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- Namenspatrone -
Hl. Georg, Märtyrer I
(23. April)
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Lesung: Jak 1, 2-4. 12 |
zur Einführung:
Das Leben eines jeden Heiligen verweist uns auf den, der eigentlich heilig ist:
Jesus Christus. - Gott macht alles heil, er schenkt uns Anteil am ewigen Leben.
- An den Heiligen ist das Heil Gottes in besonderer Weise sichtbar geworden, sie
haben in ihrem Leben von der Liebe Gottes gekündet.
Dies alles trifft auf den Heiligen zu, dessen Fest wir heute feiern.
Die Legende um den heiligen Georg berichtet von seiner hilfreichen Tat: Mutig
hat er Leben gerettet, Menschen befreit, ihnen die Angst genommen. Er hat sich
zum Glauben bekannt und mutig aus der Kraft Gottes gelebt. Sein Zeugnis wurde
zum Zeugnis eines Märtyrers. Er hat die Qualen des Martyriums durchlitten, um
so auch Anteil zu erhalten am Ostersieg des Herrn.
Die siegreiche Gestalt des heiligen Georg verweist uns auf den, der in Wahrheit
Sieger ist über den Tod: Jesus Christus hat den Tod bezwungen.
"Der Tod ist tot, das Leben lebt!"
In der Offenbarung des Johannes lesen wir: "Er wurde gestürzt, der große
Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt"
.
Noch immer gibt es in der Welt das Böse, ist der Kampf zwischen Gut und Böse
in beklemmender Weise eine Wirklichkeit. Demgegenüber aber ruft uns das Wort
der Heiligen Schrift zu Buße und Umkehr: Wir sollen in einer neuen Wirklichkeit
leben, Anteil haben am Leben des Auferstandenen. Als Kirche gehören wir zum
Herrn.
Das wollen wir lobend und dankend bedenken und bekennen, wenn wir gemeinsam
Gottesdienst feiern, und der Chor das Kyrie singt.
Predigt/Homilie:
Sie bekommen heute zum Kirtag (Kirmes) ein kleines Geschenk: Eine "Georgsikone", kein
Original, aber eine schöne Ansichtskarte.
Ikonen sind sehr ansprechende Bilder, in der Ostkirche werden sie in besonderer
Weise geschätzt. - Nicht als Kunstwerk, Christen anerkennen den sakralen Wert,
die Heiligkeit des Bildes.
Über den Sinn und Wert einer Ikone möchte ich heute sprechen, letztlich mit
dem Anliegen, am Fest unserer Pfarrgemeinde zu verdeutlichen, dass wir selbst
als Gemeinde immer mehr zu einer Ikone des unsichtbaren Gottes werden müssen.
Jeder Mensch, der Abbild Gottes ist, ist durch das Sakrament der Taufe und die
Gabe des Heiligen Geistes zu einer "Ikone Gottes" geworden. - Das Wort
von Jesus "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das
habt ihr mir getan" , verpflichtet uns, in jedem Menschen eine besondere Würde
zu sehen. Jeder Mensch ist mehr als bloß ein Säugetier, er ist schon durch die
Menschwerdung Gottes "vergöttlicht" ; er hat eine besondere Würde
nicht nur aus sich selbst, die eigentliche Würde kommt von Gott her; besteht in
der Gottesbeziehung des Menschen.
Die Kommunion - die Gemeinschaft mit Christus - und die Gabe des Heiligen
Geistes spielen dabei eine ganz besondere Rolle:
Jesus sagt: "Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir,
und ich bleibe in ihm." Und die Gabe des Heiligen Geistes betreffend sagt
Jesus: "Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir, und ich bin in
euch."
Wenn nun schon jeder Mensch - und in besonderer Weise der
Christusverbundene - als "Ikone Gottes" vorgestellt wird, so gilt dies
in
besonderer Weise - und noch viel mehr - für die Heiligen.
Der heilige Georg ist eine Ikone dessen, der eigentlich das Böse, die Sünde,
den Tod besiegt hat: Jesus Christus. - Wer auf Georg schaut, der sieht bildlich
dargestellt den Ostersieg des Herrn, der den alten Drachen, den Tod, für immer
vernichtet hat. -
Ist eine einzelne Person - heilig oder nicht heilig - schon Ikone Gottes, so
gilt dies - wiederum in besonderer Weise - auch für eine ganze Gruppe, eine
Gemeinschaft, wenn sie im Namen des Herrn versammelt ist. - In der Kirche sind
jetzt nicht nur lauter kleine Christus da, ist nicht nur jeder für sich der
liebe Gott, wir alle in der Gemeinsamkeit des Gottesvolkes, sind der Leib
Christi, der heute lebendige Christus.
Ist das nicht ein schöner und der eigentliche Gedanke am Fest der Pfarrgemeinde
- dem Kirtag - und zugleich ein gewaltiger Anspruch: eine "Ikone
Gottes" zu sein.
- Man traut sich ja gar nicht, diese Wahrheit auszusprechen, denn Theorie und
Praxis sind oft zwei verschiedene Dinge. ... -
Bei den Eheleuten ist es nicht anders: Durch das Sakrament sollten sie auch eine
"Ikone" der göttlichen Liebe sein, in besonderer Weise - in ihrer
Zweisamkeit und trotzdem Einheit - als Mann und Frau - ein Abbild des liebenden
Gottes.
Der langen Rede kurzer Sinn: Der Kirtag gibt Anlass zu einer Besinnung auf das
Selbstverständnis unserer Gemeinde. Der Patron ist eine Herausforderung, die
Mitte zu suchen: Jesus Christus, der nicht nur zu aller Welt, sondern auch zu
den Leuten - der Kirche und Pfarrgemeinde, gesagt hat: "Ich
bin bei Euch."
Amen.
Fürbitten:
1. Herr Jesus Christus. Eine unsere Pfarrgemeinde um die Gestalt des heiligen
Georg, dass er uns Vorbild ist und Kraft gibt für ein christliches Leben.
2. Hilf uns im Kampf gegen das Böse, dass unser Einsatz und Bemühen stets dem
Guten gilt.
3. Für alle Völker und Länder, in denen der heilige Georg besonders verehrt
wird, dass das Christentum dort neu lebendig und gefestigt wird.
4. Schenke auf die Fürbitte des heiligen Georg den Kranken neue Kraft und den
Verzagten neuen Mut.
5. Schenke unseren Verstorbenen ewiges Leben, dass sie Anteil erhalten am
Ostersieg des Herrn.
Georgsgebet - ev. zum Abschluss der Fürbitten:
"Heiliger Georg!
Du hast dich dafür eingesetzt, Leben zu retten und Unheil abzuwenden.
Wir freuen uns, dass du der Schutzpatron unserer Pfarre geworden bist.
Hier bist du vom Pferd abgestiegen, um bei uns zu bleiben.
Hilf uns, nach deinem Beispiel und Vorbild als Christen mutig und mit
kraftvoller Überzeugung zu leben.
Erhebe unseren Blick zu Christus, dem Auferstandenen, aus dessen Kraft du
gehandelt hast.
Mit deinem Schwung begeistere auch unsere Gemeinde zur hilfreichen Tat.
Lass jeden Handgriff in Familie, Beruf und Kirche
Gebet und Glaubenstat sein zur Verherrlichung Gottes.
Hilf uns, dem Bösen zu widerstehen. Und sei unser Fürsprecher, der uns im
Todeskampf siegreich entgegenkommt, dass auch wir Aufnahme finden
in die Gemeinschaft der Heiligen, in die Vollendung bei Gott.
So bitten wir: Heiliger Georg! Bitte für uns!"
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