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- Namenspatrone -
Hl. Polykarp, Bischof,
Märtyrer
(23. Februar)
Lesung: Offb 2, 8-11 |
Der heilige Polykarp von Smyrna (in Kleinasien) "gehört zu den
'Apostolischen Vätern' und hat noch den Apostel Johannes gekannt." Ja, er
soll sogar "Schüler des Apostels" gewesen sein und "wurde von
ihm zum Bischof von Smyrna bestellt" .
Über seinen Lehrer Polykarp schrieb einst der heilige Irenäus von Lyon:
"Ich kann mich ... viel besser an die damalige Zeit erinnern als an das,
was erst vor kurzem geschah; denn was man in der Jugend erfährt, wächst mit
der Seele und bleibt mit ihr vereint. Daher kann ich auch noch den Ort angeben,
wo der selige Polykarp saß, wenn er sprach, auch die Plätze, wo er aus- und
einging, auch seine Lebensweise, seine körperliche Gestalt, seine Reden vor dem
Volke, seine Erzählung über den Verkehr mit Johannes und den anderen Personen,
welche den Herrn noch gesehen, seinen Bericht über ihre Lehren, ferner das, was
er von diesen über den Herrn, seine Wunder und seine Lehre gehört hatte.
Alles, was Polykarp erfahren (hat) von denen, die Augenzeugen waren des Wortes
des Lebens, erzählte er im Einklang mit der Schrift.
Seine Worte habe ich durch das mir gewordene Erbarmen Gottes damals mit Eifer
aufgenommen; nicht auf Papier, sondern in mein Herz habe ich sie eingetragen,
und durch die Gnade Gottes kaue ich sie immer getreulich wieder. Vor Gott kann
ich bezeugen, dass, wenn jener selige, apostolische Presbyter solche Irrlehren
gehört hätte, er laut aufgeschrieen, sich die Ohren verstopft und seiner
Gewohnheit gemäß ausgerufen hätte: O guter Gott, für welche Zeit hast du
mich aufbewahrt, dass ich solches erleben muss!"
"Für seinen Glauben an Christus" musste Polykarp sein Leben lassen.
"Ein sogleich nach dem Martyrium geschriebener Brief der Kirche von Smyrna
... bezeugt den 23. Februar als den Tag, an dem der Apostelschüler Polykarp ...
den Feuertod erlitt."
"An die Passion Christi erinnernd, schildert er das Blutzeugnis des
Bischofs, der dem Prokonsul Statius Quadratus auf den Befehl, Christus zu
verfluchen, erwiderte: 'Sechsundachzig Jahre diene ich ihm, und er hat mir nie
ein Leid getan; wie könnte ich meinen König lästern, der mich erlöst
hat?'"
Polykarp wurde auf dem Scheiterhaufen festgebunden, doch die Flammen wölbten
sich wie ein Segel um ihn, und sie erfassten ihn nicht. So kam noch einer hinzu
und durchbohrte ihn mit einem Dolch. - Als alles vorüber war, sammelten seine
Gefährten die Gebeine des Heiligen, "kostbarer als Edelsteine und
wertvoller als Gold, und setzten sie an geeignetem Orte bei, damit man dort alljährlich
an seinem Todestag zusammenkomme" .
Heute ist dieser Todestag, und es ist ein christlicher Urbestand, bei der
Eucharistie immer auch der Verstorbenen zu gedenken. - Sie sind schon
vorausgegangen in die Herrlichkeit dessen, der auch uns zu dem Ziel führt,
einmal ganz mit Gott verbunden zu sein.
Amen.
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