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- Namenspatrone -
Hl. Georg, Märtyrer III
(23. April)
1. Lesung: Apg 5, 12-16 |
Predigt/Homilie:
Am Kirtag feiern wir Kirche, konkrete "Kirche am Ort" : die Pfarrgemeinde. - Wir feiern weniger die Gestalt des heiligen
Georg, als vielmehr die Gemeinschaft, uns selbst als Kirchengemeinde, die sich
um diesen Heiligen schart. Der großen Tat eines Heiligen, der vor Jahrhunderten
in der Kraft Gottes heldenhaft gewirkt hat, steht gegenüber eine Pfarrgemeinde,
die in der heutigen Zeit ihren Auftrag erkennt, in der Kraft Gottes für die
Menschen da zu sein.
Die Mitte der Gemeinschaft ist nicht St. Georg, sondern Christus, der Herr. Er
ist der Wegbegleiter, der Steuermann und Reiseleiter. Ich möchte den heiligen
Georg vergleichen mit dem Schirm oder dem Stab, der vom Reiseführer empor gehalten wird zur Orientierung,
dass sich die Leute nicht verlieren. St.
Georg ist die herausragende Gestalt, die im allgemeinen Gewirr die Mitte
anzeigt: Jesus Christus.
Sicher, der heilige Georg, ist nicht zu vergleichen mit einem Regenschirm,
obwohl der Patron ja auch der "Schirmherr" ist. Seine Lanze verweist
uns auf den Ostersieg des Herrn, der den alten Drachen, den Tod, für immer
vernichtet hat.
Wir haben in der Lesung von einer Offenbarung gehört. In einer Vision zeigt
sich Jesus, der Auferstandene: "der Erste und der Letzte, der
Lebendige." - Diese Vision ist auch die eigentliche Vision von Kirche:
Christus soll wirklich "alles in allem" sein, er lebendig erfahrbar in
der Gemeinschaft der Kirche.
Hier liegt die große Aufgabe einer Pfarrgemeinde, Visitenkarte der Kirche zu
sein, positive Erfahrung zu zeigen, die Menschen zu festigen im Glauben. Wer in
einer Pfarrgemeinde positive Erfahrung von Kirche gemacht hat, der wird immer
treu zu dieser Kirche stehen, egal, was geschieht.
Die Lesung aus der Apostelgeschichte ist für jede Pfarrgemeinde eine
Herausforderung, beglückende Kirche zu leben: "Zeichen und Wunder"
sollen geschehen durch die Auflegung der Hände, durch den Empfang der
Sakramente, durch die Sorge um die Kranken, alle "Geplagten" sollen in
der Pfarre einen Ort der Heilung vorfinden, einen Ort von Glück und
Gemeinschaft.
Der Schlusssatz der Lesung hat eine unglaubliche Wirkung. Da heißt es:
"Und alle wurden geheilt." - Uns macht dieser Satz eher traurig und
nachdenklich: Werden bei uns wirklich alle geheilt? - Die Lesung hat mich sehr
an das Geschehen in Lourdes erinnert, wo Unmengen von Kranken eine Heilung
erbitten. Selbst dort werden nicht alle geheilt, aber jeder wird beeindruckt von
dem Glauben, der doch so manche Heilung bekennt.
Ein solches Erleben von Kirche könnte für uns wenigstens ein bisschen
richtungsweisend sein.
Der Glaube der Kranken in Lourdes beeindruckt uns vielleicht mehr als das
Beispiel des heiligen Thomas. Dieser ungläubige - zunächst ungläubige -
Thomas ist aber der Prototyp des heute lebenden, modernen Menschen. Er möchte
sehen, um zu glauben.
Wieder zeigt sich eine Sendung und Aufgabe für uns, Verantwortung, als Pfarre
Visitenkarte der Kirche zu sein. An uns sehen die Menschen Wesen und Wirken der
Kirche, in unserer Gemeinschaft soll der auferstandene Christus Gestalt annehmen
und dadurch sichtbar werden.
"Jesus trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!"
Das ist der Gruß des Auferstandenen und zugleich ein Auftrag, ja eine Bedingung
dafür, dass der Herr wirklich unter uns ist. Dreimal sagt er es: "Der
Friede sei mit euch!"
Eine Persönlichkeit, die in Christus reifen möchte, eine Kirche in der
Gegenwart Gottes, wird sich immer an diesem Ostergruß messen: Alles, was ich
sage - dient es dem Frieden? Alles, was ich tue - dient es dem Frieden? Alles,
was ich schreibe - oder was andere schreiben - dient es dem Frieden?
Der österliche Gruß ist eine wertvolle Hilfe zur Unterscheidung der Geister:
Worauf soll ich hören? Was soll ich glauben? Was ist Wahrheit? Was ist gut? -
Gut ist, was dem Frieden dient!
Amen.
Fürbitten:
1. Herr Jesus Christus. Eine unsere Pfarrgemeinde um die Gestalt des heiligen
Georg, dass er uns Vorbild ist und Kraft gibt für ein christliches Leben.
2. Hilf uns im Kampf gegen das Böse, dass unser Einsatz und Bemühen stets dem
Guten gilt.
3. Für alle Völker und Länder, in denen der heilige Georg besonders verehrt
wird, dass das Christentum dort neu lebendig und gefestigt wird.
4. Schenke auf die Fürbitte des heiligen Georg den Kranken neue Kraft und den
Verzagten neuen Mut.
5. Schenke unseren Verstorbenen ewiges Leben, dass sie Anteil erhalten am
Ostersieg des Herrn.
Georgsgebet - ev. zum Abschluss der Fürbitten:
"Heiliger Georg!
Du hast dich dafür eingesetzt, Leben zu retten und Unheil abzuwenden.
Wir freuen uns, dass du der Schutzpatron unserer Pfarre geworden bist.
Hier bist du vom Pferd abgestiegen, um bei uns zu bleiben.
Hilf uns, nach deinem Beispiel und Vorbild als Christen mutig und mit
kraftvoller Überzeugung zu leben.
Erhebe unseren Blick zu Christus, dem Auferstandenen, aus dessen Kraft du
gehandelt hast.
Mit deinem Schwung begeistere auch unsere Gemeinde zur hilfreichen Tat.
Lass jeden Handgriff in Familie, Beruf und Kirche
Gebet und Glaubenstat sein zur Verherrlichung Gottes.
Hilf uns, dem Bösen zu widerstehen. Und sei unser Fürsprecher, der uns im
Todeskampf siegreich entgegenkommt, dass auch wir Aufnahme finden
in die Gemeinschaft der Heiligen, in die Vollendung bei Gott.
So bitten wir: Heiliger Georg! Bitte für uns!"
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