es würde nicht vermindert, und doch besäße jeder das Licht ganz. Zwar holt sich der eine mehr davon als der andere, je nach dem Brennstoff, den er mitbringt. Gesetzt, viele Leute trügen Kerzen herbei, dieser für eine Unze, jener für deren zwei oder sechs, der hier eine pfundige Kerze, der dort eine noch schwerere, und sie kämen zur Flamme, um ihre Kerzen anzuzünden: man sähe an jeder Kerze, den großen wie den kleinen, immer die ganze Flamme, was Glut, Farbe und Helligkeit betrifft. Trotzdem wirst du behaupten, dass er weniger hat, der bloß eine Unzenkerze bringt, als jener, der mit der Pfundkerze daherkommt. So geht es auch denen, die das heilige Sakrament empfangen: jeder bringt seine Kerze herbei, nämlich die heiligste Sehnsucht, mit der er es empfängt. Aus sich selber ist seine Kerze lichtlos, aber durch den Empfang des Sakramentes wird sie entzündet. Lichtlos, sage Ich, weil ihr aus euch selber nichts seid, obwohl es wahr ist, dass Ich euch den Stoff gegeben habe, womit ihr in euch dieses Licht nähren und erhalten könnt. Euer Stoff ist die Liebe, denn Ich schuf euch aus Liebe, und darum könnt ihr ohne Liebe nicht leben ... Ich habe die Seele erschaffen und liebesfähig gemacht, und zwar so sehr, dass sie ohne Liebe nicht leben kann: die Liebe ist ihre Speise. So groß aber wird euer Anteil am Licht sein, das heißt an der Gnadengabe des Sakramentes, als die Sehnsucht groß ist, mit der ihr euch bereitmacht, es zu empfangen." 

(Lied: GL 534f (Nr. 558) "Ich will dich lieben")

oder:

II.

Im Gebet "Lob der Trinität" sagte die heilige Katharina von Siena:

"Im Licht des Glaubens bin ich stark, standhaft und beharrlich; im Licht des Glaubens hoffe ich: das lässt mich nicht schwach werden auf dem Weg, und ohne dieses Licht ginge ich in der Finsternis. Darum, ewiger Vater, mögest Du mich mit dem Licht des heiligsten Glaubens erleuchten." 

(Lied: GL 578f (Nr. 616) "Mir nach, spricht Christus, unser Held" 
oder GL 532 (Nr. 555) "Morgenstern der finstern Nacht")

 

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